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LOAN STACK Unveränderter fotomechanischer Nachdruck der Originalausgabe 1883 ZENTRAL- ANTIQUARIAT DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK LEIPZIG 1967 Druck: (93) Nationales Drucknaus VOB National, 1065 Berlin Ag 909/110/67 0,30 3891 SMa, Jäorrebe |ur erflett Mfla$t. Stein 3lmt uerpflidjtet midj, angeljenbe Seherinnen unb ©rjieljes rinnen mit ber Äenntnis nidjt nur ber beutfdjen ßitteratur überhaupt, fonbern audj guter Sugenbfdjriften, bie Re iljren fünftigen 3öglingen in bie §anb geben tonnen, ju t>erfeljen. ©ie motten öfter nad) folgen, als nadj ben SBerfen Sefftngs ober Sean *Pauts gefragt werben. Slus biefem SJebfirfnis ifi bas t>orttegenbe 83ud) entfianben, bas mir unter ben §anben eine mel>r wiffenfdjaftlidje ©eflalt an« genommen Ijat. @s fett bem angegebenen 3weermif$en meifl SBolfs* unb 3ugenbf$riften, unb beibe ftnb bodj tyrem Stielte nadj fo fe^r t>er* Rieben. — 2Benn eine Sitteraturgefdjtdjte einer ©Pönologie ju folgen Ijat, fo ^inberte oft bie Unart ber Verleger, bei Sugenb* fünften bad Satyr bes (Srfd&einens nidjt anzugeben. Sie fotten ni$t veralten, weil bas ^ßublüum immer na$ bem teuften fragt, woraus beiläufig tyertiorgetyt, baß es für bie Sugenbf Triften , mit wenigen ausnahmen, (eine Älafficitat giebt, wiewotyl bie Slütejeit biefer Sitteratur vorüber ju fein fdjetnt S)as SWeufle ifi außer bem, was für ÜRaturfunbe geleifiet wirb, faft nur Stadjaljmung. — S)aS 33udj mußte feiner litterarifdjen Sefiimmung gemäß biograptyifdje -Kotigen über bie SSerfaffer unb SBerf afferinnen geben; aber bies war wieber 177 - IV - fdjwer )u betDetf ficdtgen , ba Äom>erfation8leji!a unb litteraturge* f<$i$tli<$e SBerfe wenig 8lu*funft bieten unb auf perfönli$e Slnfra* gen, namentltdj bei tarnen, feiten genügenbe antworten erfolgten, gür bad alle* bitte icfc hiermit um 9ta$ftdjt, unb ^offe i<$ bod), benjentgen, roeldje fid) für biefen untergeorbneten 3roeig unfrer Sitten ratur tnteref fieren , einigermaßen banlendtoerted geboten ju fjaben. Stnbrerfeits aber werben bie / weldje in betreff ber Seitüre tyrer Äinber, Pfleglinge, ©djfiler ober ©djülerinnen §ier 9tat fu$en, in bem Sobe, welkes idj au* twüem $erjen ben guten ©djriften &abe angebetyen laffen, bie Slnbeutungen finben, melden folgend fie ben jungen Sefern SRufcen unb gfreube ju oerfdjaffen, audj woljl eine $aud« ober 6d)ulbibliot$ef fär biefelben anjulegen tmflanbe fein werben, bie oor bem moratifd)en unb äftyetifdjen Urteile mö<$te befielen tonnen. 33 erlin, ben 30. Slugufi 1866. JJomöt |«r iweiten Auflage. Seit bem (Srfdjeinen biefe* »üdjleins ifl bie ftlut ber Sugenb* fünften unenblidj gewadjfen, wie id) audj aus ber güHe t)on 33üdjern fe^en tonnte, weldje mir Don ben Ferren Verlegern freunblidjji $ur Slnjeige unb Ärittf in btefer jwetten Stuflage jugefenbet würben. SBeffer als bie früheren finb bie feitbem erfdjienenen 33ü<$er nidjt. 3$ möchte bte|enigen, weldje fär bie Sugenb ttnter&altungsf Triften aufraffen, bitten, bad bewährte Sitte über bem -Heuen ntdjt ju t>er* nadjläfjtgen. SDic früheren JBerfaffcr unb SBerfafferinnen t)on guten 3ugenbf Triften finb jum Seil t>erflorben, $um Seil alt getoorben, wel$e* leitete mannen tyrer SBfidjer wo&l anjufe&en iß; bie neuen fdjreiben meifl nur für baft SBebürfnid, baö jtdj freili<$ geltenb ma$t. — V - aWeine 5Berpfli<$tung jur nodj bebeutenber ge* roorben, bafc bie *ßrüfung*orbnung oom fc4. Slprtl 1874 tum bett ©d&uloorjie&ertnnen aud) Äenntnift ber Sugenb* unb SSolfafd&rifteu verlangt, unb idj jur (^aminationSsÄommiffton gehöre. 3$ $abe bedljalb audj einen $Rad>trag übet einige neuere SSolfaföriften bem Sudje $tnjugefügt, betnerle aber urieber&olt, ba& fold)e mit Sugenb* fünften nidjt ju oertoed&feln finb, unb nur wenige 33üd)er ber 33e* jeidjnung auf bem Site! „gür bie Sugenb unb bad SBolf" toirfltdj entfpred>en. »erlin, ben 2. ©ecember 1876. Borrebe |ttr brüten Auflage* 3n meiner früheren, mefcr al« {einjährigen SBirffamfett an ber Äöniglidjen 2lugujia*@d)ule unb bem Äönigli$en*ßel>rertnnens©emts nare &abe td) bie befte (Gelegenheit gehabt, bie Älar&eit unb ©d)ärfe, mit roeldjer ber oereurigte SBerfaffer biefer ®efd>i(fcte ber beutfdjen Sugenblitteratur päbagogifd&e fragen beurteilte / genau tennen $u lernen. SDarutn war mir bei ber neuen Verausgabe btefeft SBüt&lein*, um roeldje bie 5Berlag$bud$anblung mid) erfudjte, nid)t nur burdj bie Pietät gegen ben ehemaligen SBorgefefcten, fonbern and) burd) bie #odjad)tung oor bem bewährten *ßäbagogen bie größte 93orft<$t geboten, unb \ä) l)abe mi$ bei ber SRebaftion biefer brüten Auflage auf bie Berichtigung einjelner SBerfe^en unb ber nid&t me&r jutref* fenben budföftnblerifd&en Steten, fotoie auf bie aüernötigften <8rgän= jungen beföränft. S)oc$ $abe td) im Sntereffe ber jur $Prioatlettüre fähigen S3olffc föulfinber einen Äatalog tum Sugenbfd&riften für bie £>berflufe mefjr- Hafftger JBoltefd&ulen beigefügt, in welken aud) eine größere 2lnjal)l ber neuefien, für biefen 3md geeigneten Schriften aufgenommen iji — VI — Den fetten SRettoten, f otoie bcn SDWtgliebetn bcr einzelnen Seljts toHegten meines SluffU&tsttetf e« , roeldje midj bet bet Sfaswaljl bet ©ü$et fo roitlfam untetftüfct $aben, unb namentttdj bem Seiter bes jiäbtifdjen ©<$ulmufeum$, §ettn Stettor 83ablid(>, meldet bei bet 3u* fammenjieUung bed Äatalogö befonberft §ilftet<$ geroefen tft, fage i$ meinen befien SDanf. »ejüglidj bet ®ejidjt*puntte, meldje für bie 2Ba$l bet Suchet mafegebenb gewefen ftnb, erlaube iä) mit au* einem Sluffafee, ben id) in „4}att$ nnb Sdjttle* berliner SKonaUMättet bes 93er» eins fät bas SB o 1)1 ber auft ber ©<$ule entlaffenen Su* genb." SRebigiett t>on gr. b'#atgues. — Äommiffum**a3etlag t)on £$. #ofmann in SBetttn. 9Wai 1881 — t>eröffentli$t Ijabe, folgenbe* $tet ju toiebet^olen : ©od bie *Ptioatleltüte unfeter Äinbet auf bie ©Übung i^re« (Seifte* unb $etjen8 einen na$$altigen ©influfe ausüben, fo muffen bie ©Stiften, roeldje man tynen in bie §anb giebt, na$ 3nl)alt unb gorm fär biefen Sroed fi$ empfehlen. SDaö SBefte iß für unfere ®emeinbe*©en* fünften im allgemeinen nidjt gemalt, toennglei<$ bie Ätitiftetenben bei einigen SBerfen, meldte ttiegetiföe ©cenen ober SDatfieHungen aus bem ©ebtete bet ^typfit unb bet Snbufttie enthielten, ^ernor- Ijoben, bafe fie ftdj me§r fät ©<$ület aU für ©Hüterinnen eignen bätften. 3U« §auptetfotbnte eines tefensroerten öudje* galt, baft es bas Snteteffe bet Sugenb medt unb bis )u @nbe feffelt. 3ln me^te* ten bet feit Sagten ausgeliehenen Südjer tonnte tdj an ben ©puren bet umblätternben §anb genau etfe^en, bis ju welker ©teile bie Settäte bad Snteteffe bet Äinbet tege erhalten ^atte. iKamentlid) waten bies Sugenbfötiften gef$i$tli$en unb geogtap§ifd&en 3n§alt«, in toel$e jum 3roecfe bet ©ele^tung an t>etfd)iebenen ©teOen ju Diele einjHtyeiteu eingeflößten waren. 3Ran batf Äinbetn im SUtet oon - VII - 12 bis 14 Sauren n\6)t jumuten, ba& fte, um bas rechte 3Serftänb- ni* )u gewinnen, mit einer ©pcjialfarte, ober ejcerpierenb, mit ber gebet in ber §anb, *ßru>atleltüre treiben. SDod) tiefen mir t>erfud)8* meife aud> einige ©Triften ju, roeldje nur in einem geringen ©tobe an bem oorern>äl>nten geiler leiben, im übrigen aber grofee 33orjüge Ijaben. 2Bir gingen babei t>on ber berechtigten SBoraufifefcung aus, ed werbe ein genriffen^after £>rbtnariu«, melier bie für bie Älaffe beftimmten 8ü$er erft felbft forgfätttg bur$tteft unb bie Seftüre ber 35glinge nad) Quantität unb ^Qualität oorftd&tig leitet, gern bereit fein, einem einzelnen befonbers befähigten Äinbe, meinem ein foldje*, gleidrfam an ber ©renje ber Sugenblitteratur fieljenbe* 8ü$letn Aber« geben morben ift, eine fernerer )u t>erfie&enbe (Stelle, befonbers wenn ein für bad Serftänbnid mistige» grembroort barin enthalten ift, ju geeigneter 3eit ju erläutern. 3)ie 3a§l guter ©rjä&ler ift trog bed ftetig ma^fenbeu Umfange* beft 8tt$ermar!tea geringer geworben. 9ti$t SBegetfierung fär bie Sugenb, fonbern S&rgeij unb finanzieller ßofjn fdjeint mand&e SBer* faffer unb 33erfafferinnen §u fd&riftfteüerifd&er S&ätigleit t>eranlafct ju ^aben. (Sbenfo bfirften ftdj mehrere Tutoren über ben ttnterfd&ieb von äBolte* unb Sugenbf Triften ni$t red>t Har gewefen fein. ®ute 3u* genbfd&rtften lönnen fefjr wof?l auty in einer SBoltdbibliot^et eine ©teile finben. Senn, roaö man aU Äinb gern unb mit üRugen ge* lefen $at, fann man mit neuem SReije im reiferen Sitter wieber lefen. SWan »erfentt jid) bann tiefer in bie Seftüre, erinnert ft$ babei gern ber erften Sugenbeütbrüde unb lieft, refleltierenb , triele* gleidjifam jmifdjen ben 3eilen. -JUdjt aber ftnb umgelegt gute SBolteföriften, beftimmt für (Srtoadrfene, o^ne weiterem jur aufnähme in eine Sugenb* bibtiot^e! berechtigt. 9lur gering ift, nad> SRergete Sluafprud), bie 3a&l ber 9ü$er, weld^e ber »ejeid&nung auf bem Stiel: „gür bie Sugenb unb bad 33olt" roirlli$ entfpre$en* 9?amentli$ mu& folgen Sägern bie Sugenbbibliotfjel x>erf$loffen bleiben, welche polittföe unb foctale Kämpfe in populärer gorm barjujieUen fudjen. 2)enu - VIII — bie in ifcrer §armloftgfeü glfidflufce 3ugenb foQ wol&l für opferfreu* bige Siebe jum engeren unb weiteren SBaterlanbe unb für treue 2tn* Ijänglid&feit an ba« angeftammte gfürftenljauö begeiftert, aber md&t in baft iljr unoerjiänblid&e unb an \\ä) oft fo wiberlid&e *ßarteitreiben ber ©rwad&fenen Ijineingejogen werben. 9to(& bem Orunbfafce, ed muffe ba* SBudjj bie Äinber intcrefftcren, toied bie gemeinfame Jtriti! ferner alle bie jenigen SWad&roerfe ab, welche langweilige moralifd&e (Srjäljlungen enthalten, ©<$on bie Sugenb merft bie Slbfic^t unb wirb oerfiimmt. SDaöfelbe gilt oon Supern mit einem frömmelnben, Ijeudjj* lerifd&en ®epräge. dagegen nahmen wir ©Triften, burd> meldte ber erquidenbe §aud& gefunber grömmigfeit, wahrer ®otte«* unb 9Wen* fdjjenliebe wef)t, in größerer 3af)l in bie Sludwa^l auf. SDie Stalna&me, weld&e ein Sudf) in bem lefenben Äinbe erwedtt, fann aber au<$ baft wfinfd&enftwerte 2Raj} überleiten. 5Den jtinbem ftnb gerabe biejenigen SBüdjjer am liebften, wetöje re<$t fpannenbe 2lben= teuer, SRitter*, SRäuber* unb Snbianergefdfjid&ten enthalten. 3&re && türe überreijt bie ^antafie, tegt ben ®etfi ntd^t fowo&l an, al« oiel* tneljr auf, erjeugt leidet eine wafcre Sefewut unb föabet in Krper* lidf>er unb gei füget (inteüeftueHer, äft§etifdf>er unb moralifd&er) #in* fufct. SBerfdfjrobene Äöpfe werben §auptfftd(jlid& burdj) fold&e oerberbltd&e Sugenbleftüre gebilbet. 3)odf> wollte bie Äonferenj au<$ nadjj btefer (Seite £in in ber negatioen Äritif nid&t ju weit gefjen, unb barum würben bie £eberjtrumpfs®efd)idj)ten unb einige tynen gleid&enbe SBerfe in bie ftoüettion aufgenommen. ©obann galt alft ©tunbfafe, fein 8ud& jujulaffen, in welkem, wenn audjj nur an oereinjelter ©teile , anftöfeige, baft religiöfe ober fütlid&e ®efüi)l oerlefcenbe ©orte ober §anblungen ftd) finben. Siele in anberer SBejie&ung red&t empfehlenswerte Sudler würben bemgemäfe auftgefd&ieben, wie j. 93. „2)er SRolanb oon SBerlin" unb „S)er falfd&e 2Bolbemar" oon SMtbalb Slleji«, unb ber feinerjeit oielbefprod&ene, oon SReper bearbeitete abenteuerliche „©impltciuft ©impltcifftmuft". derartige Südf>er modalen, wenn auä) einige red&t braflifd&e ©teilen — IX - mit päbagogtfäem Saite abgeftnbert, ober überhaupt geftridjen würben, no$ immer bebeutenbe Stnjieljungdfraft beftyen unb, bad Ijifiorifäe Sntereffe in ber Sugenb ju beteben, wo&lgeeignet fein. SBad bie Starjlettung bed Safierd anbelangt, fo erforbert biefelbe in Sugenb* Triften bie größte SBorftd&t. SRidjt alle ©Freden ber froren SBirf* li$feit bürfen Dorgefüfjrt werben, fonft wirb ber moralif$e 3wedt, t)or bem böfen SBetfpiel }u warnen, verfehlt. SDaö 3artgeffil>l ber Ätnber wirb abgefiumpft, unb ed erwägt mand)mal fogar bie Suft, bie ©fifeigfett bed ©ifted $u foften. SBie bie ©Triften mit anftöfctgen, unjtttlidjeu ©teilen, fo wur* ben aud> biejenigcn abgelehnt, wel$e nicfct frei finb oon groben Aber« treibungen unb pfp$o(ogtf$en Unwahrheiten. 2>af)in gehören ade bie, in welken böfe Stiefmütter, unbarmherzige Steige u. f. w. unb aubrerfeitd abfolut tugenb^afte 3Renf$en, namentlid) aud> engelartige Äinber gefötlbert werben. •ftocfc fei bejüglicfc bed Sn&altd ber Iritifterten ©Triften, oon benen laum ber britte Seil für braudjbar eradjtet werben tonnte, na<%* fie^enbed bemerft: 2Bir waren bemüht, Sucher, bie nur unterhalten, nid)t belehren, oon ber Sammlung fern ju galten. Sud) bie me§r nooeUenartigen oon SRterife, oon $ow 2c, wel$e in ben meiften ®d)fis lerbtbliotyefen bed Äreifed fe^r rei$lid) vertreten ftnb, bieten, foweit fte für bie 2ludwal)l benimmt würben, gefd>tc&tlid)e 8elel)rung ober Momente ber ftttli^^ religio fen ©Übung. SBad f$lief?li$ bie gorm ber jur Seitüre empfohlenen SBüt&er anbelangt fo gelten wir ed für unfere Aufgabe, möglidrfl fol$e ju wählen, weldje in forrefter unb fKefjenber ©prad&e gef ^rieben ftnb, fo bafe bie Sefenben ®ewanbtl)eit für bie münblidje unb fdjriftltdje ©arftellung erwerben, wel$e tljnen für bie ©djule, wie für bad Seben duften bringt. 9tu$ auf paffenbe äußere Sludflattung, beutlid&en SDrudt unb gute 9lbbilbungen würbe bie Slufmerlfamfett gerietet. (Sd bürfte ftcfc empfehlen, ba& na$ einem t)on ben 9Jtttgliebern bed Sefpto&egiumd fejljuflettenben SBerteilungdplane jeber Oberllaffe — X — eine befUmmte Sfajaljl oon Sugenbföriften jugewtefen merbe. Dann t>ermag ber ßrbinariu* bcrfelben lei$t eine eingetjenbe Äenntni« bet if)tn Vergebenen 9fi$er ju gewinnen unb i$re Settüte mit ©tnft$t }u leiten unb ju überwadjen. 83on unberechenbarem Segen wäre et, wenn wir unfere Sattler unb Malerinnen im ßefen fo weit förberten, baft fte bafjetm ben 9Ritgliebern ber gfamilte gut t>orlefen tonnten. SBie mandje* ©amen* forn bed 2Bal>ren, ©djönen unb (Buten würbe bann in ben t>erf$ieben* flen Sebenftf reifen auftgeftreut, wie manche erbaultd)e unb frö$li$e ©tunbe audj benen bereitet werben, bie, wie wir bei Gelegenheit per- fönlid>er 9te$erd)en fort unb fort erfahren, bem Äummer unb (Slenb verfallen finb. SDWge baö 3Rergetfd)e 93u<$ mit bem neuen Kataloge baju bei» tragen, baß unfere Sugenb bur<$ wofjlgeregelte *ßrit>atleftüre immer me&r auf bie SBaljn beglücfenber ©elbjtt&ätigfeit geführt unb bafe burdj bie Äinber au<$ ben ©Item eine CiueDe ebelfter greube eröff* net nerbe. Berlin, im September 1882. 3 n t) it 1 1 (Stnlettuna. Ceite $ftbagogif<$e »ettadjtungen , . . . . l 3ufamrnen$ang mit bet allgemeinen Stttetatutgefd&idjte 2 Ältere beutfäe »üc^et für bic Jugenb 3 SHe »afebo»f$e Seit 7 $ttpbü<$et 8 Überftty bet $evioben 11 (Srftc $eriobe. Jfr ?$tf*iiff Wißt«, frit 9to*ftfltit «*fr frft Jtbßffltit ^ttteu. S)k P&Üant$topiften 17 SDie HÄoraliften 32 SDie flafftfäen 2e$tbi$tet 36 Stttetatut bet {ja&ei* unb Se$tetaiu)lung 38 gfabelfammlungen 42 $ie ffofjlfdfren Sntilet 43 ®ebi$tfamnuungen 48 SugenbfätiftfteUet einet ÜbetgangSpetiobe .... 49 3n>eite ^eriobe. Jfr 4*Wterben mufj. ©o fe§r man ft$ über bie Semeglid&feit oieler Jtinber freuen unb biefelbe burd& Surnen, Sang, ©ptel im freien regeln mag, fo ift bodj audf) ©ammlung unb Sttulje für ftiQe SJefdfjäftigung notwenbig, unb md)t blofe, was ftd& einmal bem (Bele^rtenftanbe wibmen will ober foll, muf* früfye lefen, fonbern unfere gange UnterricfctSmetfe unb baö, wa8 ©d&ule überhaupt tyeifct, »erlangt ein 2ernen audfj burc^S Sefen. SCBir erinnern bar an, bag in @nglanb alles ©tubieren lefen Reifet. 2öa8 ein §äfd&en toerben will, frümmt ftc^ bei Seiten, fagt man, unb wer eS gu (Srfenntnte unb SGBiffen in ber äöelt brin* gen will, mufe lefen. 2Jtänner ber SBiffenfd^aft, bie für 3eit unb 9tadj>welt grofted gewirft unb gef Raffen fyxben, finb frü^e lefeljungrig gewefen unb Ipben, wie g. 8. ©ötjje, fd&on im Änaben* unb Jünglingsalter, was fte trgenb an Südjern befommen fonnten, gum Seil o§ne alle äuäwatyl oer» fdjlungen. 9ludf) bebenfe man, bafe, wenn gefagt wirb, bie früheren Safjr&unberte Ratten meQeid^t bie größten ©ele^rten unb bodfc feine Sugenbfd&riften ge« $abt, bie Äinber tyeutgutage balb gur ooQfommenen Sefefertigfeit gelangen unb Upien ba^er gur Übung berfeiben, wie gur greube an tljr SSraud&bareä geboten werben mufe. @nbli$ ift bed ^iftortfd^en ©toffeS in unferer Söiffenfd^aft, Äunft unb Snbuftrie fo mel, ba& nid&t frü^ genug mit Aneignung beSfelben begonnen l — 2 — werben tonn, tmb man betten Danf mifjen muß, weldje benfelben in ben manragfad&ften formen unferer 3ugenb gum Sef en barbieten. greilidj ftnb bie attermeiften unferer Sugenbfdfjriften nur für eine Unter» Haltung gefdfjrieben, bie viel SebenffidjjeS fyd; aber auf jcbcn gaU wirb e8 bie grud&t beS Sef enS fein, baß eine ®emanbt^eit für fpratyidje unb fdjrtffc lidje ©arftellung gewonnen wirb, bie bem jungen Sef er für Schule unb Seben gu gute fommen fann. 8ud& Dürfte eine ®efd&u$te ber 3ugenb* fd&riften in ben @tanb fefcen, einigermaßen gu erfe^en, maß in Upten nitye fei gur Se^re unb gut Sefferung unb gu einer wahren Silbung beS ®etfte8 unb bergend. 2)aS Ilafftfd^e SUtertum fyd leine eigentlichen Sugenbfd&riften aufgu? weifen, unb nur, wenn wir bie alten Orientalen mit fcerbetgieljen, laßt ftdj etwas ber ärt bort nad&weifen. 6onf uciüS tyd 500 vor ß^rifto ein $5ud) für bie djmeftfdje 3ugenb, „©d&UÄmg - genannt, verfaßt, baS inbeS ent* trieben meljr nur Sittenlehren unb SebenSregeln, wie baS SUter fte ber Sugenb vorhält, als Unterhaltung ober Se^re in einer folgen gorm bar« bietet, baß bie Sugenb felbft banadj greifen würbe. StuS bem 6<^e per* pf d&er unb arabif djjer Schriften Ipben und Berber, 9tücf ert unb anbete Sten* ner beSfelben (Srgäljlungen, Parabeln unb ®ebid&te überfefct, bie, wie no$ angeführt werben foU, au$ unferer Sugenb eine ebenfo anmutige als gmedf* müßige geiftige fRaijrung bieten. Snbien Ijat fdpn in ben „SBebaS' SSor« fünften unb SebenSregeln für bie 3ugenb, bie aber nur bem ©rgieljer, unb nid&t bem Ambe vorgetragen werben; 500 Saijre nad) Gtyrifto jebod) ift tn inbifd&er Sprache wirllidfr ein 93ud& für bie 3ugenb, „#itopabefa* (b. 1). Ijeilf ame Unterweifung), von welkem bei ber gfabel bie Sftd>e fein foB, erf<$enen, baS, in bie §dnbe ber Äinber gu fommen, menigftenS m$t un* gefd)i(ft war. 3)er jübtfdf>e Sater fyrtte, wie wir wiffen, unb fct no$ bie SerpfKd^ hing, feinen ©otyn baS (9efe$ gu lehren, unb wenn wir bie ©efd)id)ten ber 5 Sudler 3Rofe8 gum Seil gewiß bie beße Sugenbleltüre nennen muffen, fo lernen unb lefen alfo unfre jtinber ^eute nod&, was ben altteftamentlü&en Änaben in bie ©laubenSgemeinfd^aft mit bem einigen ©Ott vor 2000 Sauren unb früher einführte. £)effenungea$tet weiß ieber, baß baS ©efefc fo wenig, wie bie *ßropl)eten urfprünglidjj für bie 3ugenb aufgefd&rieben waren, unb was bie alten gelehrten Suben im Salmub (b. §. Se^re) unb feinen Sin» Rängen niebergelegt Ijaben, ift gwar, wie f d&on ber 5Rame f agt, für ©d&tilet gefdEpieben, aber mdj>t für jtinber. — 3 — 3)ie gried&tfdjjen Änaben Ijaben befamttlid) ben dornet gelefen unb auä* wenbig gelernt; aber $lato warnt nor ben leichtfertigen ®efd&t$ten, wel$e barm tum ben (Sottern ergäbt werben, unb will fte ber Sugenb t>oren$al* ten wiffen, unb wirb lein ^äbagog ben §omer für einen 3ugenbfd&riftfteller galten, wiewohl er ftdjj in Sluöjügen unb Bearbeitungen für Äinber, meldte bie SltaS unb Dbgffee in neuerer 3eit erfahren §aben, baju Ijerabläfet, ed gu fem. SBaS bei ben (Stiegen „mileftfd&e Wärmen* tyefj, tft Stoman in unferm Sinne. Sie rämifd&en Knaben §aben woljl feljr wenig gelefen; bie fortwäljrenbe Sty&tigfeit i&rer Sätet im Kriege gab biefen ©toff genug ju ®r&äl)lungen, wie man fte gur Stlbung eines SRömerS für gmecfmäftig Ijielt, unb wemt ßutntilian feine Meinung über baS, was ber Jtnabe lefen föll, auSfpridfo fo waren bod& feine Sudler für iljn ba, bie mit unfern Sugenbfd&rtften wr* glichen werben fönnten. 2BaS bie neueren Sprayen betrifft, fo muffen wir ben gfranjofen ber «Seit na$ einen Vorrang in ber SIbfaffüng bon Sugenbf Triften gugefte^en. 9Ber fennt ni$t ben „Selemadü" beS gänälon, ber 1699 ooHenbet, bod& erft 1717, gwei 3al>re nadjj bem £obe beS SBerfafferS, t>er öffentlich warb, bann aber balb bie Seftüre ber Sugenb für (Suropa würbe, unb no$ vor nity langer «Seit baft erfte frangöfifd&e Sefebudjj in unferen ©d&ulen war. 3n ber Witte beS vorigen 3aIyrl)unbertS entftanben baS magasin des enfants et des adolescents, bie äducation compl&te unb bie moraltfdjen (Strahlungen ber M me le Prince de Beaumont, würben ins ©eutfd&e überfegt unb mit 33e* gierbe gelefen; ou$ wollen wir ber gabeln beS geiftreidfjen Safontaine (ftarb 1695) f$on #er erwähnen, oon benen feljr oiele nad& fjorm unb Snljalt, fei ed im Original ober in 9tad&a§mungen, ber 3ugenb angenehm unb letyr* reidfr finb. 9Benn wir tnbeS .Sudler, bie an jtinber gerietet ftnb, au$ Sugenb* fd^rtften nennen muffen, fo fmben wir in beutfd^er ©pra$e fdfjon früher einiges, wad ber Sugenblitteratur angehört, ©o ift im anfange beS 15. Satyr* tyunberts von firdjjlidpr ©eite ein ®uty ausgegangen «ber ©eele Sroft*, weld&eS in ber Ztyä überall gu ben Äinbern fprid&t. @S enthalt ®efd&td&ten gu ben ^eiligen gelpt (Geboten, bie ber 93tbel, ber §ifiorie, ber ffabel, bem 9Jtärd&en, oorgüglid^ aber ber Segenbe entnommen ftnb. 2Bir finben barin mertwürbiger SBeife ©tfidfe, bie fpdter melfadj) in neutyod&beutfd&er ©prad&e, fei ed in ©ebid&ten, fei es in *ßrofa, erjagt unb and) in ©d&uUefebüd&er aufgenommen worben ftnb, fo g. 33. gum erften (Sebot bie ®efdj>td)te tum — 4 — bem Staute, ber an einem ®aum übet einem Sbgrunbe fängt; an ben SBurgeln jene« nagen eine weiße unb eine fc^roaqe üDtauft, unten liegt ein Sradfc, ber ben 3Rann oerfd&lingen will. Sie&e SRüdtertft ,@* ging ein SRaim im ©i>rerlanb". Sbenfo ftd^t §ier bic, nie jene Parabel auft bem 3RorgenIanbe ftam* menbe unb tum gerbet er^ä^lte <8ef$i$te t>on einer ©tabt, in ber man alle Saljre einen gtemben gum Könige machte. Seim ^weiten (Bebot ftnbet fö auffallenber SBeife f#on bic (grgäljlung oon jenem ©$ulbner, ber ein ©arlefyt wiebererftattet gu Ijaben bef dawärt, inbem er ba8 (Bolb in einem ©totf verborgen bat unb biefen bem ©laubiger wäljrenb be$ ©ä)wure& &u galten giebt. Seim britten (Bebot ift bie (Befa)i<$te angefahrt, weld&e ©d&iHer in feinem »(Bange nadj bem @if en^ammet ' bearbeitet bat 2)er ©d)lufi lautet: Lieb kint, diess sol dir eine lere sin and höre gern messe, wan es dir geschehen mag*). Sie <9ef$i$te {lammt übrigens au§ einer norbtfä)en Sage oom 11. ober 12. Sa^r^unbert. Seim oierten (Bebot wirb eine ebenfo rü&renbe als gemaltige (8ef<$id&te tum einem unbanlbaren ©ofyte mitgeteilt @r jtyt mit feiner jungen grau beim 3Rai)le; fte wollen ein Quipt oerjebren, ba Köpft bie SMutter an bie Styür unb begehrt ju effen. SDie jungen Seute oerfd&liefcen ba« $u$n unb geben ber SDtutter ,unwertliä)e - ©petfe. 8te biefe ftd^ wieber entfernt bat, wollen fte baS §>iu> aul bem ©d)ranfe nehmen; aber es $at {t$ in eine ©Klange nerwanbelt, bie bem unbanlbaren ©otyne an ben $al3 fä^rt unb ftA bort feftfd&üngt ©ie frißt oon allem mit, was ber ttnglüdlia)e fett» bem gu ft$ nehmen null; er ge&t nor Ort gu Ort bettelnb, feine ©ünbe flu büßen, unb bie 9Jtutter ge§t mit ifyn, für iljn gu bitten unb flu beten, greilid) ein 3R&r$en, baS alle feit 100 3aljren geblatteten an SEiefe über* trifft 3um achten (Bebot giebt ba8 Sudfc unter anbern eine (Befä}iä}te mit ber (Einleitung: liebes kint, da solt nit angetrawe sin noch falsche. Wem das du gelobest trawe, dem solt da truwe halten and leisten, Nim ein exempel an zwein gesellen, davon will ich dir sagen. SDiefe (Befeilen fmb älmicuS unb älmeliud. ©ie leiften einanber gfreunbfd^aftftbienfke, bie bis }u unnatürlichen Opfern fteigen; benn ber eine grtunb tötet feine jwei Keinen Ämber, um burd) ba3 Slut ben anbern non fernerer Ärcutf* $eit ju feilen, ein 3ug, ber ft$ in bem 3Jtörd>en „ber treue Softannefi' *) 6. SBtUjelm SBadfcrnagelft altbeutf$eS SefebudJ Spalte 988. — 5 — (fte^e ©ritmnö Äinber* unb §auömärd^en 9fr. 6) wieberljolt. 3Jtan wirb außerbem an ben armen $einri$ mm $artmann oon bet 2lue unb äljnlidjeä erinnert; aber ba tommt e3 bo<$ md&t gur nrirllidjjen Sötung. @8 ergiebt ftd) bemna#, bog ba£ 8u<$ oiel $errlid&e unb fd&öne 3üge gur »ele&rung unb (Srbauung ber Äinber enthält, baft aber nid&t alles barin für biefe pafet, am wenigffcen bie freiließ feljr nan> gehaltenen gefd&led&ißd&en Singe, weld&e ni$t fparfam oortommen. S)a8felbe gilt non bem reiben @d^a^e txm Se* genben, weldfre im Mittelalter bie Sird&e alten unb jungen gur Unterhal- tung barbot. @ie jtnb mm ber fatljolifdfjen ®eifilid&tett bis in bie neuere 3eit gur Seleljrung unb Unterhaltung ber Sugenb oerwenbet worben, unb Ämfer Sofepfy II. brauste als Änabe ein Segenbenbudfc nad& 33orfdj>rift gur täglichen Seitüre, äußerte aber aud& freimütig feinen SBibernritten bagegen. @obalb bie 8u$bructertunft erfunben war, würben biefe ©adfjen ga$lret$ gebrudft unb mit §olgf Quitten illuftriert; baS SJoli erbaute fidfc baran, unb wer in jungen 3a^ren lefen tonnte, l>ai fidjj tyrer gewife au$ bemächtigt. 3)a* mar freiließ eine fromme unb trielfad) au$ Ijeilfame Seftüre, aber: anbete Reiten, anbete Sitten, unb unfere 3ugenb tonnte nadfj bem Urteil ber. heutigen SSernunfi in jenen Sudlern nid&i mefjr geiftige SRa^rung fud&en. SJon ben weltltd&en Schriften gur Unterhaltung be3 SSolfö au3 jener 3eii, ben oolfötümlid&en ©ebbten, 3Rftrd&en unb Sagen, gum Seil pban* tafttfd& auSgefd&müdften §iftorien, wie bie £atmon8!inber, Äaifer ßftaotan, bie ^eilige ©emroena, ja von ben ©d&mänlen unb hoffen, wie fic oon (Sulenfpiegel ausgegangen unb oon 33olföbid&tem erfunben finb, Ijaben mir in neuefter 3eit Bearbeitungen für bie Sugenb erhalten. SDte alten Dri* ginale bürfte unfern Ätnbern mo^l niemanb empfehlen moQen. 3Me 2)td&ter be* fpäteren 3Rittelalter8, rate bie be3 etften Sa^rljunbertS nadfj ber Sie» fotmation Ijaben mandfje i&rer äßerle, raie jum Seil auf bem Stiel gu lefen, ber 3ugeub gewännet, fo SRoDenljagen feinen gftofd&mäuSler (fte^e bei ber Sierfabel), früher f$on 9läolauS #errmann feine geiftlidjjen Sieber (fietye geijilid&e Sieber für Äinber). 3Birfli$ 8ur beutfdfjen Sugenblitteratur möchte ber orbis pictus oon Arnos Comenius gehören, ber inbeä meljr ein S9ilberbu$ ift. 2)er noQ« ftänbige Stiel lautet: Orbis sensualium pictus, h. e. Omnium prineipa- lium in mundo rerum et in vita actionum pictura et pomenclatura, erfte ausgäbe bei bem Sud^änbler (gnbtner in Nürnberg 1657. S)aS 8ud& enthalt 302 äbbilbungen in §olgf<$nitt mit untergefe$ten tarnen, juerft nur in 2 ©prägen, ber beutfd&en unb latemifdSjen, fpater au$ in — 6 — mehreren unb mit hinzugefügten (Srflarungen in biefen ©prägen. (Ss I)at fe&r oiele auflagen erlebt unb tftjulefct no$ 1805 in Sreftlau in femer urfprünglid&en ©eftalt erfdjjtenen. @me 2lu*gabe t)on 1746 fü&rt folgenben beüifd&en Zitel: „2)er jtd&tbaren 2öelt erfter unb jroeiter Seil, barinnen eine Slbbilbung unb Benennung aller oomeljmften SBeltbinge unb menf$tt$en #anblungen $u finben, lateinifd^ unb beutfei) mit Dielen Figuren", wifyrenb frühere ausgaben bie Benennungen fd&on in 4 Sprayen geben. SBir ftn= ben ba SJeutfdj, gateinifd), *Polnifd&, tJranaöjtfdfj, ftatt beS $olmf$en aber aud) 3taUemf<$ ober ®nglif#, fogar ttngarifdfc. 3)en erften ausgaben mar nur eine SRomenllatur Don metyr als 1000 lateinifc^jen Benennungen beU gegeben; ben fpateren finb, nrie gefagt, audj) ©rtlärungen beigefügt. ©o namentlich in ben StadOa&mungen, beren baS 33ud& gleichfalls oiele erlebt l)at, j. 8. bie feijr betannt gemorbene aus Reutlingen, meldte ein Seljrer am Spceum ftu Sübingen, -RamenS ®ailer im 3al)re 1832 herausgegeben bat unb bie mehrere Auflagen erlebte. SDer Sitel lautet: „Steuer Orbis pictus für bie 3ugenb, ober ©c&auplafc ber SRatur, ber Äunft unb beS 3Renfd^enleben8 in 322 lithographierten Slbbilbungen mit genauer ©rftö* rung in beutföer, lateinifd&er, frangöftfd^er unb engltfd&er Spraye. 3Benn biefe (Srflärungen bem Stocke eigentlich erft baS SRed&t geben, in einer ®e* fdftc&te ber Sugenblitteratur berüdffid&tigt ju merben, fo miffen mir nid&t gu jagen, mie frity bergleid&en oorfjanben maren, um baSfelbe d&ronologifdj) richtig einzureiben; ^ur unter^altenben Sefd&äfttgung unb Selebrung ber Äinber fytt eS offenbar feit feinem (Steinen gebient. (Begenmärtig ift na« mentUd) jur änf Raffung für Sugenbbtbliot&efen ju empfehlen ber: Orbis pictus — 33tlberbud(> jur Slnfd&auung unb Belehrung, herausgegeben, oom Dberfd&ulrat Dr. ß. g. Saudf^arb. SKit über 600 folorierten äbbilbun* gen. 3 Abteilungen. 4. (490©.) 1856-60. Seipgig, ©. 3- ©untrer, ßlegant in l Sanb geb. 22,50 JC; in 6 fartonnierten #albbänben ä 3,75 JC SDtefeö 903er! geic&net fid& ebenfo burd& bie 3medfmäfjtg!eit beS bei ber 2)ar* fteQung befolgten ©tufengangeS , mie burdfc ben genau an bie Silber ftd) anfdjlie&enben Sejt aus, melier reiche Seleljrung unb gemütliche Anregung barbietet. ©onft l>at man ben ßinbern in früherer 3eit bie SBtbel gu lefen ge- geben, bie häufig mit ^oljfd&mtten unb Äupfern auSgeftattet mar, um eben cuä) bie Sugenb angulocfen. SBenn mir nun aufy fein beffereS 8ud& für ©eele unb geben fennen, als bie ^eilige ©d&rift, fo tonnen mir fte bod& für ein Jtinberbudj) nidjt galten, unb glauben, bafc, menn ^riebrid^ ber — 7 — ©rofte btefelbe als Sefebudj für bie Sanbfd&ulen empfahl, er bamit mir geiftlid&em State t>on Seiten ber lut&erifd&en Sird&e nachgab. SMS biefen Slugenblitf nrirb von fir^lidpr Seite mit Sted&t ber ®e* brauch ber Ijeiligen (Schrift in ber Sd&ule geforbert, aber als 8u$ für Sefeübungen möchte »otyl fein oerftanbiger ®eiftlidf>er fte me&r betrauten; bagu tyaben mir jefct anbre billige Hilfsmittel, gfür bie Äinber geboren nur bie biblifd&en ©efdSjtd&ten, unb es wirb nrieberum ein Segen fein, memi biefelben nk&t, nähern fte ben tlemften Schülern erjagt morben, fofort in ber Sibel felbft gelefen roerben, erftltd[j, weil anftöfeige ©teilen 311 t>er* meiben finb, unb jmeitenS, roeil bie fcin unb l)er oeraltete Sprad&e baS SerftänbniS tyinbert. 2Btr brauchen batyer in ber Schule, mo es irgenb bie Mittel geftatten, bibltfd&e Htftorien* unb Sefebüdjer, bereu eS feit 3olj. ^übner im anfange beS norigen 3a§rf)unbertS eine fe^r grofee 2fajal)l giebt. Unfer 33ud[j wirb fpäter faum einen Sugenbfd&riftfteHer oon frommer Sttdfc tung gu nennen fyaben, ber nid&t audj> bie btblifd&en ®ef$i$ten für Äütber bearbeitet ijätte. 2BeId) reiben päbagogifdfjen SilbungSftoff biefelben audj aufter tljrer 33ebeutung für ben (Stauben enthalten, barüber werben mir Äußerungen von ßljriftopl) Sd&mib mitteilen. @S giebt in beutf d&er Spraye feine Sugenbfd&riften im heutigen Sinne beS SBorteS bis gu ben legten Sa^rje^nten beS vorigen SaJjr^unbertS. 2)a* malS ermad&te befanntltd) in 3)eutfd^lanb ein fetyr lebhafter Snt&ufiaSmuS für Sugenbbilbung, ber, wie nidjt gu leugnen, feinen Urfprung in gftanfs reidj Gatte, wo SRouffeau fein 8udj> „@mtl, über bie ©rjielung" fd&rieb. Safeboro unb $eftato$i finb beibe, wie fte felbft bef ernten, burdf) biefeS 3BerI angeregt morben. 3roar roaren in ©eutfc&lanb von eoangelifd^sürd^lid^er, namentlich von ptetifttfdjer Seite fetyr ejjrenroertfr Slnftrengungen für bie Silbung ber 3u= genb gemalt. Sluguft Hermann grandfe ^atte fein SBaifen&auS für oerlafjene Äinber gegrünbet; aber feine Stufcturig mar gu ernft unb betrachtete gu auSfd&liefc lidj bie Sibel als baS überall notmenbige Sefebudj als bog von biefer Seite Unter^altungSfd^riften für bie Sugenb Ratten ausgeben foQen. ©S iffc offenbar baS oon Stofeboro im Saljre 1774 gegrünbete %\U ant&roptn, eS ftnb bie Seljrer baf elbft unb bie tum tljnen angeregten troffen» fdj>aftlid> gebilbeten Sugenbfteunbe, meiere eS juerft als ein mürbigeS Stre* ben betrachteten, für bie 3ugenb jju fdfpeiben unb &u bieten, maS in beren Hättbe unb ©ebraudf) fommen foüte. — 8 — SSon ba ab gtebt ed in ©eutfd&lanb eine 3ugenblitteratur. ©eit ber 8afebowf<$en 3ett tffc aber bie anfangs Heine ?ßflanjung ber beutfd&en Sugenbfd&rtften gu einem grofeen SBalbe angewad&fen, m weld&em ft$ gured&t ju finben tneUei^t jefet noc^ mögli$ fein bürfte, unb wünfd&t bieft 39üc$lein einen befdjjeibenen SBegweifer bagu abjugeben. ttnfere grofeen beutfd&en 2itteratur*#tftori!er (äffen fidjj auf bie Sugenb* fünften nur fe^r wenig ein. 2Ba8 ©enrinuS unb ÜDiengel fagen, lautet gtemlidj) t>eräd&tlid&; Silmar lommt nur bei Sljriftian gfeltj Sßeifee beiläufig auf baä nu reben, was biefer für bie Sugenb gefd&rieben l)at. ®uftao ©<$wab wibmet in ber ^wetten Auflage feines „2Begweifer3 burcl) bie Sit* teratur ber ©eutfd&en" einen Abfc&nitt ben fftnber* unb Sugenbf Triften; allein er t>erj\eid&net üorgugSroeife nur Srgä&lungen. 3n ben päbagogtfdjen (Sncgtlopäbien von Hergang unb ©djmib finben ft^ fdfjäfcbare äuffäfce über Äinberbüd>er unb Sugenbleftüre, namentlich Ijat in ber leiteten ber Steltor Äüfyter ju granlfurt a. 2Jt. unter bem Sirtitel „ 3ugenbldftüre unb Sugenb* Utteratur" eine oorjücjlidje Arbeit geliefert, weldfjer wir oiel uerbanten; aber ba« alles reicht bodfj nidj>t ju, unb wir muffen bie folgenben Sudler ald foldje anführen, bie auf biefem ©ebiete äfcnlid&eS gu leiften gebauten, wie wir anftreben. (Sine ®efd>td&te ber Sugenbfcfcriften wollten fte felbft jebodj ntdbt geben, unb fyaben fte meift ben geiler, bafc fte Solfö* unb 3u* genbf Triften unter einanber nennen, welche Kategorien aber nadfj unferer Meinung notwenbig gefd&ieben werben muffen. I. „Mitteilungen über Sugenbf Triften att Sltern unb Setter, nebft gelegentlichen SBemerlungen über SSoIföfc^riften von Dr. SBtQ. §opf, fünfte aufläge, Nürnberg 1874*. ©er 3wedf beS Sucres ift: ©Kern, Sehern unb (Srjie^ern aus ber übergroßen fjüüe ber 3ugenbfdjrtften bie beften gu bejetc^nen, bamit tyre Äinber nur 3wedmäßiged lefen mögen. 9ia$ einer Anleitung, bie felp föäfcbare ®ebanten über bie Settüre ber Sugenb, na« tnentltd) eine bafym gehörige ©teile aus §amann8 ©Triften enthält, wer» ben Sudler in folgenben Abteilungen aufgeführt unb beurteilt: A. ©Triften für baS erfte ÄinbeSaiter bis jum achten SebenSjabre. B. für baS mittlere unb Ijötyere 3ugenbalter. 1. 3Rär$en unb Sagen. 2. gabeln unb 'Jtarabeln, 3. (Sr^äblungen, 4. (Sefdjpdjte, 5. ®eograp§te, Steifebef (Reibungen, 6. SRaturgefd&id&te, 9taturlel)re, Senologie, 7. SBer* mifdjte ©dfjrtf ten, ©ammeiwerte, 3ugenb$eitungen. ®ine Auswahl ber beften ©Triften, unb ein alp^abetifd^eS ^Bergeid^niS ber SSerf affer maä)t _ 9 — ba* Sud) für feinen 3medt befonberS brauchbar. 3)aa Urteil ift burd&auS gebtegen, tote es t>on einem erfahrenen Schulmann gu erwarten; für unfern 3tt>ed fehlen bem 3BerId&en bie älteren 3ugenbfd&riften. II. t 2ßegwetfer burdfc bie beutf d&en SSollS« unb Sugenbf Triften, ein SBerfud) unter 3Wita>trfung meler Solls* unb Sugenbfd&riftftetter, heraus- gegeben tum Äari Sem&arbi, Dr. theol. unb erftem Sibliotyefar in 5?affel, Seipjig 1852'. 2)er Herausgeber tyti jtd& mit 41 auf bem Sitel genannten SDKtar* beitern ba^in vereinigt, baft jeber oon tynen eine mögltc^ft grofee Sngaljl befonberS neu erfd&ienener Solls* unb 3ugenbfdfjriften lefen unb jtritifen darüber für baS 99u$ einfenben foQte. @in tarnen« unb Sttel^erjetdjmS roeift bann benjenigen, melier baS Sud& gebraust, auf bie für ttjn inter* effanten älrtilel fyn. ÜRan Ijat Ijier ein befonneneS Urteil von ©ad&oer* ftftnbigen über ©elbftgelefeneS unb !ann feine äuSroa&l, oorjügltc^ für SoltSbibliot&elen, treffen. 3für bie oorltegenbe Arbeit mar baS Sudfc bon* fenSmert, um gu erfahren, roaS ba, unb roaS baS Sorljanbene wert fei. m. »Gentralblatt für beutfdje Solls* unb 3ugenblttteratur, ein Iritt* fdjer SBegweifer für Sefeoereine, SolfS* unb SugenbbtbUotljefen, ®eiftli$e, Setyrer unb ^amilienuäter. herausgegeben oon Heinridfj ©tijroerbt, Pfarrer &u !Beutir<$en bei ©fenad&, erfter Sanb, Satyrgang 1857". 3)ie ©djjrift roäre für eine ®efd&td&te ber 3ugenblitteratur wm großer SJebeutung, ba ber Herausgeber ftd& mit ben oorjüglid&ften Sugenbfctyrifltftellem oerbunben tyatte, um SiograpIjtfd&eS oon folgen unb Ärtttfd&eS über iljre 2Ber!e in umfangreichen unb grünblid&en Stufen mitzuteilen. @3 mufete befonberS banlenSroert fein, über SebenSumftänbe oon neueren Sugenbfd^riftfteEem etwas }u erfahren, ba &ier faft alle Hilfsmittel fehlen. 3HTein baS Unter* nehmen fyot mit bem erften Hefte beS Jahrgangs 1858 (nrie man tyört, bur<$ ein finanzielles Unglücf beS SudföänblerS) fd&on fein @nbe erretd&t 2Bir tyaben oieleS barauS benufct, mußten ]ebo$ baS Oeroünfd&te mutant 3ufammenfud&en, ba {einerlei ßrbnung, roeber eine d&ronologtfd&e, nod& eine fad>lid^e, befolgt ift, aufterbem au$ nrieber bie SolfSbüd&er in erfter Steige berüdffidjtigt ftnb. Styaratteriftifö ift an bem Suc^e nod& bie überall fe&r löotylroollenbe Ärittl. 2BaS für bie Sugenb oor&anben, wirb mit günftigen Slugen betrautet unb auf nichts ein oertoerfenber Sltdf gerietet. IV. ,3Rufterung unferer beutfd&en Sugenblitteratur, jugleid& ein 2Beg* toeifer für (Sltern in ber SluSroatyl oon paffenben, ju SBeitynad&tSgefd&enfen — 10 — ftd) etgnenben SSüdjern 9011 Dr. 91. Lettner, groeite umgearbeitete Auflage. Hamburg 1844". 3)er SSgrfafler, weiter aQe mir gut Unterhaltung be« ftimmten Sugenbf Triften pernrirft, gönnt bo$ in feiner hitifd&en fiberfttty aud) ben ®efd&i$ten von ßlpiftopl) 0. 6<$mib, Stierty, g^ang #offmaim *c einen Slicf, empfiehlt fonft aber t>orgügltc$ beleipenbe ©$riften, wie au& ben Kategorien bed Sn^dtdoergeid^niffeS $eroorgel>t. 3Bir fmben ba: @r* gte&ungSf Triften , beutf$e Älafftfer, für bie 3ugenb ft$ eignenb, Statur* Ufytt, ÜRe^anif unb Senologie, ©kernte, mat^ematifc^e ®eograpJ)ie unb §immelö(unbe, Äalenbertunbe, pJ)9ftfaltf$e ©rbbefd&reibung, Sanberbeförei* bung unb Steifen, ®eograp!)ie, 9fcaturgef<&id&te, Anthropologie unb $fi$o* logie, SBaren* unb #anbel8hmbe, ©ef c^ic^te , SBtytljologie, 33ibelau8gaben, bibltfd&e ®efd&id&te, Sibettunbe, biblifc&e ®eograpi>te, Äir$engef$id[jte unb ©pmbolit. 2Ran fte^t, bafe meleS tum beut Snljalt bed 39üd&lem8 gar nu&t gur Sugenblitteratur gehört. S)er äSerfaffer fd&eint oon *er 33uc$l>anblung, für bie er geförieben, bie gu empfefclenben ©adjien ätlmäljiid) überlommen unb Ijier fritifxert gu jjaben. 2)o# war in biefer ,9Rufterung' au<$ einiges für unfere 3roecf e SDtenltd^e« gu finben. ferner Ijaben in Serlm feit 1864 einige Selber, bie einen pabagogt« fdjen SSerein bilben, jebeS 3Hal gu SBeiljnad&ten .hitifd&e Sugenbf Triften« 35ergeici>mf[e - IjerauSgegeben, welche ©Item, Sehern unb ©rgteljern bie 23al)l von Supern gu GfriflgefdOenten erleichtern f ollen; benn es ftnb barin nur Sudler enthalten, bie ber gebaute herein nadf; «genriffen^after Prüfung als empfehlenswert befunben fcat". SDie SWttglieber unterfd&eiben feljr gioed« tnaftig: A. Schriften für bie reifere 3ugenb, B. foldjje für Ätnber von 9 bis 12 3alpen, C. bergleid&en für lefefd^ige flinber unter 9 Sauren, D. ©$rif* ten für ergdljlenbe SRütter. Unter A. finbet man 1. roman* unb wwetten« artige Sugenbf Triften, 2. Sudler gefd&idjtltd&en 3nljalt8, 3. geograptyfd&en unb natunoiffenf^aftlU^en Sn&altS, 4. Bearbeitungen oon ergäljlenben 3)i$« tungen, 5. ©agen unb ÜRärdjen. gür bie oorliegenbe britte Auflage würben aufeerbem benufct: SDietrid^, 21. Dr. ©pmnaftaUSJireftor: „®uter Stat gu 2Bei$na$ten über Süd&er, welche fi$ gu ®ef<$enlen für bie 3ugenb eignen". — Srfurt, Dttofd&e Su^anblung. (Sllenbt, ®eorg. Dr. ©^mnaftaUe^ret am ffönigl. griebrtd)8=6olle* gium gu Xönigdberg in $r.: .(Sntnmrf eines na$ ©tufen georbneten Äa* — 11 — tologS für bie ©d&üler * Sibliot&efen Iberer Sefyranftalten (befonberS ber ®9mnafien)\ — itönig&berg in $r v #übner unb 3Ra$. 1875. giftet, ©ngelbert: SDie ©rofemad&t ber 3ugenb* unb SBoltelttteratur. l. Abteilung: »Sugenblitteratur, vom patrtotifd&en, religiöfen unb pabagos gtfd^btbattifd^en ©tanbpuntte fritifdfc beleuchtet*. — Verlag von (Engelbert gifd&er in Sieuftift am 2Balbe in Wien. 3wette Auflage 1877. $)er ©tanbpuntt be3 SBerfafferS biefer fe^r umfaffenben unb fleißigen Arbeit ift ber ftrengtat!)oltfdj>e unb öfterreic&ifdje. Stucf) fe^It bei ben eins jelnen Supern bie Angabe bed greife«. 9tolfu8, #erm. Dr.: äSergeic^nä ausgewählter 3ugenbfd>riften, weld&e lat^oltfc^en Sltern unb Setyrem empfohlen werben iönnen. 3weite »er« mehrte unb oerbefferte Auflage, greiburg im SBretegau, $erberf$e SSer* lag3budf)l)anblung. 1876. S)itte8, 'JJäbagogifd&e 3a§re3berid&te. Sarin ber 3lbf#mtt „Sugenb* unb SSolföf Triften', bearbeitet oon 33. Süben in Bremen. SBegweifer bur$ bie beutfd&e Sugenblitteratur. gür @r§iel)er, 3ugenbfreunbe unb SBorftefcer t>on Sugenbbiblwtyeten. 3m auftrage beS $äbagogifd^en SBeremS gu Bresben herausgegeben von ber Äommtffion jur Beurteilung oon Sugenbf Triften. 1. $eft. — Seip^ig, ÄommiffionSoerlag tum 3uliu8 Älmö>arbt. 1881. @nbli$ bienten oerfd&iebene von ben SBerlag&SJudJtöanblungen jjerauS* gegebene SBerjeidjjmffe oon 3ugenbfdpiften gur Orientierung über baS SBor* Ambene. 2Bir oerfud&en guerft einige größere »ßerioben flu untertreiben unb einigermaßen ju d&aratterifteren. Sie erfte ^ßeriobe ift jene, ma, wie gefagt, burdj Safebow unb anbere 'JJäbagogen eine allgemeine SBegeifterung für Sugenbbilbung erregt war. §o^e unb ÜRiebere beteiligten fid& an biefem Sßerfe. Surften, ®e* lehrte unb wo&lmeinenbe gebilbete Saien leifteten Ijilfretdje §anb. Die dürften fpenbeten 3Kittel, bie (Mehrten fdjrieben unb erteilten Unterricht, bie Saien Ralfen bei SSerbefferung ber ©d&ulen, f dfjrieben audj) Sucher, bie ^ernad^ jwecfmäfjig befunben würben. Sffiir meinen Ijier befonberS griebvid^ ©bewarb oon dtofyoto, ber feine ©d&ule gu SRefafcn gu einer 2Kufterf$uü mad&te unb ben erften Äinberfreunb als ©djulbudf) förieb. — 12 — £)ie Seftrebungen biefer Seute fallen in bie $eriobe ber Sluftläruitg, utjtb mir fönnen es bebauern, bürfen und aber nid&t rounbem, bog in ben Sudlern jum Unterricht, fo rate in ben eigentlichen 3ugenbf<$riften, roeld&e auft biefer 3eit ftammen, baS pofirtoe S&riftentum, bie SeJjre t>on bem #eil, welches und bur<$ 3efum S&rifium, ben Soljn (SotteS, gebrad&t worben, md&t auSbrüdflicl) enthalten ift, womit mir nid^t fagen »ollen, baf$ übet» Ijaupt teine Steligtofität in ben bamalS entftanbenen Äinberbtid&ern oorfyms ben fei« 2)er ©laube an (Sott unb an feine SSorfeljung, ber Sroft an biefer Setjre, fo rote #inn>eifung auf bie antriebe gur Sugenb, bie in i^r liegen, bie Hoffnung auf ein eroigeS Seben unb ber §mblicf auf eine Vergeltung nadfj bem SEobe, als SBeroeggrunb jur Stedjtfd&affenfyeit, ftnb in ben Sudlern jener 3ett allerbmgS $u ftnben. 916er biefer ©laube ift me^r eine 58er* ftanbeS* unb Staturreligüm, als bie ber Offenbarung ober beS 93e!entniffeS. ®in falfdfjer ffoSmopolittSmuS unb 3nbifferentt8muS, ber ade pojtttoen 3*e* ligionen unter einanber mtfd&t, ift leiber trielfadf) vorgetragen. 3Benn eS nun audj roaljr ift, bafi bie ®aben unb ®üter, bie (Sott in feiner Statur fpenbet, allen 3Jtenfcfyen gemeinfam ftnb, bafj mir baoon au$ ben dürftigen reiben f ollen, ofyne einen Unterfd&ieb beS SefenntniffeS, fo rourbe bodfj ber SBert biefeS SefenntmjfeS ju fetyr bei (Seite gefegt, bem Gljrtftentum gu wenig @^re gegeben. SS fam ben SBerfaffern von 33üd&em für Jtinber aus jener 3eit jroar ftets barauf an, bie Sugenb gu ?rattifd) brauchbaren, jju nüfclidfjen unb glücflidfjen 3Jtttgliebern ber menfd<d&en ©er feQf^aft gu machen. 2Ran fal) mit Sled&t in ber Sugenb bie Änofpe beS fommenben ©efcfyled&tS; man glaubte in ifyr bie 3!BcIt gu oerbefjern, aber man fannte baS allein richtige 33ef|erungSmittel: bie Sufee unb ben dfpift* liefen ©lauben nid&t; man tyielt ben 3Renfdjen nad& Stoujfeau an ftc^ für gut, bie Jtinber für unfd&ulbig unb meinte, nur @rf enntniS unb (Sefüljl in it)nen roeefen unb gur @ntfaltung bringen, fte fürs &ben mit ben notmen* btgen gertigfetten verfemen gu muffen. Sntbaltfafflfeit, ©elbftbefyerrfd&ung, 2BatyrljeitSliebe galten mit 9ted&t für mistige Sugenben; aber fte brachten aud[| einen großen SDünfel in ber Sugenb Ijeroor. 3)er Änabe unb baS 3Räb<$en meinten babei fidj) felbft oiel $u oer» banien. (Sine abftralte Sugenb mürbe tfynen als baS Sbeal vorgehalten, unb obgleich baburdfc manche Sr^ie^ungSrefultate erreicht mürben, fo fehlte bod& ber redete ©runb unb 33 oben, auf bem bie gottgefälligen grüßte road&fen foulten. 2Benn man nidjt leugnen fonnte unb burdj) bie 6rfa^= rung auf ben (Sag Eingebrannt mürbe, baft Sugenb feine Sugenb ^abe, fo — 13 — fu$te man nad) allerlei üeremgelten 33efferungSmitteln, unter benen bettn aud) (Seföid&ten wm guten unb unartigen Äinbern roaren, beren erftere als 9Rufter, bte leiteten als abfd&recfenbe Setfpiele aufgeteilt würben. Sebenft man aber, bafe fol$e (gelungen nod& immer ein feip bequemes Arbeits« felb für bte Sugenbfd&riftfteller finb, unb oergleid&t man teueres ber ärt mit jenem Urfprünglid&en, fo mufc man Ijier bo$ baS Original unb fomit baS Sebeutenbere finben, nid^t ju gebenten, baft biefeS aus magrer, leb« $after Segeifterung für bad 2Boi)l ber 3ugenb hervorgegangen, roalpenb unter bem SReuen trieleS nur bem boppelten SebürfniS entf pridjt, meines m ber Sugenb nad> Scfcfioff unb in ben @$riftftellern nad[j flingenbem 2o&n netlangt. (Snbltd) mu& ber Äenner jener älteren Sugenbfdjjriften be- haupten, bafe (grfinbungSgabe, ®efd&tdf in ber Sluffaffung unb SDarfteßung, unb befonberS fc^arfe ßljarafteriftif i&nen nor ben neueren eigen ftnb. 3luS biefer ^eriobe ftammen nun bie 3ugenbfdjriften non (S&riftian gelij äBeifce, Soad&tm £etnri$ ßampe, (Styriftian ®ottl)tlf ©atymann unb iljren ^U reiben 9tad&al)mern unb nadtften Nachfolgern. Slufjerbem gehören in biefe 3eit unb biefe ©pfyare ber ®aben für Sugenbleftüre biejenigen Siebter beS norigen 3aljrljunbert8, meldte mit ifyren »ßoeften ftd& beroufct ober unberoufct SU ber Sugenb §erabgelaffen fyaben. 2Bir meinen r^ier ni$t foroor)l bie §eroen beS golbenen 3eitalterS unferer frönen Sitteratur, fonbem mir benten an 5Dicr)ter beS #ainbunbeS unb an bie reiche gabelpoefte jener $eriobe. 9Bie jal)lreic^ ftnb bie ®e= biegte in ben Sefebüd&ern unb Sammlungen für bie 3ugenb aus früherer unb f paterer 3eit! 98enn in folgen Supern bie SSerfaffer rielfadfj ni$t genannt ftnb, fo bleiben Upe dornen ber Sugenb unbefannt, unb fjaben mir eS uns beSfytlb fcterjur *ßflid&t gemalt, biefe $oe{ten unb i&re äSerf affer gu oergei$nen, gumal bie ®ebid^te " für bie Sugenb aus biefer 3eit eine liebenSmürbige SKilbe, herzensgute unb 3ufriebenljeit atmen, bie oielen $oeften f paterer 3eit, roel$e in bie $änbe unb gur JtenntniS ber 3ugenb gelommen, ja ber« felben jum SluSroenbtglernen aufgegeben morben ftnb, gängli$ fe^lt. 3)abei benten mir unter anbern an ©ebic^te oon #eine, ^reiligrat^ u. f. m. 3)ie gtreite $eriobe, neben beren erften Sr^eugniffen eine Über« gangSperiobe ^erge^t, batieren mir 00m anfange biefeS Sai&r&unbertS, be* fonberS aus ber 3eit ber ttnterbrüttung beS beutfdjen SaterlanbeS unb feiner Befreiung. @S ftnb oorjugSmeife jroei SUtomente, meldte auf @nt* — 14 — fieljung einer neuen Stiftung in ber 3ugenblitteratur eingemtrft (oben, unb tft oon benfelben ou3 aud^ eine oerfdfjiebene Strömung in ben bafnn ge* gärigen ©Triften bemerlbar. Srftend war burdf) bie Slot ber 3eit eine lebenbige grömmigleit in ben Qergen wadfc geworben; baä Verlangen nadj ?>ülfe oon bem Ijöd&ften Sott platte ©lauben unb Oebet erzeugt. SDer po* fitioe (Srunb unb Soben beS (K&riftentumä mar wieber gefunben, unb baft SefenntniS, welches man nid&t meljr fd&eute, lam oon #ergen. 2)a finb audj fromme Sugenbf Triften entf tauben, bie ben tarnen G^rxfii enthalten, unb weld&e bie Äinber ju üjm führen wollen. £)er ÄonfeffwnMlnterfd&ieb ])at §ier wenig SSebeutung, ba er aud> in jener 3eit feine8meg8 ftart fcer« oorge&oben würbe. SSJir ^aben bie Schriften eoangelifcijer wie iatljoUfcljer SBerfaffer mit gleicher äd&tung unb ätaertenmmg &u nennen 3u jenen ge* §ören oor allen bie Strahlungen oon ß&riftian (Sottlieb SartI), oon Jtarl Stöber, audf) bie oon (Sottljilf #einrid& oon ©d&ubert, gu biefen bie oiel» oerbreiteten ®efd&id&ten oon <5&riftopl) oon @dpmb. 9Bir werben biefe 33ü$er ringeln beleuchten. 3meiten8 bilbet eine Älaffe oon 3ugenbfd&riften biefer $eriobe eine SReattion gegen bie flu fe&r auf baS 9tü$lidj>e unb ^raftifdje gerichteten @r* {Ölungen oon (Sampe unb ©afymann, fowie gegen bie )iemli$ wiQtfirli^ erfunbenen Sugenbibeale oon SBJet&e, SoffiuS unb anbeten. ÜUtan fing an, 9Rärd&en für bie Sugenb gu fd&reiben, befonberfi aber aus bem SSoHSmunbe ju fammeln, weites leitete mit größtem (Srfolg oon ben (Bebrübern ®rimm, oon 2ö$r unb Se^ftein gefd&a$, mftljrenb #auff felber erfanb unb bietete. Slnberfen gehört erft einer fpateren 3eit an. #ier aber ftnb no$ gu erwähnen bie Sefttebungen oon $oeten aus ber romantifdjen ©d&ule, welche ebenfalls ber 3ugenb, (tatt ber fjauäbadfenen ffoft ber ffiirllid&feit, bie me&r äti&erifd&en Srgeugniffe fomo&l früherer Satyr* tyinberte als ber eigenen 4 Jtyantafte barboten. 9Bir erinnern an ben Sin« fymg gu be$ „ Änaben 3Bunber^orn* oon Srentano unb 9tyim oon ärmm unb an bie im ^tyantafuS jerftreuten Äinbermärd&en oon Subwig Sied. Sieben ben 9Jlär$en warb bie Sage l)eroorgefudf)t, fowo&l bie be* gried&tfd&en, als au<$ bie be3 germanifd&en ältertumä. $eroengef$id)ten fcatte jimar f d&on Äarl griebrid) Sedter ber 3ugenb meljr im Gampefdjjen (Seifte erjagt; aber ©uftao ©d&mab wollte aud> bie ©ntleibung, wie fte oon ben alten 3)i$* tern Ijerrüljrt, wenn gleich nid&t in Werfen, ber Sugenb widergeben, unb er, wie bie <3rimm3, fpäter ©imrod unb anbere bearbeiteten aud& bie beutfd&en Sagen, ja bie oolfötttmlid&en @rga^lungen aus bem Mittelalter für bie — 15 — jungen Sefer. 2)er alte 9tiebuljr ^atte felbft jt$ gu finblid&er StorfteHung ber Ilafftfc&en ©agen §erabgelafjen. 2)urd[) alle biefc arbeiten für bie Sugenb war ber leiteten fd&on reidfjer Sefeftoff bargeboten, aber „ber Slppetit fornmt unterm ©ffen', unb Anaben nrie ÜRäbd&en verlangten fort unb fort na$ Settüre, bie tynen aaty fdjjon früher burdj) ©d&rtftfteller geboten würbe. Sie britte ^ßertobe ber Sugenblttteratur wetff ooqügii^ foldfje ©dyrtften auf, bie biefem Sefebebtirfnte burd> romanartige (Sr&äljluttgen bienen foQen. @o entftanben bie überaus ga^lrei^en «Schriften oon ©uftao 9tteri$, fjrang $offmann, SB. ©. von £orn, audj) mand&e t>on gerbtnanb ©djnnibt. ©benfo Sucher oon ©d>riftjlellerinnen, meift für bie weiblWje 3ugenb, oon benen wir Ijter nur SlgneS granj, Stella oon ©umpert, 3to* falie Äod> unb Dttilte Sßilbermutlj nennen. Sie 3a^I von periobifd&en 3ugenbf$riften mehrte ftd>, unb eigentümlich ift e$ au feigen, wie baä Se« ftreben, ber Sugenb red&t ©eetgneteS in Sudlern barftubteten, felbft SDic^ter für Äinber hervorrief. SBenn bie früheren *ßoeten ftdf) nur mit einzelnen @rgeugmffen tyrer SRufe ber Sugenb $uwanbten, fo bieteten §offmann von ftaUerSleben, SBityelm §en, Stöbert 9teimdf, f$riebrid(> ©tili abftd>tltd(j für bie Sugenb, unb roeljt burd) biefe ©ebidjjte ein $aud> wirfltd&er $oefte. (83 ftnb unter iljnen au$ ntd&t wenige geiftltd&e ©ebtd&te, bie ein t$t re* ligiöfeS ©efütyl in wafjrljaft finblid&em äfaäbruä ertennen laffen. daneben gehört in biefe $eriobe en ©ebieten belannt ju machen. ©o fyaben wir ^^ftfaltf^eä, ®eo* logifd&eS, ©arftellungen aus ben Greifen ber Äunft unb ber gfabrilation aus neuefter 3eit für bie Sugenb, oot^üglid^ aber pilante Steif eabenteuer, bie ©on ben SampefdDen 9teifebefd>reibungen im Sljarafter roefentlidf) oer* fd&ieben ftnb. ÜDteljrere Safyrgdnge foldjjer 9teifeabenteuer Ijaben Sfjeobor ®teli$ unb JUette geliefert, unb auf ben eben ermähnten ©ebieten begegnen und bie tarnen ber £offmann3, eines SBirtl), 3Bagner u. f. w. Sagu ftnb bie geid^nenben Ätinfte in Tupfer- unb ©taljlfitd&en, £itf)ograpl>ieen, S&on* bruef, illuminierten, fd&war$en, felbft pedftfdjpoargen Silbern dufeerft beflifjen, bie Umgenannten Schriften aus ben ©ebieten ber 9tü$lidf)teit unb ber — 16 — Unterhaltung bejtenS gu iHuftrteren unb fte babur$ ber lieben 3ugenb am genehm gu machen. 5Die güHe i[t wrljanben. Wxfyttn nrir gur jtlarljeit gelangen! 3)ie 3ugenbf(^tiftfieQer biefer brei Venoben bejetdjnen toit fo : (Srftc $eriobe- 5Die ^ilant^roptften, bie SKoralifien unb bie flafjtfd&en $oeten. 3n>ette $ertobe. SHe c^riftli^^frommcn ©d&riftfteHer, bie SDtörd&en* unb ©agenergctyler. ^Dritte ^ßeriobe. Die Ätnberromanfd&reiber, bie 3ugenbf$riftftetterinnen, bie <ßoeten für Ainber unb bie reattfttfd&en Tutoren. ©ine ftbergangäperiobe gn>tf<$en ber erften unb gmeiten enthält ©en* ttmentale«, ©c&ulmetjierlid&e* , unterljaltenb Sele^renbeö auä ©dfrulnnffen» fd&aften unb Ättnftterif$e8. (Stfte *ßeriobe* Bit plititlitiqitfltii) Mt latalijtra nolt Mc klöfftf^ra flutten* 3m Sa^re 1*772 Ijatte griebricfc ©bewarb t)on 3to$on> feinen gSJerfud) eines 6c$ulbud)e3 für Äinber ber Sanbleute* in Serlin heraus* gegeben, aus roeldjem fein otel unb lange in ben Spulen gebrauchter Äin* berfreunb 1776 entftanb. SDerfelbe enthalt moraltfd&e @rgäl)lungen, ®e« fpräd&e unb äbljanblungen über mancherlei Oegenftänbe be8 Aberglaubens, tüte er bamalS im Solle Ijerrföte, unb anbereS ®ememnü$ige. SDer Hier« faffer mar im 3aljre 1734 gu Berlin geboren , befugte bie 9tittera!abemie 3U Sranbenburg, biente als Öffner im ftebenjjä^rigen Äriege, 30g ftd) aber na$ einer ferneren Sernmnbung auf fein ©ut 3telal)n bei ^otsbam §urüdt unb toibmete ft$ bort ber Silbung beS SBaucrnftanbeS, Dorgügüd) ber 3u* genb beSfelben. @r ftarb im 3a§re 1805 als Storniere ju §alberftabt. Sodann SBern^arb 33afebon>, geboren ju Hamburg 1723, Der« lebte etne3ugenb, bie uielfadjem Säbel unterliegt, rang ftd) aber fpäter gu einem fe&r lebhaften (Snt&uftaSmuS in eblen Seftrebungen, namentlich fßr Silbung ber 3ugenb empor. ®aoon jeugen feine Unternehmungen auf btejem ©ebtete. (Sr burc&reifte 35eutfd>lanb, um für feine 3been $u ge* »innen. ®oetl>e in feinem Seben (SDu&tung unb SBafjrljeit) f priest jtd) rftymenb über tyn aus. Stuf feinen Steifen fammelte SJafeboro über 30 000 Söjir. wm gfreunben feiner ©adfje unb oermanbte bat)on bie §älfte mit fernerer Unterftüfcung beS gürften Seopolb griebridj granj wm 3fo s tydt*%)tfia\x auf (Srricfctung einer (Sqie^ungSanftalt in beffen #auptftabt, bie großes Staffelten in 2)eutf$lanb gemalt unb eine Steformation in ber 2 — 18 — 3Jtet$obe beä 3ugenbunterric$tS bewirft &at. Sie ift im Zafyct 1774 unter bem Sternen *P§ilattt$ropin eröffnet toorben. 3n bemfelben Safyre er festen, mit #filfe ber anbern $älfte jener JtoQefte $ergefteUt, ,ba8 (glementanoer! oon Safeboto, ein georbneter Sor* rat aller nötigen (SrlenntniS, gum Unterrid&te ber 3ugenb oon Anfang bi* ind alaoemtfdje Sßter, gur SeM&rung ber ©Item, 6$uQe$rer unb #of* meifter, gum Stufen eine* jeben Seferft, bie (Srfenntnid gu oerooWommnen. 3n SJerbinbung mit einer Sammlung oon Äupferfttd&en unb mit franko« ftfd&er unb lateiniföer Ueberfefcung biefe* 2Berfc. - ftaSfelbe befielt auö oier Zeilen. S)er erfte befd&reibt bie 2lrt ber torpedieren unb geiftigen Sluöbtlbung jüngerer jtinber, oom erften 3a$re anljebenb; ber gtoeite fym« belt oom Unterricht in ber Religion, ber SKoral unb oon ben 9ef$äfti* gungen unb ©tanben ber SKenföen; ber britte bringt bie Elemente ber (Befd&idjte, Geographie unb SRaturfunbe, ber oierte eine Untertoeifung in ber ©rammatif unb äßo^lreben^eit. S)a8 33u$ ift m$t für bie 3ugenb, fonbern, tote ber Sitel f<$on fagt, für beten ©rgteljer, Sefcrer unb greunbe beftimmt; toofcl aber ftnb eö bie 100 Äupfertafeln, gum Seil burd) bie äJteifterfrmb Sbobotoiecfft auÄ* geführt, beten §erftedung bamafä aber aud) bie bebeutenbjten Äoften oer* anlaste. @ie [teilen ein Silberbud) bar, toeldje« offenbar eine SRad&aljmung bc8 Orbis pictus oon ßomeniud ift; nur liegen ben eingeben Safein <8e* f amtbegriffe unb 3been gu ©runbe, toä&renb eS bem Gomeniu* nur auf 3)arfteQung oon ©egenftänben anfam. 2)ad Slementartoerl enthält na$ 3)ebi!ationen an Äaifer 3ofep& IL , bie Äaiferin oon Stufelanb, Jlafyt» rina IL, ben Äöntg oon ©änemarl, ben ©rojjfürften *ßaul $etrotoi$, ben dürften oon 2)effau unb „baS ^ublilum ber Sefer, toel^ed burd) 33or* fc^ufj oon meljr ald 15000 3teidjstyalern baft (Slementartoerf oertrauenfe ooD förberte", eine ©rtlärung ber Silber, bie inbeS nur bürftig ift, fo bafe (Slpiftian §einrid) SBolfe, ber fleijjtgfte Seiner im *P&ilant&ropin, no$ in ben Sauren 1781 unb 1787 je einen 39anb „Seföreibung ber gum (Sie- mentanoerl gehörigen unb oon Daniel ßboboioiecR gegeicfyteten Tupfer« tafeln, entljaltenb bie 3Jteti)oben, burd) toel$e ber Sugenb auf eine leiste unb angenehme 2Beife Äenntnifie ber Sa^en unb Sprayen guglei$ lönnen mitgeteilt werben", Verausgab. 2)ie oon SBafeboro erfunbenen ®egenftänbe unb (Sruppen auf ben Silbertafeln ftnb oon ber origineDften 2lrt, befonberd in benienigen Star* fteQungen, toeldje ^Begriffe unb fogar (SefüJjle gu oerftnnltc&en beftimmt — 19 — ftnb, unb bafc bteS alled jugleid) er$te$Ud& totrfen foQ, fc^cn toir fc$on auf ben oorberften Xafeln. 2)ie erfte fteQt eine grofee 2Renge Sebenömittel bat, bie groctte Unarten ber Äinber beim ®f[en, bie btitte eine Steige oon ÄleibungSftüdfen unb jugleidf) Unarten ber Äinber , tooburdfc fte biefelben oerberben. Um bie Söo<fcat guter 2Bo$mmgen anfcfjaulid) ju machen, ftnben mir auf ber oierten SEafel bie vertriebenen Slufentyalt&orter ber 3Renfd)en oon oer §öl)te unb §ütte bis jum ftattlid&en SBoljnfyiufe. Sefct folgen Vergnügungen ber fiinber unb jungen Seute, bann 2)ar- Peilungen oon Sieren in entfpredjenber Umgebung, auf Safel 11 ber menfdfc lidje ftorper unb ärjtli^e Sefyinblung befifelben. ®er Sn&alt oon Safel 12 ift begegnet als „Umfang beS menf $li$en SSerftanbeS"; ba nrirb in turiofer SBeife bie (Sntioufelung ber Sinne, (Erinnerung, (Erfahrenheit unb Unerfahrenst bargeftellt, auf ber nädjften bie Sntmicfelung ber Jriebe; nun aber folgen ©egenben, bann 39efc$äftigungen ber üfftenföen in ben oier 3al)re8geiten. Zafel 17 fod ben 3lmoa<$$ beS menf $licf)en SSerftanbeS bur$ Sergleid^ung unb Unterf Reibung, forme bur<$ bie Seleljrung anbetet bar« fieSen. 2)ann folgen einige fpätere menfdjlidje Segierben: barunter ber Srteb, bie Uebereinftimmung gu bemerlen, bie SRenfd^enliebe in SWttleib unb 2Ritfreube, bie SKenföenliebe in einer gamtlie. Jafel 19, 20, 21: §anbtoer!e, Ziere, *ßflanaen, SRineralten. 2afel 22: menfäüdDe triebe, 23 unb 24: ÜRotftänbe, Jafel 25: einige Sefctyaffenljeiten ber menfcf)lic|en ©ebcmfen. Jafel 26, überf ^rieben „bie Vernunft", ftellt bar: #ertfd)aft über Sotoen unb $ferbe, Setrad&tung ber @onne unb fttHeS 9?a<$ben!en über jt$ felbft, <8ute3 unb StöfeS auf einer SBage gewogen, SUBern^ett unb Sßabnftnn. Safel 27 Slffelte: Hoffnung, 3Jur<$t, Sraurigleit, SBertounbe« rung, 3orn. jafel 28: 3Jta$t ber Angewöhnung, 29: ©eburt unb 3(uf« ergie^ung ber Seinen Äinber, 30: Vorteile ber (SefeUigleit, ber Slmbe unb ber Saline, f^if^eret unb Sa^tmatft, Safel: 31 müfted unb urbar ge* mac&tefi Sanb, 32: tlagbare Seleibigungen, 33: ©taatSoerfaffungen, 34: öffentliche Strafen, 35 bis 37: Sauriffe unb (Sebdube, 38 bis 45: 2anb* larten, 46: (SrtenntniS ber göttlichen ©genföaften, 47: SBirtungen ber Sieligion, 48: ©<$ule unb ®otte«bienft, 2afet 50 unb 51 : Seibenföaften unb ^e^ler, 52: Jugenben, 53: Völlereigentümlid&fetten, 54: geilet im ©cpefeen, 55 bis 58: §anbtoerfe, 59: bie ©dpeiblunft im Keinen unb gtofjen 3ßpl>abet, 60 : muft!alif$e Snftrumente, 61 : Janjen, Stingen, %*fy ten, 62: Steittünfte, 63 unb 64: equilibriftif^e fünfte, 65: bie Sörfe in Sonbon, 66: einen $afen, 67 bis 71 : Äriegtoefen, 72: $rofpe!t oon ?Peterfc 2* — 20 - bürg, 73: religiofe Unbulbfamtett, 74 bid 78: 23digefd&id&te, 79: Mblifd&e unb Äircfcengefd&idjte, 80 : Jtatturgefd&id&ttid&eS, 81 unb 82: bie $eterdftr$e ju Stom, 83 unb 84: $ur Slufllärung im Sinne ber SSernunftreligüm, 85: gut SBappenlunbe, 86: J&erfünfte, 87: Sagben auf Äuge JKere, 88, 89, 90: jur SKafc&tnenlenntnte, 91 unb 92: jur P^fil, 93: ©d&iffbrud) unb (Srbbeben, 94, 95, 96: gut üDtytfyologte. SBier Stummern werben erlangt burd) SBerboppelung früherer. ©ötlje jagt in „feinem geben" über biefe Silber: „SKir mißfiel, bafe bie 3ei<$nungen be3 5Bafeborofd>en (SlementarroerfeS nod> meljr als bie (Segen« fffinbe felbft ^erftreuten, ba in ber roirflidjen 3Belt nur ba$ 3Jlöglid)e bei« famnten ftetyt, unb fte beSbalb ungeachtet aller SRanmgfaltiglett unb feiern* barer SBernrirrung immer nod> in allen i^ren Seilen etroad ©ercc|flte8 fyat. SeneS (Slementarroerf gerfpltttert fte gang unb gar, inbem ba3, maä in ber SBeltanfd&auung leineSroegS gufammentrifft, um ber Serroanbtfd&aft ber Segriffe mitten neben einanber ftel)t, beSroegen e3 au$ jener ftnnlid) mefyobifdfjen SSorjüge ermangelt, bie mir äljnlidjen arbeiten beS StmoS Gomeniuä guerfennen müjfen." dagegen fpridjt ber fromme Pfarrer Ober« Im im ©teintfjal bie innigfte £anf barfeit unb änerfennung aus, als tym ein gfreunb aus bem $l)ilanti)ropin ba§ Slementarroerf aum ®efd&ent ge* mad)t Ijatte, unb erwartet oon bem ©ebraudf) beäfelben bie ausgebeuteten Erfolge für bie 3ugenbbtlbung. 3m ßftober be8 Saljreä 1775 begann, oo,m $^i!ant^ropin beeinflußt, ßljrifttan gelij 2Beifee bie erfte bebeutenbe periobifd&e 3ugenbfd(}rift, feinen Ämberfreunb. 2)er SJerfaffer voax gu Slnnaberg im fäcfcfifdjeh 6r,^ gebirge im Saljre 1726 geboren, ftubierte in Seipgig unb mürbe bort im 3a§re 1762 jtreisfteueremnelpner. 3n feinem 2lmte bettelt er 3Ruf$e gu mannigfaltigen f$riftfteüerifd)en arbeiten, förieb namentlich eine größere Slnga^l ®ramen, befonberä ©ingfpiele für bie Äod&fd&e ©d&aubüljne gu Setpftig, beren einige mit 3Ruftf oon §aller unb anbern bis in bie neuefte 3eit beim ^ublifum Stnflang gefunben fcaben, ipibmete aber fd&on feit 1774 feine geber befonberä ber Sugenb. 6r ftarb 1804. SBenn er in bem gebauten SL*o$enbIatte oorgüglid) audf) @$aufpiele, Suft* unb Sing* fpiele für jttnber lieferte, fo ift er barin rooljl bur$ feine bisherige Se* fd&aftigung fein eigenes SRufter, Ijat jebodj aud> Vorgänger gehabt. 3mar lönnen biejenigen ©d&aufptele, meldte fd&on feit ber Deformation neben lateinifd&en actus in (Stymnaften aufgeführt mürben, nid&t ^ierfjer geregnet werben, ba fte meift nur bibltfd&e ®ef$i$ten bar fte Uten; bod& §aben mir — 21 — oon Steffel bramatifdje Äinberfpiele 1769, unb oon Sobmer 17*73 ein Srauerfpiel für bie blüfjenbe Sugenb: „®er fjufjfall oor bem ©ruber", gleid&geitig t>on bem Setter ©Rummel 3 Sänbe Äinberfptele unb ©efprädp 1776 unb 1777. 2)a3 2Bod&enblatt „ber Äinberfreunb" t>on SBeifce erlebte im Sa^rc 1780 f$on eine britte Auflage, unb ber SBudföänbler ßruftuS gu Seipgtg erhielt barauf burd) Äaifer Sofep^ II. unb ben Äurfürften oon ©a<$fen ein *|}rioilegium reibet ben SRad&brutf. 63 fmb baoon 12 Sänbe erf dienen, fpdter nod) 12 83änbe „SSrieftoedjjfel ber gfamtlte beä Ätnber* freunbeS" oon 1784 an, ebenfalls bei ßruftuS. SDie erften SBorte beS ganzen ÜBerteS lauten: „ÜRetne lieben ileinen greunbe! 34 Ijöre oon bem Verleger beS Seipgiger 2Bodjenblatte8 für Äinber, bafe 3^r ben SBe* fdjlufe beSfelbigen ungern gefeljen unb oft bei iljm angefragt tyabt, ob ftd} niemanb gefunben, ber fid) nrieber @urer annehmen unb auf eine eben fo unter^altenbe Slrt 6ud) toödjentli^ einen Ileinen Unterricht er« teilen wollte.'' 2ßir erfe^en barauß, bafe ein aßodjenblatt für jtmber oor unferm 9Beijjefd)en in Seipgig er f dienen fei, unb in SSttmarS Sitteraturgefdjidjte totrb als Herausgeber bedfelben ber ©pra$gele§rte Slbelung genannt. @r föeint ben Oefdfjmadf ber 3eit ni$t fo getroffen gu §aben, tote SEBeige, ber fid) burd) feinen Äinberfreunb balb ben Seifall be8 gangen pabagogifd&en S)eutf$lanbd erwarb, oon (Sltern unb (Srgietyern bie ermunternbfien SBriefe erhielt unb oon benfelben in Srgieljungäs Angelegenheiten um 9tat ge* fragt tourbe. (Selbft oom engliföen §ofe $er warb tym Slnerfennung gu teil. SDer 3n^alt ift biefer: ®er SBerfaffer, ber ft$ SMentor nennt, madjt feine Familie gum 3Rittelpun!te ber StarfteBung. @ie befielt au3 4 Jim* bem: jtarl unb grifc, ßljarlotte unb 2oui8$en. 3113 fingirte §au§freunbe erfdjeinen: Herr ^ifotefnod (Äinberlieb), ber ^äbagog; §err Dr. Sipo* nicle, ber §iftorifer; §err ^JapiDon, ber Slaturfunbige; Herr ©pirit, ber Sleftljettfer. 2)tefe bringen au3 ilpem ©djafce altes unb neues für bie ffinber Ijeroor. äüenn fte in i^rer Sarftellung unb Seleljrung ettoad pebantifd) erf feinen, fo ift bie3 ein geiler ber gangen 3eit, unb SJilmar fagt nidjt mit Unrecht, bafe in bem Herrn $l}ilolefno3 ber unfterblidje Seipgiger SWagifter ftetfe. aber bie «Mitteilungen finb nidfjt unintereffant unb bie SKeinung ift aut. ®ie gewählten formen für SSele^rung unb Unterhaltung fmb: Grgä&lungen, bod) leineSroegS romanhafte, ©ebidjte, befonberö gabeln, Stätfel, Sefcauffafce, ©d>aufpiele, ©efprädje unb Srief« — 22 — we$fel jwiföen bett Äinbem unb tyren gfreunben. 3n legerem erfd&et* nen bie Anaben unb 3Jtögblein freiließ aufeerorbentlid) altltug, unb tljre ■Redfereien IjaBen oft faft ben ßtyarafter jene& unangenehmen ©d&raubenS in gefeBigen Streifen ber @rroa$fenen, wie eS )u jener 3eit befonberS SRobe gewefen ju fein f$eint. 2Benn man eine pabagogifdfje Slbflc^t in biefen Sarftellungen fudjen will, fo möchte eS bie fein, bog bie jungen Sefer frü§ gu fdfjlagfertigen antworten foHen angeleitel werben. Sie ©djaufpiele, beren jeber Seil wenigftenS eins enthält, mürben nadfj bra* maturgifdjem StuSbrudf teils Äonoerfation8*©tüdfe, teils hoffen, teils ©mg* fpiele 5U nennen fein. Sie älteren unb alten $erfonen barin foBen na- türlid) aud> bur$ Äinber bargefteBt werben; wenn fie bann feljr alt« llug fpredjen, fo liegt baS freiließ in ber 9ioBe. Sie gabel ber ©tücfe läuft meift auf eine Ueberrafd&ung IjinauS. SIBe finb übrigens von ent* f Rieben moralifd&er Senbenj, Sugenben werben gefrönt, geiler unb Safter gerügt unb geftraft. SaSfelbe gilt oon ben @rgal)lungen. Sie £e^r[tücfe aud ben ©ergebenen, oben angebeuteten ©ebieten ber 2Bijfenfd&aft ftnb in bie Vorgänge beS im 83u$e jum ©runbe gelegten Familienlebens oer= webt, wie eS audj> wo^l §eute nodj in periobif $m 3ugenbblättern gefdjieljt. 3n$alt beS erften Seils. SRadjbem ber SJcrf affer fein £auS, ben 6§arafter feiner Ämber unb ^reunbe gef Gilbert, folgen moralifdfje (Srjä^Iungen, bann bie Sefdjreibung oon Sieren einer Menagerie, ber ©eburtstag ÄarlS mit mannigfachen Unter« rebungen, hierauf baS Suftfpiel: ber ©eburtstag ober baS Slngebinbe. SaS Sßetynad&tS* unb SBeujatyrSfeft giebt SBeranlajfung ju Betrachtungen über bie gefeüf<$aftltd&en ©ebräud&e an benfelben; au# fetylt ein Suftfpiel „baS 2ßetljnadf)tSgefd)enf" nid&t. Sann folgt ein 33riefwed&fel jwifd^en Gljarlotte unb jwei greunbinnen auf bem Sanbe über SBor^üge beS ©tabt* unb £anb= lebeng. ©efpradje über ben ©ebraudjj beS ©elbeS unb (Srgäljlungen beS- felben 3n^altS. Heber ©efpenfterfurdjt. ©efd^id^te oon ben fieben ©djlä« fern, au$ oon ben Sieren gleiten -KamenS. *JSfänberfpiele, fciftorifdje älnefboten unb ©ebic&te. Snfyalt beS gweiten Seils. ©efd&roifterliebe , ein ©dfjaufpiel für Ätnber. ©efpradfje über ben ©e= genftanb in ber gamilie. Sie Seipjiger Sölcffc giebt änlafc ju Unter^aU tungen über baS Sreiben in ben Straften ber ©tabt, fowie über §anbel unb äierfelp. (Sine Spazierfahrt aufs Sanb. 9toturgefdf)id&tli($eS oon ben — 23 — Sögein. Uefa? ©$onljeit. lieber SRattonalfeljler. SKe 3Ril<$fd&n>efkrn, ein ©$oufpiel. lieber bie raufdjenben Vergnügungen, lieber bie (Brau» famteit gegen Siere. fRaturgefd&id&te einiger Ääfer. 33etra$tungen über bie ungleiche Verteilung ber geitlid&en (Büter. 3ufriebenljeit. (Sltern* unb Äinbeöliebe. @o $tf)t eS bur$ bie folgenben 10 Zeile fort, in roeldjen nrir neben ben anbern bezeichneten SBeftanbteilen no$ 18 @$aufpiele finben. SRit bem 12. Seil fcatte im 3a§re 1783 ber Äinberfreunb befd&loffen fein foBen; allein ber SSerf affer warb tum ftinbern unb (Srgtelprn brut« genb gebeten, eine gortfefcung folgen gu laffen, unb tfyxt bie«, inbem er oom folgenben 3a$re ab unter bem Xitel: „33riefn>e<$fel ber Familie be8 Äinberfreunbe«" ein SBocftenblatt Verausgab, bad nrieber in 12 Sänben er« fc&ien. 2)te jtinber be8 aJerfafferS ftnb natürlich unter ber erften arbeit in baS reifere Sugenbalter getreten; bie ©ityne aus bem elterlichen $aufe, %xi% gu einem Kaufmann na$ Serlin, Sari in $enfum gum $rofeffor an einem (Spmnafutm geiommen. 2)iefe teilen ft$ nun tyre ©$idfale unb (Erfahrungen mit, unb iljre ©riefe bUben ben größten Seil oom Snljalte beft 99u$ed, @S werben in biefen ©riefen SSerfjaBniffe befpro$en, meiere Kin* bem ni$t gugängltcfc gemalt werben follen ; audj ftnb biefe gum Seil nadj ber fentimentalen @itte ber 3eit unb ber bamaligen Sourtoijte aufgefaßt, bagu etwas pl)üifter&aft befytnbelt. 21m meiften ftört e8, bajj bie jungen Seute fid> ein unangenehm oorfd>nelle& Urteil über ältere *ßerfonen, über (Er* giefcung unb dergleichen erlauben. SDiefc ©arftellungen werben inbeS bur$ finbli^er gehaltene Srief e oon Soutedjen, roeW&e legiere als eine ärt Pflege* ünb ind $au8 genommen, unterbrochen. 2lud) ein ober groei ©d&aufpiele finben ft$ in jebem. Seile; bo# ge^t bie gfabel berfelben meijl über bad Jtinbeftalter hinaus, ba geroöljnlid) ein ßiebeSoertyUtnte ben SDKttelpunft bilbet. Sttir finben im erften Seil groet ©djaufpiele: SDer ÜRetb bringt ftd) felbft um fein Orot, eine Äomöbte, unb @I)rli$ toäfcrt am längften ober Untreue fölägt i&ren eigenen $erro. 3roetter Seil: SBom Äaufmannäftanbe. 35om #oc$mut. 5Der SJKttel» ftanb bringt immer bie meifte 3Jtoralität Ijeroor. Äarl betreibt fein *Pen* jumat Ueber @$öngeifterei. @ine 2Bol)ltljat ift ber anbern wert, ein Beinen Suftfpiel. SBergleid&ung ber ©ffinbe. 2ob be3 Sauernftanbe*. Srau, fd&au, wem? ober bie ®efa$ren ber Sugenb, ein Sujifptel. 2Bir wollen au$ §ier nid&t fortfahren, baS Singeine angugeben, unb nur be= merten, bafc wieber no$ in ben folgenben 10 Steilen 9 ©<$aufpiele cor- - 24 — lommen. 2Beifje fyxt in biefen ®ramen für Amber b& in bie neujie 3eit unj^Kge Stagnier gefunben; fte mufeten aber befonber« gu feiner 3eit, wo man ber ©d&aubüfyte einen bebeutenben moralifd&en @infbt| gufd&rieb, aitfjerorbentlidjen ©rfolg §aben, unb fönnen nrir ba&er fogleid) nadj) Äüfc ner ald SBerf affer oon beutfd&en Äinberfci&aufpielen nennen: 3« £• Stobing, fcaoib Sani, S. »tobe, o. Zrtiiföler, 2oper, 3- fr ©#**, 3- «. »eigel, ®. ff. GlaubtuS, @. 2. ©artoriuS, 9. SB. SJaber«, 8. @. o. toller, 3* 2K. Slrmbrufter. 3§re arbeiten erfc&ienen in ber 3eit gnrifd&en 1*776 unb 179*7 unb gugleity nod& oon Ungenannten eine giemltd&e Sngal)l Sanbe gleiten 3n^alt3. 3n gemütlichen Srgft&lungen, tüte ber Rmberfreunb fte bo<$ auc$ bringt, ift SBei&e fpäter übertroffen; bod& iß ein 3ug in benfelben gum Stad&teit für bie ©a$e ungefdpcft überboten toorben. 3Btr meinen bie überfdpoäng« lid&en äBo^atigleitdenoeifungen, wie fte Äinbern ^gemutet werben. 93er« ftänbige ©Itern, bie bod& immer ben betrag ^ergeben muffen, f önncn gerabegu in Verlegenheit lommen, wenn iljre Äinber, burd& ®efon ben bebeutenbften Sügenbfd&riftfteUern biefer $eriobe ift im spijilantljropin felbft Selber unb oon ben bort leitenben pabagogifd&en änjtd&ten ganj erfüllt gemefen. <5d ift Soadfjim $etnrid& Sampe, ge» boren 1746 im Sraunfd&roeigifcfjen. 6r ftubierte Geologie, mar einige 3eit Srjte^er äBttyelmd unb SUegmberd von £umbolbt, ^ernadjj gelbprebiger in SMdbam, folgte bann aber feinem lebhaften (Sifer für Sugenbbilbung unb fd&log fid& bem $l?iIantl)ropm jju ®efjau als Selber an. S3ci ber ge* ringen Solibität bed 3nftitutd rnirlte er, rote mandje anbere bebeutenbe SDtänner, ntc^t lange bort, fonbem folgte einem Stufe na<$ Hamburg, bei melier Stobt er eine eigne unb eigentümliche ®rgie^ung^nftalt für Ana« ben grünbete, bie auf 13 3öglinge ammidfjd, unb melier er fünf Sa&re lang oorftanb. 3m 3<*&re 1787 berief üjn ber £er$og oon Sraunfd&roeig ald Sd&ulrat in fein 2anb, um bie Neugestaltung bei bortigen Sd^ulmefend $u leiten, unb fyter übernahm er bie fogenannte Sd^ulbu^anblung, in melier feine fämtlid&en 3ugenbfd&rtften erfdfjienen finb. 2luger mit folgen Ijat er fi<$ oorgüglid) mit ber 2ludarbeitung von beutföen aßörterbüd&ern beföafttgt unb ftd) bad eigentümliche SSerbienft er» morben, Diele in unfere Spraye eingebrungene grembroörter mit ®lüdf ftu oerbeutföen. 3m Satyre 1809 nwrbe er SDottor ber SE!)eologie, melier SBiffenfdjaft er jebodf) weniger gfleig gugemenoet Ijat, inbem er vielmehr Schriften über @r$iel)ung, bie ju i^rer 3eit von groger Sebeutung maren, ©erfagte. Soweit in üjnen oom Unterricht bie Siebe ift, menbet er ftd& gang ber prattifd&en Stiftung §u unb Ijat babei bad Stubium bed flaffifd^en Sltertumd unbillig tyerabgefefct. Sefannt ift fein bad Utilit&tdprinctp in Iraffefter gorm audfpred&enbed Sßort: ,$)<& SSerbienft bedienigen, ber ben Aartoffelbau bei und eingeführt, ober beffen, ber bad Spinnrab erfun« ben Ijat, ift gröger ald bed ®id^terd ber 3liad unb Dbqfiee". Seine an* gemengten arbeiten Ratten im leeren Sllter ©eiftedfdfjmädfje jur golge, in — 26 — nxldjer et 1818 bei 8raunf$n>eig »erftorb. 2)ie oon ibm ^ausgegebenen Ämber» unb 3ugenbf$riften ftnb in 3*7 SMnben in ber ©djulbud^anblung ju 33raunf$toeig erfdtfenen, unb jtoar eine vierte ®ef amt * Suftgabe ber legten $anb in ben SM&ren 1829—1832. Sie erßen 6 Sänbe waren früher unter bctn Stiel: , Kleine Ätnber* bibliotljel* jufammengefafjt, toooon im Sa&re 1815 eine elfte Auflage er« forbert würbe. Gampe oeranftattete f$on 1804 eine oerminberte Sudgabe, inbem er, wie er in ber SBorrebe fagt, manche früher bargebotene ©tüdfe auftmerjte, bie feinen oeranberten päbagogifdjen anfügen nid)t mebr ent* fprad&en. SDie erfte Sluögabe mufj föon 1781 erftyienen fein. SDiefe Äin* berbibliot^et fyd oiel Äbnlic&Ieit mit bem Äinberfreunbe tum aßeifje, nur bafe ber lefctere felbft ber äutor bed dargebotenen tft, w&jrenb (Sampe neben felbftoerfafeten Keinen Slbljanblungen, ©rgaljlungen, Sefcfcreibungen unb (Befprftd&en audj jaljlreidje Äinberlteber, fabeln tc. oon anbeten S)kfr* tern mitteilt. ©elbft gtoei Ätnber * ©d>aufpiele nadj Srt ber 2ßei&efd)en lommen oor. SDie <8ebi$te ftnb ben SBerfen ber bamaligen Hafftfd&en unb flugleid) populären $oeten $feffel, Sürger, Slaubiud jc. entnommen. 3Me <8efprä$e unb Slbljanblungen, foroie bie (Srytylungen ftnb moraltfdjen Sn* baltS; bod) werben icbte oon Stobmfon bem jüngeren. 2)ie brei folgenben Sänbe umfaffen eine ®efd)ion 2lrafan in öftinbien, 2. ©efd&td&te be3 Sd)tffbru#3 unb ber ©efangenfcfcaft ber (Sräfin p. Surfe, 1719, 3. ein Sd&reiben aud Algier oon einem früheren Pflegling SampeS, 4. Samuel SEurnerö ©efanbtföaftSreife nad) Jübet. Sanb 30: 1. gortfefcung r>on Samuel Surnerä Steife, 2. Steife eines ®eut* fd&en nadf) bem See Dneiba in Storbamerifa. Sanb 31: 1. (Schiffbruch beS engliföen gäl)nrid)S *JJrentjeS im norbameri!anifd>en SBeerbufen St. So* renj, 1780, 2. §ugb SSogbS ©efanbtfdjaftSreife nad) ßanbg anf Sermion, 3. Seife ins Äaffewlanb (nad& Sarrora). Sanb 32 : Steife burc$ (Snglanb unb granfreic^. 33anb 33: gortfefcung. 33anb34: 1. Stüdfretfe tum UariS na$ 33raunfd>n>eig, 2. Steife ins Sanb ber 33uf$männer (nad& 33arroro). Sanb 35: 17 »riefe. Sanb 36: Väterlicher Stat für meine Softer. Sanb 37 : Sljeoplpon, ber erfahrene Ratgeber für bie unerfahrene Sugenb. ®ie Steif ebeföreibungen 00m 17. Seil an finb aud> in einer Sln^l von Sänben unter bem befonberen SEitel: Steue Sammlung mertroürbiger Steifebefdjreibungen t>on Gampe herausgegeben. Steuefte Auflage, ©raun* fd&roeig 1829. Snbem er biefeiben für bie Sugenb bearbeitete, fam es tl>m t)orjüglic^ barauf an, feinen jungen Sefern ju geigen, rote ber SHenfdj burd> ©eifteSgegemoart, (SrfinbungSfraft, SJtülje unb SluSbauer bie größten ®e» fahren unb §inbemijfe übernrinben unb aud> bie nriberftrebenben Statur* hafte ftd) bienftbar ju machen im Stanbe fei. ftatyn gehört gleich guerft bie obengebad)te ®efc§id)te oou 4 ruffifd&en Seefahrern, meldte einen langen norbiföen Sttinter Ijinbur$ auf ber Snfel Spifcbergen i&r Seben friften mufeten. Söenn ber Serfaffer in ber Vorrebe gu biefer Srgä^lung fagt, er biete fte unb ä&nlidfje ber Sugenb bar, um biefelbe oor bem Sefen t>er* berblidjer Romane j\u magren, fo rnufe biefe SCbftc^t gewiß gutgeheißen werben ; wenn er aber fyingufügt, er §abe, um etwas SntereffanteS $u bieten, Gegebenheiten jufammengefteQt, in meldten bie ÜRenföen nur unter ben Ijöd)« — 28 — ften ätnftrengungen $r Seben erhalten hätten, unb biefe Darfiellungen ein Sudermer! nennt, welc&eS er für feine Sefer gure$t gemad&t, fo mufe man eS bo$ too^l für bcbenflid) (alten, bafe Seiben unb Sebrftngnijfe ber 9Ren* f$en in folgern Sichte ber 3ugenb vorgeführt werben. Seinen 3wed aber nutö&te ßampe wo§l oielfad) erteilt (oben, bie lefenbe 3ugenb burd& bie gefdjilberten SJorbilber gu ©ebulb unb SluSbauer gu ermuntern. 2118 ein fold^eö ätorbtlb ficHt er offenbar aud) ben Stobinfon bar. ©ein SBerl unter biefem dlamm ift in alle europäiftyen Spraye überfefct, bat noc$ im Sa^re 1860 bie 57. Auflage erlebt unb SampeS SRu^m mo|l am weiteren verbreitet. SDaSfelbe ift nad) einem im 3al)re 1719 erföienenen englifc&en Vornan: „Seben unb überraföenbe Abenteuer beS ©eemannS 9to« binfon ßrufoe von Defoe", burd) Gampe für bie 3ugenb bearbeitet. Die eigentümlichen ©ctycffale beS auf eine einfame 3nfel oerfdjlagenen gelben beS StomanS finb ma$rfcbeinlk& aus bem SEagebudje eines f$otttf$en 3Ras trofen, älegmber ©ellirl. ber wegen eines SBergefcenS von einem engftftyen Schiffe 1704 auf bie raufte 3nfel 3uan gernanbeg auSgefefet warben mar unb bort fünf SM&re fein Seben gefriftet Ijatte, entnommen. Gampe bat biefe (Sef^te in feljr angieljenber SBeife ergabt, fo bafe fte i^re feffetnbe Straft nod) immer ausübt. @S ift aud) ein gang guter, von anbern fd&on ausgeführter ©ebante, bie ©efd&icbte oon einem gfamilienoater an auf« einanber folgenben (Srgctylabenben ben Seinigen vortragen gu laffen. 2öenn aber na$ bem SKüfclic&teitSpringip ber Gampefcben Stiftung bie Srgäblung fort unb fort burcb ^fragen ber Äinber na<$ allerlei ©egenftänben beö SBiffenS, wie beS (Sebraudß, unb burtb ausführliche Seantwortung ber« felben unterbrochen wirb, fo ift bieS etne wohlgemeinte, aber meift lang» meilige 3ugabe, welche oon jungen mie alten Sefern gewöbnlid) überfragen wirb. Die §ier oerfammelte gamilie bient au$ aufterbem gur Darlegung mancher (SrgieljungSejperimente, bie ins Ungeheuerliche ge^en, inbem fte vorgüglid) auf eine ftoifdje gerttgfeit in ber Sntfagung oon ©enüffen unb ber ©rtragung oon ©djmergen hinauslaufen. SSenn ba gefagt wirb, bafe bie tfinber meift fdjled)te 3ä§ne gehabt unb ft$ fold&e unter lautem Sadjen hätten ausgießen laffen, fo ift baS woljl eine t§örtd)te Ueber* treibung, unb ebenfo ift eS eine unnatürliche gorberung, bafe Äinber, benen auf einen beftimmten SKorgen eine frö^lic^e Sanbpartie oerfprodjen morben, biefe oljne allen §inberungägrunb freiwillig aufgeben fotten. ©o etwas tonnte nur gu einer ®lei$gültigteit aud> gegen erlaubte ©enüffe führen. Übrigens fyat bie ©efd^ic^te oon Stobinfon na$ Gampe eine — 29 — grofee -Stenge wm SRobinfonaben gur golge gehabt. 3)ie ©d&icffale beS SRobinfon unb feine (Genialität in Ueberroinbung berfelben ftnb freiließ ein treffli^eä -Kittel gut (Srmedhmg ber ©elbfitfyättgfeit in ber Sugenb. 3luc& fd&on Stouffeau [teilte in feinem „@mtf" ben englifdjen SRobmfon über jebe anbere Seitüre für ben Änaben. „®ie (Sntbedfung oon äfoterifa" ify »ie ber SKobinfon, aud) als felbftdnbigeä SBerl oorfjanben. SBenn im brüten Seile bie ©raufamfeiten gef Gilbert werben, roeldje bie Spanier bei ber Eroberung t)on SWejifo angeroanbt tyaben, um bie unterworfenen (Smroofyter gur äfonafjme be§ Sljriftentumä gu bewegen, fo ift eS rooljl ni$t unrecht, bafc bie Sugenb gegen bie $ärte ber Mittel, beren bie latfco* Ufc&e Äirdfje ftdfc oft gur (grretd&ung i&rer 3roedfe bebient §at, eingenommen wirb; allein ed feljlt au$ nid&t an Slnbeutungen, baß auf bie poftttoen &f)ren beS 6l>riftentum3 für ben ^rieben ber Seele nichts aniomme, was bo<^ gegen baS fromme SSeroujjtfein anflögt. Ueberfjaupt ift bie gange ©arfteUung, wie aOe arbeiten EampeS, fel)r profaifdjer SRatur, unb ge* fcört bo$ ber Moment ber £iftorie, burd) welken bie neue SBelt für bie alte entbedEt unb erobert wirb, gu ben am meiften poetifd&en ber Sßeltge* fdfjid&te. SDiefer Suffaffung Ijat SBaföington Srmng in feiner ©efdfjid&te ber (Sntbedfung SfoterifaS bur<$ ßolumbuS, bie in guter Ueberfefcung als 3ugenbf$rtft oorljanben ift, bei weitem meljr entfprodjen, unb eine SSer« gleüfcung beiber Starjiellüngen ergiebt einen bebeutenben SJorgug be3 lede- ren SBerteS oor bem erfteren. ®er ©ebante, bie 3ugenb burd^ SRetfebefd&reibungen gu unterhalten unb gu bilben, ift gmar nid&t guerft von Sampe ausgeführt , aber bod) im weiteften Umfange unb mit auSgefprod&enfter SEenbeng oerwenbet, unb tonnen mir bie fpäteren 3ugenbfd>riften biefer 3lrt breift als SRad&a^mungen fei* ner Arbeiten betrauten, ©tnb ja bod), befonberS in neuefter Seit, oiele Stid&er folgen 3nljalt3 erf dienen. 3f)re SJerfaffer bemühen fid^ aber, bie abenteuerlichen Gegebenheiten gufammengufteHen, um bie jungen Sefer gu fpannen, man lönnte faft fagen „abgufpannen", wdfyrenb (SampeS, wie aDer bamaligen ^Jdbagogen 3wedf bie Erregung ber Sugenb gur ©elbft* tljätigfeit ift. ®ie beiben legten S3anbe ber Sampefd&en ©Triften finb allgemein päbagogiföen Spalts unb fcaben gu i^rer 3eii erfolgreich ge* wirft; bod? mürben mir ben „Väterlichen 3tat an meine Softer" nidjt einmal erwac&fenen jungen 3Rdbdj)en in bie $änbe gu geben, fcut gu Sage raten bürfen. 2)er britte ber auSgegeid&neten Sugenbfreunbe, meiere mit ben pdba* - 30 — gogtfd&en Seftrebungen SafeborvS unb be8 P&ilant§ropin8 gu SDeffau eng perbunbcn jtnb, ift Gfcrifttan (8ottI)ilf ©algmann, geboten am 1. 3uni 1744 gu ©ämmerba im @rfurtif$en. ffir fyxt felbft bem ^\U «ntyropin von 1781—84 als Setter, ^rebtger unb Stturg angehört unb bem von Safeboro in faft fturiller 2Beife bort eingerichteten (BotteSbienjle eine vernünftige ©eftalt gegeben. Sottet war er Seigrer gu SRoljrborn unb (Erfurt unb fing f$on ^ter, von ben bamaligen @rgiel>ung$ibeen an« geregt, für bie 3ugenb gu fd&reiben an, inbem er guerft für feine eigenen Äinber Stoff äfce unb Srgcfylungen, roeld&e biefe gu einer vernünftigen Se* benftfüljrung anguleiten beftimmt waren, meberf$rieb. SDtefe arbeiten fmb unter bem Site! „Unterhaltungen für Äinber unb Ämberfreunbe" in ben Sauren 1778—87 in 8 Sanben bei ©iegfrieb Sebrecfct ßruftuS in Seipgig erföienen unb im Sa^re 1811 bei SSogel in Seipgig gulefct herausgegeben. 6ie fmb ba in 4 33dnbe gufammengegogen unb enthalten rote SSeifeeS jtinberfreunb im erften 93anbe moraliföe ®ef$i$ten, reltgiöfe ®efprä<$e, ^Belehrungen über CBegenftänbe ber SRatur, audj ein Suftfpiel unter bem JEitel: „©enf, bafc gu Seinem ©lüde Str SRiemanb fe<, als SDu!" 3m gtveiten aufeer (Srg&^lungen au$ SRaturbetradfctungen, Sieber (von anbern äJerfaffern) unb Statfel, im brüten bie Sefd&retbung be« SlrbeitS&aufeS gu ©effau unb eine Steife beä SBerfafjerS mit grau unb Äinbern gu feiner 3Rutter na$ (Srfurt. 3m vierten ein @$aufptel: „bie $abfuc$t" unb einige Srga^lungen, bann aber audj 33ele&rung über ©efpenfter, über ba8 SBerljalten bei einem (Setvitter, über baS £)lf$lagen, Sereitung be8 öl« unb ber §olgtol)len unb über bie 9taturgefd>i$te be« ÄutfudfS. ÜRan er« fennt aus allem ben magren gemütvollen Jtinberfreunb, ben praltifdpn ©rgteljer unb ben greunb ber 9tatur. Ueber biefelben (Begenftänbe ift fpa* ter unb nod) in neuefter 3eit vielfach, roenn au$ in anberer tJorm, für bie Sugenb gef ^rieben roorben; aber ©algmannS ©d&riften gehören gu ben Duellen unb Urbilbem für ungäijlige 9la$folger. aJlödfrten biefe alle bie Stelle ber SBorrebe gur äuSgabe von 1811 be&ergigt $aben, „bafc reb« li$e älbftd^ten bei jebem 2luffa^e bie geber be8 Serfaffer* leiteten, unb bafe er jefte (Belegenbeit benufcte, feinen jungen Sefern @brfurd(|t vor (Sott, Siebe gu tyren 3Ritmenf$en, 5Danfbar!eit gegen 9Boi)lt!)äter unb ©efü^l für ba8 9Zatürlidje, (8tfte unb ©d&öne beigubringen." ©algmann verliefe im Sa^re 1784 baS $^ilantbropin unb grünbete gu ©d&nepfentfytl cm 5U)ü* ringer äBalbe eine eigene 6rgtebung«2lnjtalt, bie er mit feinen ©öfyten unb ©d&tviegerfö&nen bis gu feinem SEobe als eine erweiterte fjamilie im — 31 — a8 Äreb8bü(fclem, eine an« weifung gur unvernünftigen Äinbergud&t", in welker auf ergöfclid&e Söetfe in Seifpielen befd&rieben wirb, wie bie 3ugenb gu ben geblern ergogen wirb, bie man leiten foff. „S)aS Sfotetfenbüdfclein, ober Slnmeifung gu einer vernünftigen ßrgiefymg ber Srgieljer", baS pofitioe 2eljrbuc& gu jenem negativen. SDaS erfte erfd&ten f$on 1781 gu @rfurt, baä gweite gu ©cfytep* fenfyal 1806. SBeibe Sudler finb ntdjt für bie Sugenb gefdpieben, eben» fowenig bie SBoltebüd&er ©algmannS „Äarl oon Äarfeberg", Seipgtg 1783 —88, ein Stomcm, „Sebaftian Äluge" 1790, ÄonftantS furiofe SebenS* gefd&id&te" 1791—93, „(grnft $aberfelb" 1805, „Sofef ©d&wargmantel" — 32 — 1810, „$emri$ ®la«topf" 1820. Site leiteten (SefäU&ten ftnb aus „bem Springer Soten", einem SSolteblatte, meines @alamann gu ©<$nepfent$al Verausgab, befonbetf abgebrudft. ©ie alle bienen ber SBoBSergte&ung, wie etwa *ßeftaloggi$ „Sienljarb unb ©ertrub", weldjjem golbenen 3Ju$e, ba e& nid)t für bie 3ugenb gefd&rieben, in biefem 2Berld>en lein befonberer $la( angewiefen werben tonnte. Sie bürfen barum oon unfern Ätnbern ni$t gelefen »erben, weil fte oon SDerb^eiten unb oon jener aus bem *ßl)ilan- tfcopin Ijeroorgegangenen Ungegwungentyett nid)t frei ftnb, nadj weiter man bie 3ugenb f$on mit gereiften gefd^led^tli^en SJerljältniffen befaimt mad&en wollte, bie wir berfelben in gebildeten Sphären $eute mit Stecht oorent&alten, unb bie ba3 3Solt felbft für Jtinber in ba$ ®e&eitmti$ mar* d&enl/after äUegorie l)üHt. ©algmann ftatb am 31. £)ftober 1811. ©d>on neben biefen SBorbilbern auf bem ©ebiete ber Äinberlitteratur Ratten eineänga&l 3ugenbf$rtftfteller moralifdje ©efd&idjten für junge Sefer gef ^rieben; fo ber Sleftor 3. $. SJtitler gu $aQe. SBon tym fcabeu wir: „ s JJloralif$e ©d&ilberungen 1753 — 64. ©elbft SBobmer Ijatte ftcfc ^etabgelaffen, „©tttlidje unb gefüfytoolle (Srjä&lungen für bie 9tealf$ulen" gu fdjreiben. äSoUftänbige unb wenig bebeutenbe 9tadjaf)mer ber ©als* mannfc&en moraltfd&en Sugenbunterfyiltungen ftnb: & %. 3t. Stieme mit feinem SBudje „©utmann"; ferner Sunfer, ^ermann 3Runbt. SSon Wley* nier (pfeubomjm ©anguin) l/aben wir allein 250 Schriften biefer Stt für bie Sugenb.*) 3)agu fammelten anbere Tutoren Seifpiele moralifdfcer $anblungen unb Gfaraltere: gebberfen „Seifpiele ber SBei^ett unb Sugenb" 1777-89, Söagnift „3Roral in Seifpielen" 1797 — 1810, gun! „Stttenfptegel" 1800. %>n ber Überfülle fold&er moralifd&en unb nli($en Snfjaltd, bodfr nid^t rioal ift: „ba3 33ud& ber Sugenben, ®aüerie ebler Saaten unb £anblungen für bie 3ugenb aller ©tänbe oon %. 9R. ®lafc", 2 ©änbc mit 40 $olgf$mtten. 2. Auflage, 6t. ©allen — oipie Sa&reSjaljI unb SJorrebe. — Seber Seil enthält 19 ®efd&tdf>ten unb einen Slnfyme unter ftberfd&riften, rote: gbelmut, 3Bo§Itl>ätigfeit, Stafyluftbit u. f. to. Ser ©ttt ift toolfl gu f unftooll unb ber 3nl)alt gum öfteren gleichfalls toenig für bie 3ugenb paffenb. 3n anbeter, fcod&ad&tbarer SBeife §at fidf) Sodann (Bot tf rieb §erber, geb. 1*744, geft. 1803, befanntlidjj ®eneralfuperintenbent in 3Beimar, ®oet$e3 unb ©d&illerä oerej&rter greunb, an ber litterarifdfcen Arbeit für bie 3ugenb beteiligt. ©ein ©tubium ber morgenlänbtfd&en ©prägen führte Ujn aud& auf bie Sebrbidjtungen unb ©Ölungen be3 Orients, unb er fyd bie» felben unter Mitarbeit oon 3t. 2. öiebeäfinb ber beutfd&en 3ugenb gugänfl« ltd& gemadjt. Siefe Sichtungen erfc&ienen bereits in ben 3aljren 1787 — 1800, unb e3 toar fetyr banfenStoert, bafe Ärummadjjer, ber ©ofyi beS be* rühmten flangelrebnerS, eine Sluäioaljl aud biefer Sammlung neuerlich unfern Äinbern barbot. Ser Sttel ift: „*palmblätter, erlefene morgenlän* bifd&e ©rgä&lungen für bie Sugenb t>on 3- ®- Berber unb 31. 2. 2tebe$finb, burdjgefeljen unb oerbeffert oon %. 31. Ärummad&er." Berlin bei ®eorg Steimer. 1857. Überaus bebeutenb ift bie SBorrebe, mel^e §erber gu biefen (Srgäljlungen getrieben, ©te enthält manche golbne SfBorte, bie für alle 3ugenbf$rtften mafegebenb fein follten. Berber fagt, nad&bem er bie ^an* tafte in ber Äinberfeele als eine Ijerrli<$e ®abe bed §immefö betrieben, bog iljr -Raijrung geboten werben muffe. Slber toeld&e? Sie ätfopifc^c fjabel Ijabe bo$ nur iljr Siedet, foroeit bie 9latur ber Siere 9ta(i)aljmung&* wertes biete; ber 3Kenfd& muffe ben 3Henfd&en lehren. Sie ®efd>id>te rebe ©orgüglidf) nur oon $erfonen auf ber $öl)e beS 2ebenS, oon dürften unb Reiben, beren Späten oon ber 3ugenb nic^t oipte SSettereS nad&geaijmt werben fönnten. SJon ber morgenlänbifdjjen (Srgcfylung rü&tnt er: v @d 'ift ber reine Umrife, bie ^o^e ©implicität ber ©eftalten unb äßaljrjjetten, bie ftd& unoergefeltdf) etnbrüdft. Sagu ift bie 2e!)re, auf toeldje bie (Srgä&lung angelegt ift, feiten oon ber fleinlidjjen Slrt, bie in unferen, infonber^eit artigen (Srgffl&lungen §errfd&t. Sie Sichtung ift fityn unb %xo% bie Selpe — 35 — bie in ü)t borgeßeHt wirb, ungemein unb rtifjrenb. £>er Jon enblid& tft, wie in aßen orientalifd&en ©Triften, einfach, groß unb ebel. @o ftnb btefe ©Ölungen flar unb oerftänblidj) erjagt, oon jenem falfd&en ©d&wulft ent* laben, ben bie Europäer lange 3eit für morgenlänbifd&e Gr&aben&eit gel- ten.* Wöge bet 2Bunf$ Berbers erfüllt werben , baft bie 3ugenb jebem (Sblen unb Outen, mel$e3 biefe erklungen iljr oor&alten, mit unabläffigem, ftiOen (Sifer nachfolgen ftrebe. £>ie meiften biefer ®rjäl)lungen finb in jaljlreid&e Sammlungen unb Sefebüdfcer für bie Sugenb übergegangen. 9Ber fennt md&t bie (SqStfungen: SDer f)irtenfnabe, ber hungrige Slraber, bie eroige 33ürbe, ba$ Mittel, bie lobten gu ermeden, baS *J$aar Pantoffeln, bie SBttwe ju 3e$ra? 2Benn gerabe biefe legte ©efdjid&te eine SBteber* ^olung ber ewigen 33ürbe ift, fo möchten nod& manche anbete bem Sn^alte nad& einanber äfynlidjj fein; allein gewiffe §auptwal)rl}eiten fönnen ni$t oft genug eingeprägt werben, unb bie 3Rannigfaltigfeit ber SDarfteHung ent* fd&äbigt für bie SBieberfefjr bed ©adjlid&en. 3luf jeben %aü enthält baS Su^ auf feinen 41 1 Seiten eine gunbgrube oon SEBciS^cit unb moraltfd&em Seljrfioff, ber oft genug anberäwo ausgebeutet werben. Stammt berfelbe aud) oon 3Ru$amebanem unb §etben, fo übertrifft er bod) oielfadfc bie flache 3Roral ber abgebauten Sucher d)rtftlt<$er SSerfaffer, fowie oiele be§ jefctgen 3alpl)unbert$. fEBte oiele 2Bof)lmeinenbe fid& bamalS an ber Arbeit, für Äinber gu föreiben, beteiligten, gel)t wol)I fefyt glön^enb barauS fceroor, bajj felbft bie Äaiferin aller beugen, bie in intern Steige für (Srjieljung treffltd& wirfte und grofce, no$ beftefyenbe Snftitute für Softer gtünbete, ftatljartnall. (oon 1762 bis 1792) ein Sud) für tyreCnfel: .Stbliotljel ber ©rofefürften ailejanber unb Sonftantin - getrieben unb bem betannten gfrtebridj) Nicolai erlaubt fytf, ein* beutfd&e Uebe;fe$ung in jwei Sänben 1784 brudfen gu lajfen. ©er Herausgeber ift in ber SBorrebe beS SobeS biefeS 93ud&e3 soll, unb mit 9tüctftdf)t auf bie 3eit unb ben Urfprung oerbient eS baS aud^. ©& ift in oieler Se^ieljung originell, in anberer aber wieberljolt eS Sefcren unb 33orfd&rif ten , wie fie in ben bamaligen beutfd&en Sugenbf Triften oiel- fad? gefunben werben. SDaS 83ud& enthält als Einleitung eine märd&en&afte ®eföid&te einfacher 2lrt, in welker an einem jungen »Jfrinften d&arafteriftifdje ©gentümltd&feiten ge$eigt, geiler getabelt unb SEugenben gelobt werben; baS ®an$e aber trägt orientalifd&eS ©ewanb. Sann folgen moralifdfce Äinbergefdfjid&ten in betanntem Jone. Eigentümlich aber ftnb ^Belehrungen über ©eograpljie unb SBölf erfttten, oon SRufclanb auSgeljenb, awifc&en welche 3* — 36 — auf fdp naive SBetfe »teber (Befgigten oon guten unb böfen Rittbern eingefgoben erfreuten. Site älnijang folgen gmeftfdjie (baS 9ug fd&teibt ftneftfd&e) Sittengefprage, gum 2eil ooH prattifger SBeityeit. S)er gtoeite Seil bringt (Brunblebren bcS bürgerltgen ttnterrigtft, bann Sluf* fäfte über bie ältefte rufftfge (Befgigte, jebog in einer für ftinber wenig gugdngligen gorm; hierauf rufjtfge Sprigtoörter, bte wenig auffattenb ßrigtneHe* enthalten, enbltg ein SRärgen tum (Sgaretottfg getoet (b. I). golbene Sonne), toelge*, tote bie Einleitung, gur (Ssempltftcation oon @r> gtefymgSgrunbfäfcen bient. SDie erfte $eriobe ber beutfd&en 3ugenblitteratur ift gugletg baft golbene 3eitalter unferer $oefte, unb fytben oon ben fcierljer gebfcenben SDtgtern Diele ftg aug gur 3ugenb Ijerabgelaffen. SBon ben $eroen berfelben ift I)ier nigt notig SMograjgifgeS angufüljren, fonbern nur gu ertoa&nen, »ad oon tyren SMgttoerfen enttoeber totrtlig für bie Sugenb beftimmt mar, ober bog in Sefebügcm unb Sammlungen berfelben gugänglig gemalt rootben. #ier treffen toir Oben oon Älopftodf, Segenben oon §erber unb Äofegarten. 3n SgiUer« 2Serfen ftnbet ftg ntgt« für Äinber; bemt, toietooljl bie 3ugenb oieHetgt fgon oom geinten 3alpe ab unb nog früher feine 39al= laben unb SRomangen um ber reigenben Säuberungen unb be* $r gufa» genben beflamatorifgen Jone« mitten mit Setbenfgaft lieft unb lernt, fo ftnb fte bog nigt für Ätnber getrieben. SRur jene« Siebten , baft toir im „äBttyelm Jett" oon SBalfyer, feinem Sofae, fingen fcären: „Wtt bem *BfeU, bem Sogen'' ift aug in ber Ätnber SJhmb gefommen, unb aufjerbem ift getoife oielen ein (Bebigt Sgtller« befannt, baS er für feinen Sofyt Jtarl gum (Beburtatag ber grau Ätrgenrättn (Brie*bag gu 3ena 1796 ge* bigtet. @3 fängt wx: „SRag 1 auf, grau (Brteftbag, ig bin ba" unb f erliefet : „bog lönnteft SDu mir, t\f tg gel?, ne Sutterbemme fgneiben." 3luf eigentliche $oefte magt inbed bie* (Bebigt ebenfo toenig älnfprug, toie ein aljnltd&e«, oon 3o&. $em?. SSofe fto jwei flnaben gu einem $oU terabenb oerfafet, baft mit ben SBorten fliegt: „bog $5rt S$r 2>amen unb 3fc §errn, mir finb nog bumrne Sungen." 2>a3 Sgitterfd&e ftnbet ftg in ben (Bebigten für ba8 erfte Äinbe3alter oon 3ba Seele, 3. Sluflage. 3lu3 ben gebrudften (B&tgten oon (Boet^e ftnb bie beiben, toelge ftg in Sammlungen unb Sefebügern für bie Sugenb melfag fmben: „6a& ein Jtnab' ein s Jto§lein fte^n" unb „3g ging im SBalbe fo für mig $n" gmar i^rer attegorifdjpn 9ebeutung nag gemi^ nigt für bte 3ugenb be» — 37 — fttmmt, benn baS ledere begießt ft$ belanntltd) auf baS etftc SBertyiltm* (SoetyeB gu feiner nad^erigen grau; aber bie 2lfte feiner 33attaben unb SKotnangen in ber (SefamtauSgabe feiner äöerte: „2)te roanbelnbc (Modfe", fotpie „ber getreue Sdfart" ftnb freilidfc für Ätnber gebietet. Seine brei 9Rät$en lönnen aber nid&t oon ber Sugenb gelefen »erben. S3on Sefftng ftnb oielc gabeln in Sammlungen unb Sefebüd&er für bie Sugenb übergegangen; aber aueb fte ftnb ni$t für flinber beftimmt, .benn bie epigrammatif<$e Spifce berfelben trifft meift einen Seil ber ge* lehrten 2Belt 95on Urlaub fingt unb fagt bie 3ugenb gern bad ®ebid)t „SJom meinen §irf$", „Sei einem SBtrte nmnbermilb" unb mandjeS 3fobre. Unter ben 3tomanti!ern Ijaben bie beiben Sdjjlegel ni$t an bie jtinber gebaut; Sied jebod), nrieroobl er in ben bramatifd&en 3Rärd&en ben Stoff eigentlich bur$ fritifd^c Regierungen ber Sugenb entgog, \)at in bem frönen ftinbermard^en „bie @Ifen" Jenen Staub treffltd& roieber gut gemalt. 2Ba8 tyerber gehört, jtnb biejemgen bibattif$en unb tyrifd&en $oeften, meldte I}auptfä$li$ au* ben SSerlen Der Si$ter beS $atnbunbe3 unb i^rer Seit* unb ©etfteSgenoffen entnommen ftnb. SSenn mir biet oon ben 23er* f affern unb üjren Sichtungen reben, fo gefc^ie^t eä befonber«, um bie Sugenb mit 2)anf gegen bie Urheber beffen gu erfüllen, road gur gemütlichen 3lu8* bilbung in Schule unb #au3 feit ljunbert Sauren gebient b«t unb noeb bient; benn eS ift ©efafyr t>or$anben, bafc über einer artigen tJütte oon neuen Äinberpoeften, bie aueb iljren SBert fyxben, bie alten einfachen, tief gemütlid), na^altig nrirlenben, Hafftfdjen Sttidfe, namentlich aber flpe Urheber oergeffen werben. Der erfte, melier fytx genannt werben mufj, ift ßb rifti an gurrte* gott (Sellert, »ßrofeffor ber SJtoral an ber Unioerjttat Seipgig, geboren 1715, ein frommer, liebenStoürbiger SJtann, beffen Schriften einen gefttti« genben ©nflufe auf ttyre Seit ausübten. SBctyrenb beS Tjäljrigen flriege* befugten ibn ausgezeichnete Seute au§ ben entfernteften (Segenben unb bantten tljm für bie beffernbe (Simoirtung, meldte feine Schriften auf fte geäußert Ratten. Sudfr jtönig griebrieb ber ©rofee lieg tyn, mäbrenb er ftcb im Sajpe 1760 als Sieger in Seip&ig auffielt, gu ftd& rufen, unterhielt ft$ mit i^rn unb erteilte tljm, nac^bem Der Dieter auf Verlangen feine poetiföe Srgäblung ,@in fluger 9Mer in Slfyen - vorgetragen fyatte, ein f^meid^el^afted 2ob. £>er jtdnig Ijat ibn ben oerftänbigften unter ben beutföen (Belehrten genannt. ßfc fmb oorgugäroeife feine erga^lenben ®e« — 38 — bidjte unb feine gabeln, roeld&e ber Sugenb *u ©ute fommen. ©eine treff* liefen geiftlid^en Sieber finb roenifler für biefelbe gef ^rieben; wenn fte jebod) in ber ©$ule oon ben flinbern gelernt unb in ber Äird&e mit gefungen werben, fo wirb audj bei tljnen bie (Erbauung mdfjt fehlen. 9ion ben erja^Ienben ®ebtd>ten aber fmb einige birelt ben ßinbent genribmet, fo: v bad JtartenfcauS - unb „ba8 Jttnb mit ber ©d&ere - . Seine gabeln gielen gwar alle auf SSertyiltnifie beä entmitfelten SebenS, fjaben aber van tyrer ßmfadftöeit unb beS behaglichen SßifceS willen ftetd aud& ben fltnbern gefallen unb werben manche ber heutigen $robutte biefer ärt, welche au8brüdtlid& für bie Äinber beftimmt fmb, wa&rfd&einlid& über« bauern. SBir meinen bamit befonberd folgenbe: SDer Sangbar. SDer 3eiftg unb bie SRadjjtigaU . Was- SDaS güllen. 93on ben Seljrerjä&lungen bejeidjnen mir nöd&: 2)er Sauer unb fein ©oljn, 2)er Slinbe unb ber Saljme, wollen aber bie anbern, welche mir in Sefebüd&em unb Sammlungen für bie 3ugenb ftnben, leineSmegS au3 benfelben entfernt wiffen. (Steuert lebte oon einem feljr geringen ©e^alt unb mannen ©efd&enlen, bie xfyn oon banf baren SBereljrern jugemenbet mürben, in fe^r einfachen SSerlfältniffen unb befreit immer no$ Diel ju einer ausgebenden 2Bol)ltlj(U tigleit übrig. @r mar einen großen Seil feine* SebenS $inburd& tranflid^ unb ftarb unter frommen ©efpradfjen am 13. SJeaember 1769. 2)te ßitteratur ber gabeln unb Se^rer^a^lungen für ftin» ber, meldte an @ellert Upe bebeutenbfte Autorität unter ben 3)eutf$en Ijat, ift bod& fdpn viel alteren UrfprungS, unb jroar ift frer an eine brei* fadje Steige oon Sichtungen biefer 2lrt $u erinnern. Sie altefte gabel finben mir in ber ^eiligen ©c&rift im 33ud&e ber Stifter Gap. 9, SB. 8—15, eine äljnlidfje 2. Ron. 14, 3$. 9. 3ene Ijat in i&rer Senbenj oiel Sljn* XxäjtÄt mit ber beä SKeneniuS SIgrippa. ©ort reben Säume, Ijicr ber Etagen unb bie ©lieber. Söere reben in ben griedjpfdjjen gabeln bed Äfop, melier ber 2?ater biefer SDtdjtungSart genannt wirb, ©eine gabeln fmb in alle fpäteren ©prägen überfefet morben. 2ittr finben lateinifdjje SJear« — 39 - Bettungen bei *P§äbru* unb im 17. 3a^unbett engltfd&e bei 3o§n (Bog, frangöfifd&e bei Safontaine. SDiefcr geiftoolle SDtd&ter fyxt sa^lreid^e ^öc^ft anmutige unb begie^ungdrei^e gabeln unb Se&rergäljlungen gebietet, bie tum beutfdjen $oeten t>telfa$, oft unglüdli$ genug, na^gea^mt ftnb, wie 3. 33. bur$ #ageborn bie befannte poetifdjje ®rjäl)lung: ,2>obann, ber muntre Seifen jieber", in roeld&er ber §elb bei Safontaine oiel pajfenber ein ©Ruftet ift. ©mge unferer gabeln fyibm baneben in betn „£itopabefa", einer in» bif^en gabelfammlung für fürftltd&e 3ugenb, bie in ber SDtttte be§ 6. 3a^r» §unbert$ na$ (S&rifto entftanb, tyren Urfprwtg. 2)tefe Sammlung, bem Flamen na$ „freunblid&e Untermeifung", ift in viele ©pradjen, im 15. 3aijr* ljunbert au$ in bie beutfd&e überfefct SBir finben bort bie ©efd>td)te t)on ber 3Rau8, bie einen @lefanten befreit, bie tum ber 3Ril(bfrau, weld&e von Änftigem ©lüde träumt unb barttber tfjre 2Rild& oerfd&üttet. ferner ift Arabien baö Sanb ber gabel, unb ein Söetfer, ÜRamen* Solman, bort ber Sater meler folget. 3lu$ bürfen unfere älteren beutfd&en gabelbidjter, ber ©toidfer im 13 v Soner ju Sfofang beä 14., SBurlljarb SBalbiS im 16. 3aljr- tymbert, nid&t unerwähnt bleiben; ebenfo wenig, bajj audjj SRartin Sutfcer fdjäne gabeln gebietet fcat. @nbli$ Ijaben bie gabeln, meldte unfere Äinber lefen, nod& eine britte fefjt bebeutfame Quelle. ©iefe ift baö XierepoS, meldte* fein erfteS 3Rufter in ber Satrad&omgomadijie (grof djmäuälerfrieg) , bem Corner guge» f d&rieben, fmbet. ©ier ift baS SBorbilb )u bem fatirifd&en ®ebtd&t „von ber gröföe unb SRäufe #ofljalt", roeldjjeä ®eorg 9tollen§agen (geb. 1542, geftorben 1609 als SReftor ber 2)omfd&ule gu SWagbeburg), wie ber alte Stiel fagt: „ber fröblid&en, audj) gu Seid^eit unb Stegimenten ergo» genenSugenb gut anmutigen, aber fetyr nüfcli$en Seljr" nerfagt fyat. @8 gebort bemna$ |u ben Schriften für bie Sugenb, unb wirb uon biefer ftetS gern gelefen, wenn au$ feine fatirtfd&en SBegte&ungen ntd&t gang nerftanben werben, ättele ältere gabeln finben ft$ barin aufgenommen unb ftnb von ba wieber in anbere gabelbüd&er übergegangen, g. 33. bie gabel tum ber „©tabtmau« unb ber gelbmauS". (Sine neuere Auflage $at baS ®ebi$t 1817 gu Tübingen erlebt. 33ebeutenber als baS oben genannte, ift baS ®ebid&t von „Steinefe bem gud&d", von meinem, nad& oielen anbem gelehrten ttnterfud&ungen, 3acob ©rimrn nad&gemiefen, bajj e8 alt*fränRfd&en UrfprungS unb im 12. 3a$rljunbert entftanben fei. 33efannter ift eS erft feit bem 16. Sa^r* — 40 — $unbert unb jmor in meberf ä$ftf<$er ©prad^c, ben heutigen Sefern 31100119« lt$ bur$ bie fiberfefcungen oon ©oefye in $egametent unb oon ©oltau in beutföen Reimpaaren. Severe erföien guerft 1803. ©ettbem ftnb Diele Seatbeitungen, bo$ mit Stecht nur Sudgüge für bie 3ugenb, u. a. oon gferbtnanb ©$mtbt erföienen, unb ber SRalec ßaulbad) Ijat treffliche, getji* ootte Segnungen, roeld&e in Heineren 9la<$al)mungen gum Seil bie 3lu8» gaben für bie 3ugenb gieren, bem SBerte binaugefügt. 9u$ auft biefem großartigen ®ebid)te ftnb oiele ©tücfe in gabelbüe^er aufgenommen, ©onft fmben mir in Ätnber» unb ©(bullefebttd>ern gabeln unb poetifdje (Srgalj* lungen: 33on Sllbred&t oon Malier, geboren 1708, geftorben 1777: 2)er %u<$)% unb bie Weintrauben (nadfr Äfop). SBon gfrtebrtdj ©ageborn, geboren 1708, geftorben 1754: 2)er Stabe unb ber %ud&. 2)er §oi)n unb ber %uäfi. Der $ud>8 oipte ©<&mang. ©afi #ül)nd&en unb ber SDiamant. 3)er 3etjig. Der grifd^er unb ber ©c$a$. Sodann ber ©rifenfteber (nadj Lafontaine). @roalb Sljrifttan oon Äleift, preufeifd&er SRajor im ftebenjäljrigen Äriege, SBerfaffer eine* befc&retbenben ®ebi$t8 „ber grü&ling", mar gebo* ren 1715, fiel in ber ©$la$t bei jtunertborf 1759. SBon äpn: SDer ge» lähmte Äranid&: „2)er #erbft entlaubte fd&on ben bunten #am" :c. SJon ©ottfrieb 2i$troer, geboren 1719, geftorben 1783: 3)er SKauhourf . SDer $änfling. Sie 9lac$tigall, ber ©tar unb ber ©tieglifc. 2)a3 äBiefel unb bie §ülpter. 3)ie gtoei Äamnd&en. Sie jtröte unb bie SiSafiermauS. 3)er 3RopS unb ber SKonb. 3)te jtafcen unb ber §auö^err. SMe feltfamen 3Renfd>en. Die Safter unb bie ©träfe. - 41 — Ser Werfer unb feine brei ©öfae. Der Heine Jöffel. 8km Sodann Subnrig ®Ieim, geboren 1719, geftorben 1803: Ser Sötoe unb ber gudj«. Ser ©engji unb bie SBBefpe. Sie (Bärtnerin unb bie Siene. Sa8 $ferb unb ber @fel. Ser gudj>3 unb ber @fel. Ser Stabe unb ber gudjjS. Die 33eratf<#agung ber $ferbe. Ser $trf$, ber ft$ im SJaffer ftc^t. Sie ämeife unb bie ©ritte. Sie SWUctfrau. SBon Sodann ©ottlob 38tUamow, geboren 1736, geftorben 1777: Sie Äafce, bie alte unb bie junge 3Rau8. Sie Sonne unb bie SKere. Sie golbene 3eii 35on ©ottlieb Sonrab tßfeffet, geboren 1*736, erbltnbet 1757, geftorben als ßonftjiorialpräftbent 1801, fmb aufeer anbeten, ber 3ugenb befanden ©ebbten, wie ber $feifen!opf : „©ort grüff (Sudj, alter, fd^medt boft $fetföen? tc." Sie ftapette: „auf einem §ügel be8 SBaSgau lag, *c." toeld&eS bie ©ef$i$te ferned ©$ttffal$ unb feiner Siebe in romantifdjer SinHeibung enthalt — bie fabeln: Sie flioei $unbe. Ser Äater. Ser £)dfi unb ber ©fei. Sie Stufenleiter. Ser ©olbfafan. Sad 3oljanmdn>tirm<$en. Sie Seljr erklungen: Ser SEob unb feine ßanbtbaten. Sie beiben Sauern. SBon Subroig §etnridj uon SRicolaij, geboren 1737, geftorben ald Tufftfd^er Staatsrat 1820: Ser Wann unb baS SJöglcm. _ 42 — 2)er ®fet unb ba8 SStnbfpiel. 2)er Sotmengetger unb bie (Slodtenutyr. 2)ion^5 unb ber 9tetc$e. SDct ®fel unb bie brei Ferren. SJon Sodann Benjamin ?Dit$aelift, geboren 1746, geftorben 1772: SDie ©tabtmau« unb bie gelbmauS. £er gereifte (Simpel. 2)er aufgeblafene grofd&. SDtc Sienc unb bie Saube. 33on griebri$ Suftin Sertudj, gebaren 1747, geftorben 1822: 3)a3 mildjroeifee 3Räu*d)en. 5DaS 2ämmd>en. SBonSugufi griebrid^ ßrnft Sangbein, geboren 1757, geftorben 1835: Sie Söacj&tel unb Upe ftinber. S)ie SBeförberung. Sefenftolj. S3on ®uftao grtebrid& Sinter, geboren 1760, geftorben 1831, prcufeifc^em ©d&ulrat in ÄönigSberg, SSerfaffer einer fe&r verbreiteten @djul« te^rerbibel: £>er Sär unb bie dienen. SDer jtdfer. SDaS $a&nc$en. Um eine Sammlung oon gabeln auft ber Ilaffiföen Seit fyit ft$ (Sari 38tl&em Garnier, geboren 1725, geftorben 1798, $rofeffor ber frönen fünfte am ÄabettencorpS in Berlin, ein jjtoeifelljafteS SBerbienfl er« toorben, inbem er biefelben na$ genriffen fritiföen unb äfti)etifd&en ®runb« fäfcen oerftnberte unb, n>te er meinte, ©erbefferte. 2)ie Sammlung ift un» ter bem Xitel „ffcbeUefe" ju Seipjig in brei »dnben (1783—1790) er« f d&tenen, unb inbem anbere ©ammler Iperauft födpften, nrieber anbere aber ber 3ugenb bie Originale gaben, ergiebt ftd> eine bebeutenbe SSerfd^ie« ben^eit bed SegeS ber belannteften ©ttidfe. 3Jlan$e ®i$ter (jaben bem Äritiler Garnier für feine Bemühungen um iijre (Srjeugniffe SDanI gemußt; (Soetye fagt inbefi wol>l richtig, baß bie meijten mit jenen Seranberungen md)t jufrieben geroefen feien, toeil jeber ftd^ am ®nbe audj in feinen geilem gern roieberertenne. Garnier fielet fonft bur$ eigene ®ebi$te in — 43 — ber Steige ber beutf<$en $oeten ni<$t umvürbig ba, tote au<$ ©filier in feinem Mannten 2)ijtt<$on „bte Spree'' mit ben SBorten anerlennt: Spraye gab mir einft Garnier u. f. tv. Slnbere ältere ^fabelfammlungen ftnb: „SBoIjlfeile unb atvedmäjjtge gabeln unb ffirjaljlungen für bie Sugenb gu 3)eflamatton8übungen in öffent- lichen unb *Privatlel)ranftalten." (Sefammelt von Sodann gttebridj ©ei bei, $rorettor am 33erlinifd>en ©ptnafium. 3n>ette verbefferte 3luf* läge. 33erlin 1811. Sine }ur 3eit viel gebrauste Sammlung von 257 gabeln unb Sebrerjdljlungen, mit angäbe ber SSerf affer im SRegifter , unb baS „gabelbudj für Ätnbl)eit unb 3ugenb, von 3- 91* 6- Söljr, Setpjig 1816", welches 269 gabeln in SBerfen unb *ßrofa, in brei Abteilungen geteilt unb aud uerfd&iebenen Sintern jufammengetragen, enthält. SBon älteren lgrif<$en ©intern , bie ber Sugenb i^r Salent jutvetlen getvibmet §aben, nennen mir nad) ber Steige be8 ©eburtgjaljreä: 1. 3o^ann ®eorg 3acobi, geboren 1740 ju ©üffelborf, geftorBen 1814 ald $rofef[or ber frönen Sitteratur }u greiburg im 33rei8gau. SJon tljm: (BotteS gürforge: „©er SBater, ber im #tmmel tvoljnt" tc. /f 2ötHft bu frei unb luftig gelten" k. SBafferlieb: „Sei ber füllen SBafferljelle." ©er (Sngel ber Unfd&ulb: „Unfd&ulb ift ben Äinbern ^olb" k. 2. 3Ratt!)ia8 SlaubiuS, 1743 — 1815, genannt ber SBanbdBeder Sote, tveil er in SBanbSbecf bei Hamburg lebte unb bort eine vielgelefene f<$öniviffenfd&aftli(&e 3eitf$rift unter bem Sitel ber „S8anb8beie 3ufriebenfcit: „9Baft frag id& mel nad& (Selb unb ®ut" sc. 6. Sodann $einri$ Sog, 1751—1826, geboren in ©ommerttorf im SWetf lenburgifdjen, ftubterte in (Böttmgen unb fd&rieb fd&on bamalft föitoe iprtf^e ©ebidjte, oon benen nt<$t wenige ber Sugenb gu gute gelommen ftnb. 6r mar bann Steltor an ber ©$ule gu ffiutin unb feit 1805 $rofefior gu Qeibelberg. Seine oerbienftooBen arbeiten ftnb bie Überfettungen gried&t* f$er unb römtfdjer 2)id&termer!e, ber ©ebic^te bed #omer, Sirgil u. f. m., nebfl gelehrten @r!lftrungen berfelben. Sein SRame glänzt au$ als ber be3 93erfaffer8 mehrerer Stytten, unter melden „Suife, ein länblidjeS <8ebi$t in brei (Befangen", ber „ftebgigfte (BeburtStag" am befonnteften finb. Son üpn: Saft 2ifölieb: „®efunb unb froren SRute«" x. 3WaiUÄ>: „Se&t ben Fimmel, mie Reiter" je. gerbfternte: „SBoljl ift ber #erbß ein Gtyrenmann" k. 7. S^riftian Slbolpfc öoerbedE, geboren gu Sübedt 1755, geftor* ben bafelbft als Sürgermeißer 1821. $at gern für Äinber gebietet, rote* rootyl au$ fybtyx gehaltene ^oefxen oon i|m populär geworben finb, mie unter anbern: Zrofl m S^rftnen: „SSiarum finb ber frönen" je. gür bie Sugenb: SDer SRat: „Jtomm, lieber SM, unb ma<$e" tc 8. Sobann (Baubeng, gfrei&err oon ©ali*«©emi&, geboren 1762, geßorben 1834, mar Beamter in ber ©d&meig, Sevfajfer fe&r inniger lyrifger (Bebidße, uteift elegifd&er, bodfr au$ fiterer Art. Son tym: „SBenn ber Xbenb Htyl unb labenb" tc. Sieb im gfreten: „Sie fdjön ifW im greien" k. — 46 — $erbftanf ang : „Sunt ftnb fd&on bie SBälber" *. fjiföerlieb: „3)a8 gifd&ergewerbe gtebt rüftigen 9Rut" *. ÜRatslieb: „9tun, ba ©d&nee unb Sia jerfloffen" ic. 9. Äaroltne Stubolplji, geboren 1750 gu 99er Im, gejtorben 1811, grfinbete eine @raie!)ung8s8lnftalt bei Hamburg, bie fte 1804 na$ $eibel* berg verlegte. @ie l)at mit Seifall übet @r§iel)ung getrieben unb außer fenthnentalen $oefien für Srroat&fene audj uiele ®ebite ftnb ber meift einfache Suäbrudf natürlicher ®eftt$le unb (Smpfinbungen. Sie ftnb nodj nicjjt Äinberpoejte, rote bie neuefte 3eit fte geliefert Ijat; aber man Ijatte ja aud) erft angefangen, ftd& gu ber Sugenb fcerabgulaffen, unb »oute nidjt mit tyr fpielen, fonbern fte gu mürbigen (Befüllen ergeben. 3tur ßuerbedf in ben beiben angegebenen Siebem tänbelt mit ben «inbern, unb tft fo Sorbilb für £ei>, ®ttU u. f. m. geworben; bodf) burd&roe&t beren ®ebidjte ein nodf) me^r poetiföer SDuft. 3nfofern aber an bie reifere 3ugenb gebaut nrirb, muffen mir, mie in ber Einleitung gefagt roorben, ber in biefen ©ebidjjten au3gefprod&enen ®c* fmnung ben SBorgug vox benen einer neueren *periobe geben, meldte oft bie Serriffen&ett be« ®emtiteä mit blenbenbem ©$mude uinfletbet, unb inbem fte fo in bie §ergen ber Sugenb ©ingang finbet, biefe melp aufregt, als beglücft. 2ln jene ber 3ugenb guträglid&en $oefien reiben mir no<$ 10. 5Die allemannifdEjen ©ebic^te Sodann >JJeter $ebel8 an, guerft erfd&ienen 1808 in Äarterutye. £ter fpricf)t ein reifes unb tiefed ©emüt in gang eigentümlich naiver auffajfung unb Starftellung. Statt ber ©ott^eit ober ber ©Ortzeiten in — 47 — früheren ®ebid&ten werben ©onne, SKonb unb Sterne unb anbete Statur» gegenftänbe, ja audj abfttaüe SBorfteUungen in naiver $erfomfttation ein* geführt, fo bafe ®oetIje bavon fagt, ed »erbe und Ijier bie gange Statur in anmutigfter 2Beife verbauert, groben bavon finben ft# in vielen, ber 3u= genb gugängltd&en Supern; fte fmb, rate f<$on ber Xitel geigt, nid&t in $od&beutf($er, fonbern in einer SKunbart verfafjt, tvel$e red&t8 unb lin!S ornn Styein, ba, tvo er bei Safel ben Sauf na$ Starben nimmt, im SJolfe gefproc&en wirb. 9Ran l>at aber Überfefcungen berfelben in£ ^odjjbeutfdJK/ unter anberen von ©d&affner, Äönigäberg 181 1 — ®trarbet, Seipgig 1817 — unb Hbrian, Stuttgart 1817, in welcher ®eftalt fte freilidjj viel von üjrer urfprünglid&en SRatvetat unb Slnmut verloren fyiben. §ebel ift fonft SBüIföf^riftfteHcr; er l>at in feinem ,,3ftyeinlänbtf<$en #auäfreunbe", Äarlärulje von 1808—1811 unb im „@$a$täftlem be3 rfjeinlänbifdfjen §ausfreunbe$", Tübingen 1811 eine grofce 3a^l metft be* tannter ®efd&idf)ten unb Slneiboten in origineller, gemütltd^umorifttfd&er SBeife ergäbt, bafe fte faft neu erfd&einen unb einen balb rü^renben, balb erweiternden (Sinbrudf von ber nadfjljaltigften Slrt hervorbringen. SRe^rere berfelben, tvie „ber ©d&neiber in *Penfa", „ba8 Unglüd ber ©tobt fieiben", „ber ©tar von ©egringen" finben jtd& in ©d&ullefebüdjjem unb belegen trefflidfr obiges Urteil. @r tveife audjj SRaturgefd&td&tltd&eS unb 3Ratl)ema« tif($*®eograpIjifdbe3 in populärer gform fpdfjft anfd&auli$ unb angie&enb vvrgutragen. 2Benn er aber in feinen 3eitfc$riften au$ 3eitgefd&i$te er* ffifß, fo wirb er und leiber burdfj feine frangofenfreunblic&e ©eftnnung, burdjj feine SBetvunberung für Napoleon entfdfjieben tvibertvärtig. 9Bie tarnt man ed ertragen, bafe ber tapfere, patriotifdfje #ofer als ein verbredjjeriföer Aufwiegler gefd&ilbert, bafe }u ben ©iegen ber beutfdjjen §eere unb gu ber @roberung von $ari3 im 3aljre 1814 &ingugefügt wirb : „bie geber fraufe ftc£, e3 niebergufd&reiben." $ebel tvar 1760 in SBafel geboren, ber ©olpt armer Altern, tvurbe ®9mnaftal*2)irettor, Äird&enrat unb Prälat gu flarterulje unb ftarb 1826 auf einer Steife in ©$tve$btgen. @r !>at 1822, alfo am @nbe feiner f griffe ßellertftfsn Saufbafyt, au$ biblifd&e ©ef$i$ten für Äinber herausgegeben, ©ie empfehlen jt$ bur$ leidet fafelid&en ©til; man merft aber !aum, bafc fte von einem ®eiftli$en verfaßt ftnb. SBemt er, bei Gelegenheit ber Siebe bed STOartyrerS ©tep^anud, Styoftelgeföid&te 7, fagt: „9tiemanb lögt gern ferne Sorfaljren fötmpfen", fo wirb man biefen SluSbrudf für minbeften* ungefd&idft ertlären muffen. — 48 — Sammlungen, in todtyen bie oben begeutyneten unb anbete frühere <8ebtc$te fite bie Sugenb f«b finben, fmb: ,,®efangbud) für meine Sattler unb Sd&ülermnen 1790". „<8ebi$tfammlung für Spulen", Berlin, bei Summier, 1816, beibe von Sluguft Wartung. Die von Wartung gefammelten Sieber fuib lange in ber Anaben* unb £öd&terfen ©ebic^ten eigene Überfdjriften gegeben bat bie größtenteils avß 33ibelfprüc$l „beutfeber ©ebufctc" oon Dr. Söjeobor ®d&termeter. Srfie Sludgabe 1836, 3 Abteilungen, bie eine Stufenfolge na$ bem SBerftctobnid angubeuten fd^einen. unb ein Xn^ang. 3efct 26. Auflage 1880. 3n jenen gufammen 471, in biefem 75 Qkbi^te be& oerföiebenften 3n$alt3: @pifergei$ni&, bie fünfte biograpbtföe 9tod)rid>ten ent^&li 9teia)er ift bie über 1000 ©ebk&te enfyaltenbe Sammlung „»ßoetifdfcr $au8fcba$ beS beutfd&en SSolIe*. Sin 8u$ für Sd&ule unb $au*", oon Dr. JD. S. 93. SBolf f , »ßrofeffor gu 3ena. 27. aufläge. Seipjtg bei Otto SBieganb 1876. 3uerft erfreuen 1839. 3nfcalt: Überftd&tlicfc DarfteUung ber (Seföidfrte ber beutfd&en $oefte. Aurggefaftte beutfd^e $oetü SoBf»n» bigfte Xuftnmljl beutfd&er 2>idjtungen aller Seiten, gronologift unb nacb ben (Sattungen georbnet 93iograp$f$e Sngaben über Stftyter, au* beren Starten $oeften gemalt mürben. Stegein für bie SteDamation wn ©ebid&ten. 9n biefem umfangreichen 8u<$e fcben $auft unb S$ule nrirtti$ einen S$a$, ber aueb gebftyrenbe Xnertenmmg gefunben $at. — 49 - 3ttgettbfdjrtftfteller einet ÜBergaagSperiobe* Wt ben öorljergenannten SRoralfd&riftftellern tft, ftreng genommen, bie erfie <ßetiobe unfrer beutfdfjen Sugenbfd^tiftfteHer gefötoffen, unb nur fommen auf ein ttbergangägebtet, beffen erfte tarnen no$ einen 3ufanw menl>ang mit ben §aupt« Tutoren jener *Periobe barfieQen. SKefe Über« gangSperiobe d&araftertfiert fid) burdj eine gröfeere Sorgfalt in ber 2BaI)l ber ©egenftanbe nrie be3 2lu§brudfö, neigt jebodfj trielfadf) gur ©entimenta« lität unb Verallgemeinerung ber ßljaraftere. 33er Religion überhaupt unb bem G&rtftentum inSbefonbere miberfäljrt bie i^nen gebü^renbe @^re; bod& tft betbeS me^r im ©efü^l als im SBeienntniä wrfymben. SDie§ gilt uor* gügltdfj üon ben brei erften ber feter gu nennenben ©d&riftfteller; ber vierte, Sari ©afyn, fdfjulmeiftert in 33afeborof$er SBeife; Söljr unb SBilmfen for« gen für mannigfaltigen Sefeftoff ; §oun>alb ift oorgugSroeife ber $oet unter biefen Sieben. Safob ®la§, geboren ben 17. SRooember 1767 gu 4 J}oprab in Un« gam, bilbete ftd) auf ben proteftantifd&en Styceen gu Äeämarf unb *ßre6* Burg, ftubierte bann in 3ena Sfyeologte unb mar ©algmannS ©eljilfe in ber @rgietjung3«2lnftalt gu ©d&nepfentyal, morauf er 1804 an bie proteftan* ttfcfee Seljranftalt in SBien !am. £>ier mürbe er ^rebiger ber eoangelifdfc lut^erifd^en (Semeinbe unb fatferlidjer Sonfiftorialrat für bie Selenner ber augSburgif djen Äonfeffion in Oeftreid&. ®r ift als ©dpiftfteder offenbar ein ©enoffe ©atgmannS, benn er fd^rei&t nrie biefer (SrbauungSbüdEjer unb gugleidfj ©djriften für bie Sugenb; nur arbeitet er für feinere unb fyöfjere Äretfe, wäljrenb ©algmann immer mefer an ba3 SJolf benft. ©r oermeibet bie ©erbitten ©algmannä, Der« fclUt aber befonberS in feinen ©Triften, für bie reifere meiblid^e 3ugenb in Sentimentalität, ©eine reltgiöfen ©Triften feaben iljm viel Seifall er« morben, befonberS fein „Slnbad&tSbudl) für gebilbete gamilien" unb „2)ie gamilie ßartöberg." SDaS Sergetdjinifi feiner 3ugenbf Triften folgt l)ier: „gamiliengemälbe unb (Strahlungen für bie 3ugenb." <5otl}a 1799. „Äleine ®ef$id(jten unb (gelungen für bie 3ugenb." Nürnberg 1801. „Srgdljlungen für bie garte unb reifere Sugenb." Seipgtg 1803. „2!afd&enbud& für S)eutfdjlanbS 3ugenb." 1803. 99* 99* — 50 - „$anbbu$ von gelungen für baft JHnbeftalter wm 4 — 7 3a$* ret*" Setpgig 1801. „iJRoraliföe ©emälbe für bte gebilbete Sugenb." Seidig 1807. „SDie ßinberwelt in Silb unb @rgäi)lung aud ber Jtmberwelt." Seipgig 1809. ,2)ie guten flinber, eine Heine gamtltengefdjidjte für Äinber, bie gut ftnb ober »erben moHen." fjranlfurt a. SR. 1814. ,2l>eobor3 unb ©mitten* unter^altenbed 2efebu$." 2Bien 1816. „9teue 3ugenbbibliotl>et, ober beleljrenbe unb angenehme Unter« Haltungen für bie 3ugenb }ur ©Übung i$re3 (Seifted unb $er* aenS." 2Bien 181 7. „Jtleine Stomane für bie Sugenb. 2litona 1817. „Sittenlehre für jüngere 3Räbd&en." granJfurt 1819. „gamiliengemälbe in Srgö^lungen für bie Sugenb/' ©otfya 1820. „SRinona, ein unterfjaltenbe* 2efebu<|j für junge 3Räb($en von 7-12 Sauren, gur Silbung tyrer Sitten." granlfurt a. 3R. 1820. „ÄleineS ©ittenbüd&lem für bie garte Sugenb beiberiet ©efc^lec^tö, nebft einem Slnljang oon3)enfc unb ©ittenfprü<|en." 3Bien 1820. „Unterijaltung8bu$ berlleinengamttieooniSrünt^al/' 2ei))jigi827. „SDaS rote 33udf>, ober Unterhaltungen für Jtnaben unb 9Jläb($en, ein Sefebudfr mit Jtücfftc^t auf baS Sitter ber Sefer bearbeitet/' Seidig 1820. //Stallungen für Äinber unb Äinberfreunbe." Seidig 1824. „gomiliengemälbe unb (Srftäljlungen für bie Sugenb." @otl>a 1820. „SDaS golbne ä*33*6 für Äinber, bie fäon lefen tonnen." gürti). „SDa8 golbne 33udj, ein beleljrenbeä unb unter^altenbeö Sefebtufc für jüngere Anaben unb 9Jiäb$en." äBien 1828. „üDiaria, ober ba8 unglückliche 9Räb$en, eine rüljrenbe ©ef^te für bie Sugenb." SBien 1829. 35on biefen Supern ftnb foäter nrieber aufgelegt, aber au$ feljr um» gearbeitet: „Qetttge SRorgentoei^e ber Smbenl^eimfdjen gamilie, ober oater« länbifdje ^Belehrungen nebft ftttltd&en unb religiofen äBaljr* Ijeiten, für Äinber oon 9—12 Sauren." Seidig 1846. „3)ie ergä^lenbe Butter, ober turge (Befristen für Jtinber oon 3—5 Sauren." dritte gcmali$ umgearbeitete Auflage, IprauS — 51 — gegeben von St. ®. »ßetermann, ftirettov ber eoangeliföen gfret» föule in SJreÄen. Seipgig 1857. „(Sin^unbert unb ffinfgig (Stellingen für baö ÄmbeSalter tum 5—8 3aljren." 3tu§ ben Sänften oerfdjiebener Sugenbfreunbe, mit vielen ®efd&i$ten wm ®la$ felbft. 3. Auflage. Setpgig 1857. Äaifer granj fagie einft bem SBerfaffer in SBien, bic latferUdjen Jtmber lafen feine ©driften gern unb Ratten iljfnen triel (Buteft gu oerbanfen. Sie Ratten ftdj au ^ einet großen Verbreitung gu erfreuen, unb mit finben Jon unb 9tt btrfetben, namentlich bei mannen Ämberf<$riftfteDerinnen nrieber. 3n ben „®eföi$ten ber ergä&lenben üDluttet" werben in fe&r einfachem Stil mancherlei SBarnungdfäDe berichtet, meldte bie fliehten Oug machen f oßen. SDaS oft bur$ Unge^orfam herbeigeführte Unglücf erregt immer großen Sd&merg unb #ergeleib, mag freiließ natürlich war, wenn ber Job erfolgte. Unter ben ,,150 @rgä$lungen" finbet fty oon ©la$ föon Iräf* tigere Äoft, audj Steife« unb 2iergef$id)ten oon natürlichem Verlauf. 9hn meiften ift ber SBerfaffer no$ im ®ebä($tm* in feinen ©Triften für bie reifere weiblid&e 3ugenb. „Stofalie, ein 8ilbung*bu$ für 2)eutf$lanb8 Softer," in 2 Seilen, ift no$ in fedfrfter Auflage im 3a$re 1861 bei t$tifcf$e in Seipgig erfreuen. 3)er erfte Zeil fü^rt ben befonberen Xitel: „Stofaüen* Vermächtnis an iljre Softer 9(manba, ober äSorte einer guten Stutter an ben (Seift unb baS $erj i^rer Softer/' 5Der groeite Seil Reifet: „9tofalien8 Erinnerungen ctö üjrem Seben." 2)a8 ®ange ift ibeal gehalten, jeboc^ fenthnental; ed fe^lt an Slaturma^eit. 2>a aber ba3 jugenblid&e weiblid&e ©emüt in jenen Segionen ftdj gu bemegen pflegt, fo toirb ber wofjlmeinenbe Sinn, welker in biefen Supern ftdj} auäfprid&t, immer no$ an geeigneter Stelle ®ute8 mirlen fitonen. 2)er SBerfaffer, ber ft$ a\x$ um bie proteftantifd&en Schulen Öfterreidjö oerbient gemad&t, wie er benn felbft Sd&ulbü<$er, unter anbern ein beytfösfrangöfifd&e* elementar *2efebu$ gef djrieben jjat, legte fem Pfarramt gu ättien 1826 wegen gefdjroädjter ©efunb^eit nieber unb ftarb ben 25. September 1831. griebric^ SacobS, geboren gu ffiotlja 1764, #ofrat unb ober* bibliot^dar bafelbft, geftorben 1847, ift einer jener 3ugenbf$riftfteOer, bie oon ber $öl>e nriffenfd&aftlid&er Stubien unb arbeiten ftd& gu ben Jimbern Iprdbgefoffen Ijaben; er förteb im Sa^re 1802 für feinen erftgeborenen So&n baS Suc^: „ätnrih unb S&eobor", fpäter: „2)ie gfeierabenbe in 4 # — 52 — ÜDiamau," julefct: „@rjäljlungen beS Pfarrers gu 3Wainau." Sitte brei Büd&er ftnb no<§ na$ 40 Sauren neu aufgelegt, unb tft in tynen eine reiche ÜRanmgfalttgfeit t)on (Stoffen für bie gaffungSgabe von flinbern gwiföen 9 unb 14 Sauren bearbeitet. 3^re SSijjbegterbe, rote iljre ^antafte em* pfängt bort reiche SRaljrung. Sie (Sinridjjtung erinnert jiemltc^ lebhaft an SßetfeeS Äinbetfreunb unb 6ampe8 2lrt, bie ®efd)idf)te oon SMobinfon ju ersten; benn wir finben im erften Budfje flnaben, beren Beobachtungen auf Spaziergängen ©elegenfceit }u naturl)iftorifd&en Erläuterungen unb gefdfjidjtlid&en ober btograpfjifdjen SDarfteDungen geben, wöbet frühere unb fpätere wtrfltd&e Begebenheiten benufct werben. 3m feiten Budf) tft es eine gamilte, in weiter ergäbt wirb; aber audfj ba§ Seben berfelben im »Pfarrljaufe ober Befudjje in ber ÜRadjbarfcijaft geben Beranlaffungen &u Bef Reibungen ober Betrachtungen ; baä aHe§ ift in einer fd&önen, natürlichen, für bie Sugenb fafelic^en ©pradfje mitgeteilt, oljne bafe ju fletnlidfjer s Jtadfjal)mung ber ftnbltdjen SUröbrudfö* n>eife f^erabgeftiegen würbe. 2)ie Sugenb fann ^ier lernen unb wirb iu- gleich angenehm unterhalten; fte lernt 5. 35. im erften Bud&e gelegentlich bie Sd&redfmffe ber franjjöfifdjen Steoolution unb früherer Verfolgungen ber Soangelifäen in gfranfreid), im ^weiten bie ®efdjid&te ber Sanbroirt« fd&aft !ennen. @3 fefylt nid)t an frommen Bedienungen; bodfj ift e§ bie Sieligion ber Slufflärung (ba§ ©ort im beften ©inne genommen), meldte gelehrt wirb. ■ftodfj Ijaben wir oon SacobS ein ber reiferen weiblichen Sugenb ge* wibmeteS Budfj: „StofalienS SRadfjlafe, nebft einem anfange," wetdjeS in ben Safjren 1824—26 oier auflagen erlebt l)at unb aud) fpäter nodfj öfter abgebrueft worben ift. 3)afj uns Ijter Driginalbriefe eines 16 jäljrigen 3Räb* dfjenS, iljrer greunbe unb greunbinnen mitgeteilt fein fottten, ift nid&t waljrs fd&einltd}. 2)a8 ©anje ift oielmefyr ein Vornan in Briefen unb 2agebuc$3* (Srgüffen, in benen ber SluSbrucf ber ©efüljle aber offenbar $u ftarf aufs getragen ift. 68 Hingt in biefen (Srgüffen bie Sprache unferer fentimentalen Sitteraturperiobe aUju hörbar nadfj. SiebeSfeufeer unb @£tlamationen be- glücfter Seibenfdfjaft ftnb für bie heutige 3eit $u überf$mengli$, bodjj in flie&enbfter ^rafeologte vorgetragen. 2tud) ber fdjroffe ©egenfafc ber 6(ja-- raftere erinnert an bie gebadete Sitteraturpertobe; bo$ ftnb bie religiöfen Betrachtungen wa^rljaft fromm unb ibeal gehalten. Slbftojjenb ift nur nodf) bie oft oorfommenbe Säuberung beö JobeS unb feines herannahend. 3)er Slnljang enthält: „2)enfwürbigfeiten aus bem Seben ber ©rafin — 53 — Äotljarina oon ©enboroalb, oon tyx felbft geförieben." Offenbar ftnb audjj biefe ein oon SacobS erfunbetier Stoman, bet fpradjlid) unb fa#li$ na« türlidfcr gehalten ift als bie vorige @efd)i$te, urierooljl au$ ^tet in ben ©c&klfalen bet *JJerfonen Übertreibungen ft$ finben. Sin junges eitern« lofeS 3Räb$en toirb bürdfj *ßenfum, bann glangenbfte äußere SSer^ältntffe unb im ©egenfafce burdf) IlöfterlidfjeS £eben fynburd) geführt, um, oom ©d&icffal begünfttgt, gu ber Überzeugung gu fommen, bafc in einer befd&rftnl* ten länblid&en Styätigfcit, einfachem SRatur* unb Äunflgenufc bie Seftimmung beS 2BeibeS am beften erfüllt unb üjr ©lücf om fid)erften gegrünbet fei — ein ®ang ber 3)inge , ber in manchem Vornan inne gehalten ift unb f)ier eben nid&t originell erfdjjeint. Übrigens Ijaben fotooljl bie erftgenannten 3ugenbf$riften oon SacobS burdfc neuere ©d&riftfteHerinnen feljr erlennbare 9tad&aljmimg gefunben, tote baS lefcte 33u<$ fd&on in StofalienS Vermächtnis oon 3a!ob ®la$ in mannet S3e^ung einen ^Doppelgänger, unb in einigen ©Triften oon SBilmfen geiftige 33erioanbte l)at. (Sinen eigentümlichen $la$ behauptet unter ben SdEpiftfteDern ber Über« gangSperiobe Äafpar griebrid) SoffiuS, geboren 1735 gu Erfurt, ge* ftorben bafelbft 1817 als SDiafonuS an ber 4 JJrebigerfird&e unb SDireftor ber leeren Söd&terfd&ule. Unter feinen ®ebid&ten für bie 3ugenfc toar fe^r kfannt unb beliebt baS erjd^lenbe „SDer gute Sftetc&e": „Sin einem glujj, ber raufd&enb fd&o&, ein armes 3Jtäbd)en fag jc" SBon SBebfcutung in ber Sugenblittetatur ift aber befonberS ein 33u<$: „®umal unb Sina, eine ©efc^id^te für Stinber gum Unterricht unb 93er» gnfigen, befonberS um iljnen bie erften SteligionSbegriffe beizubringen/' roelc&eS gro&e Verbreitung erhielt unb in mehreren Auflagen ersten. Sn brei Sänben toirb bie ®efd&i$te einer Keinen flolonie in irgcnb einer ab- gelegenen ^romantifdfjen ®egenb er^lt. 2)er ©rbteil mufc tooljl Slfrila fein, ba 3Rttglieber biefer Kolonie -Keger finb. ,@tn $aar toet&e SDtänner, d&rift* lid&e ©reife, flehen an ber ©pifce. 38te biefe in jene ©egenb gelommen, bleibt unerllärt. ®umal unb Sina, ein flnabe unb ein 3Räb$en, gelangen auf ber ^lud^t ju iljnen, ba i&r Seben im §aufe beS Vaters ber festeren bebrotyt mar. 3lad) unb nadj treten immer me&r ®enoffen gu biefer %a* milte, ber Vater beS ©urnal, geljetmmSoolle greunbe ber ©reife, oon benen man gleichfalls nid&t toetfe, too&er fie tommen sc. Snfofern alle biefe Stakt bie ®egenb na$ uub na$ toofytbar machen, ift baS Vudf> eine Strt Stobin* fonabe, jebo$ oorgüglidfr beftimmt, mit einem getoiffen 3Roralfeftem audj bie Seiiren beS SlpiffcentumS ber Sugenb fafeli$ oorjutragen. itü^ner fmbet — 54 — barin, „bie Sermqftlung beS Stouffeauftften fRaturtmbeS mit bem mobetnen ^ripentum". Der Serfaffer tft fein 9tatumali{i. <5r le$rt bte SBunber, bie Auferfieljung 3efu, einen Sufammcnfang grotftften bem §>tmmel, 100 SfyriftuS unb bie (Sngel motten, unb bet @rbe, n>o bie Wenfdjpn burdfr ben Glauben an (Sott unb feinen ©ofyt, beffen emmgelif<$e (8efäi<$te jiems Iidji auSffiljrli<$ erjagt wirb, unb burd> bie Sugenb glütfUd) werben foQen. Anleitungen gut (enteren »erben meijt bur$ Segebenfctten vorbereitet, mefcfc fe&r tmUfürlidj etfunben ftnb. SKan mufc bie Sreite ber fenttmen« ialen Stamme fennen, um bie SarßeKung im 93u$e nidSjt langweilig *u ftnben; bod> fann baSfelbe, bie ®ebulb ber jungen 2efer öorruSgefefci, gute (Smbrüdte bei benfelben ^eroorbringen. Unangenehm berührt nur bie ©igen* mcW&tigfeit, mit melier ber 3Serfafler in jener (Knfamteit eine abgefonberte Äirc^e fonflttuiert, in melier ber eine jener (greife bie alten unb jungen Reiben ber OefeUfdjaft tauft, tönen baS Abenbmal>l austeilt unb fonft ben *JJriefter mad&t, oipte irgenb als folget eingeführt gu fem. 3efct werben mir mo§l baS 33ud&, welches 1795—1800 in erfter, und 1809 in neuer, oerbefferter Auflage erfd&ien, px ben matteten rennen muffen. SofftuS fcat ferner eine „TOoralifd&e Silberbibel'', 5 Seile, (Sot&a 1805-14, $er* ausgegeben, in roeldjer bte btblifd>en ®ef$ic&ten in moberner ©prad&e uor* getragen jtnb. 'And) bie »JJrofangefd&id&te wirb in SofftuS unb S. g. ©$uI$eS „ £tftorifd&em SKlberfaal" ausgebeutet, um moralif$e ÜRufcamoenbungen baran gu fnüpfen. 3u Anfang btefeS 3a$rlnmbertS entjtanben Ämberf Triften »an Äarl $al>n, bamals Steftor an ber ®arnifonfclntle $u Serltn, bie gum Seil aud> als £efebü$er in ben na$ $afeborof$en <9runbfä(en eingerichteten unb ge= leiteten Spulen gebraust würben. 2)er Serfaffer enoetft jtd& in feinem 33iu$e: „SBilfjetmine, oder baS erfte 93ud) für SRütter, bie auf ben 93er» ftanb tyrer Jtinber oon ber frü&eften 3eit an roirten wollen, 2 Seile, Serlin 1809", als einen Mitarbeiter auf bem gelbe ber Grflte&ung, tritt bemna$ mit ^eftalo^i unb ben oorijer genannten ^^ilant^ropiften in nädtfte ®e* meinfd&aft. SBorflüglid& genannt unb gebraust mürben „Stoff jur Silbung beS (SeifteS für ben $äuSltc&en unb ©4>ulunterridSjt, nebft einer (Einleitung über SerftanbeSübungen, SBerlin 1803, Stetem" unb / ,©toff jur Silbung beS (SeifteS unb §erjenö für ben &äu8ltc&en unb ©$ulunterri$t, 2. Sänb* djen, eine gortfefcung beS oorigen. Serlin 1804. SMeterici. 2. Auflage 1814." 9Bir ftnben in bem erften Siudje oorn eine SrBarung ber Segriffe : ©rfmbung unb SntbecEung, Aberglaube, (Sbetmut, ©tanbfytfttgfett, barauf — 55 — St&tfel utib (Sljaraben, brittend ©Ölungen, bie auger ben Sitein nodfj bie eigentümlichen Überföriften führen: „ttnetgentli^e äudbrüdfe, rätfetyoftc ttmfd&reibungen, föeinbare unb nrirflidfje SHJiberfprüd&e, bur$ Sfaelboten erllärt." SDer jmeite Zeil enthalt ein flinberfd&aufpiel unb Strahlungen mit ben Sqetdjptungen: „ftreunblidj unb föeqljaft vorgetragen," unb „freunb* ltd>, bo$ emft^aft oorgetragen," unb gulefct „Srltärung ftannerwanbter unb anberer nötiger Segriffe, audj einiger fprtd&roörtlid&er Stebendarten." 2)ad tft pebantifö, aber intereffant burdjj bie eigentümliche §umoriftif<|je unb anmutige Seljanblung ber Sachen. 2Bie oerfd&teben ftnb biefe Sudler, gu Sefeübungen für bie 6$ule gebraust, «on ben heutigen ©dSjullefebfi$ern. 9K<$td von bem bermaligen realen Unterridjjtdftoffe, nur Äinberleben unb aus Snefboten gebilbete (Sraä&lungen, babei mögli^ft triel SRoral, gutn Seil in eigentümlichen aDegorifd&en 2)arftcllungen. (®iej>e bad 2Rdrd&en: „©er golbene Sed&er", unb bie leftte ®eföid&te: „SDie ©innbilber.") @d ift alled frifcb unb originell erfunben unb erjctylt; nur bad Jtinberbrama ift fdfmwtdj nadj) Sn^alt unb gform, augenfdjeinlid& ben Ätnberfd&aufpielen »on SBSeige nad&gea&mt, bo$ ni$t bad SBorbilb erreidfjenb. äluffaKenb ift in ben 6t* gelungen bie 3Bbn>e$dIung oon *J$rofa unb Steinten; lefctere bütfen aber m$t öernrifdSft werben, olme bafe bem ©inbrudf bed ©an^en gefd&abet wirb. Sied ift geföe&en, ald man ein bvitted Stic&lein Don jtarl §al)n: „#urje ®efd&i$ten für f leine Jtinber" in neuerer 3eit herausgegeben Ijat. SBer m, nrie ©Treiber biefed, ber $ier bargebotenen Srgä^lungen aud feiner Sugenb erinnert, nrirb bie äierbejjerungen ald oon Sodann Saltyom ge- malt anfeilen. 3Bad biefe fpridfjmörtlid&e Siebendart bejeid^ne, wirb in bem //Stoff $ur Silbung bed ®etfted unb §eraend'< fe^r inftruftio erläutert. 3)ie „furaen ®ef$ic§ten" ftnb übrigens nidfjt alle Gegebenheiten, beren Serlauf mtereffiert, fonbern )u Anfang me&r SBortommenljetten, bie bad Ätnb beachten unb gehörig f $ä$en foH, um fid& ba}u gefdneft $u vergalten. Äarl #al)n mürbe fpäter &eraoglid& 3Kedf lenburg * ©trelifcif d&er $ofrat unb ©rgie&er bed »Jfotngen SBityelm au ©olmd * Sraunfeld unb lebte in 9teu* Streif; bo$ blieb er ftu Berlin lange in gefegnetem Snbenten. SRad&bem bie Sucher tum $alm längere 3eit in ben ©d&ulen bed 9$rofefford Wartung in Setiin gebraucht rootben waren, fd&rieb biefer für biefelben ein Sefebudfc unter bem Jttel: „SMe gamilie §ermann, oberSefe* bu$ für bie erften Anfänger &ur Seförberung bed SRat&benfend unb »Übung bed $erjend." dritte umgearbeitete Auflage, Berlin unb Stettin 1818. bei g. 9t. Nicolai. ®d foule rooljl ber etmad au muntere Son ber früheren - 56 — Südjer oermieben werben; bodjj ifi bafür ein giemlid& pebantifd&er an bie ©teile getreten. SltteS, nmS von Segriffen oorlommt, toirb guerft in befmierenber Seföreibung angegeben, nmS natürlich ben (Sang ber ®ef $idjjte aufhält; bocfc mag ber SBerfaffer barin 3te$t Ijaben, bog Äinber gern baS Seben tmb bie (Befd&idfe einer gamilie verfolgen, unb biefe werben bann in bequemer 3Beife vorgeführt, wobei mmbeftenS eben fo viel tote im $omer gegeffen unb getrunien wirb. 2)er (fogfflfrlung gelten gtoedtotägige Sefe* Übungen in Heineren unb größeren ©ä$en unb 3U>f$nitten voraus. 3o$anne3 änbreaS 6l>rifUan£öl)r, geboren gu $alberftabt 1764, ftubierte in groger Sirmut gu §alle Geologie unb legte bur$ oiele (Snt* belpungen bort ben ©runb gu bauernber Äränflid&feit; bennodj §af er, nnÜpenb er nadf> ber Steige bie Pfarrämter gu 2)e!)lifc, 3Rerfeburg unb Stventau bis gu feinem £obe 1823 verwaltete, eine groge 3al}l 3ugenb* fünften gefd^rieben. (Sr gehört gu benen, bie auger eigenen $robuftionen, namentlich für tleine flinber, audj> ^Bearbeitungen von geograpljifd&em, etfytograpljifd&em unb geföid&tlid&em ©toff für bie Sugenb lieferten, ©eine Süd&lein für tleine Sefer ftnb: kleine Klaubereien für Äinber," 3 Sänbe, ^ranffurt a. 3R., guerft 1801, in neuefter 3eit nodj einmal 1864 unb 65 bur$ SJtlmar herausgegeben. „Äleinigfeiten für unfere Äinber," nodj 1846 erneuert. ,2BoI)lfeileS 31*33*6 unb Sefebudfr," no<& 1832. ,8ilDereien gu SJuft unb Setjre für baS frühere ällter unferer Äinber," no$ 1829 in Seipgig. kleine ®efdf>id&ten unb Srgdljlungen gur Silbung bed ftttlid&en ®efüp unb Urteils ber ftinber, für ben ©d&ul* unb $au3* gebrauch/' guerft 1799, gulefct 1839. „SDie Familie DSwalb, ober ßrwedfung beS religiofen ©inneS ber Äinbljeit," brei »änbe, 1819. ,S)a§ erfte ®ebet* unb 3lnba$t8büd>lein ber Äinbljeit," 1820. ,@rfte Sefe* unb @rgä&lung8blätter, Silbungäftoff für £erg unb ®eift," 1822. „elementar begriffe, ober Sntwtcfelung vieler Segriffe, bie gur Seftärfung im Genien unb gum SSerftänbniS vielgebrauchter SBörter bienen," 1805. — 57 — „(SrfteS Sefe* unb Stlberbüd&lem für Äinber, bie nod& nid&t lefen fönnen" (2 Seile.) „Subtoig unb feine ©efpielen, ober leiste Übungen für SBerjionb unb $erg, in ©raöljlungen, ®ef$i$ten unb aufgaben für ba3 frühere Sllter," 1810. „SJlaterialien pr Übung ber Urteitöfraft ber Äinber." 1810. „Sänbeleien unb ©ä^erge für Äinber." „2Randf>erlet Gegebenheiten unb ®efdf>id()ten aud bem Seben bed Keinen äfobreaS, ein 33üd)lein für Äinber," 1820. SKeljrere biefer «Schriften jtnb in einem oierbänbigen 2Berfe: „@rfte Vorbereitung für Äinber ^um ®ebraud& beim öffentlichen unb IjäuSlidjen Unterrid&te" aufammengefajjt. 3Wan fieljt, wie fleifeig ber liebe 2Jtann für S3elel>rung unb Unter« Haltung ber frütyeften Äinbljeit getrieben bat. 2)afc Ijier aber etroa& x>ox* liegt, roaS bleibenben SBert fyat, betoetft ber Umftanb, bajj ber gefeierte SBilmar no$ jüngft SöfpS „Klaubereien" bem Keinen *ßublifum triebet bargeboten. ©erfelbe nennt 2öl)r feinen Seljrer, unb mag moljl baburdj gu bem überfötoenglidfjen Sobe beä gebauten 33ü<$lem§ in ber SBorrebe bewogen toorben fein. 2Btr entnehmen barauS $olgenbe3: „SBergeffen ift ber SJerf affer oon benen nidfjt, meldte einft in ben 93ü$ern biefeS magren Äinberfreunbe* einen ma^aftigen Spiegel tyreS eigenen ÄinberlebenS gefe^en. Äem anberer ^at wie Söfyr e8 oermod&t, ftc^ in ben ©inn unb baS §er& ber Äinber gu oerfenfen. deiner mar einfadfj, roaljr, treu unb fromm unter ben Äinbern, mie SlnbreaS Sityr. ©eine ®ef<$idf>ten ftnb nidjft folc&e beS äujjerltdljen, finbifd&en ÄinberlebenS, fonbern ber finblid&en Seele, einfach unb fdjjeinbar unbebeutenb, aber oolt Seid&tumä ber inneren ©rfaljpung, tum oft bewunbemSwerter 2iefe unb barin ftet§ oon neuem angieljenb unb reqenb. @S ift bie Söelt ber fileinen wtrlli<$ unb rooljr* ^oftig in ber ooQften -Katürlid&feit, Steinzeit unb Unmittelbarfeit. — Klaubereien ftnb eö freiließ! aber wer mit SlnbreaS Sityr geplaubert Ijat als Äinb, ber wirb berefnft audfj reben unb geugen tonnen als 2Rann vor fernem SBolf, ate SSater unb URutter oor ben eigenen Jtinbern oon bem unerfd&öpfltd&en 3leid&tum be§ inneren SebenS, oon bem ^rieben be8 @e* müted in (Sott, mie oon bem bidjtenben unb finnenben ©ptele ber ©eele, oon ber Weiteren unb reinen £uft be8 @ergen3 an biefer 2Belt, wie oon bem tiefen ©dauern be8 ©d&mer$e8 unb oon ben leifen Sfyränen ber 3BeI>* mut unb oon bem Srofte biefer 3eit unb oon bem eroigen ^rieben." — 58 — ©o lpd) tonnen mit Mefe Klaubereien, nad&bem wir fte felbß ftelefen, m$t [teilen; bodj rennen tDtr fte gern gu bem Seften, roa§ in btefer (Sattung »orfymben. @g finb gelungen von artigen unb unartigen Jtinbern, ®ef#id&ten unb 9lne!boten oon Sieren, befonberft txm beren SBerftänbtgfctt, rote man fte in ber erften 3eit be8 @rf<$einen& btefer Klaubereien aufju? fud&en unb aufeufdjreiben liebte, enblid) aud> Seifpiele be3 ®uten, bie ihresgleichen in anbern bamaligen Sammlungen morattfd&er Seifpiele ftnben. t$ür bog mittlere ÄinbeSalter ftnb befttmmt: „3)aa 33u<$ ber Silber, ©eföidjten unb Seljren für bie Äinb^ett unb 3ugenb." 3 Seile. 1819. „2tnelbotenbü$lein für meine ftinber, ober 2Bi|j, Saune unb ©djnurren," 1824. „3)e8 Stottor 3Wartinu3 Äafc* unb 2Ba<$telbü$lem, mit man* djerlet anmutigen unb ergöfctidjen Gegebenheiten, $ifkorien u. f. n>. 3ur Seljre, SBarnung unb Erinnerung für baS junge 2)eutf<$lanb." 1824. „3)er 2Beil)na$t3abenb in ber gfamilie SEIjalberg, für Ätnber be= fdjrieben." 3ur Belehrung über reale Unterrtd&tägegenftänbe ^at Sityr gef d&rieben : Sine 9taturgefd)i$te. „(Beograpljie unb (Srbbefdjreibung ber Sauber aller ßrbtetle für ben früheren Unterrid&t." 1819. „SDte ailerlmürbtgleiten auä bem Steige ber Ziere unb *4$flan* gen." 1818. „2)ie Senkung unb Bearbeitung ber SRaturerfleugmffe ober Keine Senologie für ©djule unb &au8lid>en Unterricht." 1820, „3)ie Semoljner ber ®rbe, ober Betreibung ber SBölfer ber ßrbe/' 1823. „Äleine Sßeltgefdjid&te, für ben ©djul* unb §audgebrau$." 1825. „2)te Statur unb bie ÜDtenf$en, ein Inbegriff uieler 3Rerfa>ürbig* leiten/' 1810. @nbli$ giebt e3 oon iljm: „(Srne biblifd&e ©efötd&te," bog fd&on er« wähnte „gfabelbudj für Äinbljeit unb3ugenb" unb: „S)aö8uc$ berStär* tyn für Ämb&ett unb 3ugenb, nebft eiligen ©djnafen unb ©knurren, anmutig unb lefyfrtftig." 2 »änbe, nodji 1848 neu herausgegeben. — 59 — gfriebr. $§il. SBilmfen ifi 1770 gu SBtagbeburg, n>o fein SBater *ßrebiger voat, geboren. 3m Saljre 1777 nmrbe biefer an bie *ßarodf>ial* Rrd&e gu Berlin berufen. SDort befugte ber ©ol>n ba3 (Jtymnafium gum grauen Jtlofter unb baff 3oa$im8tljalföe- @r ftubierte gu granffurt a. £). unb £aBe, war in Seriin (Srgieljer unb bann Setyrer an ber §artungf<$en Sßrioatföule. 2)ie Safeboroföen unb ^eftalo^tfc^en Sbeen befd&ftftigten n. (Sr fu$te fte im Unterricht unb in ©Triften burd&gufüljren, mafyU im 3aljre 1796 unb 97 eine nnffenföaftltcfje Steife burdjj 3)eutfd&* Ianb unb bie ©$n>eig unb würbe im folgenben Sa^re an ©teile feine« unterbeS oerftorbenen SSaterö an ber ^Parod&ialttrd&e als $rebiger angepeilt, »eifern Slmte ifyt im 3af)re 1821 ber Job entriß Seine Sugenbfd&riften verleugnen ben Urfprung aus ber Dotier bezeichneten päbagogifd&en ©<$ule iric^t. 2lm beiannteften ift fein „branbenburgifdljer Ätnberfreunb" geworben, ber bem 3tod&on>f$en nad&gebilbet, aber bem 3eitbebürfni3 angepaßt ift. @r enthält unter anberem einige lebenSooDe Silber aus bem $amilienfreife unb ift barum rootjl nod& bei manchem, ber tyn auf ber ©dfjulban! ge* lefen, in gutem ©ebüd&tnte. 3)ie erfte Auflage erfd&ien gu Berlin 1802 unb 1834 bie 126 fte. 2lud& mit met^obifd^en ©Triften für beutfd&e ©rammatt! unb anbete Unterrid&tSgegenftänbe f>at Söilmfen ber ©d&ule gebtent, felbft eine umfangreiche SRaturgefd&idfjte nadfj frembem Material bearbeitet, ©eine #erljer gehörigen Sugenbfd&riften jtnb folgenbe, gunäd&ft für jüngere Äin* ber befiimmt : kleine (Befristen für bie Äinberftube, ein §ilf8budf> für 2Rütter unb <£rgiel>erinnen." 1818. „®ujiat>3 unb 9Jtoln>inen3 Silberfd&ule." 1818. „©er Sefetufttge, für Änaben unb 3Jtäb<$en von 8—10 3a§ren. „Sufunbe, 40 neue ®rgä!)lungen für Äinber von 6— 10 Sauren. „Aleine flinberbibliotljel," 4 Seile (mit Sluguft Wartung gemein« fd&aftlidj». tjür ba3 mittlere unb reifere 3ugenbalter beftimmt unb oon allgemein moralifd&er unb unterljaltenber Senbeng finb: „SlpoHonia, eine Sammlung auSerlefener ©c^ilberungen unb (Sr* gelungen für bie nri&begierige 3ugenb." „#ilariu8, Unterhaltungen unb leljrreid&e lungen nadjj ©pricfc Wörtern für bie reifere 3ugenb." „Suplpofene, ober beutfc$e8 Sefebud) gur Silbung be§ §ergen« unb (Seifted für bie ©$ule unb ba3 £au$." — 60 — „Sie glfidflid&en Familien in griebijeim, ein unterljaltenbeS unb belefcrenbeS Sefebudfr für finaben unb 5Jtöb<$en von 10 — 14 Sauren." Sllle biefe ©a$en jeid&nen ftd& burdj) einfache natürliche ©d&reibart aus unb tyaben gu üper 3eit Dielen Äinbern moralifd&e Sele^rung unb Unterhaltung gebraut. Spätere 3ugenbfd)riftfteQer tyaben mandje* boomt benufct. Einen Ijö&eren ©d&toung gab bem SSerfaffer bie Segetfterung, toeld&e tpä&renb ber gtetljeitsfriege unb na$ benfelben baö beutfd&e SBolf burd&brang. 2lu3 biefem ©tnflug ftnb getrieben mit ber 3lbfi$t, bie Sugenb für bed SBaterlanbeS 23ol)l unb @$re gu erwärmen: „$antl)eon beutfd&er Reiben, ein Ijiftorifd&eS gefebudj) für bie Sugenb." ,£elbengemälbe otö Stoma, 2)eutf$lanb8 unb ©djtoebenS Soweit." ,2)er 2Renfd& im Äriege, ober §elb'enmut unb (Beifteggrö&e, Äriegö* gefeitesten au8 alter unb neuer Seit/' ,5Renfd)engröfie auf bem 2$ron unb im SJoll, ein tyftorifd&e« Sefebud^ für bie Sugenb." „Älio, ^iftorifd^ed SEafd&enbudjj für bie toif[enf<$aftli$ gebilbete 3ugenb." 3ur SBeleljrung über Oeograptytfd&e*, 3?aturgefd&id&tüd&e8 unb Sftfje* iifd&eS bienen: „Senigna, ober ba§ Seben ber SRatur, eine SBorfdjuU ber 9latux* gefdjjidjjte."" „3)ie (Srbe unb iljre Serooljner." „©aUerte merhoürbiger SEiere, beleljrenbe* SBilberbudfr für Äinber." „35er 2Balb unb baS 3Reer." „SKerfroürbige Vergreifen, Seefahrten unb Abenteuer unferer Seit/' „SKiranba, eine auderlefene Sammlung benmnbemöroürbiger unb feltener @reigniffe unb (Srfd&einungen ber Äunft, ber Statur unb be8 Sföenfd&enlebenS, für bie 3ugenb." SMefe Sudler enthalten Kompilationen, bie aber mit ©efd&idf gemalt finb unb tyrem 3n>edf entfpred&en. @nblid& fyd 2Bilmfen ftc^ au$ befon* ber8 ber toeiblidjjen Sugenb jugeroenbet, unb oerraten feine Ijiertyer gehö- rigen 93ü$er eine na^e SSerioanbtfc&aft mit ben fd&on angeführten älinlidjjen ©Triften oon ®lafc unb SacobS. — 61 — „Äonftantia, moralifd)e (Srjätylungen für bic roeiblidje Sugenb." „$erftlten8 2eben8morgen, ober 3ugenbgefd>i$te eines geprüften unb frommen SJläbdjenS." „SEafdjenbud^ für bie gebttbete roeiblid&e 3ugenb." „S^eobora, moralifdje (Srgäljlung für bie roeiblidje 3ugenb." JBtele Seferinnen unb Spulerinnen SBilmfenS werben nodj fein 8n« beiden fegnen. Sbriftopl) (Srnft greiljerr oon $oun>alb, geboren 1778, ftu* bierte ju §aUe, betleibete fpäter ein ftänbifdjeä 3lmt in ber Sauftfc, too er ®üter befafi, unb ftarb 1845. @r bietete Srauerfpiele , roeld&e jur 3ett gern gefe^en würben, ftieg aber aus ben leeren Legionen ber $oefte Ijerab unb n>ibmete fi$ mit Siebe in bidjjterifdjen (Srgeugnifjen ber Sugenb. S)tefe arbeiten ftnb in folgenben Supern enthalten: „äbenbunterfjaltungen für Äinber" in einem SBanbe. 3)erfelbe enthält Wäxtyn unb (gelungen, and) ein 3)rama „ber @rbe." „Silber für bie Sugenb," neue Ausgabe, 1863, 2 Stäube. 3m erften finben n>ir gleid&falte ©rjäljlungen unb ajlärd&en, femer ein ©rama „bie SSerföljnung" unb ein Suftfpiel „bafc SStelliebd&en," im jnwiten gn»ei 3)ramen „ber 3igeunerbube" unb „ber ©puf," ba$u ein 9Jtörd)en unb (Srjdtylungen wie im erften. ©gentümtid) ftnb in beiben Seilen „bie (Erinnerungen an unoergefr Kdje SRänner," fragend ©abinum, bie ißxüa bed 3Bäcena3, ÄörnerS SBeinberg bei SreSben, ®oetl)e8 ®artenl)au3 bei äöeimar, bie SBiBa bed ßicero, älbred&t ©ürerä (Srab, SfflanbS ©artenljauS tc „ßletne ©rflafjlungen unb ©djaufpiele," mit SSteltupfer unb s JJtujttbeilage. 1839. „SBudfc tür Äinber gebilbeter ©tänbe." Umfaßt 5 ©djaufpiele: „ber 2Beil)na<$t§abenb," „ber ©eburtdtag ber 2Rutter," „ber alte Äofa!," „bie ©Ijrenpforte," „ber ©c^ulbbrief," ferner 3Rär$en, befonberd na$ ben ©agen beS Stiefengebtrgeä oon SRübeja&l, au$ ©rjäljlungen, ®ebid)te, Sfjaraben unb Stätfel. 3Ran fielet auä biefem 3$erftei$m3, bag ber SBerf affer audj in feinen ©Triften für bie Sugenb bem bramatifdjen %aty $ugetljan geblieben, ©eine ©d&aufptele ftnb benen oon Söeifee in Setreff ber fpradjlidjen 2)arfteBung überlegen. 68 ift au$ aBe8 feiner unb ebler gehalten; man fte^t in iljnen, nrie aud) in ben ©rjälilungen, überall ben feingebilbeten (Sbelmann unb — 62 — ben Begabten Poeten. #outoalb företbt mit (Befcfcmacf. Sie wo^lgenritylt unb finnig finb bie ©egenftdnbe unb 9htffä$e unter ber Überf d^rift : „(Er* innerungen an gro&e, unoergefclidje 3R&nner." 3)ie8 Styema ift t)on an« beren 3ugenbf Ijaben nid^t aKe biefcIBc äft^etifd^e Silbung ba^u mitgebrad&t ®S märe fefyr ju behagen, wenn bie 3ugenbf<$riften oon §ouioalb gu ben veralteten ©ad&en gelegt werben foßten, meil ber 3Rar!t oon neuem überfüllt ift. 2Ber Originale ben 9la^mungen oorgie!)t, foSte feine 39ü#er für bie Jttnber laufen, unb unferer 3ugenb müfcte me&r oon tym erhalten bleiben, als ba8 oieifad) in Sammlungen oon iljm oor&anbene ®ebi$t: SDie flinber im SQalbe: „(Bar wohlgemut unb guter S)tngf gu 2ßalb ein Änab' unb SRagblein ging/' 3»eite Sßeriobe, fit dnnpUf^ - ftommen Sdjtiftltelle^ ftfe yiujjtt- wä $igntt(jil|Iet SDer Stationaltemuö in ber beutfdjen Geologie mar einer gläubigen Suffaffung beS GI>riftentum8 gewichen. ©d(>leterma<$er, SReanber u. a. vom flatyeber, 2)räfef e unb §>artnö oon ber Äangel lehrten Gljriftum, ben ©o$n (Sotted, ben Srlöfer oon ©tinbe unb 2ob. SDie 9lot ber 3eit, burdfr bie frangöftfäe Steoolutton unb SRapoIeonö ®eroaltljerrf$aft herbeigeführt, Ijatte 3)eutf$lanb beten gelehrt. 2)abei n>ar bie Siebe gur 3ugenb unb gut 33ef d^äftigung mit tljr in Äraft geblieben; ja ber $ljilofoplj gierte Iptte in feinen Sieben an bie beutfd&e Nation biefe barauf ijingeroiefen, bafe in träftiger (Srgie&ung ber Sugenb unb bilbenber Unterroetfung ber» felben ©orgugöroeife bie 3)tögli$feit liege, ba$ Saterlanb Dam Sodje ber 3frembljerrf#aft gu befreien. Sie SReligion, roeld&e bamate tröfiete unb belebte, mar inbeä nid)t befonber* bie fonfeffioneDe; fte roar ein inniges, wa^reä ©jriftentum. 3u feiner Seit $at 2)eutf$lanb eine fdjjönere Sole* rang gefeljen ald bamate. @3 gab bagu au$ politifc^c ffirünbe. Der oberfte römifefce 33ifd)of n>ar auä ber fdjjmadpoHen 9(b^ängigleit, in welker ber frangöfif$e Äaifer i$n gehalten, ni$t aorgugSroeife bur$ Iatl>otifdje SSaffen erlöft roorben. Äaifer 9Uesanber, ber grie$if$en Jtir$e angeljörig, von fetyr frommer Stiftung, n>ie fein Umgang mit grau tum Ärübener geigt, gfcei proteftantifd)e Äönige unb gulefct erft ber fa$olif$e Äaifer t)on Öfterreid) waren oerbunben, Napoleon gu füirgen, roe8l>alb ber $apft bamate mit ftr$U$en änfprfid&en fe$r leife auftrat, rote benn aud) bie Ijeroorra» genbften frommen fat&oltfd&en ©eiftlid^en jener 3eit, u. a. ber Sifd&of Satter ein freiered ®emütd$riftentum lehrten. 2)a8felbe traten bie et)an= getffdjjen $rebiger, unb faum rourbe jemals gefragt, ob man tutfjerifdü, — 64 — ober reformiert Jet. 9lu$ bie Sugenbfd&riftfteDer wollten nur gu Sljrtfto führen, unb roeil fte bieS in fe^r angemeffenen, erbaulichen unb unter&aU tenben Süd&ern traten, erflären nrir biefe für bie befte Seitüre auä) unferer heutigen Sugenb ein für allemal. SDaö SSefen ber gioeiten (Gattung von 3ugenbfdjriften biefer »JJeriobe ift burd) ben ©egenfafc begrünbet, melden bie oorljerrfd&enbe 9tü$lid&leit8s tenben} in ben ©mtpefdjen unb ©algmannfdfjen ©Triften, ja in ber gangen p^ilant^ropifiifc^en *ßäbagogit foeroorrief. liefen ©Triften mar eine ge* nriffe 9iüd)ternl)eit eigen, meiere bie Sugenb nid&t gang befriebigen fann, bie oorgügltdfo in ber ^Ijantafte lebt. %üx biefe eine gefunbe SRa&rung gu fd&affen, fammelten bebeutenbe üRänner bie 9Rärd&en, nrie fte baö SJolf fu& ergäbt, mäljrenb anbere audj) mit ®lücf aljnlid&e bieteten. 3)agu Ijolte man bie ©agen beS Ilaffifd&en, mie be8 germanifdjien 9Utertum$ Ijeroor unb ergäljlte fte ben Äinbern. Sie *ßljilantl>ropiften unb 3Jioraliften , ja audjj bie f entimentalen 3ugenbf d&rif tftetter Ratten folgen ©Joff atö ®runb* fa$ oerfömäljt. @§ follte alle§ ber profaifdjjen 2öa^rl)eit unb 2Btrflt$fett entnommen, praltifdjj unb nüfclidjj fein. 3)ie 3ugenbfd>riftfteHer ber gmeiten 'JJeriobe waren anberer ÜJteinung. Gljriftopfy o. ©d&mib unb Karl ©töber Ratten fd&on bie lofale ©age unb Segenbe benufct; ba3 3Rär<$en unb bie &iftorif<$e ©age mürben aus ljol)er Siegion ber ®elel>rfamieit unb Sforfdjjung in bie §änbe ber Sugenb gebraut. I. $ie djripdj* frommen Sdjriftfteller, ©ie £aben guglei$ gur greube unb gum §etl ber jungen @ee(e ge* f daneben. Sie lefctere 3lbftd&t ift oorljerrfdjjenb bei i^nen; aber fie oerftimmt und ntdjjt, benn fte motten femeäroegS ba§ jugenbltdje ©emüt gu einem über .bie 3aljre l>inau§gel)enben @mft ober gu einer übertriebenen Steue führen. S^re ©Triften ftnb Reiter unb emft gugleidfc, legen e8 barauf an, ben (glauben an (Slpiftum unb an bad göttliche 2Bort in bie Äinber&ergen gu pflanzen, aber aud& fte gu $riftli$er Sugenb unb praßifd&er 83efdl>tgung für bad Seben gu bilben. SBir $aben fter folgenbe brei im äuge : G^riftopl) oon ©d&mib, ätortl) unb Jtarl ©töber. S3on ßljriftop& o. ©d&mib wirb — 65 — fogar in einem üRetrolog auf 93arty, meld&er ftdj fat bet neuen eoangelifdjen Ätrd&enjeitung oom 29. SWooember 1862 finbet, gejagt, bog er rationaltfti* fdjen Jenbenjen bulbige, toaS ber SBcrfaffcr btefeä ärtifete oerantroorten mag, ba mir bergleid&en in ben ®ef$i$ten beS 6l)riftoplj oon ©ctymib m$t gefunben fyaben, fonbern otelmeljr ein fefyr flar ausgeprägtes SefenntniS oon Sljrifto, bem ©oljne ©otteö, als bem (Srlöfer ber 2Belt, beffen 2Bert an ben SRenfd&enfeelen aber burdfc bie firdfjlid&en ©nabenmütel unb üErabi» tionen vermittelt erfd&eint, ba ber SSerfaffer ein fatljolifdf>er ©etftltd&er ift. gtir einen eoangelifd&en äefer prägt fiel) bieS ftart genug atö, unb mußten mir und abermals rounbern, in feiner Sebenöbefd&retbung, bie oon tfyn felbft begonnen, oon feinem Neffen Gilbert ätterfer beenbigt morben, bur$ biefen KU frören, bafc man bem SSerfaffer ber Öftereier oorgemorfen, er ijabe in feinen ©efd&idfcten ben latfyrfifdjen Stäuben unb Seljren nid&t genug 3ted&« nung getragen. SBeibeö ift oielmefjr in vollem 2Rafee gefd&eljen. ©onft muffen mir feinen Slnftd&ten über 3ugenbfd&riftfteUerei, bie er befonberS auögefprodjen, faft überall beiftimmen. @r fagt: „3$ ging ju ben Am« bem felbft in bie ©d&ule unb lernte oon tljnen. 9113 i$ ©d&üle ju galten anfing, fehlte e3 an brauchbaren tfinberföriften. 3d& fam ba^jer auf ben ©ebanfen, felbft Heine für Jtinber paffenbe ©Ölungen abraffen. ®e« roöl)nli$ ergäbe id& bie ©efd&id&te ben Äinbern, ober lad fte ifynen oor unb Ijiefe fte bann biefelbe auä bem ©ebäd&tniffe nad&fd&retben. 3lud iljren Suff d&retbungen , bie i$ fleißig burd&ging, erfalj i#, toa8 bie Äinber am meiften barin angefprod&en, unb toaS ntd&t. ©o, toemt g. $. lange Sieben in einer (Srgätylung oortamen, mürben fte oon ben Ätnbern meift mit ben 9Borten übergangen: „£ier mürbe oiel gefprod&en." 35arau3 erfannte td&, bog längere ©efpräd&e ober Monologe fie ni$t anf prägen, ffri# fie aus unb arbeitete bie @rgäl)lung, inbem id& me^r $anblung unb f ärgere ®e* fprä<$e barin oor&rad&te, nod& einmal na$ ben gemad&ten Erfahrungen um. 3$ frnb auö), bafc bie Äinber nad& manchem Umftanb unb ©runb fragten, ben )u berühren t$ für unnötig gehalten Ijatte, unb oerfuljr fpäter nad& biefer Erfahrung, ©o lernte ify oon ben Äinbern unb mar immer bar- auf bebaut, tyre @pra$e §u reben. gür Ätnber lann ni$t gu oft ein •ßunft lommen." 3)o$ muffe, fagt er ferner, eine (Srgäfyhmg ein Äunft* merf fein unb auf ben Sefer, tote ein ©emälbe auf ben SBefdjjauer, einen mo^lt^uenben, reinen (Sinbrud machen. 3)er Sefer bürfe barin md&te oer* miffen, e3 bürfe iljn nidjte ftören; auä) muffe man bie -JRenfd&en reben laffcn, tote fte im Seben reben. ätober&oo Reifet ed: „(Sin gut geroäljlteS 5 - 66 — (Kgenfd&aftSwort madjt eine längere Sd&ilberung unnötig. 3Rand&e Über« fefcer meiner ©Triften Ijaben fok&e abfic^tltd^ gewählten ©genfd&aftSwörter &um Sd&aben ber ®arftelluug weggelaffen." Sel)r fdjjön fd&reibt (S^rtftop^ oon Sd&mib über bie btbltfd&en ®e* fd&id&ten: „Unter allen ©efd&idjten ftnb bie biblifdpn bie oortreffltdMten. S)a lebt alles, alles fiefjt oor äugen, ber ©d&auplafc ber ©efäid&te ift immer beftimmt. 3Ran ift überall in ber wirflidjen SiJelt, fyit 93erg unb 5öjal, Saum, Reifen, Duellen unb ©ebirge um ftdj}; e3 ift bie 3eit ber ©efd&ictyte angegeben. 3efct ift ed SKorgen, jefct äbenb, jefct feiger SWittag. Salb ift e8 ©mtegeit, balb Schaff d&ur, balb äßeinlefe ; bie gange fidjjtbare SRatur ift inö Sntereffe gegogen. an biefen <8efdp$ten leuchtet eine Sonne, funfein bie ©terne, man fteljt ben Siegenbogen. 5Da ift ein Äornfelb, bort ein SBeinberg, Ijier ein ölgarten. 2)ie Iftatur ift mit lebenbigen ®ef$öpfen beoölfert, bie nadfc tyrem Styarafter gejetd&net ftnb. 33et aller Umftänblidp feit fällt bie biblifd&e (Srgäljlungäart nie \n$ Äleinltd&e. 5Da wirb lein (Sonnenaufgang , leine Sanbfdjjaft gef Gilbert, woburcij ber Sortgang ber @rftäl)lung nur aufgehalten mürbe. Die fyanbelnben 'JJerfonen finb leine Sd&attengeftalten; fie finb 9Kenfdf>en, bie reben unb Ijanbeln wie mir. 9lUe finb auä bem wirfltdfjen Sieben genommen, fte werben in iljren länb* liefen unb f)äu8lic§en Sefd&äftigungen oorgeftellt, rebenb eingeführt, ©ie reben aber nid&t bie S3üdjerfpradje, fonbern bie beä bergend unb ber Statur, meift in furjen Porten, bie ben ©emütäguftanb ooUfommen auöbrücfen. 35ic ©ebärben aber ftnb oft no$ auäbrudßooller als bie SEBorte. 5Die G^arafteriftif ift unübertrefflich ooll Statur unb äBa&rljeit, umfafet gu? weilen auä) nodf> bie äu&ere ©eftalt, wie bei 6fau, Sofep^ 25aotb u. f. w. 2Ba8 nodj> mefcr Sntereffe in bie ©efd&id&te bringt, ba3 ift baä SBunber« ooUe ber Gegebenheiten, ba3 9luffaSenbe ber Situationen, ba8 bramatif^e gortfd&reiten ber §anblung. 3)ie biblifdje ©efd&id&te Ijat einen IjoJjen 28ert in Stbftc^t auf Sittenlehre. Sie ift ein fyofceä Ijerrltd&eS, lebensvolle« ©e= mälbe ber Sitten, ftettt ftttlidf>e S^araftere aller Slrt auf. 63 ift feine Sugenb, fein haftet, bie man tjier nidjjt in mehreren s iRenf$en, gang nad^ bem Sieben gegeid&net, fänbe, wobei meift no$ bie ©egenfäge ergreif enb wirfen. SDie SEugenb reifet gur 9?ad|>aljmung fcin, baä Safter erregt äBiber« willen unb 3lbfdf>eu. SDie 6!>araftere ber SBibel finb feine 3beale, weber @ngel nodj) Satane, fonbem 2Henfd>en. Sei aller £ugenbgrö&e Ijaben fie no$ tyre menfd&lic^en S$wad&l)eiten, bei aller Verworfenheit no$ i&re glüdflid&en äugenblidfe, tyr ©uteS. Sie ftellen und Sugenben oor äugen, — 67 — bie nrir erreichen, Saftet, in bie audjj wir oetfinlen fönnen. 2Ba§ bcn mo* raltfd&en ©d&tlberungen ben Ijöd&ften 2Bert giebt, ift bie*, ba& gegeigt toirb, au* toeld&en Quellen bie SEugenb unb baö Safter entfpringen, unb ba& im Seben ftttltd&er *ßerfonen nadjjgetotefen tt)irb, tote fte fotooljl gur (Sottä&n* lic^fett fommen, ald anbererfeite audjj gu immer größerer 2?etfunfen^eit gelangen." 5Diefe feinen Beobachtungen, toeld&e toir ber Selbftbiograp&ie be3 SÄutorS entnehmen, machen und benfelben ijöd&ft liebenStoürbig, toie er audj in feinest Seben feXbft uns ntd&t anberS erfd&etnt. @r mufete jtclj auä be* fdjränften fyäuSlidjen SJerljältniffen heraufarbeiten, fjat babet auägegeid&neten Sßoljlt&ätern otel gu oerbanien. SDieS giebt feiner ©efinnung ein 2BoI)U tooDen, toeld^ed in ber ßljarafterifiif oon *ßerfonen, bie iljm im Beben be* gegnen, fiel) faft in gu reichlichen Sobeäerfyebungen ergießt. 9tor ein 3ug in bem SebenSbilbe fyat und ntd&t tooljltljun lönnen, b. i. eine Hinneigung gum Aberglauben, ber freiließ in einigen älteren ©Hebern feiner gatmlie ^eintifd^ toar. @ljriftopJ)oon<3d&mibift geboren 1768 gu 3)infetebüM in Bayern, toar ©dfjüler beä berühmten fafyolifdfjen Ideologen ©ailer. Später tourbe tym felbft bie fatljoltfdje *ßrofefiur ber SKoral unb $aftoral* Geologie gu Tübingen angetragen; bodfj gog er e$ oor, Pfarrer gu bleiben, bis er 3)om* lapitular gu SlugSburg tourbe. 3tn feinem Jubiläum erhielt er bie SBürbe eined Stoftorä ber Geologie unb ben älbetetitel. , @r ftarb 1854. ©ein erfteS äBert für Äinber toaren . biblifd&e ©efd&td&ten, 1801 erf dienen, bie in ben fatfjoltfd&en ©djulen SBatjernä atö ©c§ulbud& gebraust werben; ebenfo ftnb bort um fefyr wohlfeilen $reid oerbreitet 200 Heine ©efd^ic^ten für Äinber, bie ftcfy gum SBor* unb 9?ad[>ergäljlen, aud& gum fd&riftlid&en üöteber* geben im ©d&ul* unb ^ßrioatunterrid^t fe^r gut eignen, ©eine eigentliche Serü^mt^eit aber erlangte er bur$ eine grofje SKeilje umfangreicher @r« gelungen für äinber, beten Stoffe meift auä ber 9ltttergeit, aud) aus Segenben, entlehnt ftnb; baS altertümliche barin giebt tt/nen einen befon- beren Steig. 2)te Steige biefer meljr als 50 (Srgäljlungen beginnt mit ber ®efdjid)te: „3Me ßftereier," unb oiele folgenbe ftnb auf bem Stiel als „oom SBerfajfer ber ßftereier" begeiclptet. ßljriftoplj oon ©d&mib toeifi an- mutig gu f Silbern, ertoedft aber aud& burdf> bie SJertoicflung ber begeben» Reiten baäjentge fpannenbe 3nteref[e, roeldj)e§ bie 3ugenb erfreut. Silier* btngä borf man bie ®etoanbtl>eit eined Stomanfd&riftfiellerS bei xfytt nid&t fuefcen, unb feine fpäteren (Srgäljlungen geigen eine getoiffe ®leid^f5rmig!eit 5 # — 68 — bet Se&anbhmg, woburcfc baö Sntcreffc matter wirb; fte finb aber alle für Ätnber erbauli$ unb gut gu lefen, unb fpric^t für tyre Srefflidtfeit nid&t nur ü)re wette Verbreitung in ©eutfdjlanb , fonbem aud) ber ttmftanb, bog fte ins ©ngltfd&e unb grangöftfd^e überfefct ftnb, unb je|t gum Seil burdj} 9tüdtüberfe|ung tnS 3)eutfd^e unferer 3ugenb gur Unterhaltung unb Übung bienen. Vorgttglüfc befannt geworben unb in mehreren auflagen verbreitet ftnb auger ber ®efd)id)ie „bte Dftereier," bie ber „Oenooeoa," „baö Saubren/' „baä Slumenlörto&en," „ba* Ijölgerne Äreug," „wie #eim viä) von (Sid&enfete gur SrtenntniS ®otte3 tarn/' „SRofa oon SSannenburg," „ber Sierbieb," „@mma ober bie linblid&e Siebe/' „(Sottfrieb, ber junge ©mftebler," „ba3 2ämm<$en," „ber 2Betyna$t*abenb." bereinigt ftnb biefe @rg&l)lungen in ben „(Sefammelten ©Triften bed VerfafferS ber ßftereier," i8Sänben, äug8burg 1843-45. 2)o$ Ijat S$mib no$ fpäter einige folgen laffen, wie „äMbomir" unb „Slbel&eib oon S&al&eim." SBir bejtfcen awty ®ebtd&te oon tljm unter bem Stiel: „Slfiten, *em blfi^enben Alfter gewännet," unter benen am belannteften bad ergäljlenbe „St SRenrab unb bie Stoben;" au&erbem fmben fid) in Sammlungen für Ätnber: Milien unb SRofen: „Sinen Ärang oon SRofen banb." Sßalbljorn: „Sßte lieblid) fdjallt burd) SBufd^ unb 2Balb." Sie ©rbbeeren: „Siebltd) tffö im grünen SBalb." ©in würbigeö Settenftüd gu Gfptffcopl) S$mib ift: Sljriftian ©ottlob SBartlj, geboren 1799 gu Stuttgart, geftorben ben 12. üRooember 1862 gu Äalw. löte jener fyat er eine btblifd&e ®e* f$i$te (in gwet mal gwei unb fünfgtg bibliföen (Srgäfytangen) für Jtinber gefd&rteben, weld&e ftd& ber weiteften Verbreitung erfreut. ffibenfo „<8r* gelungen für (SIpiftenfinber, Stuttgart 1846. 4 Säribe." „Älemere Sr* gelungen für bie $riftli<&e Sugenb. 2 Sanbe. Stuttgart 1843." „«Der 6-8unb. Stuttgart 1850." SBenn SJptftoplj o. Sd&mib bur$ ein Ion» fefjtoneB latljoltfd&eS Clement guweilen bei eoangeltfctyen Sefern Stoftofc erregt, wie burdj Änpreifung be3 Älofterlebenö, fo Ijaben bie (Srgctylungen oon Sarty oft eine gu ftarf aufgetragene pietiftifd^e gfärbung, befonberd bur$ einen faft aberglftubifd&en <$ebrau$ bes Stbelworte*; allein fte ftnb wa^r^aft fromm unb eine bur$au& erbauliche Seitüre für Äinber. Seine fdjtiftftetterifdje Styftttglett für bie 3ugenb begann mit ber @rgctylung: „©er arme #einri(&," unb bie folgenben erf^ienen unter ber angäbe: „Som Verfaffer bed armen ^cinrid^." Stefi 8u$ ergäbt gtemli$ einfach ben Verlauf ber glücllid&en ©rgie&ung eine« armen Jtnaben gu frommer Bebend* — 69 — entroidfelung ofjne weitere romanhafte 3ut!)at, als bafe ein $arfner, ber faffc an ben ®oetl>ef$en in SBil&elm 2ReifterS Se^tja^ren erinnert, ftd? beS SSaifentinbeS annimmt. 2Benn biefe ©efc^ic^te in Metern poetifdjpn Stil gehalten ift, als Äinber iljn oerfteljen, wie fd&on bie frönen griftlid&en ®eW$te, bie ft$ in betn 33u$e finben, bezeugen, unb alfo gang junge Sefer ntd&t eben angießen wirb; fo feljlt es anbeten (Srgaljlungen t)on SBartlj ni$t an interejfanten abenteuern, meldte bie Sugenb feffeln, tüte g. 33. in ber ©efd&id&te: ,,3)03 gelfenlinb." 2Bir werben bie Jenbeng in SBart&S Schriften um fo beffer oerfte&en, wenn mir und erinnern, bafe er wäljrenb feiner gangen amtlichen 2ßirl* fandeit als Pfarrer, unb audj) nad& SRteberlegung feiner Stette, für bie SRiffton tljatig geworben ift. @r ift ber Segrünber beS Äalwer SSertagS* oereind, unb unter ben oielen Sd&riften, bie von bort für SKiffton unb SKbelerflärung ausgegangen ftnb, finben fufc aud) SKiffionSgef tyitykn für Äinber. Sie ftnb nur in folgen Familien befannt geworben, bie ft$ fpecieU für bie Ausbreitung beS SReid&eS (SotteS intereffieren. ungemeiner gehalten ftnb bie Unterhaltungen in ben 23 Sänben „Sugenb Blätter, 5RonatSf$rift gur görberung magrer SKIbung. herausgegeben oon Dr. 6. ®. Sartfc unb 2. #änel." Stuttgart. $ter ftnbet [\$ ®eograpl>ifd&e8, %tfurgef#$tlid&eS, fogar ^Ijpftologifd&eS, ®ef$i$te, Äunftgefd&td&tlic^, au$ (Srgäljlungen oon Jtarl 6t ober, nebft mand&em ergltylenben 3lrtt!el vom Herausgeber, bodfr ofcne feinen Flamen, ©ooiel mir wiffen, ift bieS bie erfte 3eitf$rift für bie 3ugenb mit einem 3nJ&alte biefer 2lrt. 33artJ) mar, burd& 3ufenbungen oon SDKfftonaren aus fernen SBeltteilen, au$ Sammler von naturtyiftorifd&en unb et&nograpfcifd&en 3Rerlwürbigfetten. 3u Äalw beftnbet ftd) ein SDtufeum biefer 2trt / woraus fid& ber 3nljalt jener SfonatSförift für bie Sugenb gum Seil erllftrt. @in fe&r unter^altenber (Srgctyler für jung unb alt ift Aar l Stöber, »ßfarrbefan gu-$appenljetm an ber ältmüljl, geftojben 1865. SDie an» mutigen Sagen biefer romantifd&en ®egenb geben tgm otelfadj ben Stoff gu feinen trefflichen ©rga&lungen, ben er aber cm$ fonft aus @rfa$rung unb Seben, felbft aus betn ©ebiet ber gabeln unb 3Rdr$en glüdHid^ gu tollen weife. Sr ergäbt mit fprubelnber Saune unb löftlid&em §umor, weife für fird&lidJK grömmigleit gu gewinnen, unb fe$t fte mit Stecht als ben wafr&aften ®runb eines d)rtftlid)en SebenS oorauS. 3nSbefonbere lebt baS »ibelmort in feinen ®ef typten, befien ©ebraudft jebodjj guweilen an Sterilität grengt. SDie Senbeng feiner Arbeiten ift entföieben mebr baS — 70 — frifdjje, prottifd&e Seben, als bei 8ar$, ber immer nur auf bie äBieberge* butt Einarbeitet. Oft ©erführen Stöbet feine Dielen Sfofpielungen unb (Metdjjniffe, toel$e bie SarfteQung fonft fo äufeerft intereffant madjen, gu ungemeffenen SCbf dfroeifungen / bog man baS 3td ber <8ef$i#te faft au* ben äugen verliert; audj) tyUt er melp als billig oon Stynungen unb Zräu* men. 2Jiän lönnte fonft Äarl Stöbet ben 3ean $aul für SBolt unb Ämber nennen, gut bie leiteten ift mbeS faum bie Hälfte feiner <5ef$i$ten ge* ftyrieben. SBenn baS „Slmtyäli" unb älptltye entf$ieben ber Sugenb eignen, unb anbete bagegen für biefe ntd&t paffen, fo ift eS gu bebauern, ba|j ntd)t oerfd&iebene ausgaben für bie oerfd&iebenen älter gemalt toorben. SXejenige oon 1854 „Ausgerollte Srgä^lungen von Jtarl ©tobet/' ber ©efamtauSgabe entnommen/ madjt biefe SluSroa^l femeSroegS gu bent et* nannten 3roedt unb überhaupt ofyte SSenbeng, auger bafe man etnxt bad Sodenbfte gu möglicher Verbreitung im Solle bringen will, grü&er ftnb erf dienen: „(Srgäfclungen oon Jtarl Stöbet." (BefamtauSgabe mit 3eid&mm* gen na$ ^rofeffor Stifter. 3. »änbe, 1841 —43. Bresben bei Naumann. „3)er @rgäl)ler aus bem Stttmü<ljale. SUteS unb neues oon Äatl Stöbet." SammelauSgabe. Stuttgart 1851 bei Steintopf. Später erfdjienen: „SBtnterabenbe. (Srgäljlungen für jung unb alt oon Äarl Stöbet/' mit fe$8 3üuftrationen. (Biogau bei (5. glemtnmg. SllS frommer Sugenbfdjriftjteßer mufe in biefer Steige au$ ein <9e« lehrtet genannt werben, ber in ben SWaturwiffenf haften ausgeweitete* geleistet, oudj) als ©rbauungSfdjriftftetter mit SRuljm geioirtt unb jtd& gur 3ugenb Ijerabgelaffen fyit, um fte ni$t fowo&l gu unterhalten, als gu er* bauen unb bie Srrenben gu belehren. ®r ift in feinen älnfutyen iebo$ mdfct fowo&l »JJietift, als frommer ÜJtyfttfer, was ft$ au$ in feinen 3u* genbfd&tiften erlennen lägt. (Bottljilf #einri$ oon Säubert, geboren 1780 gu §oI>enftem in Saufen, So^n eines »JJrebigerS, ftubierte guerft in Seipgig Geologie, toanbte ft$ bann aber in 3ena ben 5Raturwif|enf<$aften unb ben mebigi* nifc&en Stubien gu. @r mar guerft Sfcgt, bann ^ringenergie^er in 3Wecfc lenburg'Sdjpoerin; fpäter in Erlangen unb in 3Bün$en $rofef[or ber Siatumriffenfc^aften. 6r ftatb &ter im 3a&re 1860 als (Steintet diät unb SRitglieb ber SBabemie ber ffiiffenfc^aften. Sie Statur $at er na% aOen — 71 — Stiftungen burd&forfd&t unb ftd) fowoljl als *J$I)ilofopl) (abhänget ©d&etting*), wie als SRoim von $<*$ to*r<$ wde ©Triften 9tuljm erworben, ©etyr populär geworben ift fein 93udj>; „AlteS unb neueö au* bem ©ebiet bet innern ©eelentunbe," in weld&em jebodj, wie in onbern SBerten, ©djubertö 2Jtyftil oft nafye an ben Aberglauben ftreift. ©ein „$anbbü$lein über bie ©eelenle^re," für Spulen befttmmt, Ijäli jtd& metyr praltifdj). ©ein „2el)rbu$ ber SRaturge* fcfcidjte," feine „Siograp^te beS Pfarrers ßberlin" unb feine „Erinnerungen auö bem 2eben ber #ergogin Helene Suife oon Orläand," feiner e&emali* gen ©djttlerin, (jaben eine grofce Angat)l oon Auflagen erlebt. 3n feinen 3ugenbf Triften ift bie Starftettung ntd&t frei tum breiter Stebfeligfeit, unb feine frommen Äußerungen werben gum Seil gu ermübenben ©ermonen; betmo$ ftnb bie (Srgäljlungen für bie Sugenb gu empfehlen unb oon einer Sebeutung, welche itynen gu allen 3eiten bie frommen (Bemüter guwenben wirb, ©d&ubert ift au$ auf biefem ©ebiete feljr fruchtbar gewefen; ed ftnb oiele ©rgäljlungen, guerffc eingeht, bann in Sammlungen, ber lefenben 3u* genb überliefert worben; wir führen oon ben legieren fyier an; kleine Erzählungen für bie Sugenb oon Dr. ©. $. oon ©d&u* bert." 2 Sänbe. 2. Aufl. erlangen 1872. ,$ier (Srgafylungen, meinen jungen greunben gewtbmet." 2. 2lu|I. Stuttgart 1858. ,©ieben @rgäl)lungen für meine jungen greunbe." 2. Aufl. Stuttgart 1859. „Erklungen für bie reifere Sugenb unb tyre gfteunbe." l. £err •Stephan 2Rirbel, 1856. 2. bie ©$a$gräber, 2. Aufl. 1877. 3. bie alte ©dfrulb, 2. Aufl. 1877. „Parabeln au8 bem 33ud& ber fid&tbaren SBerle ®otte3." 3Rün* d&en 1858. Snbem biefe frommen Sugenbfd&riftfteller bem unmünbigen Alter etwad barbieten wollten, was tym für 3eit unb (Smtgleit nüfclidj) wäre, Ijaben fte bad eble 3iel mit 6mft unb ®lücf oerfolgt. ©ie fcaben bie ©$icffale betannter unb unbefannter SRenfd&en benufct, um gu geigen, wie biefelben auf jene ergieljlidj) einwirken, unb ä^nlid^e ÜBirfungen bei i&ren jungen Sefern fceroorgubringen gefugt. 2Jtöge iljnen bafür Sanf unb Anerlennung nic^t fehlen! //« //' »r - 72 — H. $ie äR&rdjenfammler unb 3Kär^enerjä^ler. 33t3 jefct ift Streit unter ben >ßäbagogen, ob bie fttnber Wärmen Ijören unb lefen foUen ober nid&t. SBir meinen: ba8 Wläxtym ift ber Äinber £eimatlanb. Sie (eben in ber $^antafte; fo barf man tynen jene pfymtaftif d&en ©ebilbe, toenn fie gut ftnb, nid&t oorent^alten. 3to$ Ijaben fie \\d) berfelben fdfjon bemächtigt. 3Me Äinber- unb SSolf Smarten pflanzen fxd; in einer Srabition fort, bie wir roaljmelpnen, wenn wir ben ftnaben unb 3Jtägblein gu&ören, bie fi$ am Brunnen, auf ber San! ober ber Steppenftufe oor bem §aufe ©efd&tdjten erjagen. @3 ftnb bie Äinber* unb SBoltemärd&en, beten Sammler mir fogleidjj mit Sljren nennen werben. §ören mir guoor nod) $lato über bie Sac&e. 3n feiner Sd&rift „oom Staate" lägt erSofrateä gu SIbeimantoä fagen:*) „®a e8 ferner ifi, eine beffere ©rgtefjung gu finben, als bie burdf> bie Sänge ber 3eit gefunbene, fo werben mir ben Äinbern 3Rärd^en ergäben; benn mieroo&l biefe, um fie im gangen gu begetd&nen, unwahres enthalten, fo ift bodj) au$ mal)* red barin. Unb efyer befdf>äftigen mir bie Äinber mit SDtärd&en als mit SeibeSübungen. .SBir muffen aber 2lufft$t führen über bie, meldje 2Rär* d&en unb «Sagen bieten, unb meines Wärmen fte gut gebietet &aben, bie» fe3 einführen, meldjeS aber nidf>t, baä auSfdjlie&en. S)ie eingeführten aber roouen mir Sßärterinnen unb SBütter überreben ben Äinbern gu ergäben, um fo forgfältig bie Seele bur$ (Srgäfjlungen gu büben. Sie foHen tljre Ätnber nid&t gu fürchten machen, inbem fie fd&led&te s JÄärd&en ergäben, als ob nad^tö gemiffe 3)ämonen, allerlei munberlic&en gremblingen ätyn= lidf), ftd^ feljen liefen, bamit fte ntd)t bie Äinber gu Feiglingen machen." 5Da ^aben mir eine fjolje Autorität für ben ©ebraudj) ber guten 2Rärdben gur Silbung ber Äinber; möchte bod) unfere 3Rärd&enlttteratur baä folgenbe SBort be$ SofrateS nid&t treffen: „3Jon benen aber, bie fte jefct ergäben, finb wo&l bie meiften gu oerroerfen." SMato fprid&t tum ben tljörid&ten SDtytljen, bie burdfr bie SDid^ter oon ben ©Ottern ergäbt mürben; mir bagegen foaben in unferen SBoltemärd&en nur *P&antafies gefd&öpfe, oon benen aud& tljöridjteä gu ergäben, nidjjt fc^äblid^ fein tann. Slber gerotfe giebt es unter unferen mu erfundenen 9Jtärdjen fold>e, bie, wenn fte aud) nidj>t Feiglinge, bod& 2ßetd)linge aus unferen Ätnbern machen •) *ßtato Jßom ©taate" na$ ©d&leiemtad&er* Überfettung. — 73 — tonnen, unb eine äufftd&täbeljdrbe, roeld&e, tote *ßlato fte fi$ bentt, bte* jentgen aJtörd&en auswählte, bie für bie Sugenb nid&t nur md&t fd&äblidi), fonbern Ijeiifam gu lefen wären, tonnte in unferen Sagen ntd&t fd&aben. Sieben wir iefct oon ben für Ätnber paffenben SBolfömärd&en. Sufyer faßt: 3dj> rodd&t' miefc ber nmnberfamen $iftorien, fo tdj) aus garter Äinbljeit fyerübergenommen, ober au$, wie fie mir oorgetommen finb itt meinem 2 eben, nid^t entf plagen , um tein ®olb! unb bie ®rimm§, bie biefe« 9Bort anführen, äugern jtdj über bie bur$ fie gefammelten 3Wärdben, uad&beih fte betlagt tyaben, bag im gangen wenig ber Strt in lebenbiger Mitteilung oorljanben fei: „SKo fte nod& finb, leben fte fo, bafe man nid&t barem bentt, ob fie gut ober fd&led&t jtnb, poetifdfc ober für gefreite äeute abgefdjjmacft; man weife fie unb liebt fte, roetl man fie ebenfo em* pfangen fyat, unb freut ftd& baran oljne einen (Srunb bafür. älu$ haften fie nur bort, wo überhaupt eine regere @mpfängltd^!eit für $oefte ober eine nod^ nid^t oon ben SSerte^rt^eiten beä SebenS auögelöfd&te $Ijantajte oorfymben ift. SQBir wollen biefe 3Jtär$en nid&t rühmen ober gar gegen eine entgegengefe|te ÜReinung oerteibigen: ifcr Mofceä 2)afetn reicht l>in, fte gu fd&üfcen. 2Ba8 fo mannigfach unb immer wieber oon neuem erfreut, bewegt unb belehrt &at, ba$ trägt feine Utotwenbigteit in ft$ unb ift ge* roife aud jener eitrigen Quelle gelommen, bie alles Seben betaut. SDarum getyt innerlich burdfc biefe SMd&tungen jene Stetnljett, um berentwißen und ftinber fo nmnberbar unb feiig erf feinen. 35a8 ift ber (Srunb , toarum wir burd) unfere Sammlung ntd&t blofe ber ®ef<$tdjte, ber *#oefte unb SWgtyologie einen SDienft ertoeifen wollten, fonbem es gugleid) 3lb{t$t mar, baf* bie *J$oefte feibft, bie barin lebenbig ift, wirfe unb erfreue, toenn fte erfreuen tonn, alfo aud&, bafc fte als @rgiel>ung8bud& biene. Söir fudjen für ein fold^ed nid&t jene Steinzeit, bie burdfc ein ängftlid&eä 3luöf Reiben beffen, meß SBegug" auf gewiffe 3uftänbe unb Ser&ältnifje tyü, wie fte tag« li$ oortommen unb auf feine SSeife verborgen bleiben tonnen, erlangt nrirb; wir fud&en bie Steinzeit in ber ääa^eit einer geraben, nickte Un* red&ted im StüdHjalt bergenbetv (Srgä&lung. Sollte bennod^ ängftltdjjen @ltem einige* anftöfeig erfd&einen, fo mögen fte eine äutoa&l treffen. 3ti$t3 tonn und beffer oerteibigen, als bie Statur f eiber, meldte biefe SBlumen unb SHätter in fold&er garbe unb ©eftalt fyrt warfen laff en ; wem fte ntd&t guträgltd) finb nad) befonberen SBebürfnijfen, ber fann nid&t f orbern, bafc fte beSfcalb anberS gefärbt unb gefd&nitten werben foDen. ©ebei^lid^ aber tann alles werben, was natürlich ift, unb banadjj foUen mir trachten." — 74 — ©d&ön fyxt fi$ and) §crr Sogumil , tnilb unb lieb» lid&. SDaS 2Jtörd&en ift ber ibeale Überreft auS ber ÄinW&ett eines SSol* feä." Stidfct blofi nadj) ber Seljauptung SenfegS, fonbern aud) na$ ben Stefultaten ber ©tubten ftuljnS unb anberer ©ele^rten laffen ft$ bie Stör* d)en aller germanifdSjen SSöller auf baä Snbifc^e, als auf iljre Duelle, gu* rüdff ü^ren ; benno^ f^gt ®olfc, &abe ber beutfdfce ©eniuS bie 3Jtärdj)en fei« neSSJolIeS fo umgeroanbelt, bajs fte wie eine 5Raturgefd&ioB 3Ritleibenfd)aft für baS Äleinfte; an ÜRuttenot^ unb ©ittfidjfett übertrifft eS bie aQer anberen SSölfem. (Stn SBergleidj) mit ben arabif$en 2Rard&en unb tyren bis ins Unenblidfje auägefponnenen abenteuern, mit iljrer pljan« taSmagorifd&en *ßradj>t, mit tyren (Senien unb (Sbelftemen, fteUt baS beutfd&e, baS mit ben einfaßten SKitteln bie ibealften 3roecfe erreicht, bennod^ vor* an. Unübertroffen ift eS an Saune, 2Bi$ unb gfrifd^e beS $ergen3. Wk feinem StealtSmuS beS Alltagslebens oerbinbet eS bie ibeale SBebeutung; eS geigt, rote im unfd&embarften ©eroanbe, in 2)emut unb fttller 'JSflid&terfül* lung baS ffilücf beS 3Benfdben verborgen ift. 25ie ©runbgebanlen, bie eS oeranfd&aulid&t, ftnb: ©frltd) rofttyrt am längften; aud) bad (Seringfte ift nid&t gu oerad&ten; bie @rften roerben bie £e$ten unb bie Seiten roerben bie (Srften fein. Der ©laube an (Sott unb bie Unfterblic&feit ift tief lebenbig in iljm. 33on ©eiftern ift bie gange organiföe Statur burd&brungen; fte übertreffen ben äRenföen an ©tärfe, @rfa^rung unb Äunftfertiglett, bod& fte entbehren ber Seele unb empfinben biefen SRangel fo feJjnfudjjtS' oott unb fdjmerglidb, bafe fte baS innigfte SBer&ältmS gum 3Renf$en fucJjen, um ftd& burdj) Siebe eine Seele gu geroinnen. JDtefe nawe, tiefftnnige 3Urf* faffung giebt bem beutf c^en 2Rär$en oorgügUdE) feinen S&arafter; eigentüm* li$ ift bemfelben ferner, bafe eS ben Sieren aufcer ber intelligent au$ ein menfd<d&eS ©ernüt guteilt. ($3 ftefjt enblid) im innigen 3ufamtnen$ange mit äSalb unb ®ebhrge, fttljrt uns ba hinein unb tönt oon ba IjerauS. ©ein §umor fteQt ben 33rud& groifd^en ber roerftäglidjen ©eroo^n^eit unb ber ibealen SBelt oft ebenfo erg5$lid^ n>ie tief bebeutfam bar/' 3Ber fottte nun nid^t Sammlungen oon äSolfömörd^en mit greuben begrüben unb fte ben ffinbern gu lefen geben als eine geiftige Sta^rung, — 75 — bie Diel heutige« 3Ra#wer! an wahrer ©d&önl)eit unb {innigem (Schalt bei weitem übertrifft. SDennodfc ift, wie bie ©rimmS augeben, 2lu8watyl nötig; benn manches oer^üUt bie heutige @itte ben Ätnbern, waä in emfadpren 3Serl)ältniffen i&nen o&ne ©efafcr 8ugänglid& fein fonnte. ätofeer* bem nrirb in Solfömärdjen nid&t feiten oon bem ^eiligen mit einem gut« mutigen, aber leichtfertigen §umor gerebet, wad wieberum in ber alten 3cit, bie tird)li$er unb frömmer war, ben Äinbetn weniger f fabele, ald (eute. ©Ott ber §err felbft, meljr nodfc G&riftud unb feine Slpoftel — ber ^eiligen nidj)t gu gebenfen — werben in einer Steife be&anbelt, bie in unf eren Sagen, wo bie Sieligion in ©otteSbienft unb 2eben nur in ber ftrengften gform auftritt, oon ber 3ugenb nid&t ertragen werben fann. 6ie^e baS oon ben ©rtmmä erjä<e 3Jtär$en: „ba8 junggegfttyte Wann* lein" unb manche anbete, worin beiberlei SlnftöfeigeS beutlid& genug oor* fommt. Suf ieben gaU aber ftnben wir in ben tyer&er gehörigen ©amm* hingen ©<$ä$e, für beren (Sntbedtong unb Veröffentlichung wir ben Heraus- gebern ni#t bantbar genug fein tonnen. Unter biefen Sammlern nennen wir, wie billig, juerft 3a lob unb SBUbelm ©rimm. 9eibe fmb ^u §anau geboren, ber erftere 1785, ber anbere ba3 3al)r barauf. Sie gehören burd& ©eleljrfamfett unb Gljarafter ju ben bebeutenbften beuiföen ©d&rtftftellern. 3bre £auptwtrffamtett Ratten fte feit 1830 ald ^rofefforen unb SBibliofyetare $u ©öttingen. hieben iljrem älmte aber trieben fte oorjüglid^ ba8 ©tubium ber älteren beutfd&en Sitteratur unb ber ©rammattf. 3U8 ber Äöntg @rnft Sluguft oon §anno« oer bie oon tynen befd;worene Vetfaffung im 3aljre 1837 ümfttejj, legten fte mit fünf anbeten ©öttinger ^rofefforen tfyre Erntet nieber unb würben 1841 oon bem Äönige ^riebrid^ äSityelm IV. oon ^reugen als $rofe{fo» ren unb 2Ritgliefcer ber SUabemie ber SBtffenfd&aften nadfc ^Berlin berufen, wo fte ]ebo$ für bie Sugenb nid&tS mel)r getrieben fyaben. SBil^elm ftarb 1859, Safob 1863. 3&r SSucfc „jfonber* unb $audmärd)en, gefanu melt oon ben ©ebrübern ©rimm" ift ba8 eigentliche ©dfjafcfäftlein beutfc&er Sott&mard&en für Äinber. <£d erfdjjien ^uetft in ben Salden 1812 unb 1813 bei ©eorg Weimer in Berlin in 2 Sänben, ein britter Stanb enthält Siadpoeifung ber Quellen biefer ÜRard^en, unb l>at im 3a^re 1P22 eine jweite vermehrte Sluflage erlebt; bie erften beiben Sänbe aber erf dienen 1876 in ber 23. Stuflage. Sie geben wad oon -Dtördjen im beutfdjen Solle lebt, unb waä bie Äinber bedfelben nic^t mübe werben fid& gu erjagen Wögen fte ed Ijier — wie gefagt — mit SluSwaljl lefen! 2)ie - 76 — StorfteHung ift einfach oipte jt$ in läppifd&er SBeife gur Äinberfpradfre &er* abjulaffen. Sie plaitbeutfcfc uorgetragenen 3Jtärd&en werben freiließ unfere Äinber nid&t lefen tonnen; wenn fte ilpten aber tum Sater ober SRutter erjagt werben, bürften fte ftd& l)ö$li$ baran ergöfcen. 9Barum foOten ft$ bie 3Uten biefe SWübe nid&t geben, ba fte jeftt fo begierig bie Deuter* fdjjen Sachen lefen. Unter ben 200 ajtärd&en, weW&e biefe Sammlung ent- hält, finben ftd& einige jener größeren gum Zeil einzeln unb mit SHuftta* tionen gebrudften plnmtaftffd&en @rgä!)luitgen 00m „geftiefelten Äater", 00m „Slaubart", 00m „2)äum$en", 00m „gfortunat" u. f. w. nid&t; bo$ futb in ben „Äinber* unb #au8märcl>en" 3üge genug aus jenen oorfcmben, bie und ju Der Semerfung notigen, bafs man fi# überhaupt bei ben SoltSmftr» c^en bur# oielf ad&e üifteber&olung mdjjt ftören, fonbem auf eigentümliche geheime Serbinbungen ber Stoffe leiten laffen muf*. grübet fd&on, unb jroar in ben Sauren 1782 unb ben folgenben, ^atte3o^ann Sarläuguft 9Jtufäu3, geboren 1735 in 3ena, geftorben 1787 als (S^mnajtals *ßrofeffor in Heimat, bie SoltSmärd&en ber S)eutfd&en in 5 Sanben herausgegeben. äßenn bie (SrtmmS mit ben Äinber* unb #auSmÄrd&en, im (Segenfafc gegen bie 5Rü$lid&!ett8päbagogit, ber Sugenb Stauung für bie ^^antafte bieten wollten, fo tyxtkt SDlufäuS bte Abfielt gehabt, ber fentimentalen Sitteratur feiner 3ett eine gemütliche, geift* unb p^antafieooUe Sefttire entgegen $u fteQen. Sein 3medf mürbe ooKfommen erreicht, feine Bearbeitung ber SMärdjjen mit Seifall gelefen. 3m 3a$re 1806 erlebten jene 5 Sanbe eine gweiie, unb 1826 burdfr 3acobft eine britte Auflage. 2)ie 2)arfiellung ift oorjugSweife ^umorifttfö, aber au$ fatirifdjj, gemifdjjt mit änfpielungen auf (Srfdjjeinungen in Sitteratur unb geben ber 3eit, beSfyrtb nid&t für bie Sugenb. Solche Slnfpielungen Ijat grong #offmann in ,2)eutf<$e SolfSmärc&en naty 3RufäuS* Stuttgart bei Sdfpnibt unb Spring, oermieben. 3nbem er aber bie Sprec^meife oor unfrer golbenen 3eit nadfauabmen fudjjt, was tym ni$t immer gelingt, fyd er ber 3ugenb feinen 2)ienft getfym. Solle gamilienäfynltdtfeit mit ber (Srimmfdfren Sammlung Ijaben bie ,3Rärd&en unb Sugenberinnerungen tum ®. 9R. 9lrnbt", 2 Sftnbe, Sev* Im bei ®. SKehner. 3)er Serf affer, befjen Siograp^ie mir bei ben neue* ren 3ugenbbidj>tern geben werben, Ijat jene 9Jtärdjen guerft im 3afre 1817 ntebergef (^rieben, als tyn bie Nichterfüllung feiner bod^ge^enben ®ünfc^e für S)eutf$IanbS SReugeftaltung in folget leisten Sefcfcäfttgung Sroft Jüchen liefe. Sie ftnb im 3afcre 1842 &um aweiten ÜRale aufgelegt. SDer erfte — 77 — 83J5Iattbeutfd& er^It. Stoß mit I)ier au$ roieber fol* djen ®ef<$id)ten begegnen, roie fte bei ben (SrimmS oortommen, erllärt jt auS bem fdjon ermähnten, ge&eimmSootten 3ufammen^ange in ben s JJtär* c^enftoffen ber oerföiebenften Oegenben. 83et bem 9?amen 2ö^r ermähnten mir fd&on „baS 33ud& ber 3Rät* $en für Jtinb^eit unb Sugenb, nebft efcltdfjen ©gnaden unb ©djnurten, anmutig unb lefyri&afttg." 2 SBdnbe. Seipjig 1818 — 20, fpäter in SBien Bei ÜRüOet. §ier ftnb Wdxd)tn aus mehreren SSöltern unb 3ungen, je 37 in einem 83anbe, für bie 3ugenb ^u Suft unb Se^te ausgewählt unb mit frifdfrem $umor erjätylt. Wandle biefer ©efcfytd^ten erfd&etnen und aber bodf) faft gu albern. Stynlid&eS ferner, roie bie ©ebrtiber ®rimm, fyat ÜJubroig Sedjftein gefammelt in feinem „ütftärd&enbud!)", Seipjjtg, 33. Auflage. 1881. äßaS im Sudje fieljt, finbet ftd^ gum Seil aud> in ben Äinber* unb £auSmär* $en; roaS bort ntd&t oorlommt, ift befonberS fübbeutfd&en UrfprungeS. Sie ©pradfre meift nad) ©djjroabert unb ift 00U $umor. ferner „SReueS beutfd&eS Wärd^enbud^ oon 2. S3ed&ftein", 41. Slüfl. Seipjig 1881, gan& un* anfföfeig unb bafyer meljr für bie Sugenb geeignet, als baS erfte. Subtoig 8e#ftein ift 1801 in SBeimar geboren, lebte bafelbft als Sibliotljetar unb fyd auger ben 2Rftr#en einige größere SDidjjtungenr unb einen SJanb Igrifc&er $oeften herausgegeben. @r ftarb 1860 als #ofrat ju ÜJteiningen. 9Rftr$enfammlungen ber neueften 3eit finb: „SDeutfd&e SJoHSmftrd&en aus ©d&toaben, aus bem SRunbe be& SJolIS, gefammelt unb herausgegeben oon Dr. ®rnft üDteter, ^rofeffor an ber Unberfttät Sübingen." 3. Auflage Stuttgart 1864. ÜReungtg SRärd&en, §um großen Seil in anberen Sudlern au$ oor* Rauben, «mit $umor ergäbt, nrie 8eute beS 33olteS fte ijeutjutage oor* tragen mürben; benn es tommt j. 8. bie (Sifenbaljn als SSergleidfr bei ber Säuberung eines raffen ftlugeS oor. 3n luftiger aFtönnergefettföaf* — 78 — mögen btefe -Dtärdfjen erfreuen; aber ba& fte ergäbt feien „rote man gu Äinbern fprid^t , unb bafe tfyr Snljalt biefen Ijetlfam fein foB", roa§ ber Sammler in ber SJorrebe fagt, tann nid&t zugegeben werben, ba mele* für Äinber burd&auS anftöfeig ift. ©o: „ber bumme $*n&", „baft ©d&tff, baS )u äitaffer unb ju Sanbe ge&t", jc. „2)eutfd&e Wärmen, erjä< «on Äarl ©imroef." Stuttgart 1864. 3ld)t unb fiebrig beutfd&e unb trier neugried&ifd&e aJtärd&en, nid&t für tfinber beftimmt, unb ntd&t tum jener naioen pljantaftifd&en Slrt, rote fie bie Knaben unb 9Jtägblein ftdfj ersten; fte ftnb otelme^r aud bem 3Bt$ unb $umor be§ plaubernben SBolfeS tjerüorgegangen, unb roeil t)on ba eine gerotffe (Srfrtfd&ung in bie gebilbeten Jtreife unb tyre Sitteratur tommt, ftnb fie gern rotUfommen §u feigen. %ütr\n e3 erlaubt märe, anberer arbeiten roieber ju verarbeiten, fo mochte manches Warlein biefer Sammlungen ber 3ugenb munbgeredjjt ge* mad)t roerben fönnen. 9tur »erlangen roir nodf> einmal, bafe Städte, tote bie s Jtummer 15 ber aroetten Sammlung „Süie ein Stauer beten lernte" auä Äinberbücljern entfernt bleiben. Slud) bie Wärmen ber „Jaufenb unb eine SRad&t", aud bem SRorgen* lanbe ftammenb, »oll $ljantafie, #umor unb finnltd&er *ßracl>t, ftnb und gugängtid) geroorben. 3uerft tyxt ein geroiffer ($allanb gu Anfang be3 vorigen 2>af)r!)unbert3 fie ins granjbfifc^e überfe^t, unb feitbem ftnb fte tnelfad) aud) in anbere Sprachen übertragen. (Sine Überfefcung auft ber Urs fpradje oom ^rofeffor ber ortentaltföen ©prägen ju #etbelberg, Dr. (Suftao 2Betl, ersten 1872 in vierter Auflage bei Stieger in Stuttgart unb laben roir gum fcefen ein. 2)er 3ugenb freiließ roirb nid&t aHed guträgli^ fein; roaS für fie brauchbar, ift $uf ammengetragen in ber ©ammlung: „S)te fd&önften unb lehrreichen Sftärctyen unb (Srytylungen au$ taufenb unb eine Stadjjt für bie Sugenb beiberiet ®efd^le^tö, ausgewählt oon § einriß 9lebau", Reutlingen 1843. ferner „Saufenb unb eine 9iad)t" „Wärd&enfd&afc aud üEaufenb unb eine SRadjt." Stolin bei ßubroig 3laul). 18. Auflage. 1881. SBetbe Sammlungen ftnb herausgegeben von ber Sugenbfd&riftßetterin SKofa 'JJefcel ( s JJtartin (Slaubtuä), bie natürlich bafür geforgt fyat, JDa& aKe* änftöfeige entfernt blieb. 3u empfehlen ift au$ no<& bie Sudgabe oon $ofmann, gfrtebr. „Saufenb unb eine 9ta$t" für bie Sugenb bearbeitet — 79 — oon Saudtyarb, toeilanb groj&eraoglicij fä$fifd&em ßberfd&ulrat. 2Rtt 70 $ol$* fd&nitten unb 4 Jhmtbilbern. Setpgig , StbeL 3^3. Auflage 1881. „3>eutfd|je Sagen unb 3Rärdf>en" für bie 3ugenb; bearbeitet oon 9X1« bert Subtoig ©rtmm mit 6 SCluftrationen, Setpgig bei ©erwarbt. SDer Jfame beS SBerfafferS erinnert uns befanntltd& an baS Sd&önfte, roaS mir oon beulen Sagen unb s JRärd)en Ijaben. §>ier fmben n>ir glttdflidjer SBeife nidf>t £u oiel beS fo oft ber Sugenb (grölten. 3war bie SRibelungenfage, bie oom getreuen (SdEart *c v aucfy bie ®efd&tten oon bem berichtigten Sd&toargfünftler Dr. gauft, bie Stiefengefd&id&te ober Äönig ©ginljarb oon Söjpnen finb uns nocfy nid&t in ber l)ier gebotenen SarfteDung oorgetommen. (Stnige Slnefboten oon gauft fyat freiließ ©oetfce in oortrefflidjer Originalität in feiner SEragöbie oenoanbt unb bie liefen* gefegte Ijat tljreS ©leiten in mannen (Sagen beS Mittelalters; allein biefe 2lbfdE)mtte beS Sucres mit einigem anbem roerben bod& ber 3ugenb vielleicht neu erfdjjeinen unb iljr Unterhaltung gemäßen. S)ie (Srgäljlung ergebt fid) in behaglicher breite, befonberS in ben ©efpräd&en; aber baS ift ja fo 9Kärd(jenart. 35aS Sud) Ijat grofeeS gformat unb 533 Seiten. <&£ möchte ben jtinbern ettoaS ungefügig erfdfjetnen. „93om 2)onauftranbe", 3Jtörlein unb Sagen oon Subtoig Somit fdj). SBien 2. Auflage 1877 bei >#id>lerS äßittoe unb So$n. SDie Sagen oom 2)onanufer finb feltener bearbeitet als bie oom 9ä)em ober anbeten glüffen SJeutfd&lanbS. 2öir finben batyer manches weniger Sefannte, unb bie Sugenb möchte es gern lefen, wenn nur nidfrt ber Stil guioeilen bur<$ pomphafte trafen unangenehm mürbe. „3Jlärd)entt>elt." Slnt&ologie ber fd&önften unb beliebteren Sagen aller SBölfer unb 3eiten für bie Sugenb unb iljre gfreunbe. herausgegeben oon §ofrat Dr. (Gräfte. 4 Sieferungen. Seipfltg 1868 bei 3Rori$ Schäfer. SDaS SBort „SBelt" pafct infofern für ben 2itel beS Sucres, als in ber Sfyti 3Warcfyen aus allen Sprachen aufgenommen finb: fd&toebifd&e, fran« äoftfd&e, morgenltmbifd&e, beutfd&e, oljne etwaigen inneren 3ufammenf)ang, roie er fid& bodjj toiffenfd^aftlid^ für bie SDtärd^en nad&toetfen lafet. Sd&lim« mer aber ift, bafc bie oerföiebenartigften Bearbeitungen gewählt werben. Sie oon 9Jtufäu8 ift, tote früher gefagt, burd&auS m#t für bie 3ugenb beftimmt, unb biefer fann befonberS barum baS SJucfc nid&t empfohlen roer* ben, weil 5Dinge unb SBerfyUtniffe oortommen, bie berfelben oer^üQt biet» ben foüen. — 80 — 6. ©toHe, „Sie Wäxtynmlt in bramottfdjen Silbern/' Setloma* tionen für bie Sugenb gur Belebung be$ beutfd&en ©prad&unterricljts. 9leu* braabenburg bei Brttnäloio 1871. Betannfc SSoltemärd&en in Sero unb Steint , bie fe&r gut fliegen; bie Sramatifterung aber ift in fofem ungefdjjtcft, als ber gflufc ber Siebe nur Ijin unb ^er bur$ gan$ ungehörige gfragen, bie felbft einem ^ublifum in ben 3Runb gelegt werben, unterbrochen nrirb. ©ie erinnern an bie, „toaS ift ba8?" unb „roarumft?" in ben Gampeföen ®efprä#en be$ Siobtnfon. „Wärmen" oon ÜRarie Jturg. Stuttgart, Verlag oon ftarl ©d&o* ber 1867. Sterunbjpoanaig oon ®rimm, Bedjjftetn 2c. fd&on ergö^tte Stärd&en Ijier mit einem fejjr fecfen §umor vorgetragen, ber bei tarnen feiten ift. S)er SKutioiUe, mit welchem ^moetlen oon geiftlid&en Singen gerebet nrirb, ift für bie 3ugenb bebentltd). (Einige ber 3Jtär$en ftnb in Werfen erattylt, toeld&e meift anmutig fliegen. „Äinbermftrctyen", bem beutfd&en SSoIt entleimt, unb ni$t meljr unge* reimt. 3n>eite oerbefferte unb vermehrte Auflage, mit einer (Smpfe&lung oon (Sebrüber ©rimm. ©Iberfelb, Serlog oon Slbolf ÜJangetoiefdjje. Sa bie eljnoürbtgen ©ebräber ®rimm biefe gereimte Bearbeitung einer ängacjl ttjrer Ämbermärdfjen belobt Ijaben, fo ftiemt eS und, mit Sichtung oon bem Bucfce gu reben, toietooljl nur einige als gelungen betrachtet mer- ben tonnen. Und werben fte in ber urfprünglid&en Mitteilung immer an» genehmer bleiben. 2lmelie (Sobin fyrt ein mit 124 ^oltfd&mtten trefflid& tHuftrierteä ,, s JRarc&enbud()" bei glemming in ©logau herausgegeben, toeld&eä 64 9tum= mern oon unferen beften TOärd&enerfläijlungen, barunter au$ SSoltemard&en felbft oon fremben Böllern unb oier i^rer eigenen enthält. ÜDtan tann nictyt fagen, bafc bie fremben befonberS tnterefjant mären; bie tlafjtfd&en aber ftnb natürlich aud) in biefer Sammlung nriUtommen. Ob barunter au$ bie 2Rär* tyn oon §acflänber, ©allet, felbft bie oon (Soetye gehören, wollen mir m$t entfd&eiben. SebenfaUö begrüben mir eine oon weiblicher §anb beforgte SWärd&enfammlung für bie Sugenb mit Seifall, toeil gefdjjlec&tlidfr anftogiged oermieben ift. „Budjj beutfäer 9Rärd&en für ©$ule unb §au&" gefammelt oon gfer« binanb ©d&mibt. 1880. 3. Sluft. Berlin bei 31. $aat für bie Sugenb beftimmt, ba fte ooU oon Satire unb mannigf äfften Slnfpielungen ftnb. Sie tonnen nur gefdfrette Seute erfreuen. §ter^er gehören: „Slitter Slaubart." „Ser gefttefelte Äater." „Sie oerte&rte 2Belt." „2eben unb Saaten beft Keinen J&omaft, genannt Säumten." „Zehen unb Sob beft fleinen 9ftotföpp$en." „2eben unb Sob ber ^eiligen ©enooeoa." „Jlatfer ßttaoianuft." „gfortunat." 6 tr 99* 99* 99' 99* — 82 — Sie legten brei ftnb grofee bramatiföe Sichtungen, in toefaften aOer ®Ian^ ber SRomantil entfaltet unb eine grüße aßet rlfttfymf^en gönnen unb Zonarten ergaffen ift. SUS ßrjoblungen erf d&einen: „S)er blonbe Cdfbert" ,SDie bo$ nt$t für Jtinber gef$rieben ift. 9Jte$r für biefe beftimmt ftnb bie -Kardien: „2)te Keinen Seute" unb „2)er Äucffaften" in einer (Sammlung, roehfc unter bem Xitel „Ämbermärd&en" wm Sonteffa, griebridfr Saron be la Sttotte gouquö unb @. S. 21. $offmann bei (Beorg Steintet in 83er* Im, neue äbiflage 1829, erfötenen ftnb. - 83 — StoS erfte fyier non gfouquä erinnert in ber anläge an ZiedS ßlfen, ift aber ni$t t)on fo romantifdjiem S)uft burdjroeljt. SDie arbeiten t)on ßontefja unb @. 2. 91. ©offmann ftnb, wenn wir fo fagen bürfen, djaratter* »oller. „DaS (Saftmalji" erinnert einigermaßen an bie erklungen t>mn 9iübegai)l, mftlpenb „SRufelnader unb SDtaufetönig" mm $offmami $$anta? ften oorne^mer Äinber nerlörpert, n>el$e Slrt bur$ älnberf en SRadprfpnuitg gefunben bat. ©ie no# in biefem Stäubten »or&anbenen ©tüdfc ftnb: „2)08 @$wert unb bie ©drangen" unb „S)aS frembe Äinb." 3m G&aratter ber morgenlänbifd>en SlRärd&en ftnb gum Seil geijalten bie „SRftrd&en für 6b&ne unb Softer gebilbeter Stäube wm Söil&elm #auff", 16. Auflage. Stuttgart 1879. Sfobere in biefem 33u# „Sie ©age oom $irfd&gulben", „2)aS talie #era", „S)ie $ö#e von ©teenfott" fpielen in Deutf $lanb unb im fyöljeren Sorben; mehrere ftnb in ©d&ullefebücfcer übergegangen. Sie SRatmig* faltigfeit ber Gegebenheiten, ein friföer $umor, fpannenbe (Srfinbung unb StarfteOung ertlären bie ©rföeinung ber fedfoe&nten Auflage biefer 9Jlftr* eben. 3Webt als Unterhaltung möchten mir wm $rer Seitüre ber Sugenb inbeS ni#t oerfpredfren. ©er SJerfaffer ift geboren &u Stuttgart 1802 unb bereits 1827 bafelbft oerftorben. (St erfreute bie Sefemelt bur$ feine ,,$^an' taften im Sremer StatSteller", ben „Wann im ÜIRonbe" unb anbereS. 3u ben bebeutenben 2Rär#enbtd>tern gehört ber unter ben Sloman* ttfero ausgezeichnete Siemens Srentano. @r mar geboren gu granfc fürt a. SR. im 3atyce 1778, ftubierte in Sena, führte ein unjiftteS Seben unb f$rieb, oljne ju$ einem beftimmten Gerufe gu nribmen, StooeKen, SRo* mane, 5Dramen u. f. n>. (gtroa im Sa&re 1811 fing er an, SDtörd&en &u bieten, bie er ben Jtinbern feines ^reunbed Stinte! unb feines ©dpoagerS ©aoigng wrlaS, aber, nrierootyl barum gebeten, ni#t bem Drude übergab. 9htr baS SDWrdjen „©odel, Eintel unb ©adeleia" erfdjien unter feinem 9tamen, unb in einem gfrantfurter UnterfytltungSblatt, ber „3riS", fanb man ein UJtärcben von $m „2)aS SDfyrtenfrftulem", o^ne feine (Erlaubnis abgebrucft. ©eine übrigen Wärmen tyd er bis gu feinem Sobe 1842 im $ulte behalten, worauf fxe laut Vermächtnis in bie $änbe beS Dr. ®uibo ®5rreS lamen, ber fte neben ben beiben genannten 1846 unb 1847 in gaei iBänben mit einer felp ausführlichen SBorrebe unter bem Sitel „2)te SJtör* $en beS Clemens Srentano gum Seften ber 2lrmen na$ bem legten äBiOen beS SerfcflerS" Verausgab. 3ene &orrebe, bie augleid) eine 2ebenSgef$i$te ift, fkeSt ben Dichter 6* — 84 — fefyr l>odj, foiootyl in feinen litterorif dfren, als au$ in SSerlen ber 2BoIjl* t^dtigfeit, bie er geübt $at. 6r mar eifriger Ätttljolil, fo baj$ er felbfi eine Seitlang im Älofter lebte. 33 on feinen Wärmen ift ©utbo (Störred f efy? eingenommen imb f agt oon bem SBerfaffer : „98ar je einer , f o war SlemenS Srentano ein geborener 9Kär$enbi$ter", unb toad bie pljantajiifdje (Srftnbung in bicfen Srgeugniffen anlangt, betätigt ftdj bad Urteil audj; alein ®oet^e tyü bo<$ SRed&t, toenn er im SBriefmec^fel mit 3elter i$m Mangel an 2form, SRangel an Sdjjule, an 2)idciplin, an Harmonie, an gfeid&mäfeiger 2)urdjjbil0ung unb in ftd) gerunbeter SSollenbung" oortoirft. 60 ift in feinem felp audgebe&nten SDfcftrcIjen „von bem Styein unb bem 3Rüller Stablauf", toeld&ed in 33erbmbung mit benen „00m #aufe ©tob* renberg" unb ben „Stynen bed ÜRütterd Stablauf" faft ben ganzen erften Seil ber gebadeten Auflage einnimmt, ber bentbar lofefte 3ufammenl)ang; au<$ finb bort betannte Sagen auf faum oeranttoorjtlicbe SSeife untereinan* ber gemif$t. ©d&ön ift barin eigentlich nur bie SBere&rung, bie bem 3tyein unb ben alten ©<$löffern unb in: „$. 6. »nberfenä ausgemalte 3Rard&en für bie 3ugenb f " 18. aufläge. Seipjig 1874. ®er ßljaratter biefer 2Rärd&en ift eine reijjenbe ©innigleit unb in feiner 3Rutterfprad&e gef ^rieben; fte ftnb aber alle m$ 2)eutfd&e überfefct. @r mürbe am 2. 2Ipril 1805 in Dbenfee auf ber 3nfel grünen geboren. Sein SBater mar ein armer ©d^u^mad^er; biefer ftarb frül>, ber Stiefvater brachte bie gamilie mdjjt in bejfere SSer^ältmffe, unb änberfen manberte im Vertrauen auf göttliche §ilfe na$ feiner ©infegnung im 15. öebenäjalpe nadfj Kopenhagen au«. Unter ben brüdEenbften SSerljält« niffen, bo$ unterftüfct oon eblen ©önnern, bilbete er fi$ bort gum Siebter aud, inbem fein Sinn erft oorgugdmeife auf ba3 E&eater gerietet mar, mie er benn au$ mehrere SQeaterfiüdfe gefd&rteben fyxt Weift förieb er Stomane; „2)er Smprooifator", „SRur ein (Beiger" ac. ©püter erhielt er eine $enfion oom Äönige oon Sänemart unb machte Steifen na$ S)eutfd&» - 86 — lonb, granfret<$, Stalten/ ja na$ ©riedjenlanb, Jlonftontinopel unb JHetn* Äfien, fanb (gtngang in ty>fp unb ^öc^fte Äreife, wo et feine 3Rat$en, betten bicfer Umgang anjumerfen ift, mit Seifall vortrug. 9Bit tmffen, tote „baft Samtenbaumcben", „baft Ijäfelid&e junge eife fem e ®eföi$ten in „2Ba* ft$ bet SJtatb tttffyW 4 , unb in bem „»übet* budj olpte Silber." 2)ie SJtötd&en finben ft<$ in Sammlungen unb 2efe» bü$ etn für bie Sugenb, ftnb au$ in viele aufeerbeutföe ©prägen, felbft in« #inboftamfd&e übetfefct. 2)et 2>id)ter lebte guleftt in Jtopenbagen unb Ijat und feine SebenSf^itffale in bem Stufte: „S)a* SRfttd&en metned 2e* benS" felbft e^lt @t ftatb bafelbji 1875. „HRät$en oon gf. t>on SBotingen." Setiin 1854 bei Sedtet. 2Bir ftaben ftiet no$ fedfr* red&t Wbfdje 3)tötd&en für Äinber: „2>ie ©efd&tdjjte vom biinben Äatfttindjen", „a* weifte SReft." diejenigen, meiere, wie „2)et Ätieg im äBalbe", bie leblofe Statut befeelen, erinnern &u fetyt an $utlifeft „2Ba3 ft$ bet ffialb etfttylt." anbete, in melden Ätnbetn tum (Semen ober au$ wm £ejen befd&ttfct ober verfolgt etf d&einen, ftnb gar finnig mit pft$ologtf$et fternttniS unb ju guter moralifdpt 2Birfung etfunben; bie Sprache ift überall ftnblid) unb anmutig. 5Da8 TOätd&en „'Der ^ejenftreic^" möchten twt, toaft ffitfinbung unb 2)atflellung betrifft, $u bem Seften feinet (Bat* tung tedjpten* Sieben biefen bebeutenbften ÜJtätd&enbt(&tetn tytitn anbere Sugenb« fd&riftftcBet, namentlich aud) grauen, in neuerer 3eit galjlteicfte 3R&td>en ptobuciett. €>ie ftnb ftum Zeil gut gemeint, meift aber mit ein 3uätt* toer! für bie «inbet, oft blo&e Staunte. SBa8 lägt fu$ nid&t adeft Set* ftönbigeS unb ttnwtftänbiged, bad Stiebte na^aljmenb ober baft }u @t* lebenbe ootbilbenb, träumen. @* werben biefe arbeiten bei ben tarnen bet SSetf äff et unb Setfaff etinnen ftier unb ba mit genannt unb nadj SBfit« ben anettannt toetben. (Stoßen Stufen auf bem ©ebiete bet p&bagogifcften Sdtüte Ijaben fte ni$t gefd&afft. — 87 — $lato faßt und an ber fd&on ernannten ©teile, in ber ftd& UJtytye unb ajtärdjen oermifc$en, bafe unter ben SJtytljen 2lu§n>a^I getroffen roerben muffe , n>enn man einige berfelben ber Sugenb ergäben wolle. %foc und tft jeba<^ bie gonge -Urologie, fomoljl ber orienialifcljen, rote ber IjeBe» nif^en, lateinifdpn unb norbifd&en SSötter ber ©egenftanb eines ©tubtumS, baS in feinen Stefultaten aud& ber 3ugenb ntdjt fremb bleiben barf; bo$ pflegen mir biefe erft in ben reiferen Sauren bamit betannt gu machen. Stotmenbig ift bie ©adfre aisbann, weil unfere ^ßoefte unb Äunft menig* ftenS Don ber griedjjifd&en -Dtytljologie ooQftönbig burt&brungen ift. 3US Sudler für ben Unterricht ber Sugenb in biefem ®egenflanbe ftnb mir oerpfltd&tet gu empfehlen : griebrid} löffelt. „Se$rbu, befonberd in bem 8u<$e von tye* ttftcuS, eine intereffante Sarftelhmg ber ©ad&en gu finben. SiefeS SSor* guged erfreut ftd& ein neueres SJudf) „Uranus, bie mgtljologifdfien S)i<$tun* gen ber alten (Briefen unb Körner" oon 3- $riebemann, Serltn 1862, m$t, nrierooijt ed oon fleißiger arbeit geugt unb ein rei$eS Material tnU \fik. (Sin beachtenswertes 8ud& über norbifdje 3Jtytl>ologie mit melen 3Hu* ftrationen erfdjien bei Spamer in Seipgig: 9B.9Bägner. ^orbif^germanifd^e (Sötter unb Reiben." S.Suf* läge. 1882. — 88 - Sagest '(Srjöljtar« „Sin jeber Sage ift audj eine €>a$e" faßt ®. 9R. älrnbt, unb bieS unterf Reibet bie ©age von bem SKärd&en, toeld^ed nur in bet *Pfymtaftc feinen Urfprung Ijat. @ß giebt Ijtftorifäe unb totale Sagen. 2Bie jene entfielen, fagt ®oet^e fe&r fdjjon in ben SBortcn bed ^labed in bet Sptygenie: „2Bir möchten jebe Styat 60 grofe gleidfc t&un, als wie fte wäd&ft unb wirb, UBenn Sa&re lang butd^ Sauber unb (Sefd&ledjjter SDer 3Runb bet Siebter fte oermeljrenb töäljt." Sie tyiftorifd&e ©age geljt ber ®efd&id)te voran unb permtföt ftdj no$ mit ben Anfängen berfelben. ©0 Ijaben mir ©agen bed Ijeibniföen unb bed c^riftlic^en SlltertumS. 2Ba$ t>on 3nbern unb felbft Sfyinefen berartiged erjä^lt wirb, fdjjeint unft ju fubftanjtoä für bie 3ugenb gu fein, nrierooljl bie inbtfd>en ©ebid&te „©atimtala" unb „Sfatl unb ©amajantt" wm gerbinanb ©$mibt für bie* felbe bearbeitet uwrben. Sie Sagen beg Tlaffif^ett Slltertttmg für bie 3ttgeitb. 1. „@raäl)lungen au3 ber alten s Iöelt für bie 3ugenb, wm Äarl f$riebrid& Seder/' 2)er Stutor ift ber SSerfaffer ber belannten Sßelt* geföidfjte, geftorben 1806. in ben Sr^äWungen fyerrfctyt ein überaus frifd&er, namentlich ben Änaben anregenber, feffelnber Jon. 3)ie ®ef$u&ten leben t)or feinen äugen, unb er fü^It fttlle& nad& ber 3Ua8 bed #omer, Utyffed nadjj ber ßbirffee, Snea* (3erftörung SErojaS), Öbipu3, $erfule*, SJjefeuö. Sie Secferfdjen (Erklungen ftnb in neuerer 3eit herausgegeben oon §erm. 3Raftu8. 15. Auflage. $aHe, Sikrifenftauft 1878. 4,50 JC @ine ©d&ul* ausgäbe berfelben, beforgt wm @mil $enriri, ift in SJerltn 1881 bei Älönne unb SKfiller erfd&tenen (3 JC) 2. „SDte fünften ©agen bed ttaffiföen SltertumS. Waty feinen SDid^ tem unb <^ä^ernt»n©uftai> ©d&roab." 3 Sänbe. 1. Sluflage. Stutt- gart 1840, jüngfte, 14., Auflage 1882. — 89 — Sie Darfiellung entfpridbt bem 3ufa$e auf bem Site! in folgern ®rabe, bafe man, ben 3Serö abgeregnet, oft bie alten 2)idj)ter felbfi fpred&en gu Ipren glaubt, ©ie leibet baburd& im Oegenfafc gu ber SBedferf <$en an einiger Umftänbltd&Ieit; fonft ift fte gemeffener als jene, unb bie Reihenfolge ber Sagen ift in aller SBoUftänbigleit gegeben. 2)er SScrfaffcr ift ber betannte tyrifd&e unb Stomangenbtd&ter, geboren 1792 gu Stuttgart, >profeffor, bann $rebiger unb Äonftftorialrat bafelbft, ftarb 1850. 3. „2>ie ©agen beä flaffiföen Altertums, Srgäljlungen au« ber alten 2Belt" oon §. SB. ©toll, *ßrofeffor am ©gmnaftum ju SBetlburg. 2 Sdnbe. 4. Auflage. Seipjig. SEeubner 1878. 3)er erfte Seil enthält in ad&t Supern bie ©agen auerft bid gum §erfule3, bann von JljefeuS, ben Argonauten, t>om ÖbipuS, bann nodfc 3Retamorpl)ofen oon Amor unb $fe<$e; ber gtoeite Seil ben trojamfdpn Ärieg, bie $eimfel>r beä Agamemnon unb OtojffeuS unb bie Srrfaljrten be$ SneaS, monad^ fcier bie ooüftanbige Steige ber flafflfc^en ©agen gu finben. 3)er SJerfaffer fagt ju Anfang ber SSorrebe: „Der reiche ©agenfd)a$ be8 flaffifcfyen Altertum^ oerbient, abgefeljen oon fernem tieferen (Seilte unb feiner Sebeutung für bie Religion unb bie Betriebenen 3toeige ber ®efdf>icl)te, fdfjon wegen ber frönen gorm feiner ©ebilbe unb ber oielfad& gu ®runbe liegenben fittltd&en Sbeen oon unferer Sugenb unb jebem ©ebilbeten gefannt ju werben." (Sr Ijat barin ooK* lommen Stecht unb ftdjj ba3 nic^t geringe SSerbienft erworben, geftüfct auf fleißige ©tubien, biefen ©c&afc in einer StarfteDung ftugängli$ gemalt gu jjaben, bie, ebenfo oerftänblidf) wie angenehm, ber Sugenb unb ber fonftigen gefemelt ftufagen mu&. 2)iefe S)arftellung ift ni$t fo !edE , wie bie Secferfdje, unb nt^t fo breit, wie bie oon ©d&roab. ©ie ift flie&enb unb unterhat tenb; man Ijört bie Dieter, ben §omer wie ben SBtrgil unb ßoib, fpred&en, bodj) nur fo, bafs bie Gttate ber felbftänbigen Darftellung gum ©ermüde gereichen. 9)ie Arbeit oon ©djjmab möchte bur<$ bie oon ©toll bebeutenb in ©d&atten gefteüt fein, unb nur ber Änabe bürfte immer nod) ba3 SBedferfd&e Sud^ oorjie&en. 3Ba3 aber einzelnes oon biefem grogartigen ©toff in Sudlern für bie Sugenb ergäbt ift, ger)t ooüfommen in bie ©tottfd&e Ar« bett auf, bie aud) burdjj bie hinzugefügten Abbilbungen eine genriff e Älaf jt* citöt enthält. 4. „(Sried&ifc&e ^eroengeföid&ten, oon SBart&olb ®eorg 9iiebu$r an feinen ©o$n ergäbt/' 3n einem S3änbd&en. 8. Auflage 1881. 2)er SBerfaffer ift ber berühmte Altertum8f orfd&er unb ®efdf>icl>t8fc&reiber (geboren in Kopenhagen 1776, geftorben in Sonn als $rofeffor 1831), — 90 - bem nur eine Äritil ber ölteften römiföen ®efd>id)te oerbonfat. @r gtebt in bem genannten 9u$e, ba* nur fefjr fpärlid) ausgefallen, in faft gu finbltdjer Spraye baftfelbe, toaft bie oorigen Sd&riftfteller. 2)od^ werben Sattler ber Unterftufe leerer Seljranftalten biefe Sagen immerhin gern unb mit ÜRufcen prioatim lefen. 3n neuefter 3eit fyA ber berliner 3ugenbfd&riftßeller gerbinanb Sd&mibt, oon meinem nad) fpäter bie Siebe fein urirb, für fein *Publitum bearbeitet bie ©eroengef d^ic^ten : „ÖbipuS, $omerg Obgff ee, #omer8 3ßabe, SKrgilft Äneibe." 2)en nötigen Jon für Amber roeife er gu treffen, unb werben biefe Bearbeitungen gern gelefen. Sagen bei ftermaitifdjeit mtb rottumifdjett aiterhtmS. 2Bir fjaben oben I)iftorifd&e unb lofale Sagen unterfc&ieben, muffen fcier ferner nod> ber #elbengefd>i$ten, feien fte oon Stittem ober SWännern beö Solted ergd^It, gebenfen, meiere in ©ebidjten ouS ber alt* unb mitteilt» beutföen ^eriobe unferer Spraye oorfommen, unb fo ijaben mir alfo 1. #iftorif$e Sagen. 2. ^Mitteilungen auö ben <8ebid&ten in alt» unb mittell)0$beut* fc^er Spraye, 8. Bearbeitungen ber alten 93ol!ftbtt$er, 4. Solale Sagen. gttr bie erfie Älaffe ftnb bie befte jQueDe „SDie beutfd&en Sagen oon Safob unb SBil^elm ®rimm." 2 »änbe. 2. Auflage 1868. Sine reiche Sammlung; bie @rgal)lung etmafi trodten, oieDeid^t um bem Stoffe nichts (Sigene* Ipngugutlpm. 3ur gtoeiten (Battung gehört baft „SJudfc ber fetytoften ®ef<$id&ten unb Sagen für alt unb jung, totd>erergäl>lt oon ®. Sd&toab. 2 $änbe. i. auf* läge. Stuttgart 1836. 18. Auflage 1880. 3nbem bie Srgätyung ben 2on ber Originale nat^alpnt, föleppt fte ftdj ettoad langfam fcin, rote bieS bemt ber (3)arafter jener $oejten ift. „®ie fünften $elbengefd)i4ten beS 9RttteIalter0, iljren Sängern naefc ergäbt oon gerbinanb Sftfeler." Setpgig 1843-1848, no$ fortgefefct in ber Sedterföen (Bekämen Dbers#ofbu$bruc!erei oon 1848—1852. 3n — 91 — biefem 3o!>re erfd&ien ein britte* #eft ber neuen golge, enfyaltenb: „Seo* nmlf", „SSielanb ber ©d&mieb" unb „bie 9tten oon gleichem Snljalt rate bie beutfdjen ©agen mm ben ®rimm8, alfo foldje, bie mir fyiftorifd&e nennen, ©n fünfter Sanb, 1856, enthält 237 iofale ©agen. Sie SarfteHung in biefen Supern ift einfach unb natürlich, berjenigen ber ©ebrüber ®rimm in tljren fxmömärdjen ftfyilid), lebhafter unb unterfjaltenber als bie von ©$n>ab. Ser Ipn unb Ijer bemerlbare 5Berfu$, burd) veraltete ätforte unb 9tebe* roenbungen ben <9ef$i$ten ein altertümliches änfeljen gu geben, wirft $u* weilen ftörenb. Sie fjttlle beä 3n!jalt8 oon 33anb 4 unb 5 beroeift ben Steife beft Sammlers. Ser ®ebrau$ oon 33olföbialeften in einigen biefer (gelungen ift burd) ben Vorgang ber (SrimmS gerechtfertigt. Ser fcerrlu&e Bfyafy alt« unb mittelljoc&beutfd&er Sichtungen finbet m oer^eic^net unb trefflid) djaratterijtert in SBilmarS ®efdjid)te ber beut« f$en National «Sitteratur, 20. aufläge. ÜRarburg 1881. l. S3anb. Sie beften Überlegungen biefer Sichtungen ind £od)beutfd)e fyxt ÄarlSimrod geliefert in feinem „$elbenbu$", 6 Seile, Stuttgart unb Tübingen bei Sotta 1844. Steuere auflagen oon 1864—1881. Serfelbe fyat femer ein altbeutfd&e« £efebu$ in neubeutfc&er Spraye 1854 bei (Sotta herausgegeben. Sa« SWbelungenlieb unb bie@ubrun finb oon gerb in an b ©cfcmibt für Stoiber bearbeitet, ©ie&e unten. gferner ift no$ neuerlich bei SJinclelmann unb ©ityne ©on Dr. Arie* ger, SJe&rer am ^roggmnaftum gu £oI)enftetn, erfdjtenen: „Sie 9tibelun« gen, altbeutfcfp Stolföfagen nad) ben oorljanbenen mittetyoc&beutfd&en ®e* bieten ergäbt;'' eine treffliche Bearbeitung be$ ganzen, burd) ben Sitel be« jeic&neten ©agenlreifed, im eleganteren unb fUefcenbften ©til, mit getoanbter Umgebung aded für bie Sugenb Sebenflic&en. „Seutfd&e Solttf agen ", für bie erroadjfene 3ugenb bearbeitet oon Xuguft Semalb. 2. Auflage. Stuttgart bei ©dpnibt unb ©pring 1869. 2Bir fcaben #er nidjt fyxlb #ftortfd>e ©agen, toie fte ettoa bie ®e* brüber ®rimm gufammenftellten, fonbern bie me^r märchenhaften, wie fte baS SJoB ftcfc gur Unterhaltung er^lt. Site Sef er biefed 8u<$e3 brauet man ft$ nid&t gerabe bie enoadjfene 3ugenb gu benfen; and) &albertoadtfene ßnaben werben unb tonnen bie ®efd)i$ten gern lefen. ®8 ift angenehm, bafc fyer nid&t baS SWbelannte mitgeteilt toirb. 3lu$ ftnb eigentümliche 3üge mit angefnüpft. — 92 — Unter ben bei SBilmar angegebenen #elbenfagen unb ©ebic&ten, fo wie unter ben von ©c&wab unb Säfeler ber 3ugenb barau* erjagten (Befdjicfc* ten, enbltdfc in Jtedte „*ßl)antafu8" befinben fid) aber au$ folcfo weldp in bie oor*ug8weife fogenannten älteren SJolfcbüd&er übergegangen ftnb. @B wirb richtig gefaxt, bafc oon biefen erft bie Siebe fein lann, feit bie Shwfc brudferfunft erfunben tft, unb mufe ferner bemertt werben, bafe biefe ®e* fd&u&ten ntdjt alle beutföen UrfprungS ftnb. ©te finben ftd), in heften gebrucft, no$ fceute bei 33ü$erframern auf ben Saljrmärften mit ber 9e* geid)nung „gebrucft in biefem 3al)re." 2)ai)in gehören als bie betannteften: „SBigalote", „Sriftan unb 3folbe", „SDie fööne SiMuftne", „S)ie 7 weifen SWeifter", „2)ie Oeföid&te oon gortunatuS", „Süll (Sulenfpicgel", ,,©alo* mon unb TOorolf ", „S)ie ©c&tlbbürger", „Die $aimon8tinber", „3>er Äaifer OltaoianuS", „SDie fd&öne SKagelone", „2>ie ©iftorie be8 Dr. gauft", „2)er ewige 3ube" *c. Sie lolalen Sagen erf feinen, befonberd ben Äinbern erjagt, fe&r oft als fDtär$en, unb bie ®ren$e ift ^ier fcfcwer gu giefcn. 3m Wiefengebirge ergäbt man oon SRübeaa&l, in ber golbenen äue uon Äaifer gfrebrid) Rotbart. 2)a« alle« mag bie Sugenb geniejjen, wenn ed gut für fte bearbeitet ift. Ob man aufy bie oielen JeufelSfagen ergäben fofl, weift t$ ntc^t, ebenfowenig, ob baä ©agen ober SJtörc&en ftnb. (StnigeS baoon ftebt fdpn in Südfcern für bie 3ugenb ; bo$ möchte wol>l Otto ©c&ulj in feinem „33 erlinif ajen 2efebu$e" ber, erfte f ein, ber f o etwas ber ©$ule geboten bat 2Btr tyaben ferner an biefer ©teile audj no$ ber Segenben befonberd gu ermahnen, ©#on bie ©rimmS Ijaben tyren Ätnber* unb §au8mär($en 20 Rinberlegenben hinzugefügt; fonft ift bie Segenbe in ber mobernen deit nur eine befonbere 2lrt non ®ebicfcten ber epifdjen (Sattung geworben unb fommt fo in ©c&ulbüc^ern ipuftg oor. ©ie tyat aixä) in biefer gorm ge* wifi einen bilbenben ©nflufi auf bie Sugenb, unb Ijaben wir baljer ber SDid^ter Berber unb Äofegarten fdjon erwähnt. £ier führen wir nodj, um &u be^ei^nen, wa8 wir meinen, bie betannten ®ebict|te auf: „S)er gerettete 3üngling" oon £erber, „2)a3 amen ber Steine" unb „35a8 33rot beö ^eiligen Soboluä" oon Äofegarten, ,,©ie Ratten ft$ f ollen begnügen" von Pudert, „Sag riftopl>" oon gnebricfc Äinb jc. ^Dritte Sßeriobe- fit irAtmm^^mk^ He Jugftiiifi^tft(!e((mHnen, Ht neueren |ntei fit f tute uub He mltfttfiljc« Jlutam ZXe ©c^riftftcflcr ber erftcn beiben »ßeridben, fo rote felbft bie ber flbergantyeriobe Ijaben auö innerem SBeruf unb mit ber äbftdjt gefc&rieben, bte Sugenb gu beffern unb gu bilben, fte intefleftued, nrie ftttlidj ju för= bern. SBenigjten« mar bieS bei benen, meiere mir namhaft gemalt l^aben, ber %aü, menn awty manche anbere, oon meldjen oben ber *ßäbagog Oebite f jnradj, um bed ©eminned ober um ber @^re roiHen, arbeiteten. 3)er 3ln» trieb gum Schreiben lam aus tyfyerer geiftiger ©p&äre, au3 ber angeregten 3bee, in ber Sugenb bie SBelt gu oerbejfern. SDie neueren Äinberförift* ftetter ftnb umgelelpt bur# bad Verlangen ber Sugenb, Sudler gu beftyen unb gu lefen, an bie arbeit gelangt. (ginige betennen e8 öffentlich unb gcrabegu, bog, ba tyten Statt unb SBerljältniffe lein genfigenbeS j3lu8fommen gemehrten, fte bie nadj iljrer SReinung leid&tefte Slrt ber ©djriftjtellerei, nämitdj bie für bie 3ugenb, gu tyrem Seruf gemalt Ratten, um tyr (Sin* fommen gu oerbejfem, roaft jebodj niefct Ijinbert, baft fte ni$t audj ben im neren Seruf gefüllt Bütten, jttnber unterljaltenb gu belehren, unb bafe tynen bte* titelt cax^ gelungen märe. 9lm menigften gerechtfertigt für ben »ßäba* gogen ift bie blofe unter^altenbe Seitüre für bie 3ugenb. Dr. SDetmer fagt in ber (Einleitung gu feiner „SRufierung ber beutföen 3ugenblitteratur", bte mir oben fdjon angeführt Ijaben: ;/ 9&e ©Triften, bie nur gur Untere Haltung btenen, muffen unbebingt oermorfen werben. @ol$e Sotfd&läger ber langen SBeile, beren eine unglaubliche SRenge ejiftiert, fönnen nur oer- berblty mirten. Sie ftnb ed namentlich, bie bie Sugenb metyobifc} eren unb (Sbleren etfürfen, ja bur<$ rottberlplte* unb fort* gefefcte* Sefen unb fomit burdj ©enwtymmg an folc^e Settikre in ben fo biib= unb lenffamen JKnber&erjen alle ebletcn (Befühle unb Stegim» gen vergiften/' S)a8 Reifet bo$, bad Äinb mit bem Stabe ausflutten. Sie walir* haften 3ugenbfreunbe unter ben ^ilanfyropiften Ijaben poox betanntlty fe&r auf JBeibeSfibungen fonrie auf $anb* unb freie (Seißeabeföaftigung ber 3ugenb gebrungen. 9Kan erinnere fid), bog Sampe ben Sätet bie ®efd)td)te SRobtnfon* nid&t erjagen läfct, wenn grau unb Stoiber nittyt mit £anbarbeit um tyn ftjjen; aber bo$ fyaben fie ben Ätnbem 33üd>et gur Unterhaltung geboten. SDie Sugenb mui lernen; bie 6$ule forgt bafür. @ie gtebt audj nodj) l)äudli$e arbeiten auf. 9tad& benfelben ift freiließ Bewegung fe^r nötig; aber eine fortuntyrenbe Iftrperlüfce Snfpaif nung nad) ber geiftigen ift nid&t möglich 2)ie SBinterabenbe ftnb lang, an benen bie Äinber aud) eine fiifle Sefdfpftigung Ijaben muffen. gür btejemgen, meldte bann gu lefen lieben, muffen Sucher oorljanben fein, unb groar nrieber nid&t fold&e, bie ben (Seift anfttengen, fonbetn, bie i&n leicht bef duftigen. 8Bir Seute tum ber geber lieben aud) am 3lbenb ein leicht gefdpiebeneft 33u$ unb erquiden und baran, wenn eS gut ift @o »erbtenen biejenigen, roelclje mit leidet unb gut gefc&riebenen Supern bie 3ugenb ©erforgen, Sob unb (Sfyre, gleich ben SSerfaffern oon guten tftomanen für bie @r« toadrfenen. @d tann ba aud) niebt alle« wm norgüglid&em 9Serte fein; nur werben um bed SebttrfnijfeS willen audf) mit SRittelgut aufrieben fein muffen. @3 fei l)ier eine SSergleic^ung auö einem Ijöljeren (Bebtete ber Sitteratur, ber bramatif$en, erlaubt. 2)ie (Briefen l>aben befanntüd) nur an (Sötterfeften ©c^aufpiele auf» geführt unb gefeiten; aber jefct fpielt man alle Sage unb in Serlin nad> bem neueften abrefjbuc&e auf 24 Sweatern. 5Dafür muffen bo$ &HUk »otfymben fein, ober will man bie Seute lieber in anbete Sergnügungfc* totale treiben? 211« bie JB&eatergefellfcJjaft in äBehnar täglich gu fpielen angefangen tydtz, fc^rieb ®oetl>e in frier 2Bodjen feinen (Slamgo für fte unb fagte, ba feine greunbe i&n tabelten unb meinten, fo etwas muffe er nid&t f$reiben, baS lönnten bie anbeten audj: , @r nriffe wo$l, uxti er tljue; e* muffe au<$ rafdje arbeiten geben, bamit bem $ublitum etwas gut Unterhaltung geboten werben tonne/' SBenn td) ni$td weitet in Setreff ber ndc^ftfol- genben Sd^tiftfteüet unb ©Stiften fage, um tynen üjten $lafc in ber — 95 — Sugenblitteratur anguweifen unb $nen auf bemfelben bic gebülpenbe »$* iung iu x>crf Raffen, fo pgifle ic$ freUid^ nid&t, bafe oiele fein «erben, rockte bief e 8eljanblung*weife in einer hitif djen ©d&rift für aBgulei^t unb ber grofeen ©ad&e nidjt wfirbig erachten werben; aber i$ i>abe guglety eine (Befcfcicbte *u treiben unb *u regtftrieren, wa* ba ijl. (Sft läfet ft$ aber von ben folgenben romanartigen ©Triften rli<$ werben tonnte. 2Benn au$ einige bief er en befonbere Sucher erfd&ienen, unb fold&e mußten benn wotyt oon weiblicher $anb gefdjrteben fein. 3n ber (Srgie^ung aber werben bie «einen jtnaben mit ben ÜRäbd^en jufammen geleitet unb befestigt, unb fällt für jene ba^er oon ben burdfc grauen* $ftnbe befe$ten fauberen £iföen au$ etwas ab. (Brdfeere Jtnaben unb 3üngltnge lornmen natürlich in ben weiblichen ©Triften au$ oor, aber # ) %a$ bem SBidßigeren erfolgt bie (uneigetttlid^e) Söenemumg. — 96 — bo$ nur fo, bofc ftc (Segenftänbe bcr Slufmertfamleit für 9Räb$en unb grauen ftnb, unb infofern motten wir triebt leugnen, bafe aud^ junge SJefer cM mancher Srg&fyhmg wm weiblicher $anb gutes lernen tonnen, ffiie ftd^ mm feibft oerfteJjt, ifk ade* in biefer weiblichen Sitteratur rein unb glatt, nirgenb« bet geringfte Slnftofi für Sitte unb (Betritt. 2Bir be* gegnen meift gamtltengefd&idfrten, unb ba ftnb triele 3üge feinet unb d>arafc teriftifd&er ausgearbeitet, als ed von Wannern gef$ie$t; bo$ tö&t ftcfr ben« fen, bafe manche« SBeiblicbe oortommen wirb unb triel gramiltenäljnUdjfeit unter biefen Schriften, wo wir bann mdjt fagen fömten: „2)ie8 ewig 2BeibItd&e gie&t unS Ijinan." Sennod) ift Originelle« auf biefem ®ebiete entwerfen, unb bie 3ugenb* litteratur burfte biefeS Elementes niebt entbehren; befonber* ift für reifere 9Räb$en bur$ bie 3ugenbfärtftftetterinnen geforgt, unb man$eft, maft in ber i)äudlidjen (Srgie&ung an (8rmal>nung unb Untermeifung oerfäumt Sorben, wirb ^ier in fjetlfamer 2Beife ergänzt. 23a« bie perfänlicjen Ser^alt* niffe ber SJerfafferinnen betrifft, fo gehören biefe gunt Sät froren, ja ben J)ödpften Stauben an, unb fann nur oon wenigen gefagt werben, bog ftc aud Slot gefc&rieben fjaben. SBte bie Äaiferin Äat&arina, pon ben pabagogif$en Sbeen ber 3eit ergriffen, für tyre 6n!el gur ©c^riftfteflerin würbe, fo $aben in unferen Sagen Gräfinnen unb »Prtngefjumen gemeint, für tbre jungen ©efdjiedjtd* genofftnnen arbeiten gu muffen, weil btefe Sljätigfeit Segen oerfprad). 3)a8 fei oon ben Sc$riftjiettern unb ScfcriftfieQerinnen gefagt, weldje (Befd&idjten für bie Sugenb in neuerer 3eit gefd&rieben Ipben. Snbem wir ben (Sefamtembruct tyrer SBerie noeb einmal in Srwägung gießen, motten wir bemerien, bafe bie Sübbeutfc&en betberiet <9ef$le$td an Originalität, Äraftigteit unb fjrifctye bie SRorbbeutföen übertreffen, wobei wir inbeS bie frommen 3ugenbf$riftfteüer ber vorigen ^ßeriobe, welche fämtlid) Süb* beutfdje waren, mit gur 3$ergleic$ung gießen. 9tur in ber gruetybarfeit föeint ber Sorben $>eutfd)Ianbö ben Süben gu übertreffen. 2)en erquiälid&ften Seil ber neueren 3ugenblitteratur bilben bie tyri« fd^en unb bie 8e$rgebic&te neuerer $oeten für Äinber. #ier ift Drigina* litdt, ©etnüt unb (Beift. 3n fold&er 2Beife ftaben bie früheren $oeten nidfrt für bie 3ugenb gu bieten gewußt; nur einiges Oetftiidje ber 9rt gab ed für Jttnber. aber ed fe^lt aud) ben neueren (Befristen für bie* älter ein religiofer $aud> m$t, unb manches ift wafy$aft $riftli$ em« pfunben. 2)ad Sorgüglid^e an biefen (Sebufeten aber ift bie Unmittelbarfeit — 97 — unb 9tetürü<$Iett beS ©efüfjls unb ber äfof djauung, fo tote eine entfpred&enbe, ber Sugenfe ooUönraten gufagenbe unb zugängliche gform, auf jeben gfaD übertrifft ber yoetiföe Slumenfttaufe unferer neuen Sugenblitteratur ben überrollen 3fru$ttorb ber Ergänzungen jc. bei »eitern an Steig unb felbjl bie gfeber gum ergäben niemals ergriffen Ijaben, toenn bie Slot — biefe Srgie&erin gum (Sitten, biefer ©pom gur ärbeitfamlett — mi$ nu$t bagu getrieben $ätte. 34 ***** Se^rer m einer öffentlichen SBolISfc&ule SDreSbenS unb erhielt na$ 14 fauren Sttenftjalpen eine i4 bie plöfcUdje abnähme meines Sieben* oerbienfteS buwfc Erteilen oon Privatunterricht , beffen Ertrag mein fefted (Shtlommen überfliegen batte. gfreilufc mußte i4 oor JageS» anbrudj meinen Unterricht beginnen unb nic^t feiten bis äbenbS 10 ttyr fortfefcen. 2)a beftegten enblic^ brücfenbe SMaljrungSforgen bie mir ange* borene gtm&tfamteit 9 or allem öffentlichen auftreten. Es mar in bem garten SBinter 1829—30, als tefc in meinem nieberen Sa^ftübd^en, oon 7 — 98 — meisten munteren fliehten umtobt, bie Srgäljlung: »Soft $omerangenbftum* 4pn' gu f$reiben begann. ©öS beoorfte&enbe 3ubelfeft ber 9lug$burgif jebod) meinen SRamen ni^t beizufügen roagte. 2)ief e Srjäfyhmg ersten guerfk in ber 3eitfd&rift „ber SJtertur* unb rourbe mir ber Sogen SRanu* ftript mit — einem falben 33>aler honoriert Dbftfcon bur$ biefen ge« ringen @rfolg in meinen Hoffnungen getäufd&t, fd&rieb id& eine jwette @r= g&fyhmg: ,2)er golbne Änopf * unb bot biefette abermals bem Herausgeber beS hierfür an. allein biefer machte gerabe bamals Santerott, unb i$ fal) mid) gejmungen , einen anbem Verleger &u fud^en, ben i$ in bem Herausgeber beS ,®efellföafter3' *u Berlin fanb. gür biefeS Slatt aus* fc^liefelic^ fd&rieb id) SRooeUen unb unter anbem auef) bie I)iftorifdj*roman* ttfd&e ®efdjid&te ber im vorigen 3aljrl}unbert oertriebenen ©alftburger, na$ melier mid& beS ©efellfc&afterS Herausgeber, Herr »ßrofejfor ®ubtj}, auf« f orberte, (SrgätyUmgen für bie 3ugenb in ber SBeife S^riftop^S oon ©$mib gu f d&reiben. @4on früher fctte i<$ baSfelbe tljun wollen, aber geglaubt, bafe Äin* berf Triften nod> oiel weniger ©lücf machen mürben, als (Srgctylungen für bie ©rmadjfenen. Unoeraügltd) ging id> nun ans Söerf — es mar im 3aljre 1833 — unb fdjrieb meine erfte 3ugenberfläl)lung: ,2)te ©djroanen= Jungfrau', in melier tc& mir bie Aufgabe geftellt Ijatte, bie SSorgüge beS G&riftentumS gegen baS Heibentum bargufte&en. 3ur ©nfletbung biefer 2BaI)rf>eit benufcte td& ÜRufäuS' betannteS SSoltSmard&en, meines nebft feinen übrigen ®enofien in meiner 2>ugenb einen nachhaltigen (Sinbrucf auf mi$ Ijeroorgebradfjt fyitte. 2luf ©cfcmanljttbe folgte f dpn im näd&ften Monate .ber f leine Sergmann'. SDerfelbe oerbanft $un&$ft feine @ntfte^ung ber Steife meines ©d&magerS nad) gfretberg, roo berfelbe in einen ©c$ad)t ein* fuljr unb oon bem ®efel>enen genauen Sericljt mir abftattete. 3unäc^ft wollte id) ben Sefern meines Keinen Sergmannes beffen mfi&eooffe, gefabr* reiche unb gering lo^nenbe Sefdfjäftigung, fo nrie bie ärt unb äBeife, wie bie (Seminnung beS oerfü&rerifdjen ©ttberS gef#el>t, betreiben unb bie äßa&rljeit beS ©pridjroorteS, bafe etyrlicb am längften roäljre, bart^un. 3n .SUegmber SBtengtfoff ", ber als *ßaftetenbädterjunge in meiner früljeften 3ugenb f$on eine SieblmgSrolle fpielte, fteüte id& bie ©efaljren beS Steidfc tumS bar unb bie §mfäUta,feit beS irbiföen ©lüdfeS ac* @o giebt uns 9föeri$ am angeführten Orte bie Duellen oon 96 ®e- fc&id&ten an, bie er bis gum Sa^re 1857 gefd&rieben fyrtte, unb mm benen — 99 — nur wenige , tote er gugiebt, als *ßrobu!te freier ^tyantafte gelten lönnen. ®r faßt ©eile 41: ,11m eine (Srgftljlung (treiben gu formen, bebarf ed bei mit nur einer Keinen Anregung oon auj&en, namentlich einer 9tad&ri<$t ober Gegebenheit , bie midj bewegt ober rülpt. 2)iefelbe bilbet bann ben @nbpuntt ober baS ©d&lufegiel meiner Srgftljlung, von melier idj mir nie guoor einen $lan entwerfe. ÜRein 3iei im äuge be&altenb, fdjafft meine rege ^fymtafte bie bagu erforberlutyen ß&araftere unb #anb* hingen, wityrenb \n 3a$re für bie ®ubi$föe SBereinSbudftöanblung in Berlin getrieben unb für jebe feiner ßrgäljlungen erft 20, bann 25 Styaler Honorar erhalten, weshalb er oon berfelben abging, als tym ein anbrer berliner 33u#l)ftnbler 200 Später ja^rlic^ bot, wenn er tym bafür fontrattli$ brei ®eföicl)ten liefern wolle. Seitbem ift bort feine tf 3ugenDbibliot^e!* erföienen, bie mit bem «Sanb- prebiger' beginnt unb als 25fter 3ö&rgäng in unferen #ftnben ift. 3Ud Verleger erföeint l)ter SBagel in SBefel. 3Kit ber berliner Su^anblung gugleic^ aber §atte tym eine Seidiger ba8 breifac&e Honorar bed ®ubifcf$en für jebe ®efm erfüllt. SDie (Srgätylungen, weld&e er fd^rieb, lefen bie Äinber, aud& wo^l tyre ßltern, mit Vergnügen unb erwarten mit Verlangen baä 3?eue. @8 ift feinen arbeiten nad&gufagen, bafc bie 2)arftellung meift natürlich gehalten ift, ftd) oor Übertreibung faft immer bewahrt, bennod^ feffelt unb fpannt — baö ift ba8 §auptoerbienft aller feiner ^ter^erge^örigen (Srgäljlungen, bie guglei$ einen für ba8 ®ute erwörmenben ©nbrudf Innterlaffen. 3^r SJerfaffer war in religiöfer 33egief)ung ein 2Rann ber SKitte, ge* ^örte nidjjt gu ber Steige ber frommen 3ugenbfd&riftfteller auä ber oorigeu ^eriobe, aber auc^ leineSwegg gu ben rationaltftiföen älufflärern, wiewohl er fagt, baft er oon ber frommen Partei ftrenge Urteile Jjabe erfahren muffen, wenn er etwa geäufjert, bafe nic&t aUe bibliföen ®ef^ten für bie 3ugenb nü$li$ unb erbaulid} feien. Snbem er eine ober bie anbete audj einmal in feiner äßeife bearbeitet, befennt er, bafc er bieö für mt^Kd^ feilte unb immer für längere 3eit wieber unterlagen Jjabe. 2)ie erfte innere Anregung gur SugenbfdjriftfteUerei will er bur$ ©algmannS ©ittenbüd&lein r — 100 — erhalten (oben. 3Rärt$enl>afte$ unb 3aubergefdfrid&ten , fagt er, feien tfcm nie red&t gelungen, unb enblid) tfk eS wo&l ein 2ob, wenn wir es bewahr* betten, baft er ft$ oon ber Se^anblung polttiföer ober focialer Sbeen fern gehalten. ÜRierife !}at feine ©elbftbtograpljie getrieben. Sine fold&e nrinbet fetten bie (Blorie um baS #aupt eines beliebt geworbenen SlutorS. 2Bir beuten an Sinters unb äl>nli$e ©elbftbiograpljien. $err (Buftao 9tieri$ tyd oor^ treffli$ für bie Sugenb gefd&rieben. ®aS lefcte 33ud& ift ni$t für biefe ; ober au$ Srwad&fene werben ibre Stedjnung nic&t finben, ba bie gefdpty* liefen (Sreigniffe, welche ber Serfafjer in SreSben erlebt tytt, teineSwegS in baS rechte £i$t gefteOt fmb, bie ©arftellung faft nur Älagen über mancherlei ttngeredjjtigleiten unb Mängel enthält, leiber audj o&ne §umor ift. 9Bie gang anberS erfreuen bie Mitteilungen 3Bil^elm oon ÄügelgenS re 1835 tarn ßertel als ©uperintenbent nadj> ©obern^eim im iMaljetljal. @r ift oorgugtaoeife SolfSfdjriftfteller, gab feit 1846 ein weit verbreitetes SoltSblatt, ,bte ©pinnftube', fett 1858 mit $. 9JtafiuS no# ein anbereS, .bie 3Ra\t, ein SBottSblatt für alt unb jung im beutfd&en SBaterlanbe", l>er» auS unb Ijat oor unb nad) eine bebeutenbe s XngaI)l oon (Srgd&lungen ge« fd&rieben, weld&e bie foäalen SSer^dltniffe ber 3eit berü4ft<$tigen. ©eit 1853 lieg er bei Äreibel unb 9tiebner in äSieSbaben i^rltc^ eine Steige oon fünf Reinen Sugenbergd&lungen erfahrnen, welche bie fmblufcen Sefer , oon ben romanhaften ©ebilben ber fonftigen 3ugenbf Triften gur äluffaffung wirflic^er SebenSoerljältniffe tynüberleiten f ollen. - 3Ran !ann nid&t fagen, bafc fte alle oorgugSweife jugenblicbe Sefer im äuge l>aben. ©ie werben au$ oon Beuten ber oerfc^iebenften ©tftnbe, bie gur Unterhaltung Sudler in bie §anb nehmen, gelefen werben. SJorgugSweife befymbeln fte baS — 101 — Seben #ftorifd&er ^erfonen, au$ felbfi oon Sttteraten, tote Sbrifüan gfttrd&te* gott ®eßert, ebenfo gefc^ic^tiic^e Gegebenheiten, 2Bir ftnben: ,S3on bem SRamte, ber und ben 2Beg nacb 2lmeri!a getotefen - , f 2)a§ Seben Derfflm* gerd*. # 3)ad Beben bed ^ringen Sugemud", # Do§ 8fid&lein oom gelb* tnatf^all Slficber - , „2)ie Eroberung von 3Hgier - , ,S)ad Seben unb bie Saaten §and 3oa$und oon 3ieten', w 2)ie Selagerung oon SSien 1683' , „Son bem fnf$en unb mutigen ©egblifc*, t 2)er alte SBincfe"; bei anbern Serlegern unb in 3eitfd>riften no$ anbete (Srftäljluttgen, tote 3. 8. ,©tlber* bltde, 3tige aud bem Seben ausgeknetet SRenfcben - tc. SBie man fte^t, alted, neued unb neuefted o$ne Sead&tung ber 3ett* folge. 9lu$ ben übrigen Srjjäblungen, tute: ,$er Soljn einer guten 2&at* *c. liegen toaste Gegebenheiten jjum ©runbe. 3(Qed ift gut gemeint unb bat fromme, ftttltcbe £enben$. SDer Stil ift nidjt eben anregenb, bie ®r» ftätyUmg oft butd) erbauliebe Setradjtungen unterbrochen. 3m 3abrgang 1856 toirb bie Sebendgefcbicbte ber Äurfürffot 2)orotljea oon Sranbenburg unb bie ber Sanbgräfm Slifabetlj oon Springen red&t erbaulieb ergäbt. Sefttere ift nidjt bie oon ber Segenbe ald tounbertfyttige ä3ol>ltl>äterin oerljerrlicbte Sanbgräfin, fonbern bie ®ema^lin bed QergogS Sodann griebrieb oon ®otba, toelcber in bie ©rumbac^en ©anbei oer* roicfelt toar unb Diele Sa&te im ©efängnid jubrac^te, bad bie treue ®atttn mit ifctn teilte. 2Bad bie Äurfürfttn 2)orofyea oon Sranbenburg, gtoette ©ema&lin bed groben Äurftirften betrifft, fo ift fie niemals „bie liebe SDorel* genannt toorben unb febeint E»ier eine 38ertoec£dlung mit einer §ergogin S)o* rofyea oon Sagan ftattgufinben, oon melier oor ettoa 40 Sauren ein aller« liebfted Sucb ergäblte, unb bie jenen tarnen um ttjr Sanb too^l oerbiente. 3m Sabte 1864 ftnb und folgenbe fünf 9üd)lein: .Samed Soof, .©eutfebe SreueV ,2)er Seibljufar", ,93t er beutfeb« ©eibinnen aud ber 3ett ber S3efreiungdfriege\ unb bie „Eroberung oon 3Rc£tlo* oon SB. D. oon ©orn &u ©änben getommen. 3Bo Sefeluft ift , werben bie ®efcbubten vm niebt ungefunbe 9fau)tung barbieten. Später ftnb erfd&ienen: ,2)ie SReuterei im füllen 3Jleer', ,3)urd) bie SBüfte', „@rnft ber fromme, ©er^og oon Saufen" unb .(Sraf Äuget de Montyon". aide oier ftnb für bie Sugenb unb bad SSolf getrieben, beren Skbürfniffe ber treffliche SSerfaffer am beften gememfam ju beliebigen oer« ftanb. 3bc. 1 erregt bad ©raufen, 9tr. 2 tbut bad aud), aber menfölieber. 2)ie beiben Sebendbefdjretbungen ftnb tooljl nur für ©rtoaebfene beftimmt unb tonnen nur allenfalls ber reiferen Sugenb in bie §anb gegeben toerben. — 102 — ©er Serfaffer tjl unterbeS im 3al>rc 1867 oerftorben. ©n ^reunb bot eine Sebmftbefdpeibung »erfafit, meiere unter ben Ämberfc^riften mit ausgegeben mirb, aber ni$t für Ainber beftimmt ift. 3Bir lernen aus berfelben ben frommen, gemütvollen ^ßaftor lernten, als ben ftd) ber (SnU fölafene au$ in feinen ßmberfdjriften funb giebt. SRtd&arb 9aron, geboren am 31. SKärg 1809 gu ©rottlau in £)ber s Rieften, wo fein Stoter $aftor unb fpater Super intenbent war. SJon biefem empfing er ben erften Unterricht, trat bann in baS SKagbalenen* gtpnnafium gu Breslau ein unb ftubierte in ben Sauren 1828—1831 SEfjeos logie unb Ätiologie in SreSlau unb #aUe. SJon ber anfänglich mebr rationellen Sluffaffung beS SfyriftentumS roanbte er ft$ fpäter ber firdtfiefc gläubigen Stiftung gu unb beteiligte fi$ in biefem @inne bur$ ^lugförif * ttn unb Sluffäfce in ben 3eitblättern an ben Bewegungen unb Kämpfen, meldte in ben oiergiger Sauren bie eoangeltfdje Ätrc&e ©$leften8 erfd&ütter* ten. SBon 1840—1852 mar er SDiafonuS unb Steltor ber ©tabtföule in Sömen (ÄreiS Srieg). 3n biefer Stellung trat bie *ßcfcbagogtt neben ber Geologie in ben SSorbergrunb feiner ©tubien unb Seftrebungen, unb er oerfafjte bamalS eine Steige mm Sluffäfcen über fragen beS ©<$ulmefenS. 3n jener 3eit begann er audj bie Verausgabe feiner 3ugenbf$riften, meldte feitbem bei bem SJerlagSbudtöftnbler @buarb Sremenbt in SreSlau erfefcienen unb bis gu 25 9änb$en ^erangemad^fen ftnb. 3m 3al>re 1822 mürbe er als $aftor na<$ Jtrummenborf unb 1859 gum Äonftflorial*, StegierungS* unb ©d&ulrat bei ber königlichen Regierung in ßppeln berufen, wo er no$ in SBtrifamleit ift. 9Cuf ben Sitein feiner Sucher lefen mir balb ben 3ufafc: „für bie 3ugenb unb Ujre greunbe", balb „für bie 3ugenb unb baS SBolf", balb „für bie reifere 3ugenb". 3)ie ledere mödjte am erften nad> biefen ®e- föidjten greifen, meiere alle JjSrobutte ber *pl>antafie finb, wenn auefc tyn unb mieber mirflid^e S^atfacben gum (Srunbe liegen follten. SDie gfreunbe ber 3ugenb möchten jebodj Sebenlen tragen, biefe oiele folget ©efc^id^ten lefen gu 1 äffen, bie in ber Styat, mie ein SRecenjent in SernbarbtS 3Beg* meifer fagt, eine 3}orf$ule für Stomanlettüre merben iönnen. „2)aS 61>rtft« feft in ber gamilie grommljolb" ift groar wohlgemeint, tann erbauen unb gu d&riftlid&em SSomeljmen anleiten; aber „3uliuS, unb s JRaria" unb „gio- rita, baS 9täubermdb<$en", bemänteln SJerljältniff e , bie ber 3ugenb beffer fem bleiben. 3n „burd& SRadfjt gum Sidjt", „baS SEeftament" unb „baS ©onntagSfmb", fomie in mannen anberen Srgä&lungen liegt von oom an — 103 — ein f djouerli$eS <8el)ettmri& ber ©ttwidfelung ber äiertytttniffe gutn Qtatnbe« @m Ätnb ift feinen @ltent, ober bie Altern ftnb bem Jtinbe abljanben ge» tommen; ein großes SJeftytum ift in Ijödtften Unehren erworben, unb baft wirb bann na$ unb nadj guerft gum ©ntfefcen, nadjjjer gum ©lüdf beS gelben tlar. SDaS alles ift in fd&wungret$em Stile bargeftellt, grogartige bramatifc&e (Sffefte ftnb angelegt unb werben bei jungen 2efero wotyl er» reicht; aber bie einfache Sebre, bafc unrecht ®ut mcfct gebebt, bog eljrlid) am l&ngften wftljrt, foQte au$ einfacher bargeftellt werben. 3uweilen ift ein Slnlauf gu folcfcer @infa$fcit genommen, rote g. 33. in ben erften beiben Kapiteln beS SonntagSfinbeS; aber baS liebfte (Bebtet ift bo$ bem 3$er* fafler baS ©rofeartige unb ©eltfame. Sie ©abe f effelnber StorfteHung barf bemfelben ni$t abgefproefcen; aud> mufe anerlannt werben , bafi ein fpar* famer wirfungSootter ©ebraud) oon bem Sibelworte gemalt wirb. 2)aS* felbe nimmt fufc jpbod) in ben gef$ilberten pruntooOen Umgebungen unb änlaffen guweilen giemli^ frembartig aus. SebenfattS werben ©efd&M&ten Don Öaron auf ben 2BeU)nac$tStif$en erwartet werben; barum Ijat bie SBer* lajßlpmblimg jebe mit oier Sta&ljtidjien auSgefiattet, bie in einigen btefer 9ü$lem red)t wolfl gelungen ftnb. Sle^anber griebriefc fjfrang ^offmann würbe am 21. Februar 1814 in Sernburg geboren unb befugte bis jum 15. SebenSjaipe baS bor» tige ©gntnaftum. 2)ann trat er in bie Shutyfymblung feines älteren 8ru* berft gu Stuttgart als 8e$rling ein, wo er bis gutn 3a§re 1839 blieb unb feine Steigung &ur Sdjaufptelhmft unterbrüctte. Seitbem lebte er nur ber 6$riftfteHerei unb tyelt fid) in Sallenftäbt, Stuttgart, #aUe, »effau, »u* le|t in {Bresben auf. ®r foQ ein befd>eibener fWann in unglüdttid)en 93er« Itftttntffen fein unb bereits rei$lid> bie (Srfaipung gemalt Ijaben, bog eS mdjt gut ift, nur oon ber S<&rtftfteUerei &u leben. 3uerft überfefcte $off« mann aus fremben Spradjen, oerfafete bann f elbftänbig Sugenbfdptften unb giebt feit 1843 einen (Stylus berfelben na$ bem anbern fprauS. 3n fjolge tontraftlic^er 33erbtnblt$tett $at er feinem 33u<$$änbler an 20 (Srgctylun* gen ia^rlid^ für bie 3ugenb liefern muffen unb, wie er felbft gefielt, biefe gabrüt^ätigteit ni$t feiten mit SBiberwiHen gettbt. @o beftften wir benn oon tym au$ föon otel über 200 ®ef$td)ten, bie einzeln unb in Samm* lungen bei ^tynribt unb Spring in Stuttgart erföienen ftnb. 3n bem äbtffafte „3ugenble!türe" in ber „(Snqclopäbie beS gefamten (Srgie^ungS» unb UnterrigtSwefenS oon Sctynib" urteilt Steltor Aüipter über bie @r* Ölungen granj $offmamtS, „bafi bie Spekulation auf ben $fomtaftereta — 104 — foft bic eingige Zenbeng feiner Schriften fei/' äBenn inbeS bie Abenteuer oft 8 U 8****** erfunben finb unb ber deus ex machina ein gu offenes ©piel treibt, fo bog g. 8. in ber (Srgätyung „brooe Statte" ein Sotterie* gewinn, ein gurücffeljrenber oerfdjollen gewefener ©$woger unb ein im 93tt>elumf$lag wiebergefunbener @$ulbf$em guglei$ als Reifer aus ber Slot oerwenbet werben, fo läßt fu$ wenig gur (Sntfd&ulbigung fagen; aber nidjt gu rechtfertigen ift es, baß ©rfinbung unb Starftettung in ber gebauten (Srg&tyhmg großenteils berj[enigen oon SBilmfen entlehnt finb, welche wir unter bem Zxtd „bie ßfternac&t" in beffen Äinberbud&e „Sucunbe" ftnben. Übertreibungen ber gebauten Slrt tonnen natürlich weniger oortom* men, wenn ber SBerfaffer Ijiftortfcfce $erfonen unb Gegebenheiten wie im „SBityeim JeH" gu Vorwürfen feiner ©rgäljlungen wä^lt, ober fte fallen tym nu&t gur Saft, wenn er aus Romanen oon Sooper unb SWarrpat ©cenen für bie Sugenb bearbeitet. Süßer Sugenbfd&riften fyd tJrang £offmann au$ ©rgäljlungen fürs SBoB geförieben, bie unter bem Xitel „Äalenbergefc&idfcten'' gefammelt firib. Seine tompilatorifd^en arbeiten aus bem (Sebiete ber <8ef$i$te, Sänber* unb SSölterhmbe, barunter: „SMarte Stiff" nad& Sooper, „Silber unb ©figgen na$ ber Statur/' „Statur unb geben," „8uS allen SBelttetlen," „ÄricgSbilber aus alter unb neuer Seit," „Sie Slnftebier in ber $ratrie," „mibe ©cenen unb ®efd&i<$ten," Abenteuer gu SBaffer unb gu Sanbe," £eberftrumpfgef$$ten" nacfy Sooper, ftnb großenteils audj ber Sugenb geboten. @ie leiben aber oft an ben Unge!jeuerlid()feiten, welche aus Steif ebef Reibungen *c. guf ammengetragen werben, um, wie man meint, bie ftinber ga erfreuen. SDie baburc^ beroirfte Aufregung aber erf$emt uns bebenflid). &ljnlid)eS muß oon folgenben gefagt werben: „Kapitän ®pite ober bie ®olf infein", nadj Sooper für bie reifere Sugenb bearbeitet oon §rang $offmann. SuS bem Saljre 1830 ober 1881 erinnert man fi$ eines Schwärmers für bie S&re, oon ©ptte, ber fi$ mit feinem ©dfjiffe in bie 2uft fprengte, um nxty gefangen genommen gu werben. 3)er ©pi!e biefeS Sooperfcfcen — 105 — ätomotid ift ein (S&rlofer, ber um bed 9Rarnmon8 mitten einen Seemann auft guter gamilte, namend SJtulforb, bur<$ bie 3Reere verfolgt, tyn fogar auf einem gelfenriff ausfegen lägt, too er umfommen foll. 3)erfelbe nrirb aber gerettet, verlobt ftd) auf einer anberen einfamen Snfcl mit einer von ben weiblichen *ßajfagieren be8 erften SdjiffeS unb gelangt flum Seil ju feiner #abe. Den Spüe aber erreicht ber 2trm ber ©ercd&tißtett, unb fo befrtebigt bad ©ange, nur bafc SSefd&reibungen unb ©efpräd&e gu weit aus* gebe&nt finb, unb bie 33erlobung8gefc&idj)te in ber SB&at eine reifere 3u* genb du Sefern verlangt. Stuttgart, Sd&mibt unb Spring. „2)er neue Stobinfon ober Schiffbruch be8 Pacific" Sine <8r* ftctylung für bie 3ugenb nad) bem @nglif$en bed fiapitän SKarrgat, bearbeitet von grang ©offmann. Sticht foroofji ein Stobinfon, fonbern eine Stobinfonabe, aud& nid&t tbm neu in ber (Srfmbung, fonbern au§ befannten Scenen jufammengeftefct. (Sine geftranbete Familie erhält fidf) ein paar Saljre lang auf einer fru$t* baren 3nfel befonberS burdfc bie SRatfd&läge unb bie #tlf$leiftungen eined alten Seemannes, ber SRobinfon l>ei&t unb tväljrenb ber langweiligen Sage auf ber 3nfel feine Abenteuer ergäfylt, bie i&n aber bod& niemals oereinfamt &aben. 2)a8 SBudj) ift em§ für Äinber, roril bie gamilie Heine Äinber &at, von benen ber vierjährige Änabe ein Saugenid&tS ift unb gumeilen tüchtige Silage belommt. 3ule$t lommen tjunberte oon üöilben auf bie 3nfel, meiere bie oerpallifabierte gamilie angreifen unb gu 2)u$enben oon ben SRännern erfc&offen werben. ©nblidj aber ftürmen fte bodj fo grimmig, bafe fte bie gtoei SBerteibiger mürben übenounben §aben, wenn ni$t plöfc* licfc ein Sdjjiff erf dienen märe, ba3 mit jtanonen unter bie SBilben ge- soffen fcätte. Die gamilie toirb gerettet; aber ber toaefere Slobinfon fällt bei bem gelungenen 93erfudj, fie mit äüaffer gu oerforgen. 2We8 fd&on ba gemefen. gür lefefjungrige Knaben inbeS immer nod) ein unterljaltenbeS 6ud) mit vielen in ben Segt gebrueften Sduftrationen. s lRit ber SaljreSjaljl 1867 ftnb oon grang ©effmann in Stuttgart bei StymM unb Spring mieber fünf ©efdjidfjten erf dienen: „®in 3Mtonär," „Säen unb ernten," „Sreue 3)iener," „3tgeuners3friebl," „Belagerung von ßolberg." — 106 - (Bang in bev gewohnten leisten 8rt, bei bev e* auf regten 3ufammen* fym% unb folibe Segrünbung ni$t anlommt, Spannung bur$ triel ge* braudjte SRitteC erzeugt wirb. Sfafeer biefen eingeht oorljanbenen ®efi<$ten unb Searbeitungen er* fd&eint bei bemfelben Serleger feit 1845 eine 3eitfdptft mm grang #off* mann „ber 3ugenbfreunb", von 1851 ab „ber neue 3ugenbfreunb" genannt 3eber Sanb enthält reiben Stoff gur Unterhaltung unb Selefcrung: ®t- gä&lungen, geograp&iföe unb et&nograpljtfdjje Säuberungen, ®ebi#te *c Sie (Srjätyhmgen ftnb fe^r »erfd&iebener 9(rt, gemütlid), ftnbiid^ , elegant, aber audj nrilb, g. 9. „ber *J$age beS Äönig«" von gfriebridf) Henning. Solche ftd& nrieberbolenbe Scenen, wo SRenfd^en graufam mit §unben ge« &e$t werben, foulten ber 3ugenb nid&t bef onber* gur Settüre vorgelegt wer* ben. äuc$ bie et&nograp&iföen Silber g. S. „@in älbenteuer unter ben Black-feet" ftnb gewaltfam, rote fo trieleS von §offmann aud bem 6ng* iifdjen fiberfefcte. Se&rljaft unb fdfpn ftnb bie urirflidfr geograp^ifd^en unb naturgeföicfctlid&en Stüdfe, leitete fd&ön ißuftriert. 3)a8 @mpfe#en8ioertejte ftnb bie biograpl>ifd)en äuffäfce, gu meldten ^Portrait* nad) ben beften ©or* banbenen ©ticken unb Sityograpbien gegeben ftnb. Unferem Sü^lein tft in ber oorliegenben 3. aufläge ein befonber* für bie ßberflajfen ber Solttföulen beregneter Äatalog von lefenSroerten 3ugenbfdjriften beigefügt. 3n biefem Sergeifytifje tft neben 9Keri$ unb SB. ©. von $orn, beren Sßerle »orgugSrorife Serüdrftd&tigung oerbtenten, aud) gfrang §offmann mit mehreren fcier nid&t ermähnten Sd&riften vertreten. 3uliu8 #offmann, ber SReffc beS vorigen, Reifet mit feinem ooll* ftänbtgen Flamen ©ottfjilf gerbinanb Sultuö grtebric^ unb ift 1823 gu Sattenftäbt geboren, So^n beS älnljalt * Semburgif d&en ÄonftftorialratÄ griebrtd) #offmann, eine* Sruber* von grang. @r ftubierte in §atte, Sonn unb Serlin, machte SReifen nad) äBürttemberg unb ber S$i»eig unb mar bann groei Sa^re (Srgtelpr in Äonftantinopel, teerte mit einem Seil ber gamilie feines $Pringipal3, eines ßberften, gurüdf unb nalpn barauf eine Stelle als Subbialon unb SReltor in SoStmg an. 3m Sa&re 1855 ftarb er nad) längerem Sied&tum. Seine Sd&riften, bei Sreroenbt in SreSlou erfötenen, geboren nur gum Seil unter bie Äinberromone, fo: „$afe unb Siebe/' „SDer gerbrod&ene Se$er," „3)ie ®efön>ifter," — 107 — „Äopitän Stöbale," „Stufe mi$ an in ber SRot, fo roiH i$ bi$ erretten/' „SDte lefcte 2Bad&t," „@ljrlid> mäljrt am längften," „$ie <5i8fa$rt," „Der fdjwarge @am ober SJtenfd^enraub in Stmerila." 5Ra$ ber Seitüre be3 „gerbrod&enen Sed&erS" unb ber „©efd&mifter" muffen wir fagen, bafc ^ter etma bie Stomantit Styriftop!) ©cfjmibö gu finben, bie fromme Slbftd&t jebod) weniger ffd&tbar tft. Die (Srfmbung erfäemt Ijier unb ba ledf unb unmothriert; mir fanben aud), bajj ber $aben ber (Sefd&id&te jumctlen oerlaffen mar unb ju lange bei ©njelljeiten oermeilt mürbe, fo bafe bie fonft beabsichtigte Spannung baburcfj litt. 2)a8 @nbe ber ®efd&id|jten mar &iemlid& gemaltfam herbeigeführt; bod& oerriet ber gan^e Sn^alt eine gemiffe Unfd&ulb, bie überall oon 3%ü für bie reifere Sugenb. Stuttgart bei ©d&mibt unb ©pring. 2Ber bie Seitüre oon ©eeabenteuern liebt, mirb biefe ©übpolfafyrten jum Stobbenfang gern lefen. Sooper mifcfct audj) etmaS Stomantit hinein. 3m Sntereffe ber 3ugenb münzten mir, bafe bie (Sefpräcfce unb ©dplbe* rungen oon <8egenftönben, bie bo$ triebt re$t jur Stofd&auung tommen tonnen, weniger lang ausgebest mären. ff ff — 108 — ©er oben genannte ftriebridfr $offmann tyti mancherlei für bie reifere 3ugenb gefd&rieben: gabeln, Parabeln, Biographien Ijiftorifd&er $er* fönen, Säuberungen bebeutenber gefcfcid&tKdjer Gegebenheiten. 3)er SRame ©offmann tritt alfo in ber 3ugenblitteratur ^ödjtft bemerlenSwert auf. #at bodi au$ SBü&elm #offmann SRiffiondgef^ten für bie 3ugenb unb £einri$ # off mann }u granffurt a. 9K. „ben Struwelpeter" heraus* gegeben, über ben mir fpftter fpred&en werben. *JJl)ilipp Äörber, Seljrer in Nürnberg, einer ber frudjtbarften 3u= genbfd&riftfteller, oerlegt bei Sofcbedf in feinem Söo&norte. @in ä$er$etd&* nid feiner Schriften nebft empfeljlenben Ärititen, oon ber SBudjfymbluncj ausgegangen, enthält 51 SEitel oon Supern, n>el$e, mit ©ta&lfttd&en unb tolorierten Silbern auSgeftattet, oon 1845 — 52 erfdjtenen finb. StoäSBer* geid&ni* untertreibet geograp&ifd&e, gefd^id^tlic^e unb allgemeine ©rjätyungen; allem triele biefer ©Triften ftnb offenbar entroeber geograp^ifefy? 6djilbe= rungen in romanhafte @rgä^lungen verflochten, ober gefdjidjtüdje Sljarals tere in romanhafter Sßcife bargeftellt. Won ber l>iftorifdf)en (Sqd^lung „©erap&in ©^öld&er," bie flu Anfang bed ftebenjäijrigen Äriege* fpielt, unb von „ber §>trt oon 2)ambad&" gilt bieS unter anbern gen>$. 2)er SJerfaffer gehört alfo burdjj feine allgemeinen @rjäl)lungen, toie burd) oiele aus ben genannten Äategorien unter bie Stomanfd&retber für bie 3ugenb. 2BaS mir gelefen fcaben, ift frtfd^.unb anfd&aultd& bargeficUt, bieder* binbung groifc^en entlehnter ©d&ilberung unb erfunbenen Gegebenheiten ge= fd&idft beroerfftedigt. 2)ie Äritifen ber Mitarbeiter in Gern&arbiS 2Beg« roeifer rügen an ben ©Triften Äörberä SKad&läffigfeiten im ©til unb 2luö= brudf. SBir fyaben jeboct) nur in festerer Sejjieijung Ijtn unb nrieber 35er* ftöfce gefunben, alfo vielleicht fpätere oerbefferte Auflagen oor un% gehabt, unb wollen nur bemerfen, bafe fiel) manche 2Bieberfyolungen in ben Sudlern „ber »ßoftmeifter oon Suptenjorg," „ber ®udffaftenmann" unb „3uliu8 93ati)3 Steife naefc Galcutta" finben, roorauS ftdfj freiließ ergiebt, baf* ber SSerf affer oljne viel 3lu8waljl für ben Sefeljunger ber jungen SBelt arbeitet; bod& forgt er für moralifd&e, wie tnteüeftueUe Belehrung berfelben an be* treffenben ©teilen mit päbagogifdjer ©ewiffenljaftigleit. 33on ben Äinberromanen ÄörberS, oben „allgemeine (Srjäljlungen" genannt, tyeben mir Ijervor: „$eter ®lücf8felb, ber gebefferte 3Rü&iggänger," „S)er verlorne ©oljn," „2)ie 3merge in ber *JJilatu3alpe" (SJtärd&en), — 109 — „3)er ©eelenoerf&ufer ober Submig ÄiefewetterS ©d&idffale," „SDte ®ntffil)rung, ober ®otte8 äuge ma$t," „Saft görfter&auS am 3Jlori$berge," „©er SogfoiQ *** 3n»aliben," „9ab|afar ©$öpff, ber Seibier/' 2)iefe lefcte @raä$lung enthält auj$erorbentli<$ triftige 3üge unb fü$rt in bem Ijiilorifd&en §intergrunbe, welchen ber ©tanb ber Sföenenjttd&ter in gfranlen bilbet, eine feljr mertooDe, üolfttümlic^e Reliquie vor. gferbinanb ©d&mibt, früher ©emeinbef^uHe^rer gu Berlin, je$t in mo&loerbienter Stulje bafebft lebenb, ift burdj) bie ©efinnung, wel$e jt<$ in feinen Supern au3fpri$t, burdj ben gleife, ben er auf fte menbet unb bur$ bie umfangreichen Ijiftorifdjen Äenntnifte, von melden fte 3*ugniÄ geben, einer ber bebeutenbfien SugenbföriftfteDer. @r mürbe am 2. Ottober 1816 ju granffurt a. ß. geboren, überfxebelte aber balb mit feinen (Sltern nad& SReuflette, mo fein Sater, ber in ben gfretyeitöfriegen mitgefod&ten &afte unb oemmnbet morben mar, ein tleined 2lmt erhielt. SDort befugte er bie ©eminarfd&ule unb mürbe früb von ®ef$ictyt3Porträgen fo angeregt, bafs er ftd^ in ©ebbten über f)iftorif<$e ©egenftänbe oerfud)te. ©ein SBater mar ein eifriger preufeifdpr Patriot; über feine SKutter dufeert er ft<$ ftets mit ber inntgften Siebe unb fagt oon ibrer fterttgleit im ©rjäfjlen, fte glidfj „einer S^ronil, mit Silbern in #olj, mit ©prüd&en unb ©bergen." Waä) feinem SBater* Sobe oerlebte er einige Saljre in einer Dberförfterei, melden Auf enthalt er in feiner @rgäl)lung „3anfo, ber 3Mer" f Gilbert* Später bilbete er ftd) im Seminar gu SReugeUe gum Setter au3. 3n feiner anfangs förgltd&en ©teile gu Serlin Jjat er nidjt nur für feine eigene gamttie, fonbefn für mehrere SBermanbte unb arme greunbe ben SebenS* unterhalt gu ermerben gefugt, unb bieS mar mit bie SSeranlaffung, meldte il>n gum Sugenbfd&rtftft eller machte; bod) Ijat au$ baß lebhafte @rgreifen fodaler 3been unb bie Segeifterung für 9Renflung „bie glüctlid^e Snfel" ge* f$rieben unb fügte eine äbnlidje „ber ©<|tffMapitän" tyngu, in beten $or* — 110 — rebe n>tr folgenbe« lefen: „3n ber glüdtli$en Snfcl geige i$ ben SBerfaD, l)ter ben Slufbau bev (Sefettfd&aft. 3n einem (Semetnbeieben, roeldjeä bad Familienleben im grofcen unb baS ©taattteben im Keinen barftettt, lajfe i<$ bie (Elemente tyeroortreten, bie gut (Sr&altung unb SSolIenbung beft einen unb bed anbern notroenbig finb. Keinem ber geehrten Sefev wirb ed aroeifel&aft fein, reelle franl^aften gefeQfd^aftli^en @rf Meinungen i$ burd& beibe ©Triften gu befftmpfen fudp." SDie Suchet, von benen baS erfte im Safcre 1847 erfefren, finb eigentlich 33olt8* unb Sugenbfd&riften &ugleid&. 3Rit anbetn (Srgfl&lungen roanbte fufc tJerbinanb ©d&mibt ben Äim bern &u, 3. 8. mit „ßäroin," „Sa^o," „ber ßljriftbaum," 3)efoe« „So* binfon," „(Spljeuranlen," ,3Raiblumen/ .©olbregen* jc. 2)ie leiteten brei erfdjjtenen ju 2Bei§nad&ten 1867 in einem SBanbe unter bem SXtel „fileine (Sr Ölungen unb 3Rärcfcen für Änaben unb 3Jtäbd&en t>on 7 — 10 3a$ren," fpäter ttynlid&eS unter bem Sitel „gür Heine Änaben unb 3Jtöb* d)en," beibeS big auf bie 3Rärd>en fe&r empfe&lenSroert. $ierfter gehört au$ bie ^Bearbeitung von ©uHioerä Steifen nadjj ©roift unter bem SStel „bie Sföefen unb bie 3roerge." gerner bearbeitete er Stoffe aud tnbifc&en unb anberen orientalifd&en ■Dtärd&en, rote „9tal unb 2)amajanti" unb „©afuntala," ebenfo bie gried&i* f<$en unb altbeutfd^en SBtytyen unb ©agen, jene unter bem Stiel „(Sötter unb £dben" U nb „§eroengefdSjid&ten aud ber griedjjiföen SBorgeit/' tun biefen „bie gritl)jof=©age," „Nibelungen," „®ubrun," „SBaltljer unb §ilbegunbe" unb „ber 9tofengarten" tfie&e au$ bei ben ©agen). 3la$ feiner Meinung ift roeber bie Ijumortftifd&e 3lrt Sedferfc, nod) bie breite 2)arfteHung ©d&roabd bei ben gried&iföen (Sötter* unb #eroengefdf>i<$ten für bie Sugenb geeignet, namentlich ftnbet er ben #umor für ®ef#i$ten üon (Söttern md&t pajfenb. (Sr betyanbelt bie lederen mit einer 3lrt @^r« furcht, raätyrenb bo<$ ber Slpoftel *ßaulu3 fagt: „3)er ®öfce ift nid&ta.*) @r ftnbet femer Quellen bed SrofteS unb ber (Srbauung au<$ in ben SluSfprüdjjen ber SBeifen bed -BtorgenlanbeS, rote in ben 3ßorten unb Saaten ber ausgezeichneten Männer aller 3eiten. 3n „ber glüdflid&en 3nfel" finb SlUal) unb -Dtuljameb bie rettenben SBefen. SDie trefflicfcften Männer »erfd&iebener Nationalitäten, befonber* SDeutfd&e, geben tym Gelegenheit, ber Sugenb bie beften Sorbtibet gur Nad^a^mung *) ©eine Abneigung gegen $umortfttf<$e Be^anblung ber (Sötter* ©agen in 3ugenbf$tiften bürfte ro<$t ganj o$ne päbagogifd^e &ere$tigung fein. — 111 — bargufteKen. 2Bir finben 33iograpl>ten von 3ofeplj II., § erbet, ÜIRogart, ®eHert, SIRofeS 3RenbelSfoi>n, $eftaloggi, @- 9Jt- Sknbt, »lesanber von §umbolbt, ®oe$eS unb ©d&iUerS 3ugenb* unb 3ünglingSgeti, ^Benjamin fjranflin, beffen 3ugenb übrigens nid&t burd&auS nadjalpnendroert ift, unb ®eorge ©afoington, beffen Seben aus fiberfefcung engliföer Originale au» fammengeftellt werben mu&te. SDiefer Sirbett gebührt ber »Preis, unb ift bie SDfttteilung feiner SebenSregeln böcfcft banlenStoert. gerbmanb ©d&mibt bearbeitete ferner rein romcmtifdje Stoffe, rote SaffoS ..befreites 3erufalem" unb SBielanbS „Dberon", giebt nooettiftifd&en unb gefd)id>tli$ fagen^aften, bie ©IjafefpeareS ®eniuS in 3)ramen »er* tpanbelt \)elm Sett," „bie Surfen oor 3Bien," „ber ÄöWer unb bie »ßringen," „aus ber 3ugenbgeit beS grofeen Äurfürften," „Oranienburg unb tJe&rbeUin" k., wobei bie gute 3lbftdf>t nic&t gu verfemten ift, bie Sefer burd& ©cfcilberung oon ®rofetl>aten gu gleichem Streben gu begeiftern. Später tyat er ft$ faft auSfc&liefelicfc ber oaterlänbtfd^beutfdfjen, gulefct ber branbmburgifd&*preufeifd)en ©efc^ic^te gugetoenbet. ©o förieb er „bie 3u« genbgefd&idfjte §riebri<$S beS ®ro&en," unb t>a biefe in ben l)ö$ften Greifen Seifall fanb, nmrbe iijm baS ®lüc! gu teil, burefc eine *ßenfton unb burdfc mehrjährigen Urlaub von ber ftäbtijtyen SJeJjörbe Mittel unb 3Hufee gu erhalten, um bie preufeifefce ®efd)icj)te gu fdjreiben, oon ber fpäter bie s Jtebe fein toirb. gerbinanb ©d&mibt fyat audjj mehrere ausgezeichnete (Sele^rte gur 2tb* faffung oon SBerien über bebeutenbe »ßerioben ber oaterlänbif$sbeutfdf>en ©eföic&te oeranlafet , welche in too&lf eilen ausgaben erf feinen, ©elbft gef ^rieben $at er nodfj in biefem ®enre: „33urggraf griebridjj von 9türn« berg," „ber ^interfönig," „SBaHenftein," „®uftao Sfoolf," „bis gum roeft« falifd^en ^rieben," ledere vier au$ unter bem Stiel „ber 30jpreu&enS ®e* f dS>i$te" jc. 3)ie arbeiten über bie Jtriege oon 1864, 1866, 1870 unb 71 mufften aus 3eitungSleftüre entnommen werben, geugen aber oon toarmem Patrio- tismus, ebenfo bie ®ef^tsbilber unter bem Stiel „®etoalt unb Sift - 112 — t5rtanfreid>« gegen $eutf$lte „bie glfidRi<$e Snfel ber 3nternattoitalen" toenbet ft$ $err Sd&mibt gum anfange feiner litterarifc^en Xtyttigfett gurücf; ba* mal« fcfyneb er eine „glü in Stalin unb Srnft OTorifc Slrnbt faben fu& fe^r günftig über gferbmanb Sc&mibtS arbeiten auö= gefproc^en unb meint jener too&l oorgüglid) bie Searbeitung gried&ifet oereimgt, oon toeld&er {leben 3a&rgdnge bei üDiolp unb Somp. in ©erlin herausgegeben fmb. Später ftnb feine arbeiten in eine anbere SBerlagSljanblung, bie oon #ugo Jtaftner unb Somp. übergegangen. Sie „(Befötd&tSbilber" erf$einen im SBetfage oon HRa% Söttd&er unb ftnb, wie bie meiften früheren Sachen, mit an* fpre$enben Silbern auSgeftattet. S)a3 jüngfte, oor furgem erf$ienene SBert beS no$ immer raftloS tätigen Sd&riftftetterS ift: „gfrauengeftalten aus ber Sage unb ber (Befc&tc&te aller leiten unb Söller. $ür Scfcule unb #auS gefammelt unb bearbeitet/' 3ena, $erm. ßoftenoble. 8 JL — bie Jtritit ^at baSfelbe re$t günftig beurteilt. Sead&tung oerbttnt au$ Sd&tmbtS „State Sugenb« bibliotlje! (Serlin, £1). $ofmann k Sanb l Jt), in ber Ijeroorragenbe 9Rdnner att* ©eutfölanbS (Begemoart unb Vergangenheit, ber jungen Generation als Sfatfter oorgefltyrt werben. S)ie »bfwfct, bei beren äluSfü^rung ber alte SReifter oon jüngeren Mitarbeitern unterftüfct mirb, ift ebel; bodjj l>aben — 113 — leitete in ber Äunft ber einfachen unb Haren SterfteBung nodj> mancherlei gu lernen. 33egügli$ ber Süc^ertitel oerwetfen mir auf ben angehängten Katalog* SDa eö bei ber SJtenge tljrer Sirbeilen nity »ollftanbtg gelungen fein bürfte, bie üorfte&enben fteben Tutoren unterfd&eibenb gu d&aratterifteren, fo wollen nrir bie* fyier nod^ bur<$ Begeidfpumg ber oerfc&iebenen Stoffe ©er* fudfcn, welche fte bearbeitet Reiben. ®uftat> SRierifc rodelt meift merfroürbige Begebenheiten, rote fte im ÜJeben oorfommen, unb wie fte jt$ i&m in (Srfabrung unb Seftüre bar« bieten. £). 2B. von #orn nimmt bagegen l)iftorifd() bebeutenbe $erfonen unb SBorfäUe gu Stoffen feiner (Strahlungen. 9ti$arb Baron erftnbet fxd) felbft auffaSenbe S$ic!fatet>er!ettungen unb erjagt fte gu moraliföer SBirftmg. tfrang unb 3uliu8 §offmann benufcen aufcer natye liegenben SebenS* oer^altniffen audf> SBerfe au$ fremben ©prägen, um burdjj Überfefcung unb Bearbeitung für bie Sugenb biefe gu oergnügen. Wlipp Äörber fuc&t fid) $erfonen auf, beten Seben in grojje ge* f$t4)tlt$e Begebenheiten oerflo^ten ift, um biefe romanartig barguftellen, benufet aber aud? geograpipf$e Säuberungen aud nriffenfd^aftUd^en SBerien unb 9teifebef$reibungen in unter^altfamer Berbmbung. gerbinanb Scfcmibtd felbft erfunbene (Befristen ftnb gum Seil t>on focialen 3been bur^brungen; fonft aber liebt er eö befonberS, fagenfcafte unb romantifdje 2>t$tn>erle in eine ber Sugenb »erftänblid&e unb gufagenbe $rofa gu überfein. Dr. 2. $ibeau, (Srgie&ungSvJnfpeftor unb öetyrer, geboren in Berlin 1805, trat, bur$ @$ul$ unb *Prioatunterrt$t oorbereitet, im Sa^te 1831 in ba3 Äbniglic&e Seminar für Stabtfd&ulen unb na$ Dreijährigem Befucfc ald Borfte&er in ba8 Ijieftge Suifenfttft, in meinem ämte er bis gu feinem 1875 erfolgten SEobe blieb. äu&er einigen bramatifd&en unb oerfebiebenen bettetriftifc&en arbeiten finb folgenbe 3ugenbf Triften oon i^m erf dienen: „3)orf äBangen&eim," „Snxm IIL/' „$ie gamilie ©alter," „De* Opfer* befter J&on," „Der Sc&miebelebrlmg/' „Kljomaa $olgenborf," 8 — 114 — „3freunbföoft unb Stinbetfiebe," „Ser ©inat/' „Sie Beine SRobinfon" *c Sie Grgä&lungen befymbeln meifk ba* ©d^idffal folget SRenföen, welche bur$ grofee Slnftrengungen ft$ au* tiefer «rmut j>ber bo$ geringem Stanbe emporgearbeitet unb befonbere Salente auSgebilbet frben. ©ol$er 9bt ftnb: „Ser ©c&miebeleljrling," „be* Opfers befiter 2$on" unb „ffi&oma* folgen* borf." Die leitete (Befdftd&te geigt auä), totlty ftttlüften (Befahren einem folgen ßmporlömmlung bro^en, unb rote er leicht arme (Stern oergifst unb t>erfömäl)t 3n bem „Sorfe SBangen&eim" wirb ber Sbdßolg gegägtigt ber gleifj gtoeier Saueroföljne rei$ belohnt Saft aDe* tfl fetyr gut ge* meint; aber bie Srftnbungen ftnb gar gu roiUürlty, unb ber Serfaffer ge* fällt ftdj in SarfteHung von rüfcrenben ©cenen. Siefe fföler ftnb cm auffaDenbften in bem 8u#e „bie gamilic äBalter." Siel beffer ift $errn gibeau bie gef $i$tlid> nooeHiftiWe SarßeBung „Sman HL, 3ar oon Stufslanb" gelungen. Gr oerjieft eft treffli$, er* greif enbe Auftritte gu föilbern. ©$abe, bafe er ni$t anbere gef$t$tlt($e $erfonen ober Gegebenheiten gu (Begenftönben feiner SarfteBungigabe ge* ma$t $at» „Sie Ileine SRobinfon" mufe eine Abenteurerin genannt werben; berat auf einer Snfel finben mir ba* oierge^niityrtge 2Räb$en in ©djiffsjungen* tro^t nur ro&ipenb eine* Monats unb no$ bagu mit $rem Äapitan. $er* na$ lommt fte na$ 9ReBa, Seruf alem unb ftonftatttinopel, um al* Siener eine* (Brafen, beffen Sraut fte wirb, in* elterltdje $au* gurüc^ule^ren. 2Berat bie aJteinung mar, bie jungen Sefer unb Sefermnen mit ben Sied* mürbigteitrn gebauter ©tobte gu unterhalten, fo mag man ft$ biefe @m* Ileibung gefallen laffen. Sie tcn, nrie fte für ben 5Re* Iigion*unterrid^t bei Jtinbern f$on me&rfaifc bargeboten ftnb. Siejenige gum gmeiten <8ebot ift nid>t neu, fonbern eine föon oor$anbene in nidjt glüdttidj oeranberter (Beftalt grang SBieoemann, ber fu&m fp&teren »üd&lein als SBerfaffer ber „©amenlörner für Äinber&ergen" begeic&net, will, bafe biefe eine (Brunblage beim erften 9teligion*unterrid^t für Äinber oon 6—8 Sauren fein f ollen. Sie Rritif nennt biefe SBerfe unb Heineren (Sebtyte nur Seigaben unb - 115 — fkeüt fte ben #etrfdijen nad&. 9bid|} wm einet früheren ©$rift beft JÖer* fafferS: „3)er treue Änec&t tc, eine erggebirgif<£e 3>otfgefd^te für bie reifere Sugenb," 2>re$ben 1856, fprid&t fte mit geringe« Sfaertamwig (fie^e Sern^arbift SBegmeifer); ebenfo oon ber folgenben: „Steuer Suftgarten, bie gretftunben fröpd&er 3Räbd&en in Silbern unb Steinten." ©djneeberg 1852. Sn bem 8u$e „SBie i<$ meinen ftleinen bie btbltfdjen ®ef$i$ten er* gaijle, für Se&rer, Seherinnen, ©ouoemanten, äföter unb SDttttter, cax$ für bie kleinen felbfL Neunte vermehrte unb oerbefferte Staffage mit 61 #olg* fd&nitten, Bresben 1881 bei 3Weinf)olb unb ©öljne," ftnb bie altteftament* liefen ®ef$i$ten, inbem fte bie finbltd&e ©prac&e gu reben fud&en, mit Slud» nannte einiger gelungener 3üge, giemlidfr mißraten. Sie neuteftamentlien, in melden ber SJerfajfer, roie er in ber SJorrebe fagt, ben ^eiligen @mft beibehalten, (offen ftdj unter ben ungültigen Bearbeitungen ber biblif$en ®ef$t$ten für Ämber eljer empfehlen. „#unbert ©efd&id&ten für eine SDtutter unb i&re Äinber." 6. 9ufL SDreSben. IDlan tann von bem Sud&e nur fagen, bog ed um beft frommen 3n>edte* nriBen unter ben Jtinberbüdjjern mittlen möge, wieioo&l bie ®efdjp$ten in ber Srfinbung toenig ©efcfctdf geigen. „günfunbgwangig Sieblingälapitel für braoe Ätnber," 2e# von ule." Aber ba* 2ßär$energä$len foUte ber SScrfaffer (offen; berat er fd&etnt und barin nid&t glüdflid), n>ie g. 33. ba3 7. Äapitel ,,»on Städ&fen unb gü$fen" geigt. ©päter fyd grang üötebemann eine „iDuftrierte Sibliot&e! für bie 3u* genb" in 12 Sänben in SDreöben bei (S&lermann herausgegeben. (Sr ift Ijier gltidfli^er unb bebeutenber als in ben früheren Supern. 3)ie ©rgä^s lungen im ©enre oon ©ufia» 9iieri$ unb ^frang $offmann ftnb meift ge« lungen. „9togi. ber ©etebub" tann ben jungen Sefer roaljr&aft erfreuen, mä^renb bie (Srgctylung „in Ungarn' 1 gnrifd&en ber ©djilberung nationaler 8* — 116 — Statur unb Sitten Scenen fd&ilbert, bie me&r ©raufen als 3nterejfe er- regen. SDie Heineren moralifd^en (Srjftljlungen unter bem Sötel „fjriföe Blatter" ftnb gmar geioö&nlüijer unb fturoeilen faft gu linblic^ natürlicher 8rt, ober in ber fyat von frifd&er SarfteUung. S>ad 8ü$lein „2Ba8 bie Statur beh Äinbern erjctylt," ift fefjr gemütlich unb ftnntg, oft tixocä feit* timental ; bie SBerfe ffiefeen gut. ©n SBorjug ift e3, bafe ber SBerfaffer bei jebem 8ü#lein ba* ällter angiebt, für toelc&eS ber Snljalt beftimmt ift. 2>ie übrigen SBanbcfcen enthalten an größeren @r§äl>lungen, bie je einen 8anb füllen: „8Ber nur ben lieben (Sott lägt walten/' „9)er Stedjte, ober bie beiben ßrben," „S)ie äSalbtapeQe/ 1 ,,©ie *Perlenf$nur," „(Sin Äinbtöraub im 30 jährigen Kriege. 14 ferner unter ben Sitein: „Sunte Steinten," „2autrdpf<$en," „9Rärd)en grotfe^cn Qimmel unb @rbe," tleine moralifd&e (Srgäljlungen. @inen liebenStoürbtgen Srgd^ler lernen nur in @mft #altau& !en- nen. @r i>at in Stuttgart bei Seifer 1869 unb 1871 „3)rei Sänbe @r* Ölungen für bie 3ugenb" erfd&einen laffen. „Jtofamunbe tum ber Sd&roa* nenburg" erinnert fdjjon bur$ ben Sütel einigermaßen an 6&riftoplj oon Sd>mib. 2)er „Kameltreiber" nimmt ben Stoff auö ben $almblattern. „3)a3 ratfelfcafte ®efpenft" unb „ba3 überrafdjjenbe (SeburStagSgefd&enT' ftnb überaus bumortftifd) ergäbt, unb bie fromme SBenbung gegen ben Schlug ber legten @r$errfd&t natürlich in ben „3mangtg ®ef^i(^ten ber fcfcönften eoangelifd^en Ätrd&enlieber" oor. SBir tyaben berglei^en f$on mefcrfad), unb e8 ift bei biefen @r$äl)lungen nur gu erinnern, ba& folc&e in ber eoangeltföen Ältere entftanbenen Segenben nid^t burdpoeg für tyfto* riföe SBa&r^eit genommen werben bürfen. 2)ie n>iffenf$aftli(be Äritö ent* (Reibet anberS barüber. „®ef$id)ten au* bem Seben, bem beutföen Sbriftenoolt erjä^tt" oon Srnft §a!iauS. 3 »änbe, fämtlic^ 1869. Stuttgart bei »elfer. l. „(Sine 2)orf$roni! in vier äbfdSjnitten," a unb d erföütternb, b — 117 — unb c ljö<$ft bumoriftif$, wie ein armes Sd&ullebrerleben immer am beften bargefteSt wirb. 2. „3fof greierS gfüfeen," fe&r luftig, gulefet fromm. 3. „Drei toaljre Srgäljlungen aus ber SReugett" unb „ein 2umuo&rter* leben/' lefetere* natürlich nrieber ooSer #umor. Sie iDarftettungSart beS SerfafferS ift $>$fk lebenbig unb erinnert, feljr gum Sorteil fetner tyvo* bufte, fi^tlid^ an Jtarl Stöber. „3nteref[ante Srgätyfongen für bie 3ugenb unb ba* reifere Sttter, ge« famntelt unb bearbeitet von <$. Sauer. Stuttgart bei Seifer , 1867 bis 1871." ©er crftc 8anb enthält moraliföe ffirgäblungen, Stufte* gur Sfaufc eiferung; ber gtoeite merhottrbige 2ebenSf#ioburc& fte guroeilen ehoaS fentimental unb breit nrirb. <8uteS fte&t ber Sefer überaß im S8erglei$ mit bem SBöfen, baS gur aibfd&redfung geföilbert nrirb. „$ttben unb brfiben, ober oon Süppel na$ Stlfen." (Sine Srgäljlung au* bem S<&leSurig*$olftemfd)en Äriege im 3af>re 1864, oon DSfar #die bie ©eföid&te in ÜRancg, um gu fpannen, ins <8ntfefclid&e gemalt gu werben brausten. ßstar §ödter Ipt in neufter Seit gu gwng #offmaim8 3ugenbbibliotIpt beigetragen unb aufeerbem unter bem Xitel »SuSroa^l beliebter Srgityler beS äuSlanbeS* englifd&e Stomane für bie Sugenb bearbeitet. „91m Styein roäipenb ber Belagerung unb Übergabe Strasburgs im — 118 — 3a$re 1870/' Sine Crgätyung für bic Sugenb oon Dr. @. »toerti. Seipjtg bei äBdUtter. 9ki$ &ier bie a$rf$etnltdj)e ©rftnbungen. Sie ®efd&idijte tft 100W m$t in aOen tyren 3ügen ber äBirflic^Iett entnommen. „tJürS SBaterlanb," aus bem Seben eine* baipifd^en JErompeter* oon §friebri$ Sampert, Sertag ber 3taff($en Sudföanblung in 9iörblingen, oon too fd&on anbere beutföe SSolfc« unb Sugenbf djjriften ausgegangen fmb. Diefe @rg<$lung ift eine furje Jtrieg*gef<$4te, fentmtental unb patyetifö er» gäljlt, bo$ gur ©rtoedfung allgemein beutfc&er SBaterlanbftliebe tooljl geeignet. „(Sr^lungen für bie3ugenb unb bafi SJoll" oon Dttotar Sd&upp (ffiie&baben bei ÜRieimer). Sapan" roitb jebod) beiben Zeilen gioedtm&fctgeS geboten, ba eine feljr genaue etynograplpf($e Sefcfcreibung be* japaneftf$en Sebenft gum (Brunbe liegt, aber „bie ^farrfrau oon $eftri<$" unb „bie ©ntjtefomg befi fttofterft Srnftein" möge lein Äinb lefen. SSaft foO tym ber ©reuel früherer 3a^unbette? Selbft „ber gu^rmannsjunge im Äriege," na$ einer magren te, bie ft$ im gelbguge oon 1870 unb 71 gugetragen, unb bie toir fdjjon oon Ostar #ödfer unb ällberti gelefen Ijaben, fuc$t bur$ grauenooBe Srftnbung gu fpannen, 10a* für junge Sefer nur oom Übel ift. 9Bir ty&en fteben ©anbeten folget @rgc$lungen oor und. Derfelbe Serfaffer befdpeibt au$ baS Seben be8 gfreiberrn oon Stein, be* gfelbmarfd^aDil Öneifenau, beö alten @. SR. älrnbt unb ber Königin Suife. So iplp G^orattere muffen erbauen; bo<$ ftnb fte f$on öfters gefd&Ubert. 35on mir bisher unbefannten Sd&riftfteDern fyabt i$ anzeigen: „Der t$$rtenfu$er," frei nadj Slimarb, für bie 3ugenb bearbeitet oon Sbolar SornedE. Stuttgart, bei Sd&mibt unb Spring. An ber (Brenge ber norbamerilanifd&en gfretftaaten unb SRegitoft toofc nen SBilbe oon oerfdj|iebenen Stämmen unb oenoilberte Seute, bie bog SRftuberfymbtoer! treiben. Die festeren betrachten jene roie baft SBilb, bad man ungeßraft jagen barf, oerlperen frfeblid&e Dörfer, toerben bann bafür roieber bis auf ben Job oerfolgt. Daoon werben bter bie fc&redfltd&ften Scenen geftilbert. Die ©üben Stamme fmb in geföloffener Sdfar furd&t* bar genug unb feften u. & bie Stobt Santa g# in folgen Sd&redten, baft — 119 — tynen gmet auf ben Job ftyenbe ®efangene &erau«gegcben werben muffen. Um bie grauftgftat ©cenen ^brijufüi&ren, bienen meift owfy aOe ©erneute : $ratrienbranb, felbft (grbbeben, ba* groei SRal portomrnt Um bann ju befftnfttgen, muft audj ein d&riftltd&er SRifftonar auftreten, einen grausamen Häuptling belehren unb einer trauernben SRutter furj oor tljrem Sobe einen oerlorenen ©ofyt jjufityren. 9Wed fd&on für Stonumlefer aufregen* genug, wie oielmeljr alfo für bie reifere 3ugenb? „Su8 fernen Sanben," neue Sanb* unb ©eebilber tum §. $obtrl. 3Wit 8 tolorterten Silbern, Serlin bei SBindelmann. SKefe Silber ftnb temeSwegS atte neu; von ÜReBa $aben wir fdjon feljr oft gelefen. SDie Darfteilung, tft toie Äbfd&rift von SReifebriefen, man» <$eft giemli$ langweilig, 3. S. bie fübafritamfd&en Stilen. Olpe Orbramg fielen bie Silber aus ben oerfd&tebenften Erbteilen; bo$ tft audj) manche« Sntereffante ba unb bie Seitüre meljr gu empfehlen als erfuitbene Amber» gefegten. (@te$e (Sampe) „3wei 2öelten, ober rote unb weifte Teufel/' Sine Srgctylung auft bem amerifamfdfct SBalb* unb Steppenleben, für bie reifere Sugenb oon Sti$arb 9(lbre$t. Stuttgart, Serlag oon ©<&mibt unb ©pring. Der aweite Sttel warnt fdj>on oor bem Sudfje. 2öaö Ijat bie Sugenb mit Seufeln gu tyun? 3war ftnb Ijier fatanifefc böfe 3Renf<$en ber weiften unb ber roten Stoffe gemeint; allein bie Sugenb foB fo auftgefudjte Soft« &eit, bie am @nbe au$ nur Übertreibung tft, ntdfjt $um Sergnügen betraf ten. Dagu lommt bie ©prad&e ber in bem Sudp aufgeführten Sanbiten, oon ber ft$ gebilbete Seute abwenben. SDie einen ftarten Sanb oon 461 Seiten bilbenbe er befte Slbfd&mtt ^anbelt oon #an3 ©gebe, bem bftnifd&en ÜÄtfftonar in ©rönlartb, ben aber tooljl niemanb einen SRobtnfon ober Abenteurer nennen nrirb. 3n bemfelben SJerlage unb unter Autorität beftfelben SJerfaffer* tft erf dienen: „2ol)n beS ftleifeeÄ," f$eft0abe in ©djilberungen aus Statur unb Seben, §etmat unb gtembe. 3Bit Seiträgen oon 9t. 3lnbree jc. Anfang: @r* fyrtungSftunben. Seip^ig bei Dtta ©pamer, 1868. Sefeftoff au8 ben oerfd&tebenften ©ebteten, oor$üglid) geograpljifd&e Gfyt* taftcrbilbet. 2>er 9teifeberid&t über baft innere Slfrifa oon 8artl> ift für bie 3ugenb flu trotten. „SHe Sttaranfird&toeil)" je. ift in einem Stil galten, welker Äinbern bie ©ad&e unoerftänblicfc mad&t. „3n ber @tabt beö *J$ro* p^eten" ift infofern ba« iutereffantefte ©tuet, ate ber ®egenjtanb, ber gioar fonft fd&on mebrf ad& in Sugenbfd&riften oorfommt, ausführlich unb anfdjaulicb befjanbelt ift. Unter ben 9taturfd)ilberungen ftnb fetyr beleljrenbe unb bur$ ©enauigteit ber S3ef c&reibungen in neuerer , trefflicher 3lrt auö* gezeichnete ©ttidfe. 2)te moralifcfce Srflältfung: „3)er ©belfteinjäger" oer« rat morgenlänbifd&e SKufter unb pafct tooljl beffet nadj 3nbten als na$ Äratau, enthält jebodj> eine fe^r folibe SKoral. Snteteffant tft aud> ber Sluffaf auS ben @r&olung$ftunben „Segrüfeungen in ßft unb 2Beft." „9teue beutfdje 3ugenbbibliotl|et", Verlag oon Otto 9Kfdj>, Stuttgart unb Seip^ig. (Sine «n^l Sänbd&en, beren jebeS ein felbftönbtgeS ®an&e bilbet unb für fitf) $u Ijaben ift. 2i$tr finben ba bie mannigfaltigften (Srgä&lungen unb ©d&ilberungen oon 3Hgenbf4riftfteUern unb ©d&riftftellerinnen. SRatür* lid& nehmen wir ®ef$i$ten oon (Suftao SRierifc, fotoie oon Siernafcfi oer« trauenSooU zur $anb. fieberet giebt und eine (Sr^ctylung „£)lb Sroton, ber ©flaoenfreunb." feit *u finben unb STOard&enträume verbannt &u fe^en. „2)er feltene (Seiger" unb „bie 3Beifcenberger Sutterfd&nitte" [teilen Ijübföe 3üge auft bem Solteleben auf. Sie Starftellung fönnte Ipimorifttföer fein. SDer ©djlufe ber erften ift nid&t fo natürlich , wie ber ber ^weiten. 3)er (Srtftylung „griebrid& im 2urm" merft man alftbalb bie weibliche geber an. 3)ie 33ädfd>en, bie 2Wt* d&en, bie 3tödfd>en ftören in biefer fonft gang natürlich ©erlauf enben ®e* fcfcid&te, bie übrigens in ber ©efaljr, weiter ber Heine §elb fid) au&fe$t, fcfom ihresgleichen bat 3ugenbfdjriftfteflerinnen. SDet 3eit nad) beginnen bie Arbeiten ber ©d&riftftellerinnen für bie 3ugenb fdjon in unfern ^weiten $eriobe; Caroline Stubolplji ift fogar fdjon in ber erften erwälpit worben. SBenn nadfj ®Ia$, SBilmfen unb #ous walb bie frommen 3wgenbfdj>riftfteHer ben Anfang einer neuen Stiftung begegneten, fo finb in biefc bie weiblichen Gebern nid&t in berfelben Slrt mit eingetreten, wiewohl ber fromme Sinn i)ier überhaupt nidjt fe< fagt bod& ©d&leierma$er in feinen Sieben über bie Religion an Oebilbete unter iljren SSerädjtern: „3l}t wollt menigftenä bem Kolben ©efdjledjt bad religiöfe (Befühl nid&t nehmen." @o !ann e8 ni$t fehlen, bog in allen ®ebid&ten unb ©efd&id&ten biefer SSerfafferinnen eine 33ej|ie!)ung auf ®ott, unb oft eine re$t innige, ftd& finbet, aud) Siebe aum $eüanb fu$ lunb giebt; aber Gljri« ftud ift nid)t gutn SKittelpunft alles frommen SebenS gemalt, wie etwa bei 99artf) je. ginen 2Bert tyaben biefe weiblid&en arbeiten natürlich nur für ÜRäbd&en unb beten jüngere ©ruber; reifere Knaben muffen burd) bie ©d&ilberungen weiblicher Sefcfcäftigungen abgefdjredft werben. äud& bürfte e8 fte fcodjmütig machen, wenn fte fäl/en, mit meinem Stefpeft fte in biefen Supern betyanbelt werben. (Sigent umlief ift, bag bie meiften Samen bie jugenblid&en 3a&rgänge i&rer Seferinnen beftimmt im Sluge Ijaben, maft iljnen als SSorjug anzurechnen ift. 3m gangen mujj man ben @$rift» — 122 — fteDerismen gugeß$en, bofe fte bie ©prodje ber frftyeften Sa^re wie ber weiblichen Sugenb gu fpredjen oerftefcn; aber eft iß bodj woty bie ^rage, ob eft päbagogifö richtig fei, bafe bie Srwatyfenen mit Ätnbern finbifö fpredjen; ein 9u$ müfete wofcl ben ftinbern gegenüber bie Autorität ber äßeiftljett bewahren. {Dabei wollen wir nidjt leugnen , bog re$t innige, finnige unb oerftänbtge Sad&en unb (Bebanlen in wo^lftilifterten unb auf (Erfahrung beru^enben ®rgft$lungen unb t, fte für baft mebiginif$e @tubium ©orgubilben. Sr ftarb, elje bem Ätnbe eine Seftimmung für« 2tfm gu geben mar; bo$ naljm tyr nac&ljeriger @tiefoater, burd> ben fte nadj Hamburg lam, biefen $lan mieber auf. Sil« fte aber 15 3aljre alt geworben unb über bie Seruf«« tfjätigteit eine« Srgteft nad&gubenfen anfing, füllte fie Abneigung gegen biefelbe unb ergab ftd& f$önwif(enf<$aftUd)en ©tubien, la« namentlich au$ oiele Stomane. Snbem fte gugletd) für 9taturmif[enföaften unb ®ef$id(>te gewonnen würbe unb eine (Srgielpingdanftalt für 9Räb$en anlegte, oernad^ läfftgte fte biejenigen f#u«Ud>en Sefc&ftftigungen, welche bem 98etbe giemen, würbe benno$ tum bem Softer ber 9tedj)ttf Stoppe gur (Sattin crforen unb fud&te nun nacftguijolen, wad fie oerfäumt fctte. Saft ©lücf ber (S^e $at fte nur bebingt unb lurge 3eit genoffen; berat Oft SRann gog im — 123 — 3W&re 1813 in tat gmljettrtrieg, w&frenb treffen ftc in ifyrer $eimat 3u» ffatd&t fud&en mufete. 3m 3a$re 1817 führte ftc 6<$oppe na$ Hamburg gurüdt, Ijatte aber balb baft Unglücf, in ber Slbe gu ertrtnfen, unb bie ÜBttioe ergab ftd) nun einer f$riftfteQerif$m 3$ftttgteit, bie ftc fdjon früher Begonnen fcatte. SfoSgeaek&nete 2)i$ter unb Autoren, wie SuftinuS fterner, Uljlanb, (S&anriffo, Samljagen oon @nfe, roeldje fte lernten gelernt Ratten, unterftüfcten fte bei tyrem erften auftreten, fo bog (Sebtyte tum il>r, als beren Serfafferin fte ft<$ „SDtarie" nannte, in baft SRorgenblatt aufgestaut« nten würben, hierauf fdjrieb fte SlooeOen unb Stomane, au$ ein Suc} aber ben bürgerlichen $au8ljalt. 3&ren 3lufen$alt fyxtte fte eine 3eitlang in 3ena; im 3ai)re 1851 tpanberte fte nad) älmerifa atö unb ift 7 3a$re fpäter bort oerftorben. Sie interefftert uni fyex nur als 3ugenbfd&riftfteHertn. 3nbem fte eine Sammlung tum 100 eigenen Iteinen <8raäf>luugen „ba$ aller» liebfte Sud& für gute Heine Ätnber" nennt, beutet fte an, bafs fie ftdfc be* fonberfi mit folgen au befd&äftigen bemüht ift. 2>tefe ©rgft&lungen ftnb bemt td>ten oon iljr, „bie 9Cu*n>aif berer nad) Sraftlien" unb „bie Keinen SBatfen ober ®otte3 Tilgungen in 9Renf$enf$icn." Sraunfd&weig 1826. „Die SBtnterabenbe gu @onnenfelft." ßeipjig 1826. „Sunte Silber auft bem 3ugenbleben." 2. Auflage. Seipgtg 1830. „Steue (SrftftylungSabenbe }u ©onnenfett." Seidig 1828. „aRftrd^enbibliot^el/' Serlin 1828. „9Zeue ©d&ul 8 unb $ouftfibel." 2. Auflage. Serlin 183* „"Reue bunte Silber/' 2. aufläge Seipjig 1830. „Der Silberfool." Serlin 1830. „Der tleine Suftgarten." Serlin 1830. „Sbuna." Seipjig 1831. — 124 — Xgneft tJranj ift oorjug&toeife S)i<$terin; jie fyxt Won in intern achten SebenSialjre ein gang föctyenftroerteS ©cbtd^t: „S)a* geft Surorenft" in aSed&feloerfen groifd^cn SJtyrtill unb 2)apl)ne oerfafct unb in ben gnnm« jiger Sagten 2 Sänbc ®ebi$te fcraudgegeben, au$ einen Vornan „Angela" gefd&rieben, weichet in ber ^elbin meift i^te eigene ©emütSentnridflung barjtellt. gut bic Sugenb bejtyen mir oon iffc „9u$ für Äinber", 2 Seile., audj „33ud> ber ßinb&eit unb 3ugenb", Breslau bei #irt. ©er Sn^ait ift au$ in 3 Stäube verteilt erföienen, l. Sanb „Äinberluft", @raäl)lungen, Sagen unb 9Rärdj>en; 2. Sanb „Äinberfd&afc," Parabeln, gabeln, Sprich- wörter, SRfttfel unb G^araben; 3. 8anb „Äinbert&eater'', Sc&aufptele, 2uft« tmb gefifpiele. Sin „Sucfc für s JRäb$en" ift 1850 aud> in SreSlau er« f dienen. 3$te lefete Sirbett, eine reiche (Sammlung oon (Sebidjjten, ®r* gelungen, Parabeln, SRfttfeln *c. nebft einem gfeftfpiel, erfd&ien balb nad) i^rem Jobe. 3n allen arbeiten ber SSerfafferin giebt fi$ ein frommes (Bemfit unb n>alp$aft poetifdje Begabung gu ertennen. Sie SBerfe in ben ®ebid&ten fliegen leidet unb natürlich, wenn au$ bie SRetme ni$t immer rein fmb. 3n ben Wärmen fpielt eine freie 4 Jtyantafie anmutig unb finnig. 3n ben ©rjffl&lungen flnben ftd& 3lnf länge an SBattljiaS ©faubtud; alles ift barin too^l motiviert, baS 35erl)ältmS gnriföen ©Item unb ßinbem rein unb ein« fa$, unb bie ©rfinbungen finb ni$t oon geroitynlid&em ©djlage, fonbern größtenteils aus eigener unb barum origineller SebenSerfaljrung feeroor» gegangen. SBon tyren Parabeln, bie jum Seil ben {trummadderföen naefc gebilbet finb, fo wie oon iljren frommen ©ebic^ten finb manche in anbere Sammlungen übergegangen unb fyaben eine Slrt oon Älafficitdt erlangt - - SDen obigen Supern für bie Sugenb fügen mir nod& brei Xitel oon 2Ber!en &tnjju, bie in (gffen erf dienen finb: „SfobadjtSbucty für bie 3u* genb reiferen alters," „Parabeln" na$ ben Ärummad&erfd&en unb „®e* bete für Äinber". 3n bem 33u$e: „33ermäd&tniS an bie Sugenb" finben mir am @d)lufj eine SebenSfti^e ber SBerfafferin, oermutli$ oon toeiblid&er $anb, ber mir folgenbeS entnehmen: SlgneS Äonftanje granj tourbe am 8. 3Raq 1794 gu 3Rilttf$ in ©$le* fien geboren, ©er SSater, StegierungSrat, ftarb frü^ 3Me ÜJtotter gog mit ben Äinbern nad& ©teinau, fpäter nad> ©cijtoeibmfc. 5Durdj> einen %atl in iljrem 13. 3al)re Ijatte SlgneS baS Unglüdf, gu oenoadtfen, was mä&renb iljreS gangen SebenS Ärantlid&teit gur golge Ijatte, tyren (Seift — 125 — aber an frönet (Entfaltung nidfrt Einbette. Sefonber* im Umgange mit bcr SRatur begeifterte fte ft$ gu iljren erften Sichtungen. 3$r ©d&ulunter* rufet nxtt nur ein elementarer; bocfe tourbe fpftter burcfe $rioatunterriftpen," (BrOne Stastbn," ,,Sergt&metimid&t," „2Bintermu(me." Die unft über biefc 9ü$er belaimt geworbenen frittfd^en abgerungen lauten baljm, bog alle biefc Srbetten: Parabeln, (grgäijlungen, 9Rar$en „lungfrftulicfc reine (Bebilbe ber ^tymtafte feien/' unb wir tonnen im gangen bmmt überemfümmen, muffen aber, baft Stärken in bem 83u$e Sbuna, „bie brei «eföente ber gee," mit bem Solttmär$en ctynluften 3n$aItS i>erglei($enb, biefem bei weitem ben Sorgug vox folgen übergärten unb bo$ gum Seil boroden Srftnbungen geben, ©o mufj man au$ oon manchen <8ef$id&ten fagen, bafs in fyten bie (S^arattere tuelfadj fentimental gehalten, Sugenben, geiler , ®lüm* ein, bie ber roeiblidjen 3ugenb in angenehmer äfo&fid&t fielen. Sine greunbin fagt oon il)r, bafj fie SWenfd&entenntniS in reichem SMafee ertooo» ben unb befeffen Ijabe; bodj tierleitet i$re $^antafie fie oft gu übertrete bungen. Stieiblige greller, bie g. 33. in ber @rg(tylung „©ibtjde" cjefdjtlbert roetben, fmb mit ben entgegengefefcten Sugenben fe&r ftart aufgetragen unb werben föneOer geseilt, ald efi in ber Sßirtlid&teit gu gefd&e&en pflegt; bodj blidtt ftetS eine ftttli<$ fd&öne unb e^ren^afte (Bejinnung binburdfc, unb wirb bie Settfire biefer ®efd&i$ten niemals föäblicfc, fonbern meift toopfeätig totrfat. 3m erjfen Seile oon „©tillleben unb SBeltleben" nrirb &errn* burtfcfcS SBefen gegittert. SDie „2abttl)a" ift eine fefr fd&öne grauen* natur unb mag in i&ren eleganten guten SBerlen ioo$l gut 92ad^mung auff orbern. 3m gangen ftimmen mir au$ Ijier mit ber Ärittt überein: bafc baft gebaute 8ud& ba$ JRefultat einer Ijofcn Sebendauffaftung fei unb allen benfenben, gemütooOen 9Renf$en mit Übergeugung empfohlen werben lönne." hierauf folgten no$ bie 2eben3bilber ber „(Slifabety %xx) t " ber „Sara Martin" unb be& „3fogufi ©ermann grandfe." gerner „gübrungen," „Slumen unb perlen." & ift natürlich, bafj bie SSerf ajferin mit ben 3a&» ren tmmer ernster mtro. „öibellen." (Srgctylungen für Ämber oon 8 — 12 3a&ren, »erlin 9Bindelmann. @lf fromme Srgäfclungen, Parabeln unb ÜJtärd&en in bem ©fjaraltet ber gioeiten ^eriobe ber Arbeiten biefer Serfafferin. ÜReift nrirb eine 33e* fe$rung gu (Selaffen^eit unb @rgebung bei einem heftigen Naturell, freiließ meljrfad& bur$ toil!fürlid& erfunbene ©d&idffale herbeigeführt. „3n freien ©tunben." grgft&lungen, ©agen unb ©ebufcte für bie Sugerib, bei bemfelben. 2>ie ©ad&en folgen in anmutiger 3tbtoe$felung; aud& SRätfel ftnb barunter. 3n ber @rgäl>lung „Seim ®ro&papa" ftnbet |u$.9ta$atymung oon Sogelftimmen burdfc SBorte in betannter äBeife. ©eljr emft unb er- greifenb ift bagegen „ber milbe Säger/' i)ödf)fi unbebeutenb aber bie ©age oon ber Stuine Äreugburg. immergrün/' ©Kggen für bie reifere toetbUdje Sugenb. ©logau bei 6. glemming. 2)ie ®efd&i$te „3ne3" ift eine gu breit ausgebende $^antafie über — 128 - bie Art, wie eine ©djriftfteHerin ftyle$t ober fdjön ^auS^alten tonne. 2BaS in bem „Steif etagebucfce" über ©oetfje mitgeteilt nrirb, ftnbet fkfr in jcber Sitteraturgef c#$te ; bie Silber unter ber (BaSlaterne aber ftnb, bis auf einige überfpannte 3üge, gemütooll unb angenehm, aber eigentlich ntdjt für ftinber geförieben, wogegen bie ®efd&i$te „am 3tö$rbrunnen" bem auf bem Stiel bezeichneten 3Jtäb$enalter entfprity unb für baSfelbe ebenf o nü$* lid) als untertyaltenb fein wirb. „SBeifee Stofen." erklungen für bie reifere weibliche -Sugenb. @e^r fromm, aber ju oiel, faft mit Vorliebe ausgemaltes (Blenb, baS ftdj burdj reiche ßnfel u. f. xo. in ®lüdE oerroanbelt SBeniger natürlich als fenti* mental. „äteildpnmooS," ©Ölungen für bie reifere Sugenb. Die ©d&rtft* fteDerin wirb immer frömmer, unb baS ift gut in biefer leichtfertigen 3eit. 2$re grömmtgteit ift au$ fieser auf baS SBort (SottcS gegrünbet, beffen fte ft$ nid&t, wie oiele i&rer ÄoUeginnen nur in allgemeinen £roftfprü$en bebtent, fonbern baS $r au$ für bie fpejtellfien gftlle vertraut unb gugäng» li$ ift. aber, wenn fte gletcfc in ber erften biefer ©ef$id)ten eine junge $aftorto$ter in einem ftöbtifdpn geiftlic&en $aufe bamit anfangen lägt, bafs fie mit ber alten SKagb ÜJtorgen* unb 3lbenbanba<$ten auf eigne $anb l)ält, fo ift baS unpaffenb. Die tymSlic&en SerlpUtmffe in biefem grofcftäbtifc&en *PfarrI)aufe ftnb, roaS bie $farrfrau betrifft, in unbere$tig* ter 9Beife tarrifiert. SiJtr ^aben in bem großen Serlin au$ unter ber &öd)ften <8eiftlid)ieii feine ^ßfarrfrau, meldte bis 12 ttlp nur auf ber chaise longue, mit Seitüre befestigt, anzutreffen ift, bie Slnmelbungen auf eine weibliche Softonpartie fdjon für ben 9ta$mittag na$ bem Äaffee annimmt. DaS ift eine ungerechte Säuberung. SDie Segeben&eiten im ßmnibuS ber großen @tabt, wie fie grl. 9t. fto$ Gilbert, fmb na$ ®e* fefe unb 33rau$ fc#ed>t$in unmöglich. DaS ©efd^ict ber armen ©efell= fdSJafterin im fremben §aufe ift anfangs betrübt genug; in tyrer Qeimat mutet überbieS mä^renb üjrer erften Sütooefenljeit in ber 3frembe eine geuerS« Brunft, bie baS »Pfarrhaus gerftört. M bieS ßlenb wirb auf folgenbe SBeife gut gemacht: Die IjergenSgute Helene nimmt ft$ in jenem ÖmntbuS eines $unbefrauleinS an, bie ft$ na$ wenig Sagen als eine reiche ftanfe ©räfin entpuppt unb unfrer $elbin einen prächtigen $alaft vermaßt. 3ene i>at aQe 3a$r einmal #unbefräulein gefpielt unb bamals sunt erften Wal ein ma$r* fcaft teilne&menbeS $erg gefunben. Die @r$ftl>lung: „Der Diamant" fpielt in äßarmbrurou Sin junger — 129 — @belftetnfd>leifer, bet mit feinet Sc&wefter, einem trefflid&en TOöbdjen, lebt, neigt bebentfofc gur 2ieberlid>teit unb tyit fd&on fo oiel (Selb im Spiel verloren , bafe er feiner Sd&wefter tleineS Eigentum angegriffen. 3&n gu retten, gefaxt folgenbeS: @in (gbelftein, 2400 SDtar! an 2Bert, geljt plofe« li$ oerloren. Der Eigentümer will eS ft$ gefallen laffen, bafe §ehnri$ 3a^rc lang für tyn aQein arbeiten foO, um ben 9Uert abzuarbeiten. $elm* ri$ ift gewiffermafcen fein leibeigener, wenn berfelbe audj atfmä^lid) baS 83anb lodert Später wirb bei einem Sturm ber Diamant unter 3iegel* trümmern gefunben. @r ijabe ben Stein unter ben 3iegeln beS Da$eS oer* borgen, um ben 3üngling gu befjern, betemtt ber Sejtyer. 9Bem biefe auf« lofung ma$rf<$einltdj) erfdjeint, ber wirb ber woljlgefdjriebenen ©efök&te feinen geiler nad&weifen tdnnen. „Die Sammelbüdj>fe." ®in reicher 3Rüder wartet auf 9tod&rid&t oon feinem Sollte, ber in ber S$la$t bei SBeifcenburg 1870 mttgetömpft liat ®r ift, an ber redeten ©anb oerwunbet, baoon gelommen, ber äJater ooll Dantgefü&l gegen ®ott. SltteS fe&r einfach unb f$ön. aber bie Sammelbüdtfe mufc nrieber eigentümlicher 3lrt fein, bie cm ber @cte ber na^en Stabt für SBerwunbete ausgehängt ift. 2Ran tonn burdfc ein ®laS ^inemfeljen. Der SRüQer jte&t ein burdjlödjerteS Sc^auftüdf barin, baS einer üDhtlpne, bie i&m viel (SuteS getrau, angehört $at. 3&re (Snfelin lebt in bürftigen Söer^altniffen ; ber SKüüer nimmt fte mit in feine §ei* mat als Pflegerin feines Sohnes unb 4 #räfumtio*S<&wiegertod&ter. ®r will etwaä jum Dan! gegen (Sott für (Spaltung feines SofyteS tfcun. So weife bie äferfafferin immer etwas ©genes , SefonbereS in i&re (Befdjjid&ten gu oerfletfcten, wenn fte au<$ bie gewö&nlidjften, für Äinber vielfach bearbeiteten Sfpmata wie: Der SBed^fel beS ©lücfS, ber Segen beS £errn ma$t retdfc o^ne 3HüI)c jc beljanbelt; nur erlauben wir uns tyr in betreff ber Sratylung ,,S$i(ffalSwedj)fel'' au bemerken, bafe Sfolage aud? ber lleinften Sdjpile nid&t o(ne ein amtlid&eS Seherinnen «(Sjamen unb na$* Iprige Äongeffton ber juftanbigen Se&örbe möglich ift. „Sunte garben," erklungen für bie reifere 3ugenb. 3n öden biefen Offerierten fe< ber Hinweis auf baS Sine, was not $ut, md>t; aber fte fmb gar oft übertrieben unb ni$t pfecfcologifcfc rid&tig begrünbet. ffim fo menfd&enliebenbeS gfräulein, wie baS in ber erften <8e* feierte, würbe oon vernünftigen Beuten minbeftenS ^öc^ft unpra!ttf$ ge« nannt werben. Der Keine fyx&mütige, träge äffe oon 14 3o&ren, wel* 4en fte mit reiner ®üte gu ergießen übernimmt, ift unter ben traurigen 9 - 130 — 2eben8oerl)ftltnijfen betreiben garniert benfbar. SDte gmeite ©efdjidjte „au* bem Saborantenborfe" belehrt un&, bafe ßrumml)übel, ein betaimted SDotf am gufee ber Stoppe, mit ber ftyönen SluSftcfy auf bad $irfd&berget 2$al, Don Seuten bemo&nt fei, bie mit Anfertigung oon Säften, Ölen, 9alfamen aud ben trefflichen Äräutern ber Umgegenb ein JSeföäft machen. 3mei relegierte Präger Stubenten follen bie urfprtinglid&en Snjtebler gemefen fein. Sin junget (gfeltreiber in Äartebab fefytt ftty na$ Untermetfung in foU $en Dingen unb mirb enblid) oon einer $aßorwitn>e bem §err wm ©egblifc tjjre jüngere ©djmefter geheiratet $atte, unb trat in Serbinbung mit $rer g*eunbin, ber *|Jrmjefftn non Stobgmrill, meiere inbed mit bem dürften Sgartorgfifi nermffl< morben. Sie Ijofye Same war Mnßid& unb nabm ber greunbin baS Serfprecfcen ab, menn fte fterben follte, iljre fttnber gu ergießen. Siefer $flityt lpt ft$ Stella von ©umpert fed)8 3a$re $inburd) gemibmet unb gog bann mit tyrer 9Hutter na$ ©erlin, wo fte ftd) föriftfteHerifdjen arbeiten Eingab. 3&ren jefeigen (Satten, bem fte nad& Sre8ben gefolgt ift, Qatte fte fd&on 16 3aljre früher tennen gelernt, unb fetner Sufforberung oerbanlen mir e$, bafe fie feit bem 3a^t 1843 bie ßinberroelt mit iljren anmutigen @rgä$lungen, Sichtungen unb äuffäfcen unter^altenb unb belefcrenb erfreut Sie ©c^riftfteUerin begann mit @rgäl}lungen für ba$ mittlere Sugenbalter, bie balb bei bemfelben ©ngang unb im feineren ^ubliftim, für toeUfcB fte au$ na$ 3n&alt unb SarfteBung beftimmt ftnb, Diel Seifall fanben. Die Xitel ftnb befannt: „Ser Heine Sater unb baft Sntelfmb," „bie Saberetfe ber Sante," „mein erfte* roeifceS #aar." @ft ift eine fe&r innige äuffajfung ber geföilberten Sertyiltntffe aus bem Sugenbleben in biefen (Sefd^ten unb tnel Slufforbe* rung gur 9ta$al}mung bed 2öbli$en in benfelben; DoBtommen naturroalp aber tonnen mir fte in allen tljren 3ügen nidjt nennen, muffen triehne^r behaupten, baft bie Scenen auft bem Sauer» unb Sürgerfianbe mit färben ft$ gefdjilbert ftnben, meiere nur in ben Silbern $ö$erer Areife an ifrer Stelle ftnb. @o enthält g. S. gleich ber groeite Srief in ber „Sabereife ber Sante" bie Sarftellung einer SanteSerweifung tun feiten eines Sauer* mäbc^enft an bie junge $errf<$aft, meldte f$merlic$ ber Statur nad&gegeid&net ift. Sagegen ift bie im folgenben ©riefe enthaltene ffipifobe wm ber <£r* Haltung breter äBaifentinber mo^lgelungen unb beruht augenfc^einli^ auf 9* — 132 — SBa^ett. Suf jeben %aü ftnb bicfe (Bebten ber Spiegel eines teilen «emüte«, unb e* fiört nur oufcer betn eben »enterten bie aumetlen nid&t fomo&l tmbltye olft Knbtföe Spra," „ber flehte Sd&uljmad&er," „oier 3Bodj)en gerten." „bie Sd&lofc mutter," „bie flehten ©elben," „ba8 ftumme Äinb," „ber äRann im Äorbe," „bie Äinber beä 3lu8manberer8." 3ebem biefer Xitel ftnb Sprid&roörter ober Bibeloerfe beigefügt, roeld>e bie Senbeng ber (Srgftljlungen beutlidj auö= fpredjen. SDiefc ift eine burd&auft fromme unb Rumäne, unb fdjliefcen mir und in Begiel>ung auf Sn&alt unb fjorm ber (Befristen im allgemeinen ber günftigen Beurteilung an, toel#e fie erfahren §aben. Später folgten: „SRutter Sinne unb tyr (Bretten, ein Bu$ für Äinber oon 4-8 Sauren; audj gum Borlefen in Älehtfhtberföulen unb Setoaljranftalten," 1852 in Stuttgart bei Qadberger erfd>ienen, 1857 in$ grrangbftföe überfefet. — 1858 lam bei 3Bol)lgemut$ in Berlin gerauft : „SDer #edpf emtig, @rgäi)lung für bie 3ugenb." 3Da8 erfte biefer Bficfcer ergäbt bad Seben eines flehten 3Jlab<&en8 oon ber erften (Snttoidetung bis gum @intrittt in bie Sd&ule, baS anbere bie ©djtcffale einer gfamilie, beten Softer befonberS bur$ glei§ unb ©parfamfett als Sorbilber gelten tonnen. 2)ur$ biefe arbeiten fyttte Stella oon (Bumpert bem »ßublttum unb ftty felbft bie Überzeugung oerfd&afft, bafe fte burdj $* Salent alfi Sc&rift* fteBerin auf bie 3ugenb ^eilfam ehtgutoirfen berufen fei, unb eft gereicht il>r gum 2obe, bafe fte nun beffrebt mar, batfelbe au$ befonberS gu (Botted ffi&ren unb gur Begrünbung magrer $riftli<$er grrömmigteit in ber Jthtber* toelt metter audgubilben unb gu oermenben. Sie fytf ftc^ oier Monate in Bonbon, ebenfo einige 3eit in flaiferdmert^ unb in Hamburg aufgehalten, um bie SJjättgfett ber inneren SRiffton lennen gu lernen, unb na^^er einen — 133 — Sto|en Seil tyrer arbeiten btreft ben 3n>edfen biefeS gottfeligen äBerfeS ge* wtbmet 3unft#ft ftnb tyre ©rfoljrungen, mel$e fte an ben btei genannten Orten gemalt, in einem Vucfce „®rüfe (Bot? ' mitgeteilt; bann aber fyd fte eine Steige Heiner Srgäfyhtngen oerfafct, bie als eine 8lrt £raltät$en für fefcr geringe greife, befonberS in ©fiepen, »erlauft mürben unb werben: „»er alte Wiener/' ,&wt Stofel," „3Rtd& btirftet," u. a. Dtefe »ücfrlem fttften o$ne 3n>eif et Segen unb waren eS wert, bafe bie Königin (Slifabety von *ßreufcen unb anbete ip$fte Verfemen gu ijper Verbrettung bettrugen. gfrau oon ©$ober ift babei au$ für bie gebilbete Atnberwelt faß foftematifd) tyätg geblieben. @ie fdjreibt für bie Kleinen bis gum 8. Sa^re unb anbrerfeitS für bie fjetannwdjfenben 3Räb$en. @ie nennt jene #erg« blätteren, biefe 33aa8 ZöfytexMlbum, Unterhaltungen im I)äu8lic$en Äreife gur SBilbung bed SSer* ftanbe« unb ©emüte*. SJRt Seiträgen oon Jante Slmanba, Dr. Sudjner, 9Jt. Slaubiuft, SRofafie Äoc$, % te jetgt, biefen ©tüden bodj) nid&t Sebeutung genug. SBir meinen äuffäfce wie ,,bie oier tjerienarbeiten #elenen3" im vierten »anbe unb „bie 8adtfifd(>e" im britten. 3Benn wir ou$ mit ben Ijier au& gebrochenen ©rflieljungSgrunbfäfcen für ÜJtäb$en einoerftanben finb, fo roünfd&en mir bo$, baß oon fo widrigen Singen mit größerem @rnfte gefprod>en märe. — $öc$ft adjtungSwerte Sirbetten in biefen blättern ftnb bie geograpl)if#en Sluffäfce oon Äufcner, bie naturgefd>i<&tlid)en oon SBagner, bie lunftgefd&tdjtlid&en oon Dr. ©d&netber, unb ftnb mir nidjt ber 3Wemung ©d&werbtS, Herausgeber* bed Gentralblattefi, bafe biefelben für bie Seferhmen in ber 3)arfteUung gu ip$ gehalten feien. 2)a« Sllbum ift aud& für Softer oon 15—17 Sauren beftimmt, unb fol#e muffen eine wiffenfc&aftltcfce ab« tjanblung oerfteijen unb Vergnügen baran finben tonnen. ©e&r intereffant ftnb bie Biographien bebeutenber ÜRenföen oon 33u$ner u. a., unb fcaben t)ier au$ foldp oon SugenbföriftfteHern unb ©d&riftfteDertnnen einen paffen* ben $tafc gefunben. SBJie foUte übrigens f«& nidjt ein Statt ben 3Beg in bie beften $äufer gebahnt ijaben, ba8 bur$ §anbfd&rtften ber Äönigin @li» fabetl) oon Preußen unb SUejanbeiä oon ©umbolbt fd>on im erften 3afp* gange gefömüdtt ift. (Sern wollen mir au$ ben (Srjä^jlungen unb ©ebbten ber ÜRitarbeU terinnen anerfennenb geregt werben; fonft gilt jaaud) oon einem 3oumaI wte baS Softer* Sllbum baS ®oetyefd)e Sßort: „2Ber oieleS bringt r wirb manchem etwa« bringen/' unb bie $erau8geberin ljulbigt biefem ®runbfafce mit ©lud unb SJerftanb. (SS ift oon bem äßerte jefct ber 28. Sanb er* fd&ienen unb l>at bie #erau*geberin einige tyrer erklungen ie unter bem dornen 9. Stein fd&reibenbe 3ugenbf#riftjieHerm Reifet Margarete 9ßuljf, ift bie Softer eines SanbprebigerS, mar eine 3eit lang ©efeUfc^afterin im #aufe einer Gräfin Steffen unb fd&eint bort bie SJerljöltniffe tennen gelernt }u laben, bie fte in iljren Sudlern Gilbert. Sie lebt fett längerer Seit in einem eoangelifdjen gfrtöuleinftift, bem So« ^anniSttofter bei ber Stabt Schleswig. 3§re Sucher ftnb: „S)ie Heine Sfona'" „Silber aus bem Ämberleben," „33ilberfprad&e," „Slttten," „3n>ölf Heine 3Käb<&en," „$ie Heine 3Won«a," „Serien/ 1 „52 Sonntage/' „£agebu$ breier Jtinber," „Wartens Zagebuft" „2ebenSbu$, erfier unb gtoetter Seil/' „SUte »etannte." 5Die fed&* legten biefer »üd&er werben am meifien gelefen; bie Gin» ridjtung in ben „52 Sonntagen/' bem „Sagebudfr breier Äinber" unb „harten« £agebu$" ift einigermaßen berjenigen in ben früher mit ge« Mfyrenbem Sobe erahnten Sü$ern oon ^riebrid) Sacob* ua$gea$mt CS tommt bort inbeS mel>r auf Sele&rung, Wer meljr auf Unterhaltung an. Die Äinber SBil^elm, «Warie unb Otto, im brüten Sud) «Warie allein, fd&reiben f onntägfofr auf, was in ber SBod&e vorgefallen. 3n ben (9ef#^ ten fpielen außer ben ©tern ein ©auSle&rer unb eine jugenblid&e Xante — 136 — mit, roel$e lefctere ft$ manchmal an tmblidjen Z^orfteiten beteilig JR&r* djpn ober ©d&nurren er§a$lt, ft$ gulefet sunt grofeen Äummet ber jtinber verlobt unb oerljeiratet. Sie Segebenljeiten in unb aufeer bem #aufe, bie Stellung ber ftinber bagu naty äJerft&nbniS unb ®emüt ftnb anmutig erfunben unb bargefteHt. Weift ge^t eft barauf IjinauS, bafe bie Stoiber für ftd) aDein SSirtfc^aft treiben unb bie (Brofsen nahmen. Ser Stil, ber ben Äinberton nahmen foD, ift eben beSfcalb ntty immer gana torreft; au$ ftnb bie Schnurren, weld&e bie Xante ©ufannc erjagt, tyn unb |er ein toentg albern. 3n bem „SebenSbu$" in gtoei Abteilungen nimmt bie SSerfafferin einen oberen ©d&umng; tyier fc^reibt ein junges 3R&b$en oon etoaS über 14 Sauren ifyc Xagebu$. SDtefelbe wirb burdfr eine alte Saronin aus bem $aufe Ujrer Altern genommen, eine Seit lang in beren ©djloffe, bann ein SBiertelja^r in einer <ßenfton erlogen; hierauf [erliefet fte ft$ ber alten Sxxmt mieber an, um biefe ntöljrenb ber Pflege eines tobfranten ©olpteS SU erbeitern; bann nrirb fte im $aufe ber oornebmen €fcbu>iegertodbter, ber ®attin eines anbren ©ojjneS ber Saronin, anfänglich blofe als (Saft mit ber Baronin auf anraten, fpäter als Spiel» unb Serngenofftn einer oergoge* nen 6$u>e[ter bes Kaufes gehalten, um enblidfr gu iljren @ltern jurücfgu« lehren unb na$ gtoei Sauren als 33raut eines jungen äbligen toieber gu erjdptnen. Die bargefteHten SebenSoerljältniffe geben eine intereffante @^ie|ungS» unb $rüfungS}eit für baS junge Stäbchen ab. Sie Säuberungen ftnb felp lebhaft unb aiemltdjj natürlich, bie SarfteUung ber Jetlnaljme beS 3Räb* d&enS an bem ©djjicffale ber Storonin, roäbrenb biefe ifcren @obn pflegt unb fierben fteljt, geugt oon ÄenntniS beS weiblichen (SljaratterS unb wirb aDe Seferinnen erbauen. Sie 3Jtannigfaltig!ett ber Serljältniffe unb baS Seifammenfein oerfd^iebener ©lemente in ben gu einer ©utö^errfc^aft ge« porigen Greifen bilbet eine eigentümliche Schule ber (Srgie^ung für Eleonore, beren Seitüre jungen Seferinnen großen SRufcen bringen tann. #erportre* tenb ftnb bei allem bie ju>ar gumeilen etwas pebantifd&en, aber für junge 9Räb$en ^eilfamen Seipen ber Saronin- Sunge Seferinnen muffen burdfr baS S3u$ fe^r befriebigt fein; bie Heine §elbht meint nur &u oft bitter* lid& unb füfct bie £änbe ber Saronin gu mel. Sie in ber ©efd&id&te oor* lommenben Änaben fpielen gu ungeftraft bie #erren, unb Reiben mir enb* \\$ nicfyt geglaubt, bafc junge 9Räb$en nrirtlicfc fo frül) anfangen gu lieben, rote eS fyer ber %aü tft, unb bog fte allein für ben Sfjeftanb vorbereitet — 187 — werben müßten, ba ja ber Jungfrau ein anbter SebenSberuf vorbehalten fein lann als ber ber Oatttn unb #au3frau. Sto biefed 33u$ fc^Iiefet ft$ an: „Sitte Setannte, ein Stadfrtrag gu ben Sage« unb Sebenttüc&ern oon St. Stent/' (SRadf) ber SBorrebe 1860.) ßtto wirb für einen auf bem ©tjmnafium begangenen bummen Streif babur$ bef traft, bafc ber SJater iljn gu einem Sanbpfarrer in $enfum fö^idt. Sie Sadjje giebt au$ ben übrigen ®ef$wiftern, ja felbft bem $audlelper, #errn tjlofo unb ber £ante Sufanne SBeranlaffung gum Sd&rei* ben; ber $auptteil be8 Sud&eS aber befd^aftigt ftc^ mit Eleonore, melier ifyc SBerlobter bur$ ben Job entrtffen wirb, bamit fte gulefct iljren erften «Beliebten heiraten tonn. SDie erfunbenen Unfälle gereichen fonadfr ben betroffenen gum #eil; benn Otto wirb oon feinem neuen Srgie&er ooB* iominen gebeffert. Sie SDarftettung Ijftlt ftdjj in einem natürlichen, anmutigen fjluffe, in ben gef Gilberten Scenen ift Saune unb Seben, wenn fte audj) manchmal in ber (Srfmbung etwa« baroef erf feinen. SDaS 33ud|j wirb, wie gefagt, gern gelefen. Älptlid&en 3n$alt* ift ba* gleid&faB* beliebte 9u$ oon SC. Stein „geliria" in gwei 33änben, nur bafi bie §eß>ht, (Bouoemante unb SBirt* fdjaftägelplfm in einem abeligen #aufe, fdipn 27 Satyr alt ift. Sie 93er» binbungen unb Segtetyungen be3 gebauten £aufe« ftnb fetyr mannigfaltiger Art unb geben ber SBerfafferin gu lebensvollen SarfteHungen SJeranlaffung. 3mei alte Santen unb ein ßnlel, alle brei oeretyeltd&t, gwei 2Birtfdjaft8* Snfpeftoren, ein reifer SJetyrling auf bem ®utt, ber Sotyn beS §aufe* unb mehrere Neffen, aufeerbem männliche unb wetblidjje SRad&barn bilben eine interefjante Umgebung ber brei Softer beS £aufe* unb einer ange» nommenen SRidjjte. Sie werben in bie eigentümlichen unb bod) meift natürlichen Situationen tyineingegogen; nur galten wir bad 93tlb be§ tyu* moriftifdjen Dnlete für etwas larriftert. Äuclj bie ßtyarafterifti! ber $er« fönen gelingt ber SBerfaffertn fetyr gut, weniger bie Stylberung einer eigen» tümlidjen Sanbfd&aft; benn wa3 Seite 192 im gweiten Seil oon ber Um« gebung bed $eibelberger SdjloffeS gefagt ift, fann ebenfo gut oon jeber anbren fronen (Begenb mit einem verfallenen Sd&lofi gefagt werben. SSemt in bem Sud&e wieberum <&gietyung8prtngipien bie §auptfad&e ftnb, unb namentlich junge 3Wäbd&en barauS lernen foQen, wie fte ftdj in garten SSer« tyältniffen ftu benehmen tyaben, fo fann man alles in biefer §infidj)t ®e» fagte unb ©eprebigte gut tyeifeen, nur oft gu lang finben. @in fd&on in — 138 — tat vorigen Sudlern oortommenber 3ug ift ber, bafc bie junge gamilic beS #aufeS arme 9Räb$en unb Knaben als 3öglinge aboptiert, für meldje vMlid) mit trieler Siebe unb (Bebulb geforgt wirb. Mc jungen Seute im Sudp f^einen übrigens nur ba gu fein, um jt# au oerlieben unb gu per* loben, unb tonnen wir baber ni$t begreifen, wie Zante Stdu unb grau» lein mm Sreboro unoerijetratet geblieben finb, ba felbft gfeliäa brei Sin« träge er^lt, beten ledern fte golge giebt. 3u 9Beibna<$ten 1864 ift ein 93u$ oon 91. Stein erfreuen: „SieS* be$, (Erinnerungen an eine {(eine $enfton für erwa$fene SWäbcben." Serltn, bei äBimtelmann. SBir finben f>ier wieber ©riefe unb Sagebücfcer tote in ben früheren ©Triften ber SBerfafferin; allein bie Gegebenheiten unb S&aralteriftilen fmb boeb gu unbebeutenb, als ba& wir fte gur Settüre erwadtfener SRäbcben empfehlen tonnten. (SS tomrnt t gu biUigenber SBeife gum öftern im S)rudt nachgemacht wirb. 3Ran mertt wo&l, baS oierjäbrige Ätnb fott moralif$ erjagen werben; bie Reflexionen aber, meldje bemfelben vorgehalten werben, wirb eS f$werli$ oerfte^en. Sie SBerfafferin fällt in ben ©tu, ben fte in i&ren Südjern für ältere SIRäb- $en gut gu gebrauten weife. — 139 — äBeilpuutyten 1860 betonten wir als neu gut $rmarlt, ber Äorb, allerlei, #ugo, Arbeit unb fjteube, Dftem unb Slbfd^teb, Briefe." Z)ad 3)u<$ erinnert fe^r an bie 52 «Sonntage unb baS Sagebu$ breier Jttnber, befonber* baburcb, bafi bie Sorge ber §auptperfon auf bie Unter« ftöfcung einer armen gfamilie unb in biefer wieber eines fähigen Knaben, ber Äunjlgftrtner werben foO, gerietet ift. Sie f onft begebenen Äinber« fernen ftnb in ber originellen äBeife ber äJerfajferin erfunben unb bargefteUt. „Sebenäplane" für bie reifere weibliche 3ugenb. Die SSerfafierin, & Stein, nennt &ier i^ren wabren tarnen, Margarete SBulf f. S)a8 $u$ follte leiten: #eirat8gebanfen junger 3Räbcben, wie fte auf 2anb* gutem foldje fpinnen, wo alte Offiziere unb junge Defonomie*<8leoen fletfjig verleben. £>ie 2)arfteUung ift matter als in früheren Supern ber SSer* fafierin, unb bie SKatfcblage jtnb penbantifd&er. 3}on fe&r ftrengen Äritifem wirb unter ben Sc&riftftellerinnen befon* ber* bocfaeftellt : ßttilie äBilbermutb, feit 1844 ©attin eines Se&rerS bei SRatfeematit unb neueren Sprayen am ©nmnaftum gu Tübingen. @ie ift im Geburtsorte SdjiDerS, }u 3Jtorbad>, geboren, tyxt eine glüdtltcbe 3u* genb verlebt, in ber 3eit Iberer geiftiger (Sntwidelung oiel gebietet unb geträumt, bo$ wenig niebergeförieben unb nichts veröffentlicht, bis ein ßnfel eines iljrer (Behielte wiber tyren äüiQen gum SDrucf beförberte, ttrnS tyr Spänen gefoftet bat. @rft vier Safjre nad> i&rer Verheiratung ift fte mit SewiQigung ifyreS (Satten als Sctyriftftetterin aufgetreten unb bat balb oiel Seifall gefunben, welker bem frommen unb natürlichen ©Hut, in bem tyre ©Triften gebalten ftnb, au$ ootttommen gebührt. 3S(pe erften Serie ftnb Äinberf Triften; feit bem 3a^rc 1856 Ijat fte ieboeb oufy für ©rmadrfene geförieben. SJon tyren Äinberbücbern nennen wir: „Sud ber Jtinberwelt." (Srgaljlungen mit Silbern. Stuttgart 1853', in welchem Sud) baS geben ber Jtinber unb Siere anmutig ineinanber fpielt gür bie reifere Sugenb „Silber unb ®efc^tdbten aus bem fd&wäbifcben Seben." Stuttgart 1853. @S ift &ier aus bem Familienleben entnommen unb angie^enb gef Gilbert, wad befonberS erwad&fenen SKäbc&en gu ®ute tomtnen wirb* „Äinbergrufc." ©rjätyfongen für Äinber oon 8 — 12 Sagten, ein Sucb, baS ftc^ im #ergen ber Jtinber unb Uper SKütter eine gute Stätte be* rettet ^at. — 140 — „Stallungen unb 3R&rd^en für bie Sugeitb," bie gleich ben früheren arbeiten ft$ mit Siecht goI)lrei4e gfreunbe erworben ijaben. 3m Saipe 1861 erföienen bei Sbolf ßrabbe in Stuttgart, roo au$ bie früheren 8üd&er ©erlegt fmb, nelpt ©eföidjten unter bem Sitel: „8u* Sd&lofi unb §ütte." (gelungen für Ämber mm 8-12 Sauren, toeldje, rote natürlich eine nod) gröfeere Steife im Urteil unb größere @cübt* fceit in ber Sefyanblung von i$ten für Ätnber behtnben. Sie ge* f^ilberten ©c^idfale ftnb ma^r unb natürlich, unb bie fjfrömmigteit, meldje ft$ überall ©errät, ift tief begrttnbet, fo bog ber Seftftre bie} e* ftinberbuc^eft reifer Segen nk&t fehlen nrirb. 9ta£ fpäter ift erfd&ienen: „Sugenbgabe" mit 6 Statyfftften. Statt* gart. Stielt: Spätes ®lücf, ber tluge Sruno, eine alte S*ulb, Gorbulaft erfte Steife, bie rounberbare $öl)le, ein einfam Äinb, brei SdptBameraben. $ier ift, wie überhaupt bei ©ttilie 9BUbermutl), faft aQed roalp unb na- türlich, innig unb aufrichtig fromm. Snbere citieren and) Sprühe unb geiftlic&e Sieberoerfe, aber gang allgemeiner 8rt, unb bie überall paffen; in ber ®efdp$te „ber tluge Sruno," wo ein SanrinenfaU befdjrieben mirb, fmb bagegen bie 9Borte: @3 foDen rooljl Serge meinen unb £>ügel l)in* fallen; aber meine ®nabe foQ ni$t von bir meinen *c oon ber ergreifend ften 2öirfung. Die fadj)üd&e Srfinbung ift jroar ni$tt 9teue8, unb au$ fonft begegnen mir fd&on gef Gilberten Gegebenheiten unb äfcrtylltmffen; aber fte finb bod) immer in neue SBerbinbungen gebraut unb mit originellen 3ügen bur$djn>ebt. (Bang SReue« giebt und bie SJerf äff erin # wo fte, mie in ber „alten S<$ulb," wirHid&e Gegebenheiten gu ©runbe legt, mie benn immer bafi Seben felbft in feinen @rf$einungen am origineDften ift 9tur in ber legten (Srgfttytong „bie brei S<$uHameraben" ©erfaßt bie Serfafferin in ©erbrauste $^perbeln bei Sefdjreibung ber ©lüdttumftänbe tyred Sieb« lingd unter ben brei $auptperfonen be* Stücfed. Übrigen« Ijat fte mit t^rer ©eifte«©erwanbten, SfabeHa »raun, fd&öne ^umoriftif^e StarfteUung gemein unb ergoßt und in ber (Srgifylung: „SorbulaS erfte Steife" ba« burdf) I)öc$lid&. — 2Bir gießen bie« 89tid& unbebenflid) faft allen neueren (SrgäljlungS * unb Silberbüd&ern ©or. äJeiljnad&ten 1868 tarn und ©on ßttilie SBtlbermutl) gu #ftnben: „gür greiftunben," gelungen für bie 3ugenb, Stuttgart bei »bolf Ärabbe. Styt (grgft&lungen, benen mir gum Seil fdjjon früher begegnet finb. äBafi bad 33u$ enthalt, ift treffli$, gefd&itft erfunben unb gemütooH. 9m meiften entgtttft bie 9tatürltd&Ieit in ben 2>arfteHungen avß eigner Srfafrung (fte&e — 141 — Unfere alte ÜRarie). SBir tonnen nur wünfd&en, bafe bie äJerfafjerin nod) lange fortfahren möge, bie 3ugenb bur$ ätynlid&e @raäl)lungen ju erfreuen. SDic« ift gefd&eljen burdfr bie au SBeilptatyen 1871 in ber 3)ud)I>ans hmg von 91. Ärabbe in Stuttgart erfdjienehen a$t fauber lartonierten 33änb* <$en mit je awei ®efdji$ten, beren mehrere mir mbeS fd&on angeführt Ipben. 9tid)t bemcrft Ijaben wir bisher „Äann fein, 'S ift er ©njiebler im SBolbe" fängt fetyr originell an, ber Sd&lufe aber ift gewölfnlicfc, ba er eine (SrfennungSfcene nad) Sa&ren jutn SWotiv ^at „2>ie SBaffer im So^re 1824" gehören au ben ®ef$i$ten, in ipeldfren eine wa&re Segebenbeit bur$ würbige Storftellung erbauli$ wirb. „(Sine feit« fome S$ule" ift f ebr originell, unb nur benen ni<$t neu, meiere bie vielen englifdjen JWminolgefd&icbten, bie aur Unterhaltung getrieben ftnb, tennen. „S&erubino unb 3ep#rine" unb „Spätes ®ltid" finb ®eföi4ten von verloren gegangenen Äinbern. Gtyerubine fommt in eine (Baullerbanbe, baS 2o<$terd&en einer S$aufpielerin in ber anmten ®ef$i<$te in ein SBaifenbauS. Sener wirb jung gerettet, ftirbt aber an auSa^renber Äronl* Ijeit, unb feine S$t eine reiche ©rofemutter in be§agli$e ajer&ältmffe. SlOeS ift mit liebenSwürbiger Äleinmalerei gef$Ubert. 3n „SärbeFS aöetynad&ten" unb „(Sine Königin" finb au$ ftreuacfct unb Äettdjen bie Unterpfftnber fünftigen (SlütfeS bei armen Jtinbern. SDocfr ftnb biefe nid)t verloren gegangen unb bleiben in bem Staube unb ben Scrbältniffen, in melden fte ergogen werben; lefftere verbeffem jt$ nur bur<$ *etd>lt$e (Beföenfe von *J$aten unb wo^abenben (Bonnern, bie fty früherer SerpfKcbtungen erinnern. Sie {Details in betben (8ef$i$ten fittfc — 142 — «ufeerft treu unb ongiefyenb. Sine föime, fe&t fromme @tg&$hmg ip „bet Stinbet (Bebet," toeldjeS einen Stäubet fo titytt, bafe et ben SJatet unan* gelten gießen lägt. aBcSljalb bie ©cene in ätufilanb fptelt, toofcet mit von SR&ubeteien nie viel getyfrt Ijaben, ift nid^t red>t eingufe$en; fte fpiette leffer in ÜReapel ober ©teilten. „Die getien auf ©cjjlofe Särenbutg" toerben von gioei Ctyulmeifier* finbem bei bet JtafteQanin beS genannten ©c&loffe* in großen gfreuben oerlebt. ©ie tommen ba au$ mit gioei fürftlufcen ftinbetn gufammen, oon betten bet $ting butdfr ben Jlnaben aus einet ©efaljt gerettet nritb. 3enet fd&entt biefem einen SRing, wie Slifabetb bem ®ffe& wobei et ft$ bet Xfct erinnern unb ilpn ®nabe enoetfen will. 2)a bet *Pting, toaS oot^et ni$t fufcer mar, Stegent nritb, tann et fein SBott galten unb feinen Siettet |u einem glüctltdjen Pfarrer machen. „2>er ©anbbub", ober „toet (äfft am befken?" ®o fdjroer wie bem atmen ©anbbuben ift toofyl feinem (Belebten bur$ bie SettyUtniffe baS Semen gemacht toorben. Senet !>at eS bod) but$guff$ten oermo$t unb man ftef>t nutest an ü>m, bet $tofeffot an einem (Bymnaftum toirb, welchen SBert es bat, ©d&ullenntniffe gu (oben. SSon ben ©Stiften biefet SBetfaffetin für Sttoadtfene fagt $rufc in feinet beutfdfren Sittetatut bet (Begemoatt: „OttUte äBilbetmut!) iß eine ©tyoäbin unb f>at ben gangen frif$en treuherzigen ©inn, bie Siebetfett unb @ipli$teit unb aud) bie tecfe, leitete Saune $te* SolfSftamme*. 3ht$ fennt fte benfelben grünbli$, toenigftenS bie mittleren Streife beSfelben, oor allem bie „f<$ioftbif<$en $fart!)äiifet," bie $t ben Stoff gu einet 9tei|e reigenbet Heiner ©etnälbe batgeboten (aben; $te „Silber aus bet fäiofc bifd>en Heimat" (fett 1856) geigen eine ungemein glüctltcfc (Babe bet Dar- fteOung unb einen milben ä$t toeiblicfcn Sinn. Sie* aBeS gilt au$ oon iljren Sugenbfd&tiften. Sfabella Staun, gu 3etttngen in Sofern im 2. 3afoe^nt unfrei 3al)tl>unbetts geboren, jefct in Stünden lebenb, geljt in bem 8ü$letn „gut bie lieben fliehten, (Stgäljlungen für ftinbet oon 6-10 Sauren" gu« nädfrft oon feljr anmutigen 9iaturfdnlberungen au«, $ema$ ftnb en oon 3Jlenf$en unb Sieren erjagt. 3ene tommen in Sindboten aus ben oerföiebenften Seiten oor, bie jebod) o^ne einige Stutyimoenbung ab« bredjen, nrityrenb bie Stergefdndjten merftoürbtgertoetfe gerabe mit folgen Sbnoenbungeu f daliegen , bie aus einem fe$r innigen (Beitritte ^etootgetyen, nur bafc fte für Ätnber beS begegneten SUtet* triebt me&t ooDfommen - 143 — • paffen. Sie ty& aujjerbem gefd&rieben: „§einrid& Sfinbellinb", oon bcm bie §weite Auflage vorliegt, bereit wo&l no$ mehrere folgen werben, ba bie @r$äl>lung vortrefflidj genannt werben !ann. Wlan laffe fic$ burdfr ben Sttel „fjinbelfinb" nid^t abfdjredfen, weil wir viele Oefd&idjten auf biefed 2$ema Gaben. 2)ad tft gwar nidjt neu, bag £einridj gefunben unb oon einer armen gamtlie aufgewogen wirb, bie fc&on mit vielen jtinbern gefegnet tft, aber ed tommt julefct nid&t gu einer etwa bur$ einen $enteltyaler vor» bereiteten Srlennungdfcene, woburdfc ftc^ benn bie ©utt^at lohnte, fonbern ber $elb fd^afft felbji ben Segen, inbem er auf einem gefährlichen fünfte emed SergwegeS oiele äöanbrer rettet, beren einige ed ilpn in ber ärt tonten, bafe er auf bem Sarlberge ein §ofpi^ für Pilger grünben tonn, c$nli$ bem auf bem St. Semljarb, wo verirrte unb übermübete SBan* berer gaftli$ aufgenommen unb etquicft werben. Die ®ef$i<$te beruht bemnad) vermutlich auf Sßaljrfjett. änbre tyrer Silber ftnb: „Äleine ©efd&icljten, ben Äinbern erjagt." älugdburg 1851. „2lud bem Äinberleben unb ber Sommerzeit." 2. Auflage, ©tutt* gart 1859. „gür bie lieben Äinber." 2. aufläge. Stuttgart 1859. „(Srwind 33ilberbu$. 3)er lieben 3ugenb gewännet." 2. äfofl. Stuttgart 1871. „®ai liebe 83rot." 9teue Sludgabe. Stuttgart 1863. „£)ie Äinberftube im (Sltemljaufe." SReue «udgabe. Stuttgart 1863. „grüljlingdbilber für liebe Jtinber/' Stuttgart 1854. „Gin Siebergrufe für gute Äinber." Stuttgart 1854. „Mutterliebe unb 3Ruttertreue." Stuttgart 1854. „J)ad SBaterunfer in @r^lungen für 3ung unb 3Ut." 3. Sufl Stuttgart 1878. „greuben unb Seiben aud bem Äinberleben, ein $reidbü$lein für gute, fleißige Äinber." Stünden 1857. „(Sefammelte @r^lungen für bie Sugenb." Stuttgart 1858. . SBenn und bie bebeutenbe Stojatyl Schriften aud bem Satyre 1854 in SSerrounberung verfemt, fo mögen wir und biefe güHe vielleicht baburg er» Hären lönnen, bafe, nad&bem bie Sdpiftftellerin mit üjren arbeiten vor baft $ublitum getreten war unb S3eifaD gefunben Gatte, fte aud) früher fd&on oorljanbened SDlanuflript in bie SBelt ausgeben liefe, wad um fo maljr» fd&einlid&er wirb, ald in bem 33tt$lein oon bem gebadeten Sa^re oiele <9e* — 144 — bidjie ft$ fmben, toeld&e bei ©dfrriftfteflern unb ©dpiftfteUerinnen Me crften ^Jrobufte gu fein pflegen, jote ja au$ bie Sitieratur ber Völler mit $oefie beginnt. 92a4 ben SuSfprttc&en ber Äriti! (fie&e §opf Mitteilungen unb Sem» iprcbi SBegmeifer) (rat fi$ ba* Keine ^ßublifunr ®lücf 311 toünföen, ba& ilym biefe ®aben nic&t vorenthalten ivorben. — Sud ben oon ity gerauft* gegebenen „3ugenbblättern gut Unterhaltung unb Selelpung," fyxt bie SBerfaffwin unter bem SXtel: „allerlei" im Saljre 1863 eine 3lngai)l oon ©efcfyidjten gufammengeftellt, in benen nad) ber SJorrebe " Äinber ber ver* fd&iebenften @tänbe vorgeführt werben f ollen, beten Begabung ober eigen« tümlicfce ßebendfüljrung fte ber lefenben Sugenb intereffant unb in me$r* fasern ©inne vorbilblicfc machen foUen. SDiefc SRüdffic&t ift ni$t überall feftge&alten. 3um dfiern fmb nämlic^ bie gegitterten ^erfonen über baä Äinbedalter fytnauö; au$ erjagt bie SJerfafferin 3üge au* tyrem eigenen Seben. 2)enno$ gehören biefe Srgäfylungen gu ben beften arbeiten 3fa= beKa SBraund, ja vielleicht überhaupt gu bem Seften, was bie neuere, befonberS bie tvetblicfce Sugenblitieratur in biefer ®attung barbietet, wovon wir nur baß ÜJlärdfjen ^SBärbcIc" ausnehmen, bad ftdj gu fe&r in ben gewöhnlichen, j>^antaftif$ gemütlichen gönnen ber 3ugenbf<&riftfiellerei bewegt unb grömmtgleit unb geenglauben in einer SBeife vermifefct, bie mir für bebenfUd) galten muffen, nid&t gu gebenlen, ba& tro| ber geerei bie (Srlebniffe unb ffirgebniffe bod& me^rfac^ gu unmotiviert fmb. 9lQe& anbre muffen mir als vortrefflich begegnen, befonberS bie ©efd&id&ten: „SBengel," „bie 3igeunerfinber," „Sterbe smaljr," „bie äuSgeljerin" unb „ba8 (Bebet ber Mutter/' 2Benn auö) in „äßengel," ber ®ef$id&te eines verwaiften QirtenfinbeS, bie fraus pia/) wad ni$t fein folltc, einigermaßen gu @f)ren lommt, unb in ben „3igeunerfinbern" bie fjorm bed fat^olifc^en ®otteSbtenfte* gu fyod> geftellt wirb, fo ftnb bo$ beibe Srgftljlungen ebenfo lebenswahr atö gemüt* voll unb erreichen tyr SBorbilb, S&rtftopfc oon ©<$mib, um fo befriebigenber, oft fte ftd) ni$t mittelalterlicher, fonbern allgemein menfd&lic&er 93erl)alt* niffe bebienen, um bie Sugenb gu unterhalten unb gu bilben. JDie ®e* f$i$te „bie äuSge&erin" ift ba3 SBer! eine* frommen #umorö, rote er und laum fo treffltd) in irgenb einer weiblichen Arbeit vorgekommen ift; ifor Sorbilb Ipt fte in Äarl ©töber, ojjne baß oon 9ta$a^mung bie Siebe •) b. $. frommer Betrug. — Üb — wäre, gür bte (Srjffl&lung ,,©terbe*mal)r" wifien mir ber SBerfafferin be* fonberen Dan!, ba fte und einen 3ug au* intern eignen Seben in aoQer äBa&rljett barftellt. SDtc lefcte ©ef$id>te be3 9u$e8 aber „baS (Bebet ber SMutter" ift unter ben Dielen ftljnlidjjen, welche oon frommen ©dpiftfieQe« rinnen ausgegangen ftnb, bur$ ityre 9iatürlid>!eit, bie auf n>irfli$ ®efd&e!>ene$ fyinbeutet, roaipl^aft auSgegeid&net. Sie a5ortrefflid)fett biefer erklungen führte und jur näheren 95c* famttfd&aft ber obgebadjjten „3ugenbblätter." ©ie erfd&einen feit 1855 in Stuttgart bei ben Oebrübern ©$eitlin, feit 1867 bei Sraun unb ©d&nei* ber in Wunden, in heften mit gum Seil folorierten Silbern. Snbem wir fte mit anberen Unternehmungen ber 3lrt oergleic&en, muffen mir i&nen eine bebeutenbe ©teile unter benfelben anmeifen. Sefonberd ift ber fyöcfyft UebenSmürbige #umor gu preifen, mit meinem Diele ber barin enthaltenen ©efc^ic^ten gefdjrieben ftnb. 2)ie $erau3geberin nerbient f>ier faft ben erfiten $reiS; aber fte fyat au<$ vortreffliche Mitarbeiterinnen, unter benen befonberd 2$erefe 3Refferer in Ijumoriftifd&er ©arftellung mit iljr mett* eifert. äfafser in bem genannten „allerlei'' Ijat Sfabel la SBraun t&re @r-~ gelungen aus ben Sugenbblättem unter ben Sitein: „3luS meiner Sugenb* $eit" unb /,©4erg unb 6rnft" gefammelt, audj neue in biefen Sammlungen, welche mehrere Auflagen erlebt fyaben, hinzugefügt. 3n „©d&era unb ©ruft" finben mir Heinere unb letztere ©efd&tdjten oon ber anmutigften Slrt, meiftenteite rüljrenbe Sirmut. „2lu3 meiner 3ugenb$eit" tnterefjtert auf 8 I)ö$fte bur$ ma^r^afte Säuberungen. Unter ben Mitarbeiterinnen finben mir audjj bie Dichterin geiftlid&er $oeften Katharina S)ieg, bie 1809 im ©iegner $o$lanbe geboren ift unb manche (Sr^lungen für baS SJol! unb bie reifere Sugenb gefdjjrieben fcat %üx bie leitete beftimmt ftnb bie @rgäljlungen unb SDtärdjen, welche im Sa&re 1858 bei ®ebrüber ©dfjeitlin in Stuttgart erfdjjienen ftnb. 3n ber SBorrebe fagt bie Sßerf äff erin , baß fte ftdjj am Itebften Ijeranroacfyfenbe 3Räb$en als Seferinnen benle. 2Bir fe^en aber nid&t ein, tüte gerabe biefe bur$ bie erfte ®efd&id&te „2>er Heine ©teinflopfer" unb burdf) bie @r* Zählung „@tne wabre ©efdjjidjjte" befonberS füllten angezogen werben, ba beibe ©tüdte von Änaben reben. SDie legten beiben arbeiten „ein (Slfen* märc^en" unb „bie Stlte unb bie SRad&tigatt" paffen freiließ nidjjt bloß, weil fte Mareen, fonbem meil fte von überfließenber (Sentimentalität ftnb, nur für junge Seferinnen. 9Bir wollen übrigens ben frommen ©inn ber 93er* 10 — 146 — fafferin, bcr aDe i|re Grg&Ijlungen burctybrmgt, ebenfo wie hie fRatürlktytett in ber Crfinbung gern anerfennen; nur wirb bie Srmaijnung guweilen gur $rebigt, unb biefe ge|t in beit Xutbrücfen bei weitem über ben 9ilbung& ftanbpunft ber $erfonen InnauS, welchen fte in ben SRunb gelegt werben. „Die waljre arftettung me|r SBirfung ma$t. 83on ben anbeten Serfaffern in ben 3ugenbblftttern nennen mir: (Seibel, (BüS, $occi, Sftebmty als befannte SXdjternamen; au$ einen §ranj Sonn, ber burdfr bie anmutigen unb flieftenben SSerfe in ben Sugenb* blättern fk| als berufenen Sinter !unb giebt. 3u ben Mitarbeiterinnen ge* |ört au$ bie *pringefftn SUejanbra oon Sofern. S)ie Slätter liefern, wie ä|nlic|e, au$ |ißortf$e, naturgef<|ic|tli(|e unb et|nograp|tfc|e Sluffctye; aber bie Stallungen f feinen unft bem 9BerIe ben eigentlichen, |öd&ft a$tung*werten 6|aratter aufzuprägen. 2Bie erfd&eint bod) cwty |ier ©üb* beutf$Ianb oor bem Sorben an ©emütlidjfeit unb #umor beoorgugt! (Smilie (Spler, geb. Settauer, ber jungen 2BeIt unter bem SRamen Start) ßften befannt, würbe gu ©$weibnty in 6$leften geboren. SBtr entnehmen auft einem ©riefe: „Der glüdli^ften Ämb|eit folgte eine gar erofte 3ugenb. (Smilie mürbe fe|r früt> mit einem au&gegeidfpteten Mann, bem preu£if$en Hauptmann ©pler, verheiratet, bo$ na<$ fttrger 3eit SBitwe. 3Ba* biß ba|m nur für bie glüdlid&e grau gu Weiterung unb ©dprg biente, t|re ©abe ber $oeße unb bk|terifd&en @rgd|lung, mürbe nun emfte« Streben, SebenSaufgabe, unb wa$ fte als 83ele|rung unb Unter« Haltung guerft nur i|rer Heuten Softer gab, ba8 ging nac| unb na<| in (Bebigten, in Sudlern für viele Äinber, für viele junge gute 9Jtöb<|en in bie weite 3Mt |inau*. ,,grü|lmg*blüten," „SUe* in Siebe/' „Sebenfc mege," „®ifen* SBunberfnftuel/' „ber Staritätenfd&ranf," „ba* Stammbuch ber Mutter/' „Blumen unb Slüten für junge Mäbd&en," „®ltt|würmd&en" laben ftd& gfreunbe gewonnen. 2>en Supern reiben fic^ no$ viele @rgft|- lungen unb <8ebi<$te an, Die alle ber Sugenb gurufen: ®ebet unb Arbeit bringt ®otte* Segen! 9tod& lebt Marp ßften in ©d&meibnifc unb |offt ber lieben jungen Sßelt noc| mand&eS lettre unb ernfte äBorte auö bem bergen gum bergen fagen gu tonnen." „Der Staritätenfdfjranl ber ©rofcnmtter" gie|t fd&on burdfr feinen 5Ra* men an; no<$ me|r tjjun bie« bie erften ®efc|ic|ten bur$ bie Einleitung, meldte fte in ben ©ä$el$en, bie aus bem ©djjranle |eroorge|olt werben, ftnben. @3 überragt freiließ, bafe ein loftbarer <5c|muie gortfefcung beft „9taritätenflüffel, SBinter» freuben, 9Bo|er unb wobin, Sonntagmorgen, Sonntagabenb, bie Stofen* fdjweftem. SDaft Stammbu$ ift auft bem 3taritätenfc$ranf ber Qrofjmutter (er* oorge^olt; (Sntel unb Sntelinnen fud&en barauft Silber unb SSerfe, gu wel* d&en bie ©rofjmutter ®efd>id&ten ergabt. SDagtütfd^en fallen Säuberungen oon geften unb 39efd)äftigungen ber (Sntel unter ben angeführten Über* fünften, bie alfo leine befonberen Srgätytongen begetd&nen, fonbern eft wirb ba nur unter anmutigem SJeiwer! vorgetragen, waft gu ber längeren ®e* f$i bie ®unft fplenbiber SBobltbäter. SHeft ift felp gart unb poliert unb geugt oon ®eift unb ®emüt ber Serfafjerin. 3m Safcre 1865 ftnb gwei Sudler oon Waty Dften erfdjienen, auf *) 35otn (Erhabenen Mft gutn Säd^erli^en ift nur ein ©$ritt. 10* — 148 — beten Xitel fte in $aren$efe ou$ i&ren wahren tarnen nennt. „Sßtten unb Silber für junge Stöbd&en," Stuttgart bei ©d&mibt unb ©pring, unb „Sunge SK&bd&en, mer Srgä&lungen," »re&lau bei Sbuarb Sremenbt. — S)aÄ erfite 8u$ tyti in fofern $tynli$teit mit ben gwei befpro$enen, als eine Steige wm @rgc$lungen an Silber geinüpft wirb, bie jidj in ber S3il* bergaDerie einer $enfton*Ijalterin, von ber $anb berfelben, beftnben. 9Bir muffen billig gweifeln, bafe biefe #anb f$on im 14. Safcre bur$ eigne Äompofttionen gur Spaltung ber ÜRutter ^abe beitragen lönnen; fonft jtnb bie ©eföidjten nett erfunben, f$ön geförieben, unb bie Jenbeng bed (San* gen, junge 9Jttb$en gu gfleif* unb I&fttigleit in StebeSmerlen angureigen, ift getoife b&$K$ gu loben. SKefelbe SHbfid^t tritt in bem gweiten 8u$e no$ ft$tbarer ^eroor. #ier ift tein äufeerlic^ oerbmbenbeS Serbftltnte gum (Brunbe gelegt. 9Bir finben oier ®ef$i$ten: „8lu3 einem 3R&b<$en» leben", „ber SSriHantring", „ber alte SWarltforb" unb „gwei ©$wefiero." SDtc erfte biefer ®ef$i$ten ^at und von allem, wa« 3Rarg ßften geförie* ben, am beften gefallen, weil fte am meiften SWaturwa&rljett Ijat Sdefi anbere ift ibeal gehalten. 2)ie SBer&ftltniffe fmb Rinftli$ gemalt unb ba3 ®ange bur$ (Slang unb Stimmer einer frönen *ßorgellanmaleret ö^nlid^. „3lu8 frommer, frö&lufcer Äinberwelt." @rg&blungen für Äinbcr von 10 — 12 Sauren, 33re8lau, Serlag oon (Sbuarb Srewenbt, 1868. Sie (Srfinbung in biefen 6rgäl>lungen ift ni$t übel. ©5 läuft inbefi alle* auf Äinberwo<&fttigfeit &inau8, bie in ber erften ©rga&lung einiger» mafcen originell ift. aber bie SBerfafferin fyat etwas oon ber ä. ©tein angenommen unb ift aufeerbem in einzelnen ©d&überungen gu finbli$ ge* worben. 2Ba3 ber Heine 9taturbi$ter in ber erften ®ef$id)te an SBerfen guftanbe bringt, ift für iipi gu gebilbet unb enthält wenig SWaturlaut. Die gweite ®efäi<$te „2BaS Xante 3ul$en ergäbt," fü&rt und in ftabtifd&e, ja #ofoerljängli$ be* loljnt, wie baß ©c&idfal nid)t gu vergelten pflegt. 2)te früheren arbeiten ber SBerfafferin waren eigentümlicher unb bebeutenber. — 149 — „SDeutfd&e SR&bgen." Strahlungen auS großer 3eit für bie roeiblige SSugenb. SreSlau bei Sremenbt, 1872. 5£>a8 Sud) enthält weniget Sr^ungen als Satftellung ber grofcn patriotifdjen SJcroegung im legten ftriege gegen gftanfeeidj, rote folge ftg in 3R&bgenfeelen fpiegelte unb in weibligen $ttfMeißungen pteiftroütbig lunb gab. Olga (Sfgenbag, von $aufe So^cmna $ering f jefct oerefteligte Salfontffy, xfk geboten ben 29. Sanuar 1821 gu Sflemel, bie Sottet eine« Spotyetetft, ber fein Vermögen oetlot, fo bafe ftdj ein Oljeim tytet an« nehmen mufete unb fte gut @tgie$erin auSbtlben liefe. %tü^ geigte fte in ilfren Sgulauffäfcen f d&riftjlelletifge ©oben, trat bereits mit bem 15. 3a^re in ein ftembeS §iefe8 Sfiföenbug ift 1852 bei £irt in SreSlau etfgtenen. Später erhielten mit folgenbe Sudler, meldte hn Setlag oon 9Bmdtlmamt unb Sötyte §u SBetlin IjerauSgelommen ftnb: 1. „aus bem Seben." 2. „(Sriplungftftunben, (Stallungen unb SRooeHen." 6. „®etttuben8 ©Ölungen." Alle biefe romanhaften Dtgtungen ftnb für bie weiblid&e Sugenb be* fthnmt. Sie Sgtiftftelletm nennt ftg in einem biefet Süd&et Setfaffetin oon „ber Seele Sgönl^eit," melge& 9Bertd(jen uns nigt oot Sugen getont« men. 2öaS mit gelefen fcaben, f geint ahetbingft bem 3tt)etfe gu bienen, meiblige Seelenfgön^eit gu fötbetn. Snfcbefonbere fteDt fte getn ein junge* »etblid&e* ffiefen bat, baS aus utfptttnglig glü ein tragtf cfceft 6nbe ber btffomerenbe ShtSgang. Die erfte ©efdjidjte, reelle mir lafen, mar: „Martin, ber Älofterbotf." SBtr fltyl* ten und burdb biefelbe na$ mannet anbern Seitüre auft meibltd&cr geber ma^r^aft erfrifc&t, ba mir eine liebliche ©orfgefd&ic&te-in ber SBeife ber 3luerba<$f$en oorfanben. allein bie fpäteren ®efc$id&ten gelten biefen 6l>a* ratter ni$t inne; fte maren in Srfinbung oon Segebenbeiten, fo mie in ber ©d&ilberung oon $erfonen nic^t frei oon Übertreibung. So bie 9to* oellen: „SHagba," „am ©enferfee," „ein arme« >JRäb<&en." J)a biefe brei •efd&id&ten ju 2iebe*ertlärungm, bie mit Vorliebe bargeftettt ftnb, führen, fo möchten mir jte ntd&t empfehlen. 311$ fold&e, bie meljr bem ÄinbeSalter au* trägli$ fein tonnten, ftnb und nur „bie Äinber be8 ®rafen 3alu8ti" unb „Sc$marftort" erfd&ienen, miemobl in ber lederen, bie ftant miffen. 3luc& in einem Sdfraufptel „bie Stieftochter'' Ijat fub bie 93er« fajjerin oerfu$t. SSenn mir ben oben bemertten geiler ber Übertreibung au$ ^iet rügen muffen, fo moQen mir tyn auf Segnung be* bramatiföen (Sffett* fe$en. SDte 2)arfteQung unb Durdrfü&rung ber ß&araltere ift roo&l* gelungen, bie §abel einfach, menn au$ nid&t eben natürlich erfunben; bo$ ift e& bunbau* unma^rfd^einlid^, bafs eine fein erlogene junge Softer in lanbüdjcr ätertleibung oon tyrem SJater bei täglichem Umgange brei 3Ronate lang nid&t ertannt mirb. Unter bem ©d&riftftetterinnen» SRamen „Zureite" oerbirgt ft$ bie (Bräfin Sophie 8aubif fm, lobtet bed Sanquier ftadfel in 5Dre*ben, feit 1840 mit bem (Srafen SBolf Saubifftn oermäfclt, ber au* fcolftein ftammt, mo er ba3 ®ut Stanfcau beftyt, meift aber in 3Ba<$mi$ bei £re*ben, ober in 5Dre*ben — 151 — felbfk lebt, ©ie f$rieb ©ebid&te, erklungen, »riefe in ben oerföiebenen 3afyrgangen be* SJM&teralbum* oon fytlla oon Pumpert, aufcerbem alft eigne »allein: „SDtön&en für Ämber unb für bie Sugenb," „Stiebted unb en," erjagt oon Bürette, 3. Suflage, 2eip&tg, »erlag oon SUfrcb JDetymgfe, ftnb 13 für Ämber unb 7 für bie 3ugenb. Die erften (aben einige ^nlkbfeit mit benen oon Slnberfen. Die legten mit benen aus „Jaufenb unb eine 9ia$t," wie fte benn aud> jum Zeil im SKorgenlanbe ftrielen. SDte Scbriftftellerinnen follten nic^t meinen, bog in einem 2Jtörd>en gar tein 3ufammenljang jmif^en Urfadje unb SSirfung ju fein brause; e* ^errf^t in allen 9Jtör$en au& toeiblw&er gtber eine aufcer» orbentlidjp SBtUfür, fo oiele* ift gang unmotioiert, toaft ®oet&e fo fefyr tabelt. SDa8 aßärd&en „be* @$neiberd 6rben" fangt re$t folibe an; aber bie brei 3aubergegenftftnbe, welche bie Drillinge für iljre Wüngen leidjtfinmg ein« tauften, finb benen im gortunat äljnlidfr, too benn bod) ba& #üt$ejt bei weitem poetifdpr alft ber 9tegenf$irm unfereft ®<$neiberft ift. Dennoch finb bie SRärdjen oon Slurelie nod> bie oernünftigften unter il>re8glrid>en, unb in ber SarfteQung erqutdft juweilen ein anmutiger 3ug oon #umor. 2lm beften fyxt und im »ud>e bie §ur 3lbioec&ftlung eingeftreute toaijre ®e* föicbte oom ®raoenfteiner älpfel gefallen. „Gelungen für SRäb^en oon 12— 15 Sa&ren." 2. Auflage. Seipgijj, Slfreb JDe&migle. 3n ben fteben I)ier gebotenen (Srftcfylungen &errfd>t ein gefunber Sinn unb angenehme Sebenbigfeit; fte f deinen fid& gutoeilen, nrie „baft be^ergte Ainb" an toirfü$ Srlebte* anguleijnem „Sluft ©üb unb SRorb, »riefe junger Ijeranioadtfenber 2Jtabd)en, ijerauftgegeben für tyre Sllterftgenoffinnen oon Zureite" (fottte too^l Reifem: für beren ailterftgenoffinnen.) »erlin bei @prin« ger 1862. Der Sufeentitel begegnet bie @4reiberinnen alft 9Räb ^in unb — 152 — $er ein fold&eS mttfpielen tonn, roo fein Sllter mit einet Stolle bebaut ift. — Seil I. enthält: Die S^mefter, bie Geburtstagsfeier, @$neemeiföen unb SRofenrot, bie gufcreife unb bie @<$ultameraben. Seil II: bet $ofmeiftar, bet Serggeift, bie Pantoffeln beS 9lbu Safem, bie Sefd&erung im Garcer, ©elbftttberfd&ftfcung. Xm gelungenften erfd&eint und Neroon bie „tJuferetfe", wenn aud) einige Unnmbrföeinlid&fetten überfein »erben muffen, g. 8. bafj ein Stabtrat gutn SRinifter erhoben werben fott. 3toer bie gabel be« ©tüdfeS ift mit #umor erfunben unb ausgeführt. 3>afi ein Knabe im gförfterfymfe bie SRotle eines dürften reatiert, bie er gern für eine genriffc Stoffüftrung übernommen rjätte unb beS^alb für einen eben vertriebenen @rbprin&en gehalten, treffltd) gepflegt unb mit $ulbigungen überlauft wirb, ift fe^r ergöfclid). Grjarattere unb Scenen finb natürlich burc^gefür^rt. 3n ber „©djwefter" unb ber „Steuerung im ßarcer" finb Offiziers« unb ©tubentenfitten gut, trieUeid^t etwas $u feljr nac& bem Sieben bargeftedt; in bem (enteren ©tfidfe ift bie gabel gu oermidfelt unb bie Sugenb beS Sncarcerterten gu ty>$ geftedt. 3n bem „§ofmeifter," ber „(BeburtStagS* frier", „©elbftüberfd&atung" unb ben „©dfrulfameraben" fommen entfernt geglaubte SBäter ober gfreunbe oerftorbener 93äter als Dei ex machina*) mit giemlidf) glüdflidjem SHjeatereffeft &um SSorfdfjein. — Der §aupt^elb im „§ofmeifter", ein 13 jähriger Knabe, ift bur$auS &u alttlug gehalten. S)ie SWaferegel gur Teilung junger 2eute tum ber ©elbftüberfd&äfcung ift gu un* roaljrfd&einKdfr. £)aS Drama „bie ©d&ultomeraben" aber bringt ©pannung unb SÜUpung fyeroor. £)er „SJerggeift" entbehrt fold&er Spannung, unb werben bie aufeinanbergeretyten ©cenen nur burdfr bie oortommenben Skr« manblungen unb SSerfleibungen Unterhaltung geraderen, Söon ben beiben bramatijterten 2Rard&en ift „©d&neeroeifedjen unb SRofenrot" mißraten; ba= gegen ift bie betannte Srgft&lung „äbu (SafemS Pantoffeln" natürlich unb munter bramatiftert; nur fernen mir nidfjt ein, roeSljalb nodfr eine anbere morgenldnbifc^e <8efdf)id)te, bie no$ bagu ntdfjt glüdtlid) oeranbert ift, barein mit t>erpflo$ten morben. 3m gangen meinen mir, bafj biefe ©d&aufpiele ftc^ beffer für bie Sugenb gur äuffütyrung eignen als foldfre, bie für baS grofje 'JSublifum gebietet fmb, unb gu benen manchmal fdjon jüngere gamiltenmitglieber greifen, um eine Oefeüfd&aft gu unterhalten. 3u ben oben angegebenen Srgä&lungSbüd&ern ber SSerfafferin fommen noclj: „©ifabetfcälbum, ein S3u$ für Ijeranroadfjfenbe aJtäbdfjen oon 10—15 *) ©ötter mit ber 9Raf$ine (aufs Sweater Ijerabgelaffen). — 153 — Sauren," „Sefeabenbe bei ©lifabety" unb „(glifabetip 3Rufieftunben, ein 93u$ gur beleljrenben Unterhaltung für Ijeranmadfrfenbe -äWäbd&en." SDaS Ie%te tiefet Silber enthalt fed&S ©rgälflungen nad) bem (Sngltfd&en ober grangöftfd&en, borunter: „Sugen unb Sermanb" etwa* pebantifdfc, bagegen „ffirinnerungen aus bem Seben eines alten Solbaten" originell unb unter« ^altenb; bodf) barf man m$t ÄriegSfcenen ermarten, ba eine feine $of* gef$ü$te aus ber 3eit ber Äönigin SKarie Slntoinette ergäbt tt)irb. 5Dte erfke, 196 Seiten lange (Sr^lung „bie Softer beS Partners" ift oon ber SJerfafferin felbft gefdfjrieben unb eine bebeutenbe arbeit. 3mar nimmt ftdfr ein 9Jtörd>en aus bem SKunbe eines gfarmerS tomifd^ aus, unb menn man, baoon abgefeljen, baS &ier (Sraä<e gut ftnben foll, mufe man eS gu einer ,,geinfdf)mecferei in ber 2Rärdf)en!oft" gebracht tyaben, bie auf jeben gall Diel 8ebenflid&eS fyxt @S ift ferner bir ärt, mie mit ber jüngeren Softer beS garmerS umgegangen wirb, um fte auf bie Trennung oon intern SSater oorgubereiten ober eigentlich nidfjt oorgubereiten, roaljrljaft mar« ternb unb unnatürlich SSon ba an aber, mo mir gu ©d&iffe unb bann in bie beutfd&e Äleinftabt geführt werben, ift bie Säuberung natürlich, gutn Seil bur$ §umor ergö$li$ unb beruht auf Erfahrung. SnSbefonbere ftnb mir ber SSerfafferin bantbar für bie 33e!ämpfung tljörid&ter ©tanbeSoor* urteile bur<$ bie in ber neuen SBelt obenan fteftenbe SBafcr&ett, bafe Ar- beit niemanb f$änbe. £)a3 SSeneljmen ber jungen 3Räbci)en, als fte baS Unglüct ber Sante erfahren, burdf) roelc&eS biefe aufeer ©tanb gefegt nrirb, ferner für beren Sjifteng gu forgen, ift oortreffUcfc gebadet unb gef Gilbert unb bemnadfr mufter^aft. £)ie enblidfje Sffiieberbeglüdtung ber gurnt gamilie ift groar in mannen 3ügen fonberbar, bod& lange nidfjt fo abenteuerlich, nrie in anberen ©rgaljlungen biefer 2trt. Suite Stu^lopf, geboren ben 29. SRooember 1799 in Stelefelb, wo i&r SJater SRettor mar. 2)iefer ftebelte im Sa^re 1815 na$ #annooer über, um baS Direftorat am bortigen Sijceum gu übernehmen; er ftarb 1821. grify burclj übermütige Settüre in traumeriföeS SBefen oerfunlen, raffte Suite ftdfr jefct gufammen unb ftubierte fleißig, roaS nötig mar, um eine ©djule für Heine Äinber angulegen. 3m Starre 1837 mürbe fte @rgie^erin groeier *ßringefftnnen oon @alm*$erftmar; 1839 breier *ßringefftnnen oon ber Sippe, bei benen fte elf Safyre blieb. S^re erften Äinbergefdjjid&ten fdfjrieb fte für eine fünfjährige, talentoolle SRidfjte. SSon ber ©dfjroetg aus, rooijin fte mit tyrer ©d&roefter gegangen mar, lieferte fte Srgctylungen, SRätfel unb Gtyaraben für bad Sugenbalbum oon ©atlberger in Stuttgart. 1854 er« — 154 — fötenen „SugenbnooeUen," im Safere barauf eine neue (Bruppe 9iooeIlen unter bem Sitel „Aurora/' barauf bie Srgftl>lung „Unbanf ift ber SBett Softn," bei glemming in (Mogau, ebenbafelbft „ein 2)agftttbgen". gut Jtinber oon etwa gebn Sauren fgrieb fte: „Kleine Sierfreunbe," „Sgmalben," „3a$m unb SBtlb, 9Bilb unb 3a&m" unb „ber gute Jfomerab." %üx Reine Jtmbtr, bie nog nigt lefen fönnen, fmb bie Sleimerg&blungen: „3Bie $&nd* gen bürg ben SBalb fam" unb „<8retgen* ©ommertag" beftimmt, für etwa* größere: „3ur ©roßmutter." 3efct lebt fte ald SJorfte&erin bed ©gwefterfcoufeS „grauenfguy gu 3)reftben unb fgriftftellert nog prwatim, (Kit aug au* bem Sgwebifgen unb Sttorwegifgen $rofa unb SJcrfc über* fefct. „5Da3 Stagftübgen" ift eine @rgäljlung in $rofa. @ine Se&rerfamilie perlebt ein glüctltgeS SBei^nagtdfeft; bann fttrbt plofelig ber Sater unb hinterläßt fünf unoerforgte Jtinber, brei SIBäbgen unb gwei Änaben. $>a* Ütefte SRftbgen wirb bürg ^tn Unglücksfall gu großer Stigtigfett angeregt; benn fte nimmt ftg, erft 15 Saljr alt, ber -Kutter, ber Pflege unb <8r* gietymg ber (Befgwifter wirtfam an, fo baß bie Anaben öfteren Serufd* arten {ig gumenben lönnen unb bie ©gweftern in glüdflige SBerljältntf|e lommen. 3)ie 6barafterifttf ber Äinber ift woblgelungen. 5Da wir erfahren, baß biefed Sug Scenen aus bem Seben ber Ser* faf[erin enthält, fo ift und bie äBafcrbeit ber ©arftellung um fo el>ren* werter. 3u ben „3ugenbnooellen" f>at bie SSerfafferin eine furge Sorrebe ge* fgrieben. Sie fprigt barin t>on ÜbergangSfgriften, welge* ftg für bie j)U oerftänbigen Sauren getommene 3ugenb eigneten, unb baß folge nigt oorbanben feien. äBir tonnen bem nigt eben beiftimmen; bog futb bie Sugenbnooetten gewiß miQfommen gewefen, wiewohl fte für bie 3ugenb nigt gang paffen; benn in allen werben SBerljältniffe berührt, bie erft bem SRannefe ober gfrauenalter gugänglig ftnb. @d gefgie&t ba« in interejfanter unb natürlicher Sßeife; nur gegen ben ©gluß ber @rgäl>lungen lommen faft immer fe&r unrocgrfgeinlige ©gtdffal3oerfttüpfungen oor. 3)aß in ben „TOietltngen" ber oom Sanbe lommenbe ftmfburfge nag 9ebienten= unb ©gretberbienften nog Geologie ftubiert unb Pfarrer wirb, ift bürg« auä in tym nigt angelegt. 3n ber ®efgigte „ein Äinbermargen'' oer* laufen bie Sagen anfangs gang natürlig; gulefct aber Raufen ftg bie größten Unwa^rfgeinligleiten. 3n bem 3)uge: „äforora" läßt bie SBerfafferm bürg etgentümlig erfunbene unterftüfcenbe (Sreigniffe verborgene Talente gur Geltung unb 9hid* - 155 — bilbung gelangen. 2Benn ba in ber groeiten ©rgftljlung au$ einem armen ffiaifenfnaben, ben eine Sorfföneiberin für ü)r ®eroerbe auÄbilben uri&, ein iie&rer wirb, fo tft ber (Sang feiner 3lu$bilbung, felbft bis gum Siref« tor einer SRealfd&ule, nid&t ofyne ©ad&fenntni* befd&rieben. 3lber ed tft un* ftiemlicf), ifyn feinen Seruf mit ber Slbric&tung von #unben beginnen gu Iaffen; bog er femer nocfc ©taroperateur roirb, um einem alten Siföof, mit bem er einmal eine ©tunbe gefproc&en, ba3 9lugenlidf)t roiebergugeben, ift ebenfo unmotiviert; als bem übrigen 2eben*gange be8 3Renfd>en fremb« artig. 3n ber legten ©rgäljlung: „3)te §elferin" finben mir in biefer eine für äudbilbung verborgener Salente ooUfommen paf jtonierte Same. 3n intern §aufe, wie auf tyrem Sanbgute wirb ein ©c&ornfteinfegerburfd&e gum SWaler, ein ©d&ulfnabe gum Silb&auer, ein anbrer gum SSaumeifter, ein $anbroerter gum Geologen unb ein ftanbtbat bed ^rebigtamts gum ®ärtner audgebilbet. (Sine übelge&altene ©rgieberin wirb i&ren SBerljalt* niffen entriffen unb gur Gärtnerin gemalt. (Sin lSjaljrigeS, früher geraub- teS ÜJtäbcfcen rotU ber böfc $flegeoater gur Sängerin machen; fte wirb ifyn entgogen, in ba8 #au8 ber Helferin gebraut, unb es ftnbet ftd), bafe.fte bie 5Lod)ter be8 SSruberÄ berfelben ift, melier ald pensionierter Dffigier aus %cna gurüdtteljren mufete, um ftd& ben Rumänen SSeftrebungen ber ©djroefter anjuföliefien. SBenn ba aud^ mandjeS red&t fdfjön gebadet unb ausgeführt ift, fo fyat bo$ jene *ßaffton, ber äJorfeljung in StuSbilbung oon Talenten unter bie arme gu greifen, bie SBerfaffetin Ijier gu großen Unroafjrfd&ein* Umleiten verleitet, bie jebem Sefer auffallen muffen. 5Dte SReunergifylungen für fleine Äinber finben in manchen mobernen Sichtungen i&re SWufter. ©ie tonnen, foroeit ber Snfyalt auf einfach fmniger SRaturbetrad&tung beruht, auf ber bezeichneten 9llter8ftufe Unter- haltung geraderen. Stynlk&e SReimergftljlungen fyat gebietet Slmanba #oppe (Sante ämanba), geb. 22. 2Rärg 1819 in greiburg an ber Unftrut. ©ie bilbete fidf) in ben Sauren 1844 unb 1845 in ber Slnftalt gu Berlin gur Seherin auS, &at fpäter einer teeren Jödjterfd&ule in OreifSroalb oorgeftanben unb lebt jefct bei tyrem Ofjeim. äßir fjaben von i&r aus bem 3afpe 1845 gmei gereimte SKärd&en, eine „Ääfcc&ens unb eine $ä3d>engefci)id)te." Seibe fmb mit tinblid) fritylid&em ©inne gebietet; eine tiefere allegorifcbe 33e* beutüng fe^lt jebo$. 2)ie Slbenteuer beä ftä^end finb natürlicher erfun* ben unb fpielen meljr in bad (Sebiet fonftiger 9Rärd&en. s üta8 ba3 #ä8* #en erlebt, ift in ber erften Hälfte gang anmutig unb giebt gu &übf<$en — 156 — Silbern ätooitloffung; m ber gweiten $ftlfte ftnb bie SBorfommenfeetten nur wunberlicfe gu nennen. (Sine fpätere SRftrcfeenfammlung ber äJerfafferin entfeftlt einige gdnegene arbeiten. Sulie $irfcfemann, geb. Sangfeoff, jft am l. gebruar 1812 in Serlin geboren. Sfer SBater macfete in bemfelben Safere ben ^bgug nacfe SKufelanb mit, lehrte glüdtltcfe gurütf unb foc^t bann aucfe mxfe bid gum grieben 1815 im preufctfcfeen $eere; fpäter wohnte er mit feinen acfet Jlin* bern in 3efebenif unb ftarb, ald baft iüngfte ©ier ÜRonot alt nur. Sie er» innert ficfe gern iferer 3ugenbgeit, wiewofel bie Serfeftltniffe im $aufe ber 9Rutter befcferänlt genug waren. 9teungefen Safere alt, oerfeetratete fte ftcfe mit einem 9Reen aud betn SBolte* munbe utnbilbet, femer, wo fte Unarten unb gfeljler fd&ilbert, will fte ftetö beffern unb oerebeln. 3^re ©arftellung ift befonberd au$ burdfr anmutige, poettf$e 9temint3cengen tntereffant; aber iipe ©dplberungen gleiten etwas ben frangöftfdjen Silbern, inbem über alles ein gewiffer lünftltd&er 3auber ber ©legang gcgoffen ift. Sodfentöpfd&en, blaue äugen, rote Stangen, weifje Äleiber unb allerlei Sänber unb Jtränje bap flimmern unb glängen, bafe bie S^aratteriftif ein wenig barüber gurücftritt. alle tyre ©rgä&lungen geigen übrigens ein frommes, weiches ©entüt, unb es fetylt iljr au$ nic^t m Se* fanntfdfraft mit ber ^eiligen ©djrift, wie mit folgen £roft = unb ©d&lagmorten, bie in Sprichwörtern unb SBolMebern ft$ finben. 3u SBetynac&ten 1865 empfingen bie Seferinnen oon i§r nodj: gebend* mai, SRooetlen für bie reifere weibliche 3ugenb," fünf (Srjä&lungen: 9lu3 ber Änofpe gut Slüte. 2lu8 bem §erjen gefct baS Seben. Sante Äaro* Kne. 5Der Äalifornier. ©ara, meift bie (Srjie&ung reifer junger ÜRäb« tyn oon jugendlicher Üppigfeit unb .Seid^tftnn ftu folibem Seben unb <§fyx* ratter burdj ©ouoernanten unb ©d&idtfale barfteQenb. SDte ©d&ilberung oon $erfonen unb ©cenen gelingt ber JBerfafjerin oortrefflidj), wenn fte au$, wie früher, bei bem Äußeren oft gu lange oerwetlt. 3&r frommer unb woljlmeinenber ©inn madf)t biefe ®efdj>tdf)ten ju einem ntifclic&en Sebenfc fpiegel für bie oornel)me weibliche Sugenb. SSon berfelben: //Spiegelbtiber/' (Srjft&lungen für Äinber oon 10 - 12 Sauren. 3imn ®efd&idj)ten in ber befannten Lanier; JDarftetlung unb StuSbrudt ftufeerft poliert, übertriebene JEugenben, in beren #ol)lfptegel ftd& baS natürliche Jttnb nic&t wo^l ertennen tarnt, Sitte« jebo<$ gut gemeint. »ertba %il^H ift geboren gu Serlin im 3a&re 1819, je$t SSttwe eine* bem (Sele^rtenftanbe ange&örigen Se&rerS Ramend Seemann unb SRutter eines Änaben, Stubolf, unb einer 2odf)ter, ©retten, welche in tyren <$ef4i$ten für Heinere Äinber bie Hauptrolle fpielen. 3um ©dfrriftftellern ift fte angeregt worben burdfr eine anbre SBcrfaffcrin oon (Srjft&lungen für bie 3ugenb, (Slifabetl) ©belutg, mit welcher jufammen fie au$ jwei brama* tifterte Ätnbermärdfren, „bie Sinbenfee" unb „3)ornröS$en", gebietet $at, — 158 - booon bafi erfte im aßinter 1863/64 m SBicn mit Seifall aufgeführt toot* tat. SMefdben ftnb in Setiin bei (Sbuarb Slodj im SDrucf eifötenen. ©ie fd&rieb ferner „2iebeSgrufc" uitb bie „Äinberodt" in Hebten @r* Ölungen für Äinber oon 5— 8 Sagten. Setlin, bei äBtndehnann. Das leitete »üdjletn enthält motaliföe (Strahlungen für Seine Jthtbet, beten einige an frühere @tgeugnif[e bet Sugenblittetatut, felbft an ben branben« burgifd&en Äinberfreunb erinnern. @S geljt ba aud) mit ®f[en unb Zrinfen gumeilen gar gu umftänblid) ju ; bodj motten ftc$ bie Reinen 8ef et unb Sefe^ rinnen manche gute Se&re aus bem 8uc$e entnehmen tonnen. Sebeutenbet ift „(Erinnerungen, @rj\äl)lungen unb iWooetten für bie reifere Sugenb." Serlin, bei 2Bindfelmann. §ier ftnb, tote eS eben baS Sttter ber Seferinnen bebingt, größere SSerljältmjfe ins 8uge gefafet, unb mannigfaltige ©dtyitf* fale benrirftn nidfjt unintereffante Stefultate. 8lm gelungenem ift und bie (Sr&ätylung „gfityre und ntdjt in SSerfuc&ung" oorgelommen. @S mac$t immer einen fetyr bebeutenben (Sffeft, wenn ber Srjctyler eine entfdfjetbenbe Schief- falSenhoidtelung Dörfer a^nen läfet. Die fcier bargefteQte SBerfd&toenbung eines unbemittelten SBaterS für feine oergärtelte Softer grenzt freiließ an« ttnroabrfd&einltctye; aber bie barauS tyeroorgeljenbe (Srfa^rung für biefe bringt eine glticfltdf) gefdfjilberte SSefferung unb ein enblidSjeS angenehmes SooS $eroor. ,/JJater SRetar" unb „ber fteineme 9Kefe" berufen too# auf ort* liefen Sagen. SBenn auty in beiben einiges Ungeheuerliche oortommt, fo ift bod) in ber erften ber frifetye ljumorifttfd&e Jon, in ber gmeiten bie ftttlid&e Senben^ gu loben; bie enblid&e Söfung ift in ben beiben ettoaS fonberbar. Sie erfte ®efd)i$te „3lu8 bem Beben einer SRad&tigall" ift gang nett erfunben unb ijat mobl ilpe SBorbilber in ben frönen djarafterifrtfdjen 2ierj|etdf)nungen, bie einige unferer poetifd&en Sflaturtyftoriler geliefert fytben. 2)ie lefcte (Srgä^lung „bur$ 3rrgel>n auf ben regten SSJeg" giebt in ber erften §älfte ein red&t $übfc$e8 toarnenbeS Seifpiel für oerjogene eigen* finnige Äinber. ®ut Ijeifjen lönnen nrir es ni$t, bafj bie meiften biefer ©tücfe auf ein StebeSoerljftltmS hinauslaufen, womit bodj unfere Sugenb in ben für fie befttmmten Sudlern immer am beften nod& oerfd&ont bleibt. „Der 2Bäd&ter auf ber SofepW&e" oon Sert&a ^ilb^S. SreSlau bei Sreroenbt 1872. Die S8erfafferin liebt eS, burdfj Sefonber&eiten $u intereffteren, nmS \fyc audjj meift gelingt; l)ier aber ift beS Slbfonberlid&en bodj) faft gu oiel. Die ßljarattere leiben an gu ftarrer Originalität. 9taturfdf)ilberungen unb äljnlidfjeS ftnb etwas breit. SBir münzten ©rftnbung unb Ausführung natürlicher, fanben baS aud) in früheren 33üd&em ber 33erfafferin. — 159 — 3n SBerbinbung mit bet nad&folgenben, ©Itfabct^ (gbelmg, fjat Settlja gtl^ä ^ausgegeben: //3ugoögel, (Stallungen für Äinbet oon 8— 12 Sorten." ©e<$« (Strahlungen; bie JBetfajfetinnen faben ftd> nidfrt gu bet einen ober anbeten betannt. „3)et Sompfaffe" enthält fltoei oetfd&iebene fUlotioe, Schonung beft Sietlebend unb ein befonbeteS Salent, nicfct gang rca^rfc^cin* K<$, abet l)übf$ erjagt. „ßamiflenblümdjen" Teilung beft $o$mutd but<$ x einen Staunt, bet gum SWätdfjen wirb, in meinem befannte fleurs animäes aufgeführt werben. „3)ad ®elftute," eine (Stählung füt bie reifere 3ugenb oon @. (Sbe* ling. ©logau, SSetlag von Äatl glemming. 3)ad 93u$ ift eine bet beften Sugenbfd&tiften, bie von Samen gefdjtie* ben futb, bet ®ebante ein, wenn au$ ntdjt origineller, bo$ f el)t glticf lidfjet, bie jugenblidjjen Sefet in eine Seit ein^ufü^ten, in melier gtofje« gefdfjefcn ift, unb in ibeldjet gtofee 3Rannet gelebt Ijaben, unb jjwat oetmittelft einet but$ ©$tcffale inteteffanten gamiliengefdfjidjte. „2)a8 ©eläute," bet 9tame etneö ®aft$of8, fteHt und in bie 3eit Sut^etd. S)et (Saftmitt £abermann oetßöjjt feinen jungen <3of)n, weil berfelbe füt bie SDienfte im $aufe vaw gefd&icft unb bet neuen fiepte flugetfyan ift. 3m ©aftljaufe lernen wir fdjon Sucad 6tanad& unb §anS ©adf)3 lernten, $u welchem leiteten bet oet* ftofeene $ubett in Nürnberg lommt, voo au$ 8lbtedf)t SDürer, *J}etet Siifd&et unb 4 J$etet $ele auftreten. £ubert fud&t bei ben beiben etfteten eine £eip* ImgÄfteEe, to irb abet von 3)ütet8 %xau jutücfgetoiefen unb erfdjeint in $ifd&er8 Sßiettftatt gu fdfpoadfr. (SS werben bet SReiftetgefang, mittelaltet* lid&e ^anbtoerfö* unb Solftbtäudfje lebhaft gefdjilbett. Hubert wirb ©df)ul>s mad&etmetftet, heiratet bie Pflegetochter bed *ßetet $ele unb wirb bur$ fte mit feinem söatet oetfitynt. SDie 2Xrt, wie bieS gefc&ieljt, ift im ®emüt bet SJetfafferin tteffücj) erfunben, unb in betreff bet S)atftellung ift biefe #et bo$ no$ me&t gu $aufe als in bet (S^atattetifti! bet Ijiftotifdjen ^et* fönlid&feiten, in welcher fte übertreibt unb babutdfr bet l)iftotifd)en Sreue fd^abet. SCBir ftnb biefet Same fonft nut in bet ®efellfd&aft oon SSettfyt gtl^S begegnet unb freuen und, fte $iet felbftänbig arbeiten ju feigen. 3Röd&te fte unfern 9Bin! bei Darfteilung fjiftorifdjev ßl^ataftete be- nufcen unb [xd) nid>t ferner bed abgenufcten #ebel8 einet 3igeunetn>et8* fagung bebienen. „©teter Stopfen Ijöftlt ben ©tein" oon berfelben. 35ie SJerfafferm bleibt bem glüdHidjjen ©ebanlen, ifyre ©efct)icr)ten in ^iftotif^atattettftifd^e — 160 — 3eiten gu t>er legen, tote fte eft im „(Beläute" getyan, getreu; bodj ift tyer nur oberfläd&lidjjer Slnfc^luft. 3n ber 3eit, 100 $oDanb für Xulpen unb Xulpengmtebeln fdjwärmte, oerge&rt ein junger ©djtffdmann gufäBig eine toftbare Stoiebel unb oerfd&ergt baburdfr bie $rotdtion eines oorne^men #ollft«berd. 3)iefer wirb ljerna$ arm unb oerf&Qt mit feiner Familie ber Pflege ber SRutter jene« Sc&ifferd. §ollanbifc&e 3fteinltd&Ieit wirb treffenb geföilbert. S)ie fcarftellung ber Straffere ift in tyrer Jtonfequeng ge* hingen; ob alleö pfi$ologif<$ gerechtfertigt werben fann, ift eine anbre tJrage. Seibe gamilien werben enblic^ nocfc glüdflidfr, unb ber SSerge&rer ber 3roiebel fann ein anbred (Sjemplar bur$ günftige Sc&tdffaldoerfnüpfun* gen oerfd&affen, alfo befriebigenber Sd&lufi. „$ie beiben Surgen/' ©rgä&lung für bie reifere Sugetib oon (8. <5be » Itng, bei gflemming in ©logau. SDic SSerfafferin fciüpft aud> biefe (Srgft&lung an mittelalterliche $er* fönen unb Gegebenheiten an; bodj gelingt ij)r bie Sadje nidfrt fo, wie in ben früheren Supern. 5Die gfigur bed $ufj mirb einem Äerater ber Air* djjengefdfjid&te feljr frembarttg oorfommen. (Srwartungdfcenen werben über (Bebtiljr ausgebest, unb bie lefcte SBiebererlennung ift gwar rtiljrenb, aber ber (Brunbibee nadfc nic^t neu. Dennotfc ift baS 9u$ woljl gefd&rieben unb gut Seitüre gu empfehlen. SDie Serfafferin ift bie Softer eined berliner Sanquierd, lebt in guten 9ta$altmffen unb fd&reibt nur gu tyrem Vergnügen. (Beiftige SSerwanbtfd&aft mit Sert&a gil^ä oerraten bie (Srgctylungen oon SRarie SJtinbermann „8unted Saub, Sagen, Srabedfen unb 3War« <$en für bie reifere 3ugenb," Sremen, (Seidler 1863. Sagen, beren Totalität fcier angegeben wirb, liegen ben Strahlungen , 9tffc $ucf " unb „bad »Ipenfraut" gu (Brunbe. 2>ie lefctere ©efdjid&te ge$t faft 3ug um 3ug benfelben (Sang wie „ber fteineme Stiefe" oon Sett^a gfili)&. 5Dad SKärdjien „ber Äanarienoogel" ift parallel ber oben ange» geigten „Stad&tigall", nur bafe in jenem bie §artl)ergig!eit ber leeren Stftnbe no$ fdf#rfer gegeißelt wirb, als in biefer. Sieben beiben läuft aufeerbem eine Siebedgefötdfte Ijer. äBenn ba« 3Rdr<$en „bie »ernfteinperlen" felbft erfunben ift, fo Ijat ed bo<$ oiel äöjnlu&Ieit mit ben oorljer angeführten Sagen; bemt ed nimmt ft$ Ijier ein SBalbgetft, wie bort ein Äobolb unb eine gaubernbe 3igeunerin bebrängter üDienfcfcn an. Die oon biefen 3au* bermftbc&en behüteten jungen Seute ftnb $übfd&e »eifpiele oon »rao&eit unb Äinbedliebe; ed mufe nur ben fromm erlogenen, jugenblid^en Sefer in ber — 161 — (Srbauung flöten, bafj awifd&en (Sott unb bie gelben ber (Befd&id&te eine 3auberma$t tritt, fo bajj' man taum Keife, ob, toenn fte beten, fte fi$ an (Sott ober biefe (Seiftet toenben. (Sott f)at aber leine (Semeinfdjjaft mit ben Dämonen, toie ber 9(poftel *J$aulu8 letjrt. SBon SRarie 3Rinbermann fmben fmben toir nodfc anzeigt „ v J$lattbeutfdf)e (Sebid&te in bremifdjer ÜRunbart nebft einer Sammlung oon 6pridf)toörtern unb Stebetoeifen," bie unferer Ärtti! m$t unterliegen; bod) bürfen wir tyngufügen, bafj bie 9Serfaf[erin bur$ bie in ben obigen ten oortommenben SSerfe unb Seime bidfc tertfd^e Segabung oerrät. #ebtoig *J$rol)l „©amenförner für junge ^erjen. Drei @ralun* gen/' 2. aufläge, 8reSlau,2retoenbt 1877. Sn^alt: Das angefangene ©trief» fleug, ber fd&roerfte (Sang, $äfelid) unb ©d&ön. „(Srfreue unb nü|e! Drei @r^Iungen/' Sbenbafelbft 1864. 3n* Ijalt: De& SBaterS (SummifdSjulje, bie beiben gelbftetne, bie JtamiSe unb ifjre Jtac&barn. Sitte biefe fedfr* (Srgäfylungen ftnb in ber feinen unb finnigen 3Jtanier oon Stella oon (Sumpert mit fefyr frommem ©inne unb guter SWeinung gef trieben, laufen meift auf bie Seto&rung eines fittlid& »erirrten Ambe* Ijinaud, ba«, fcod&mütig ober gerfa&ren, plöfcKdj) beffere Sntfdfjliefeungen fafet unb weiter bur# »erftänbige Sprung gebejfert toirb. ©o Suife in ben „beiben gelbftemen," Helene in „£äfelid& unb ©d&ön." @mft in „ber fätoerfte (Sang" fcjjeint ftdfr nadfr grofjer 3erfnirfdfrung allein $ured&t geljol* fen }u fjaben. 3m pietiftifdfjen ©inne würbe man fagen, ed feien bied (Sefötdfjten oon Srroedtungen. Dabei toirb oiel 83erftdnbtge8 unb @$rift* li$e* gefagt, j. 33. über ©$ön unb #äfelid) in ber gleichnamigen (Srjftl)« lung; aui) feljlt ed nic&t an rüfyrenben ©cenen unb guter ©djilberung ber Gtyaraftere. allein bie ^Begebenheiten ftnb gu unmotioiert; meift mufc ein ©d^laganfaU, ein Seinbrud^ unb bergleidfren Reifen. Die IBerljältniffe ftnb jum Seil fünftlidj gemacht, ©o gelten #errfd(jaften mit Ujrert Dienftleuten nu$t um, wie e& in bem „föroerften (Sänge" gefdfrilbert toirb. ©etyr über* rafdjjenb ift e«, wenn in ber Srga^lung „bie beiben gfelbjteme," too bod> fonß aDed natürlich augetyt, biefe mit einanber ju fpred&en anfangen. 3n ben oft oorfommenben SRaturfcfctlberungen ftnb SBorte unb Darfteilung re$t fcfcön; aber ed fe< an foliber Sftaturberrad&tung. Da fingen im Spät* r^rbft bie Söget im SBalbe, bie ©onne fteftt in ©Rieften am ÜRittag im 3eni$, unb berglei^en me&r. 38enn man bie* ber Dame au gute galten toottte, fo fodte fte bo(^ m ber Äinberftabe meljr 9efd&eib toiffen unb Äin* n — 162 - ber in ben ÜRofern m#t oon jungen 9M>d>en Wffen loffen, rote eS in „Sd>ön unb $&6U#" geföte^t. 9loc$ ber Angabe auf betn Xitel be* gtoeiten Sucres fyd $ebnrig (ßro^l no$ eine brüte Ätnberf#rtft: „Srnßer Sinn m bunten ©übern" gefärieben; und gu $&nben gefommen ift no$ oon berfelben SSerf off erin : „bas QHüdfetinb," Serlag oon Sretoenbt in 39re8* lau, in ber Anlage &^nli$ bem ehemals gern gefe^enen SEijeaterftüde „Oben unb Unten." Sin feljr matteres 3Rftb<$en au* bem Äeüer toirb bei oben tpo&nenben reiben Familien lieb unb toert unb Itflft gu ©errungen. Der „gfrauenfrage" nrirb infofern Stellung getragen, als bie $elbm ft$ mdjt oer^eiratet, fonbern ein (Befd&äft fitafttu&er $lumen m grofeem glor oer* maltet. 3)ie ©efdjtdjte ift enoedtltd& gu lefen. Charlotte Spätfc &at manche« guerft für bie frühere, bann für bie reifere weibliche Sugenb gef ^rieben: „2)er arme üERartin," Stuttgart 1847. lungen für bie toeiblige Sugenb gur ÜBedfung unb SJereblung tyreS frttlu&en unb religiöfen <8efü$lS" unb „(grgffl&lungen für Junge Stäbchen," Stuttgart 1858 fallen toieber unter unfere flritif. S)aS lefcte »u$ entölt adjt <8efd&u$ten. 9Ue geben 3eugniS oon bem ernften, d&rifttid&en Sinn ber SSerfafferin, fomie oon glütd>te: „£)ie Ätnber beS SBalbeS" ftnb bie (Begenfäfce in ben gef$tlberten G^arafteren ettoaS gu fdjarf gegeid&net unb ift baljer bie Star* fteBung oon Übertreibungen m$t frei. SHefeS, religtöfeS (Befühl feljlt überall ni$t, aber ben Humor, toel$er bie beliebteren Sugenbfdfrriftftette* rinnen auSgeid&net, fud&en mir oergebenS. Henriette Stieff, mit bem SSaternämen Steffen, ift geboren gu Solbin im Saljre 1805, mar feit 1821 Seherin an Serliner Spulen unb - 163 — fett 1828 Sorjleljerm einet leeren Sftfcterfdfrule. S&r erfiel aSeddfren: /,<^riftbüt&lein" erföien 1888. Darauf folgten: „2Bte gftora* Ätnber Statten befommen," „2>übin, ©^riftin, #eibin ober (Blaube, Siebe, $off« nung," „bie #au8genoffen," „3ofymna," „ba8 fteenreidjj," „neue 2Rar$en unb Sagen für Äinber oan 7—12 Sauren/' unb „bte SKadjbaTfifmbcr/' *ule$t no$ „ber Slrme ift be* Stanen gfreunb." Sütfterbem ift fie 35er* Jaffa™ Dielet (grjftljlungen für bie Sugenbgeitung oon gfabriciuft unb für anbete periobifdfje Sugenbbtätter. Die etften Suchet ber äJerfafferin ftnb ©rgeugmffe ber ^tyantafie, in* nige unb finnige SDtärd&en, weniger origineE, gum Zeil benen oon Xnberfen nad&gebllbet. „ffiie glotaS Äinber tarnen befommen 4 ' ergäbt unft p&an* tajtereid&e 2Rärd&en, toeld&e bie ©ntfte&ung ber Warnen Stiefmütterchen, <8retdj>eh im ©rünen, SeQabonna u. f. n>. barjieUen foUen. STOan ftefct e* ben gewallten Blumen an, bat #** eine getoiffe @$n>ärmerei für Statur ftd^ tunb giebt, toenn nur rnd&t in ben -Kardjen bie göttliche #ilfe unb bie ton gfeen, 3roergen unb Äobolben gu roiHlürlidfr unter einanbet gemtf^t wäre. Da« fefct fic^ bann burdfr „ba8 geenteic^" fo fort; e* giebt ba €tyilberungen mandfjeS Äinberleben* unter gfeen«, Stigen» unb Sögelf d&u$, bie gang erfreulich für bie jungen Sefer fein lönnen. 3Wtt bem 33u$e „bie %i$6at*tinber'' betritt bie Serfafierin fefteren Soben unb fdfrilbert und ba* Seben mehrerer gamiiien in einer flehten @tabt red&t anmutig; bo$ bient biefe ibijUtfd&e Darftettung eigentlich nur )ttm Stammen für eine 8ngal>l tum erklungen ber oerfd&tebenften Xrt. @8 ergüfclen ba alt unb jung, bie Äinber SRardfren unb turje moralifd&e <8eföic&ten, bie älteren $erfonen aber 9hn>ellen unb f leine Stomane. Steifere Sugenb wirb bie (Stellingen „©d&icffatemedSjfel," „Stobertine" unb „bte gamilte be3 ©dfjreiberS" getoif* gern lefen; nur ergebt ftd) bie Serfafferin gu oft in ber ©d&ilberung menfdfjlü&en (SlenbS. Die <8ef$i$ten ftnb burdfc trier Sa&reSgetten oerteilt unb finben ftc& auty bergleic^en in Serfen bat« unter, welche leitete unferer Didfjterin gang rooljl gelungen ftnb. Die neueften Sudler oon Henriette ©tieff oerfolgen in beföeibener SBeife fociale 3n>ede. ©$ totrb arm unb ret$ gegenüber gepeilt ober einanbet genähert, jebefi aber au$ in »erftänbige ©rengen genriefen. Dagu geljt ein bur$aud frommer dfrriftlid&er Ion burdfr alle Srgü&lungen. fo ba& fte ber 3ugenb, aber au$ ben (Sltern beftenö gu empfehlen ftnb. SEBir loben befonberS baran nodfr bie 9Ba^eit unb 9tatürlidf)ktt ber Darfte&ung, wie fte fW& g. 8. in ber Srga1)lung „bie $au8genoffen" geigt. Da ift leine 11* — 164 — Übertreibung, leine nnWürlt^e Srfinbung; ade* getjt aus bett 9ta$ält? niffen mit ooOer 2Ba!jrfdjrinüd)feit $en>or. 3Bet$' eine oerftönbige gefunbe 9tatur ift in biefer <8ef<$i$te ber lifölermetfter, unb wie trefflufc f treibt bie SBerfafierin über ©d&ulerjie&ung unb Unterricht, tyrem ©tanbe nur magren Styre. SRan mufc e* bebauem bafe fte, burd) Äranl&eit oerljins bert, nidjt me^r beS (Suten Ijat auf ben Ätnberbücfcermarft bringen lönnen. @ie ftarb 1864. (Smilie geige, früher in Berlin lebenb lieferte ®ebid)te unb @r* gelungen für ein bort bei (Beorg ©ropiuö oom Sa^re 1831 an erfd&ets nenbe* Äinber«3Bo($enblatt, beffen lefcter 3a&rgang 1832 tum bem 93er« f affer biefer 2itteraturgefd)u$te rebtgiert würbe. 3ljre arbeiten gehören gu bem Seften in biefen Slättem, wie benn au$ bie ©rgäljlungen, n>el$e fte unter bem Xitel „$ebe" in Berlin bei SBincfelmann fpäter herausgegeben fytt, ebenfo wm fpannenbem Sntereffe, ald tum gebiegnem moraliföen SBerte finb. Slud) eine Steige oon gabeln, na$ bem SRufter ber fogenannten ©pedterfdjen mit 3eic$nungen oon gleicher 9lrt bei ©roptu* unter bem Sitel „ber Heine ®efellfd)after" erf dienen, waren ni$t o^ne #umor unb %n- mut ber SBerftfifatum, blieben jebod) hinter i^ren SSorbtlbern, wie getoö&n* l\d), gurüdf unb fcaben beftljalb ntd^t oiel Verbreitung gefunben. Abele t>on Salopp fdjrieb: „gfür junge 9Räb$en brei <8rgftl)luns gen. $err, geige mir beine 28ege unb le&re mtdfr beine Stege. $falm 25, 4/ SJrettau. Sie Stiel biefer brei <8ef$ityten finb: Statte Renata, bie gifd&er** tocfcter unb (Slffbeti). Die ©rga&lungen felbft fcaben triel $H>nli#lett mit benen tum Stofalie Stoty @3 ift barin t>orgügli<$ barauf abgefefcen, junge 9Jtöbdf)en für bie traben SBedrfelfäUe be8 Sebend mit $rifili*er ©ebulb ausstatten. Ob e* gelingen toirb? @3 lieft ftd) manche« feljr gut, roaft ft<$ fe&r ferner nadfjtljut. 3m gangen fodte man ftdj e^er $üten, ben ©hm ber Sugenb gu trüben; man follte i&n mit frö&lk&em Wüte, ber aüerbtng« auf reltgiöfer ©runblage rulpn mufe, auSrüften, worin bann oon felbft bie Äraft $um Srtragen liegt. SDic Ijier gefc&tlberten Prüfungen finb aBerbingS in natürlichen Seiben unb Verlegenheiten begrünbet, unb barf man bafyer mit ber ©c^riftftellerin mdjt Ijabem, bog fte biefelben erfunben tyd. SBaö bie SDarfteHung betrifft, fo ift fte glatt unb angenehm im gangen aber gu elegant. SDie SSerfafferin l)at nod) ein 39u<$ „innere ÜBege" für ältere Seferiimen gefdfrrieben. Die nun folgenbe Sugenbfdjriftfteüerin tyti ftd> oon tyrem Verleger/ 2Bol>lgemut& in Serltn, ben ^feubonamen ÜRartin Elaubiuä beilegen — 165 — Xaffen. ©te Reifet eigentlich Stofa $e$el, ift geboren am 21. april 1831 gu Schollene an ber #aoel, Softer eines Pfarrers. SamUieiÄttber im elterlichen #aufe, von bem Sater felbft gemalt, Ratten frül) ben Stieb gum SRalen in i&r erwedt. @ie ift SRalerin geworben unb übt $re Äunft gegenwärtig in SreSben mit glüdlid&em @rfoIg. 2)ie unter bem Flamen oon 9Rartin SlaubiuS in bie Äinbermelt ausgegangenen (Srgäijlungen ftnb eigentlich @rgeugnif[e breier ^erfonen, ifjrer felbft, tyrer Wutter unb beS StaterS, ber bie Jtorrettur ausübte. Sie ftnb guglei$, wie viele arbeiten biefer 3lrt, mit #ilfe beS SalenteS bur$ bie Slot ans Sid^t getommen; benn ba bie f^amilie, gu ber fünf Ätnber geborten, einmal bur$ eine gfeuerSbrunft, Ijernadj bur$ ein finanzielles Unglüd einen großen Seil UfreS SeftytumS verloren b*tte, mufcte für bie Sebürfniffe ber tyeranwacfcfenben Ätnber #ilfe geföafft werben, unb biefe beftanb in bem Scbrtftfteller&ono* rar, welches für bie.fpateren (Srjeugniffe immer reichlicher flofe unb fo ber Söerfafferin au$ in ber (Srreidpmg tbreS $auptflwedeS, SRalerm 51t werben, l)ülfretd) geworben ift. Suerft erfctyien im 3aljre 1849 gu Serlin bei äUesanber SDunder ein Söüd&lein „ber Sffieilptac&tSljimmel," bann „fliehte @r$äl>lungen" bei 23o$lgemutb, bann „2>aS #äu8c&en am See;" oon ber Wutter „©ausliefe Sorgen/' „$äuSlt$ed (Blüd" unb „2)er »etiler" bei gflemming in (Biogau. „2>te flemen @rgäl)lungen" finb für Jüngere fön« ber befkimmt, gut gemeint, vor grellem wamenb, jum (Buten ermunternd in ber (Srfinbung natürlich, bo$ nid)t original, ein wenig &u viel SRoral prebigenb. 3)ie (Srjätyhmg „#äuSlicbe Sorgen" enthält weniger eine ®efd>id>te, als bie 93efd&reibung eines #auSl>alteS, ben bie Softer beS $auSi>erm wälpenb einer längeren Slbwefen&ett ber SKutter fc&lec&t ftt&rt. 3n ber Scfcwefter beS SSaterS erhalt fte aber ein SBorbilb, bur$ welkes fte felbft gebefiert wirb. $>te tyer gegebenen Sebren ftnb ganj oortreffltd), aber mdjt neu. Die ©rjätyhmg „ber Settier" ift gut gu nennen, nur etwas feitti* mental. 2)ie Bearbeitung oon „Saufenb unb eine Stacht," welche wir unter bem tarnen oon üDtartin (SlaubiuS l>aben, rütyrt meift oon Stofa $eftelS 3Rutter ber. (Sin »üd&lein „Stic&arbS SRoabtaften," ©erlin bei SBindelmann, enthüllt uns ben wabren Stauten ber Sd&riftftellertn. Stefelbe tyit no$ gef ^rieben: „2)aS Äinb ber Sorgen" unb „SEreue im Kleinen " 3wei ©rgäflun* gen für bie 3ugenb. 2)er 3?ame ber erften Srgä^lung bettt ben Striplt nid&t; benn wir finben oielmebr ben (Bang ber {ünftlerifc^en (Entwidmung — 166 - einer jungen 3Metin, oielleid&t bet $erfofferin felbft, geföilbert. Z)ie Dorftetfung ift oortrefflid&, gefyt aber gumeilen über bad Serftänbni* eine* jungen Saien $naud, g. 8. wenn bet Reiftet fagt: @d gießt nichts Sfunbed, aUed ift gtöd&e. Dafe bie junge 3Ralerin oerwadrfen ift unb in bet Rinb* fcit »an ber SRutter bad Ätnb bet Sorge genannt worben, I>at auf bie vortreffliche $auptbarftettung tyred ßntwtcßungdganged, weld&e in ©tiefen tagebudjattig abgefaßt ift, weitet feinen ©nflufe. „Xreue im kleinen" ermahnt ftinber, weld&e mit Sluffeljerinnenpfltd^ Un betraut ftnb, ed mit biefen gcwtf[enl>aft gu nehmen, *ba fonft ©elbft* anllage für bad Seben bie golge fein tonn. Die Säuberung ift ftufjerft lebhaft, als wenn eigene (Jrlebmffe berietet würben, bad Unglüdt in ber legten (Befaßte erfd&üttewb gu nennen; aber man jaud^t mit ben Sin* gehörigen auf, wenn bie fd&weren Seiben bed oom $ferbel;ufe oerlefeten ftmbed ftcfc allmäl^lid) löfen. Slife Sloerbiedt, nad) ber SSorrebe gu bem Stic&lem „Äinberleben, ober Äatl unb SRarie" Sekretin Heiner Änaben oon 5 — 10 3<*&ren gu Hamburg, ift bie Softer etned Äaufmannd bafelbft, gu Anfang bed 3a&r« fcunbertd geboten, !>at in ben legten Sauren bie @$ule aufgegeben, um fty ber Äranfenpflege gu wibmen. SSenn bie Sferfafferin in ber gebadeten SBorrebe fagt, bafc fte für ilpe Ätnber nichts gefunben, bad bem oon üjr Datgebotenen älptli$ wäre, fo fc^eint fte in ber 3ugenb*2itteratur wenig bewanbert; benn gibein unb £efebü$er enthalten bergleicfcen in reifem SRafte. SBenn fte ferner behauptet, bafj Ätnber ftd) melp für bad SBolpt* I)aud, ben (Barten unb allenfalls für bie nädtften Spaziergänge intereffieren/ als für bittet unb täubet, fo ift bad ni$t richtig; wir jebod) wollen oon biefen ben Ainbem aud) ni$td ergaben. Die $oefien in bem 33ud&e ftnb felp ungleicher 9lrt. 6d enthält Jtlafftföed oon Slaubtud, aber aud) manche wenig erbauliche Steinte. 3?ur bagu ftnb biefe ®efc^idyten gang gut, oon ber SWutter, wie bie SBerfafferin gule(t fagt, tleintn Äinbern oorgelefen gu werben; benn fte ftnb frifd) unb nett, unb ber wirtliche Jtinberton ift beffer getroffen ald in äbnlidjen »üdjern. eigentümlich ift, bog bie 85er* fafferin immer im greifend ergäbt. Det gweite Zeil bed jtinberlebend „SRolanb unb Glifabefy" wirb baburd) intereffant, bafe einigemal bebeutfame 9fiirtlt$feit gwiföen bie f)in unb l>er Rnbifö werbenben ©rftnbungen ein« tritt. er tinblige »rieffül tft feit 3Rottljia8 (SlaubtuS oielfad& fm Slmüfement bet Sefer benufet worben; einen weiteren SBert Ijat er jebod& nid&t, er tft, ftatt fpra#li# unb beut 3n§alte nadj bilbenb gu fein, oielmeljt in beiben SBegiefrtngen bebentltdj. (Srbaulid) wirb baö Sudf) etft nrieber, als Sottdfcn ju brei eigenen Änaben nod& brei äBaifen au« SRenbSbtirg inö £au& nimmt unb alle mit Steue unb Sorgfalt ergieß obgleich fte no$ fünf eigene ©ölpte unb ein Softer« <$en bagu betommt. S)er ©d&lufj giebt äuttunft über bie ®4idfale aller biefer Äinber in fp&teren Sagten, unb toenn al* ©tunblage für ba* SBo^U fein aller bet (glaube an ben £eilanb 3efu« ßtyriftu* begei$net nrirb, fo ftnb mir bamit oon $ergen etnoerftanben; nur meinen mir, bafe auf btefe ernfte (Srunblage bebeutenbereS tyitte Unnm gebaut toerben. SSoUfommen al« ©efd^ttin oon (SItfe Sloerbiedt tonnen mir aufführen Caroline oon Steige. SBte Jene, leitete btefe eine ©d>ule für Heine ftinbe?, unb gmar in bem Sauenburgif d&en ©täbte&en Sfafceburg, bift §um 3a&re 1854, wo fte biefelbe megen Äränllu&feit aufgab. ®& mar U>r 8e* bürfntt geworben, ftd> mit Keinen jtinbern gu unterhalten, uno fo ftyrieb fte fettbem : „ffirgctylungen au« bet ©pielfc^ule," Hamburg 1856. Agentur beft raupen Qaufed. „Steife in« (Sef^tenlanb, ein 93ud> für fthtbet unb (Stern," ebenbafelbft 1858. »eibe Schriften ftnb bur$ ^mu JDoriS 2üt* tend, geborne oon Söffet, bie und bur$ fromme 2tebe*mer!e befannt ift, $xm Drudt beförbert. Sämtliche ®ef$i$ten Ijaben infofern ooUtommene gfcmtlienäljnltdßett mit benen oon 6ltfe äoerbiedf, als fte burdjauä bie Rnblic&e ©ptadje reben; nur leibet barunter gutoeilen bie Äorreltyeit be* SuSbructe, unb biefer fällt ind platte. 2)ie Serfafferin fagt in einem ©tiefe an gfrau Sütfenö, melier bet Einleitung betgegeben ift, mit bet biefe baS erfte bet beiben Süd&er in bie SBelt gefenbet ijat, fte ijabe nur wir!li$ erlebtet ober oorgefaQened für Äinber ju bearbeiten oerftanben; bo$ ftimmt ba* 3Jerjeid&ni* bet Erklungen in beiben ©d&riftd&en nid&t bur$au* bamit überein, ba mir aud> manches SRdrc&en&afte unb fonfk (Er* — 168 — funbene bort antreffen; beim ed enthalt baft erfite SBerld^en, neben ®e= faxten wie: 5Der Krieg, bie Steife, bete unb arbeite, bie <8efeflf<$aft, ber (Geburtstag, bed SSater* Job, aud>: ber %uty, ber treue 2ötoe, ber SBun* berbaum, ber SMeerlönig u. f. to. „2>te Steife in« ©efdndjtenlanb" geigt neben ben ttberf Triften: 3U* SEante Sötte nod> Hein toar, forget nid&t, bie ungufriebne Sante, bie Keinen äuämanbrer, aud) : ba* ftu<$en§auS4en, oom unge^orfamen Äuglein, u. f. n>. „3Ba* bie SWutter ergäbt," <8ef$i$ten für flmber »an 6— 10 Sauren, oon Ottilie, SSerfafferin ber „aBalbblumen." SBien bei Seiner. 3)ie „SBalbblumen" ber Serfafferin fennen mir nic&t; ba* oorliegenbe 39ud& totrb f$toerli$ Ämber oon 6 — 10 3alpen gu unterhalten imftanbe fem. Staut ftlara unb Otto, meldten grau Dttilte ba$ 33ud& toibmet, in biefem älter ft<& beftnben unb oon tyr erlogen ftnb, muffen wir fte für fe^r dt* !lug galten, fad* biefe ©efätdjjten: „ber aRüüerfo$n, ber Heine Jtobolb, bie greunbf<&aft, ba3 lebenbig* ©d&aulelpferb, bie fiberrafdjung in ^allein, bie Smfel, arme unb reid&e Äinber, eine flehte ©(ftaufirielerin" für fte ge» trieben fein follten. „$er 3WüHerfo$n" bewirft eine feljr plofclw&e 8e* Mpung an einem atoölfjd&rigen jungen $errn, ber fiefc lange l)öd)ft unartig gegen iljn betragen. @8 ift ljuman oon ber Serfafferin, bafj fte, bie ben feineren ©tanben anzugehören fdjeint, ben unteren fo oiel Snerlennung ftoQt, wie $ier gefd&ietyt; aber bie gegenfeitigen Berührungen ftnb bo$ nicfjt eben natürlich, unb eft laufen otele fteife Lebensarten mit unter. „$ie fiberrafdnmg in $aDein" ift eine gang getoö&niu&e Steif egefctyidjte, bie ebenfo gut in einem 3ournal für (Snoad&fene fielen tonnte. 9m6Iie <8obin tyit einen Stenb „SRärd&en, oon einer üßutter er» baefct," für Ainber oon 7 — 10 Sauren bei ßfjeltu« in Stuttgart (inerte Auflage 1876) herausgegeben. 2)ie SRutter fcfceint mit ber (Srgiebung tyrer Jlmber oiel SHülje gehabt gu $äben unb felbft *u toeidj getoefen gu fein, bie geiler berf elben burd) Strafen gu oerbeff ern ; benn fte nimmt Ijierju gfeen, Äobolbe unb allerlei felbft erfunbene, manchmal re$t bumoriftifd^ au8ge* ftattete #erb* unb #au3geifter in 3lnfprud&. ©o rnufc in ber erßen ®e* föicfcte „bem Sübd&en, bad immer ettoa« 9leueS fjat Ipben wollen/' ftatt ber SRutter eine %tt alle ©pielfadjen entjte&en , bamit eft Suft betomme, toieber mit unten ju fpielen. 3n ber „Srofamen»gee" werben einem um gufriebenen Änaben Srotrefte oorentljalten, bie man armen ftinbern oer* teilt, um tym, ba er gerabe fe&r hungrig ift, ben SBert bed Srote* fütyt bar nu machen; in bem „Sd&ulmännd&en" mufe ein ftirioft erfunbener 5to< — 169 — bolb mit 3ouberlinealen einen faulen ßnaben gut Anfertigung ber <5ö)uU arbeiten antreiben, roa* bie SRutter oiel beffer mit einer Stute beforgt Ijätte. Die meiften biefer Stärken ^aben äljnlicfye Senbeng, anbre ftnb VlatybiU bungen; in aDen tyrrfcbt jebocb ein munterer Jon. Siner bebeutenben 3Rär$enfammlung von Xmälie (Bobin ^aben wir bereits ©. 80 erwähnt. Sina 3Rorgenftern, eine 2>ame, bte ftd) um bie ßinbergftrten in ©erlin oerbient ma$t 3m 3uf ammenbang bamit fte^t mobl tyr 93ud&: „bie ©towbftraße," reelle« au* innerm 33eruf für ScbriftfteHerei nidjt roobl hervorgegangen fein lann, ba feine ber barin enthaltenen ©rgä^lun« gen oon Originalität fleugt. SBir ftnben faft aud allen Venoben ber Ätn* berlitteratur SRacbaljmungen, barunter eine große Sfoqabl (grgdblungen, bie ettoa in ber SBeife be3 branbenburgtfd&en ÄtnberfreunbeS anfangen: SDaS Heine 2ottd>en war ein trefflidje* Äinb, nur einen fyfyUx ^atte e3 k. 2)er mobernen (Battung biefer (Befdfidjten gebort eft aber toieber an, baß baft Äinb ein Soden« ober ftrauftfopf ift , große blaue ober braune Slugen bat. 68 giebt bann au$ in bem 9uc$e befcbretben&e StarfteHungen, meiere bie befannten Säuberungen ber 3abre«*eiten unb ber g*fte, befonberd be« SBetynacbt&fefteft enthalten; aud& 98o^lt^ätigfeit9gef#d)ten fehlen m$t. ©aß man baft alles &ter in großer Stenge beifammen bat, möchte man$er SRutter unb Ämbergärtnerin, bie iljren Äinbem er^ö^ien nriQ ober muß, nriQtommen fein. 9&a£ bem Stocke einige ©gentümlicbleit oerletyt, ift bie*> baß mir bin unb fyer in Jtinbergdrten felbft unb in bie (Bememfcbaft §riebrid> g*öbel*, bed ©djöpferS berfelben, eingeführt merben. Da ift, rote mir roiffen, mandjed ®ute gu lernen; nur mit ben gröbelfd^en SSerfen wollen mir nichts *u tbun ^aben unb muffen bie Äinber bAauern, beren (Bebaut* nid bamit angefüllt wirb. Sie Ätnber fingen oon ber SBmbfaljne, inbem fte bie $anb entfpredjenb bemegen: „Söte ba« #ä$n$en auf bem Surme ©t$ lann bre§n in SBinb unb ©türme, Kann ba8 Äinb bie $änbe toenben, ©o ft$ neued ©ptel gu fpenben!" SDaö ift leine $oefte unb um bed Steinte« nullen fogar ungeföidfter 2fo* bruef. äBBogu baben benn SBilljelm #eg, Steintet jc. fo f$öne Äinberoerfe gebietet, memt man fte nigt an bie ©teile jener ^Reimereien fe^en millU SKe in bem Sucbe oortommenben gereimten (Sra&bfangen ftnb übrigen* niebt beffer al* gröbel* SBerfc. ßnblicb erföchten und noefc biejenigen — 170 — (fcftutyen beben»*, too aßirfK^tett unb mx&n ftdfr in unftattltfter SBeife oerimtben. Sie abftytti$ ald SRärcften eilten JUeinigfeiten im »udje ^aben im« inbe« beffer gefallen, nriewo&l fte fe$r lebhaft an Slnber* fenft Si$tungen erinnern. äufeerbem ftnb oon S. SRorgenftern erf ebenen: ,,2)08 ©tenentötWen," „Die Keinen 9Renfd)en," „101 <8ef$i<$ten unb Sieber au* ber Jtinbenoelt für Heine Sefer, erg&blenbe SRütter, ftinberg&rtnerhmen unb Spielerinnen" »erlitt bei (Smfk ©d&otte. Siefe 101 (Srgctylungen ftnb einfadfr unb natürlich al* jene in ber „©torc&ftrafee, ' ber Snfclt aber ift oft gar gu unbebeutenb. ©ie&e bie Cr« gtylung „bie 6$ule." 3m keimen fd&rint bie Serfafiertn fty melp geübt ju $aben. Um ben SSorrat ber ®efd>i<&ten für Heine ßmber gu oermeijren, ntfge biefe ©ammlung Äinbergärtnerinnen unb Jtittbeno&rterimten empfo^* Jen fein* 1874 erfdfcien bei getbinanb $irt unb ©ofcn in Seipgig oon berfelben: „Sie $lauberftunben, 12 (Erklungen für bie reifere 3«genb." Sie Serfajferin, bie fidfr l>ier auf einem tyr me&r gufagenben (Bettete bewegt, fagt Seite 183 be8 33u$eft: „Sa8 nrirflic&e Seben bietet fo Diel be* $3 tff entwerten, bafe man garniert bis in baö SVetc^ ber $^antafte gu fegein brauet, um immer nrieber neue« unb reigwUeft gu finben" unb fytt bem entfpredjjenb einige treffliche, man möchte fagen, „Sebenftbilber" geliefert; fo: bie gtoeite Sr^lung „Änni als ^oftillon'', bie britte „910« falienS Seiben unb gfreuben/' bie neunte „ber blinbe Sinter unb ber blinbe $rofeffor," ebenfo bie 3it&erfptelerin „bie ffitebergefunbene im Sa« la$tyal" unb nrie ber 9tamt fd&on jeigt, bie groölfte „(Erinnerungen an 3ulie SRettic^." Sa* Störten „bie ©c&lüffelblume" ift, rote bie 8er« f afferin f elbft augtebt, aus betannten Sngrebienflien beft beutfd&en 3Rftr<$en* fctyafted guf ammenge jtedt (©ttytye ber 3n>erge in ber SRefe ber ®rbe, eine SBunberblume, bie nur na$ langen 3eiträumen bUtyt unb bem gfinber jene ©d&äfce &ugängli$ ma$t jc). 9lQed ift in lebenbigfter SarfteHung oorge* tragen; ern>a$fene roetblidje *Jterfonen roerben ed mit 3ntereffe lefen, unb au$ nur eine Same oon (Erfahrung vermochte eft gu ergöblen. Aber ber Stammen biefed ©ammelbilbe« pafet nur für etroa fünf biefer ©r^hmgen, für bie Hummern 3 — 6 unb 9. Sie übrigen <8ef$i$ten tonnen ft$ We brei 3Räb$en, roel$e ftd& gu regelmäßigen ^lauberftunben Bereinigt (jaben, — 171 — ni$t etilen, ja fte bürfen ü>nen nic&t einmal ergäbt werben. (Sd follen Schülerinnen einer erften ©d&ultlaffe fein, „3Rftbc&en, bie ftd) bem SJact* ftfcljalter nähern/' 28ie paffen für btefe folcfye aufgeführten Siebedgefd)ic$ten wie bie 9tr. 2 unb bie 9tr. 10. 3Ran fe^e bie Ätnbergeftcbter auf bem Stiel* Mibe an unb lege ftd> bie ebengefteQte gfrage oor. ©elbft bie 3?r. 7 fann van folgen 3Jtöbd)en nidjt ergäbt werben, ba fie woljl ni$t Oefcbmact an ©ierbefcenen, beten oier oortommen, ftnben werben. 9lu$ bürfte bad geben einer ©d&aufptelerin, fo mufterbaft bad einer 3ulie Stettin gewefen fein mag, ni$t für jugenblid&e (Spanierinnen als SBorbtlb bienen tonnen. äBo^l gefällt uns für bie Äinbergftrten ein Vu$ oon 3 b a ©eele: „©Ölungen für Ätnber oon 2 — 7 Sauren $um ®ebraud& im #aufe, im Ätnbergarten unb in ber Jtfeinlmberfd&ule." 4. Sluf« läge 1879 bei Sllfreb ßeljmigle in Seipjig, entyaltenb Klaubereien, 3Wärd&en unb erklungen ; ledere na$ ben Äate« gorien „Srnften unb fetteren 3nl>altd, naturgefdjjid&tltd&ed, moraltfd&e unb biblifd&e @r}äi)lungen." #ier ftnb Sachen oon oerföiebenen SBerfaffern unb SSerf afferinnen guf ammengetragen, tote fte für bad bezeichnete Äinbedalter paffen; nur bie Klaubereien unb einige @r$äl)lungeu rühren oon ber Qer« audgeberin felbft j>er. SBenn jene bem Sn^alte nad) unbebeutenb erfd&einen, fo ift ed eben eine richtige SReinung, bafe Äinber (SefjaltooHed nod) ntcbt brausen tonnen. 6d ift und nur au$ l)ier bebentlid^, wenn oon ®egen« ftänben wie oon lebenben äl?efen gefprodjjen wirb, benen eine waljre $oefie foldjed [nid^t einfymd&en tann, wie 5. 93. in bem ©tücfe „ber ®riffel ift Ijeute unartig" gefd&ieljt. 23ad bad entlehnte 3Rärdf)en „bad Äartoffelltnb" unb äf)nltd>e betrifft, fo wolle man fte botf) mit bem erften oon ®rimm „bie ©terntljaler" oergleid&en, um gu ertennen, wad ädt)te unb unäd&te $oefte fei. 2)a bei ben naturgef$i$tli$en @rgö^lungen Söagner ald Urheber ge» nannt wirb, fo gebührt und Sichtung oor biefer Autorität. Unter ben moralifd&en ©Ölungen erfc^einen und einige, 3. 99. „bie $firft$e" oon Ärummad&er ju Ipcb für bad jtebente, gef Zweige bad zweite Sebendjaljr. Die btblifdfcen ®efd&t$ten Ijaben und burdj) Senbenj unb gorm erfreut. Slara Sron ift SBerfafferin oon: „SWäbdjenleben, ein SEagebucV' 4. Auflage. „Wagbalenend «rief/' 4. Auflage. „3)ie ©$weftern," 4. aufläge. „3>ad SBaterunfer in Sebendbtlbern." 2. Auflage, ©ämtlid& in Stuttgart bei ©dpnibt unb ©pring. — 172 — SRan erwarte im leiteten SJuc&e nid&t eine Sammlung von . S)a8 SBerbältnt* gnrifdjen bem ebelften f el>r jungen 5IRäb<&en Ijter unb bem SJlann im gefegten SUter fdjjemt und ni$t natürlich gefc&ilbert, n>enigften3 ber Sc&lufe ift nur t^eatralifd? herbeigeführt. Sie Schreibart ift fltejjenb unb gut. Clara Gron fyxt ferner gef trieben : „üPiarg, ?Dläb$enfpiegel in 33rie* fen," Stuttgart bei Sd&mtbt unb ©pring. 3. aufläge. Origineller SBeife wirb l)ier in einem SRoman in ©riefen ein junger Hauslehrer gutn ©ittenbilbner für junge reiche aJtöbdfcen. @ft gehören aua) nodjj eine ßouftne unb eine SRuftfleljrerin gum #aua&alt, unb bie (SefeUig* feit bringt ältere unb jüngere 2Ränner l>mgu. Sie alteren SRänner jtnb gur SBerforgung ber beiben #au3genoffinen ber gfamilie burefc äier^eiratung ba. Sie etwa 17 jäljrige 3Rart) nimmt ber ^auSle^rer felbft. teft ftnb gute 98infe über weibliche (S&arafterbtlbung in bem 9u$e gu fmben, aud) oiel guter 9lat über gefd&madtooUe weibliche Äleibung; bafe aber audj tyer ber Siat beö £au3lel)rer3 mafegebenb ift, möchte md)t letdjjt trgenbtoo gu» treffen. Übrigens bürfte eine reiche gamilie ber SBerfaffertn nid&t eben banfbar fein, bafe fte ben Hauslehrer mit ber Softer beS HaufeS perlet* ratet. Sie ©riefe ftnb alle oon biefem gef$rieben unb ba&er vernünftig ftiliftert. ©on berfelben SJcrf afferin unb in bemf elben ©erläge erföienen ,,2eben«« bilber für ©ierge&njä&rige." 3n>et (Srgä&lungen: „Sfannp* @c^tdffale y/ unb „$annd>en unb Soni." 3n ber groeiten ®efd)td)te ift eine Same mit ©ofot unb Softer beS (Satten unb ©ateri beraubt, ben man im ©a)tffbruc$e umgetommen nxtynt. Sud ben bebröngten ©er&ältniffen wirb ber familie burdf> greunbfcfcaft geholfen, bie in tyren £ilföletftungen feljr fd>ön gefd!>U» bert wirb. Sulefct tritt Hilfe burefc einen Dnfel ein, unb ber Sater te&rt au$ nrieber. „£id)t unb ©(Ratten aus bem Seben junger 3JtöM!>en" von Glara Sron, Stuttgart bei ©dfrmibt unb ©pring. — 173 — S)rei junge 3Rftb$en fommen ju^teic^ aus ber *ßenjton, bie Softer unb bte Stockte eine« (ButSbeftyerS unb eine ^JfarrerStodjjter. 2)te erfte tft fentimental, bte gmeite leidfctfinnig, bie britte pebantifc$»moralif$. SDie JöerlKtttniffe fmb ntd&t o&ne ©efötet erfunben unb be^anbelt SDie jungen SRämter in ber. ®efd)id)te finb toieber nur ba, um ftcfc in bie 3Räb$en 511 »erlieben, unb bie ßtyarafterentfaltung ber leiteten ge&t eigentlich au$ nur auf baS SerftänbntS ber 2Rännertoelt IjinauS. $tynli$ tft es mit bem Sudje „Ootbene Witte'' von betreiben Serfafjerin. 91. ßoSmar fyxt oor 35 Sauren ein 93ü$lein: „©djictfale ber tywppt 2Bunberl)olb" na$ ben Mömoires d'une poupäe von älulneg bei *ßlal)n in Berlin erflehten laffen, meines 1881 bie 8. aufläge erlebt fyxt 3)er (Sebanle tft gut, aR&bd^en bür$ bie puppen, mit welchen fie fpielen, auf tyre ge&ler aufmertfam machen $u laffen. 2Btr tonnen baS 33ud) no$ Ijeute empfehlen, ba bie Srfinbunp nnfaety unb natürlich tft, unb, obgleich bie Seherinnen ber Stoppe alle t*me gnäbige gräulem finb, ft$ bod) eine oollsfreunblic&e ©efmnung funb gtebt, au$ bie Keinen SJefertnnen &ur Sichtung unb 9&ofjL* $ättgteit gegen bie bienenben unb arbeitenben Itlaffen ermahnt werben. 9Dod) n>iU eS und freuten, als ob bie ©djidffale ber $uppe etnmS mannig* faltiger unb bie moralifdjen unb anbeten Setnertungen inbioibueHer Ratten gehalten fein tonnen. 2>aS 33ud> ^at 1866 eine gfortfefcung erhalten in „$uppe SöhmberljolbS gfreunbinnen." 3n ber *Puppenfabrif beS #errn @teinert finbet fid> $uppe äBunberlplb in einem toftbaren ©c&ranfe als Äleinob beS SJeftyerS, toeil fein oerftorbner @oljn fte verfertigt fcat. äion ben SKobeHpuppen feines SKagagtnS toerben bie oier fünften an eine Heute ®rftftn, eine ÄommtfjtonS* ratStodjter, an eine »ßringefftn unb ein ftanleS reiches Äinb ©ertauft, fom- men auf fefjr barod erfunbene SBeife &ur Reparatur in baS ®efd>äft gurüd unb mit SBunber&olb in Sertt&rung, ber fte i&re ®ef$i$ten er^len. 2)ie Serfafferin ftitte beffer gettyan, roenn fie, tote SBunberljolb gur legten %ttwfc bin fogt, bie Sraäfjlungen ofyne lange äiorrebe l)ätte beginnen laff en ; Denn btefe erfdjeinen und työtyt unnatürlich. SDie ©efc&ufcten felbft reben oon originellen SSerijältniffen unb Situationen bis *u benen in ben lüften jtretfen. SDaneben fommen aud> bie ftrmüd&ften Lebenslagen oor. 2Bte im oortgen Suc^e tft baS SRitgeftt&l, mit bem oon ben leiteten gefproefcen wirb, ein ©c&mud beS SBerld>enS; ber fatirtfd&e SKcf jebod), melden bie Serfafferin auf jene tytyeren SSet^altniffe wirft, möchte e^er SDamen als Jtinbec unterhalten. — 174 — Suifc %\)all)t\m. „Wattntage be* Sebenft." Srei Grgtybutgen, Srttfau bei Sremenbt. Sic Serfafferin, wel$e trieb Silber gu Jtinberbüdfcm geliefert tyt, t*rfu<$t fty ijier nid&t o$ne Srfolg in Srgtyhtngen, txm bereit erfier man nur ntyt weifc, wie ber litel „9Raientage" barauf pafet ®m bur$ bie 5Tantc fe&r oergärtelteft (SrafenKnb wirb bur<& eine angenommene junge Wienerin, bie gur gfreunbin wirb, fo wie bur$ fernere Sdn unmoturierte ©pielerei mit ber Statur, unb bie menfdfelidfeen SBer&ältniffe ftnb unnatürlich (Sin Xagebu$ tote ba* ber Siefabetl> würbe ein oerftönbtgeg Wftbdfeen oon 16 3abrcn triebt bruden lajfen, ba ba« Oebrudtte nur Siebelei enthält. 3« ber „Ära* merfttogter" thufe eS billig oerwunbern, bie ?DKttag8%e als eine torpulente See perfonificiert gu fe^en. Sie gange ®cfd>i$te ift eine wertlofe $f>an* tafterei. Sagegen ift bie britte 9looeQe burdfc bie anmutige SHealttät unb Ijumoriftifd) natürlichen 3lu*bru(! vortrefflich gu nennen; nur ift bie Se* geidjnung „3Ru«ie," bie trieUeidfet ba« (Bange in bie Sopfgeit gurüdfoerfefcen foO, Jjeute gu wenig paffenb. Ser 3Ronb, melier wegen beft Jütel« „Zage*« gelten" für bie <3ef$i$te bie Slbenbgeit begegnen foO, fpielt glüdli^erweife nur eine unbebeutenbe SRoQe. „Erinnerungen eine« flanindjen«." grtei na$ bem §frangöftf<$en tum Suife SUjal&eim für liebenäwürbige Heine SRäbdfeen oon 5—8 Sagten. 9lit ga^lrei^en 3Buftrationen, gehört gu ber „9taten iHuftrierten 3ugenb« bibliotfct," bie bei §f. #irt in Seipgig erftemt. Sag Äaninc&en ift mit $ülptern, einem Papagei unb einer Äafce Pflegling einer $enfumftanftalt tum jüngeren s Utäbd)en, ergäbt alfo nt$t fowotf feine eigene Seben«gefc£i<$te, als bafe ed trielmefp au« ber ©djule plaubert unb allerlei au« ber Xnftalt unb über bie Schülerinnen mitteilt, gute« unb böfe«. 9Bir $ören oon SBoljlt&ätigfett, (Beljorfam gegen bie Seiterinnen, aber au$ tum 9ietb, ©d&abenfreube unb Übermut. Solche geiler werben bur$ Selb« unb ®$renftrafen geführt. 3n ber 3ei<$enftunbe rnufc ba« Äanind&en ÜDtobeBftyen, in ber ftanbarbeitftunbe, bie auf Sitten — 175 — im (Borten gegolten wirb, werben ®efd>td>ten ergft$lt. Sie oon <ßeter unb SJucie ift fefcr inhaltsarm, bie oon ben bestraften $ffoumenbieben nrirffamer. @8 tomtnt aud> nriffenfd&aftltd&eÄ cor. 2)ie 9laturgef<$i<$te ber Slmeifen wirb ergäbt, ein @ifenlptmmer befe^en jc. $ftnft$en fyd babei mancherlei 6$idtfale, urie fi$ gebührt, em $afen$erg; ** fürchtet ftc^ fe$r unb nritb manchmal oi>nm&$tig, g. 93. al* eine Adekin e* fömtten nrill. Sonft ift e* fe^r rooljl gepflegt unb erhält auf einer SöerauSfteHung einen $rete. Sebe (Gelegenheit wirb benufet, um Keinen 3Räb<$en gute Seipen gu geben. 3>er frangöftftj>e Urfprung ift au$ baran ftd&tbar, bafj öfter in ber $enfum $rei*oerteilungen oortommen. SUIefttft gut gemeint unb Knbltdj gehalten. „$>eutfd)lanb, 5Deutfd&lanb über alle*" eine patriotiföe Srg&Ijlung für bie 3ugenb von Sutfe 2$al$eim. Seipgig, gerbtnanb #irt unb Sojjn. 3ur iüuftrierten Sugenbbibliot&ef gehörig. 255er biefen Sitel gelefen unb banadd ben Sn^alt bed 9u$e& ftdf> oorgefteflt Ijat, wirb ftd> oerrounbem, beinahe in bem gangen Suc&e nichts von 2>eutf$lanb gu ^ören. @in Sd&toeiger gurret oerunglüdft, binterläfct eine Sßthoe mit einem Sffl&nc&en, tarnen* granj. Sine Stau von SBtllierS, in tieffter Schwermut über ben Job eine* gleichaltrigen Sohnes, reifet ben Knaben vom ferner nad&gebenben 3Rutter$ergen unb nimmt iljn mit na$ ?ßari«, um i$n k la Marquis gu ergießen. 2)urd) einen alten Äonbitor aus Berlin, tarnen« Salgig, wirb ber Änabe no$ pon 3eit gu Seit bei 9efud&en Ijüben unb brüben oon mannet frangöftfd&en JEjjorljeit gurüdge^alten; e8 lommen bie Sretgniffe oon 1870 unb 1871, mo $ari£, in bie tieffte Siefe gefiürjt, aller #ol)eit ftd) enttleibet. Stboptiomutter unb So&n ftnb gerechtfertigt, wenn fte granlreic$ oerlaffen unb in ber S<$roeig ftd) anftebeln, gumal ba grau o. SBiQter& eine beutfc&e SRutter gehabt fytf. aber ftnb benn Sdjmetger SDeutfc&e? Sie fyiben roenig? ften* für $reufjen leine Stpnpattyen , Rängen meift nad) *Pari* &in. 60 iß benn grang nrieber ein @$n>eiger geworben unb fyat $reu£en lieb, meil beffen Äronpring xfyx groeimal auf feinem Sebentoege freunbf$aftlt$ be* grüfjt $at. 2$on Suife ^Jid^ler liegen und eine große änga&l Sfönbd&en ,,3ugenb« f Triften/' au« bem SBerlage oon Otto 9tif$, Stuttgart unb Seipgig, jebet Sanb ein ober groei (Srgifylungen entyaltenb, oor. gaft alle ftnb aus ber <8ef<$$te entnommen. SDie SSerfafferin ift eine ärt Suife Wüfibaö^ für bie 3ugenb unb meift biefe roobl gu unterhalten, toenn aud) fotooljl bie Srfm« bimg, bie gum Stoffe tyingu lommt, roie bie Schreibart etmad leicht ftnb. 2>a8 17. unb 20. SBänbdjen enthalten: Pfarrer unb ilriegSmcmn, ein — 176 — beutf$eft Äönig8leben, bie 3tofc oon Sfygong, ber ©teinmefc oon Speier unb ein JtarlSföülev. Seber Sefeluftige wirb nadj biefen 9ü$ern greifen, um fuft an ^iftorif d>en Verfemen unb SJegebenfcetten, bie in anmutigen Sil* bern bargefteDt ftnb, gu ergöfcen. SWit &iftorif<$er Sreue unb entfpredjen* Der S^aratterifttt nrirb e& eben ntyt genau genommen; bo$ rnufe man an ber SSerfafferin bie ShiSgebe^ntyeit tyrer gef$ic$tUd>en ©tubien beiounbern. 5Da3 80. unb 31. 9änb$en enthalt gioei (Srgft&lungen: „Über ben Styein" unb .,91m gufre ber 3ld^alm." 2)ie SSerfafjerin fü^rt au$ #er ben guten (Sebanfen au3, ®ef4i$t3* bilber für bie bezeichnete 9Irt oon Sefem gu oerarbeiten. 9Ud mir ben erften Sitel lafen, meinten mir in bie 3eit be8 neuften ÄriegeS oerfefct werben gu foUen; allein bie ßrgäljlung führte und in bie beutfdje Urgeit §ermann3 be8 6(jeru3ler3. S)a8 gmette 8ud& benufct bie t beabfic&tigt erfdjeint. 3u ber fdjon bei Suife S^al^eim ermähnten, oon ^erbtnanb #trt in Seipgig herausgegebenen „3?euen iQuftrierten 3ugenbbibliotlje!" gehören brei (Bef^ten oon 2. SD: „2)er fleine $aufirer ober elplt$ toä&rt am langten, eine <8ef$i$te aus bem ©fafe für ba* 9llter oon 10 — 14 Sauren. 187*." £>ie Seute am Styetn entmicteln fid) frttfc. Der Heine Qaufirer tft ein 14jal)riger Änabe, ber, merlmürbtger Sßeife burdj einen SBrief auö 9tcn>s?)ort, toel$er biefe ©tabt betreibt, angeregt, fufc entföliefet, feine Wutter unb ©djwefter bur$ #aufier$anbel gu erbalten. Der jtnabe mirb feines guten änfefjenS unb bieberen 3Befen8 megen überall geförbert. 2Bir lernen bcrä (Slfafe na$ oerfd&tebenen Stiftungen, lernen Strasburg unb ba8 fünfter, befonberS ba8 Jtunftu^noert an bemfelben genau lernten. $>er Jtnabe ^at mancherlei ©<&t >J$eterle oerfü&ren, ein ©olbftücf auf ben grünen SSfc& gu fefeen. <8r oerltert, unb bie bittere 3teue über fein $argarbieren giebt gu moralifd>en 9etra$tungen über bie 8el)errf$img ber 2eibenf<$aften älnlajs. _ 177 — Die (Srfmbtmg, bur$ roeld&e bet Heine Haufterer gu einem großen ®lücfön>ed)[cl in feinem Seben fomntt, ift leibet fe&r unn>abrfd()einlid&. @r fmbet baS einem Äonful geraubte Säd&terd&en gefeffelt im äßalbe. Dort foüte eS betn SBiUen beS »täuberS gemäfe bis )u beffen aBieberfe&r liegen bleiben. Sein ©eufter verrät es bem 4 J$eterle, bet nun gu einem rvofyU bobenben Kaufmann in SWeberbronn getnadjt wirb, nac&bem er no$ bie ©täbte Heibelberg, SWannljeim unb ©peier bereift tyxt. @s lieft ft$ ade« fe&r gut unb ift für ben fleinen Sefer rei$lid& fa$Rd&eS, örtltdjjeS unb 9Jtoral gu lernen. „Die Keinen *ßä$ter ober treue Arbeit ftnbet immer tyren Sofyt" Die fleinen »JJädjter ftnb brei Oefdjroifter, ein 17 jähriger ©o§n, Subtmg, eine 13 jährige Softer, 3olj}anna, unb ein Änabe oon 8 Sauren, SlnbreaS. 3&nen übertragt bie ®utsljerrin bie Setoirtfd^aftung beS *ßad!>tliofeS na$ bem Sobe ber Butter. (Sin 13 jä&rigeS 9Räb<$en als q&äd&terin fufc au beulen, ift ferner; bod& erinnert ftd) Schreiber biefed eines 13 irrigen HRäbd&enS au« feiner ©d&ule, baS nad& bem Sobe ber SWutter bem SJater bie Haushaltung oollftdnbig beforgte. Der Keine 2lnbreaS mufe oom Da$e faflen unb ben 2lrm brechen, um artig jju werben; ber 17 {ädrige Subroig gerät tote ber Dtamantenf^leifer non Stofalie flodj in fd&le$te ©efeUfdjjoft, ge&t aber, um nid&t Unehre unb ©Bulben auf ben *ßad)tI)of gu bringen, als SMatrofe auf ein ©djiff unb tommt fpäter gebeffert mieber. Johanna fefct unter anfänglichem SBetrat ber febr alten ©rofemutter aOeS glüdKidj burd), felbft Hungersnot unb alles Übel, baS Sanbleute treffen tann. DaS (Steffen! eines (SnglänberS für Pflege feines SödjterleinS madjjt fte enblid) &ur wo^lbabenben 33raut eines ehrenhaften SDtanneS. DaS alles ift einfad) trefflieb er^äblt. Die Säuberungen beS SanblebenS ftnb natürlich unb lebenbig; allerlei facfylid&e unö moralifd&e ^Belehrungen tommen an geeigneter ©teile nor. DaS (Bange ift in 25 Kapiteln mit eigentümlichen ^umoriftifc^en 3fluftrationen ergäbt, unb man mödjte feinS berfelben entbehren. //Die 3fifdbertod&ter ober: ©leibe im Sanbe unb näfcre bid& reblicfc." Die ©efd&i#* einer Siegerin für ÜJtäbdjjen non 10 - 14 3al>ren. Der ^roeitc Stiel bedft beffer als ber erfte. @S wirb eine iftä&erin, bie treulich SJater unb Wutter unb anbere SJerwanbte in tyrer Heimat ©afenifc pflegt, vorgeführt, bie, als fie jene Sßflidjten fo lange als notwenbig erfüllt bat, einem vorteilhaften Stufe als Äammerjungfer na$ Berlin folgt, na<$ SJergug tyrer §>errfc^aft natf) Petersburg ft$ felbft mit einer älteren greunbin als ©d&neiberin etabliert unb bort treulich aus* unb l)auSbält, bis bie 9tadpityt 12 — 178 — oon ber SRüctteljr tyreft Stoiber* au& Kalifornien fte in bte getmat jurüdf* ruft. Z)iefer ijfttte freiließ befler getljan, ftd) baljemt reblidj gu ernsten; beim baft in ber gerne erworbene <8olb getyt tym bei einem @$ffbru$e oerloren. Allein grieberiten treffen bte Vorwürfe ni$t, bte eine alle grau tfjr nadj ber 9tüdH$r maty, ba fte nur bargebotene Sorteile angenommen unb benuftt fct SBir freuen und, bafe fte gulefet im $eimatBborfe ein ru&igeft unb ftille* Seben in ©ottfeligteit unb Gfyrbarleit fü&rt, $aben aber bie SSed&felf alle tyre* <8tefer @torrt, bann in Galcutta, enbiidj in (Bitg« lanb. Seo ift in einer trefflichen englifd^en gamilie too^ aufgehoben; aber bie (Befcfcnrifter fernen ftd) in 16 langen 3a$ren nag SBieberoerehtigung. Diefe toirb bur$ unenblidje« ttmfcrgielpn immer nrieber oereitelt #err Duma« gie^t oon Sorbeaus nad) Spanien, olme 9ta$ri$t oon ft$ gu (»tnterlaffen; Seo mufe no$ einmal nadj) Salcutta reifen, um bort felbftön» big gu werben. äUe 9lad!>ri(bten unb Xufforberungen ftnb ba^er umfmtft, bis ber $flegeoater be* Seo, #err gorbefi, Silber oon biefem au* feinem 6. unb 22. Safere in ben großen (Balerien grantreidß unb ber ÜRieberfambe anfangen l&fct. Die ©dfpoeftee 3ofep$ine ift Malerin geioorben, überfiel beim 8efu$ biefer (Balerien au« Äünfttereifer oie »Ober tyreft Sruberft, bift fte in Xmfterbm berfelben anjubtig unb babei oor greuben obmn&d^tig nnrb. Sie ©tnjelaufent^alte unb gefeQigen Skrbinbungen ber gamilie ftno anmutig gef^ilbert unb bie grofien äUeltereigniffe bilben einen ftc^tbaren — 179 — Qmtargnmb; fo werben nidjt nur SJtöbd&en, fonbem au<$ Änaben baft 8u$ gern lefen. ,3m gforffyiuft, @rgc$lungen für bie 3ugenb von Sugufte (Sugufte Sonne), Seipgig bei gferbinanb §trt unb ©oljn 1875." 9b. 8 ber tHuftrier* ten Sugenbbibltotipt. SHr ftnb ber 9krfafferht nod& triebt begegnet. Sie fann fcftlbern unb etilen unb oerfte^t bie Jtleinmaleret. Sa3 gorftljau* wirb und gar nett auftgeftattet, unb wafi oon bort fölimm auBgefct; fte ift aber au$ toll genug erfunben. (Shtem 3Räb<$eit» leerer nrirb ber burdj 9tero »eranlafjte SJranb SRom* gu feinem (Seburtfr tage aufgeführt, unb wären bie flehten glitten unb bie gflotte auf ber SSber woljl o^ne großen Schaben angugttnben gemefen; aber gegen bad Serbot würben gfeuerwerfsförper bettufet unb ber ©d&abe war groft. 3ule$t tommen bofebebenfli(^e(Sefd)i4ten: „Ser äBBilbbteb" unb „ber ©ranbfttfter." SUemt bie erfte nwfct mit größter Slufmerffamt eit gu Snbe gelef en wirb, f o tonnen au« ben Jungen Sefern Sttitberer werben, unb gar ber Sranbftifter am ©djlufe ift faft oor ben äugen be« SeferS gered&tfertigt, ba er burdj feine Jö)at bie $era$tung rächen will, welche tym t>on Sugenb auf als einem Serwanbten oon 3ßilbbieben wiberfaljren. SBettn er fogar bur^ @elbft* Vergiftung enbet, fo ftnb Äinber wenigftenS oor ber ®ef$i<$te gu warnen. Sie SSerfafferin follte wotyl überlegen, was fte fd&reibt, um ber Sugenb fein Ärgernis gu geben. Sin na (Sneof ow, eine neue @$riftfteQerin, bie aftltd>e3 £erg, #o<$mut, ©omtenftra&l. Sie erfte enthält ein fe$r lebenswahres «üb oon ber geilung einer 12* — 180 — trägen wetbltdfcn Statur gu regfamfta 9Buffam!eit. S)te gmeite iß pf^o^ logifö tief begrünbet; nur foHte bafi (Se&eimntÄ ni<$t fo ftmftoott gciöft werben. S)ie britte verläuft gmar natürlich ; bod> ftnb rooljl bie Gljarattere gu ((reu geföitbert, unb bog gulefct ein 2otteriegewinn Reifen mufe, ift fd&abe, wenn e* au$ wa&r wäre. S)ie Stgctylung „©telteit" ift fc^r originell in ber (Srfmbung unb tooljl geeignet, ben gewöhnlichen weiblichen Segler gu feilen. S)afc in ber (Srgaljlur 3 „6te wollte berühmt werben" weibliche Berühmtheit burcfc ein Äuc&enregept erlangt wirb, ift ein Seleg tum ber Überzeugung ber SJer* fafferin, bafe l)äu9li$e Sugenb einer grau am fyö^ften ftc^t. Unter bem Stiel „ein lcibenfcbaftlic$eft $erg" bentt man ftd& mo&l gunädtft nt$t ein fold)e3, bad im Scfcmerg über eine ©erftorbene 3Rutter ejtraoagtert. @3 ift aber fo, unb bie Teilung ebenfo eigentümlich als trefft^ erfunben. 3)ie ©rgctylung „£od)mut" enthält übertriebene SDarfteüung oon Beftrebungen ntebrjgen 6&rgeige3. !Ramentlic$ möchte bafi Seifpiel oon geigbeit, weld&eS fjUtt oon einem Lieutenant ergäbt wirb, feinedglei$en nicfct (aben. Sie lefcte (Srgäblung enblu$ „©onnenftrafjl" ift au$ titelt gang naturroabr; bod) erfreut bie Teilung eineft ausgeladenen 3Räbd)enfinneft, wobei freiließ fefyr gewaltfame Sdjicffale mit Reifen muffen. überall ift bie SDarfieüuna, fefjr gewanbt unb von ben angte^enbßen Säuberungen bur$webt 9Ran tann fid) von ber 35erfaf|erm no$ treffe liebes oerfprecfcen. „2>er Jannenbof," Sine ©rgäblung für 3Räbd)en oon gwölf bift fünf* geljn 3a^ren oon Stella 9taoeau, SBorfteljerin einer SrgieJjungSanfialt in SRorbfymfen. Stuttgart unb fieipgig bei Otto 9tif$. Sine einfache angieijenbe Schreibung länblic^er Serijaitnifie in inter* eff anter (Sebirgdgegenb. Z)ie eingefloebtenen Begebenheiten, in benen 3i* geuner unb ättilbbiebe mitfpielen, ftnb leiber gum Seil felp unmabrf^jein* lid), bie oortommenben ©riefe gweier üRäbd^en unbebeutenb. Skid ®ange lauft enblicb in überrafdjenber SEBetfe auf eine 3Scr$errlic$ung grtebri^ gröbete l)inau8, beffen Sebenäbefcbreibung fowie eine Sfopreifung feiner Stinbergarten ben legten Seil befi Stocke« bilben. „3nftitut3bilber ober Borbilb unb (Srf a^rung für reifere 9Räbc^en unb beten SRütter," oon ber SSerfaffcrin oon „TOabcbentrdume jc." @t. ©allen bei ©cbeitlin unb 3oQi!ofer 1867. 3n Der erften (Srgctylung feigen wir ba8 SnftttutSleben, eine treffliebe SSorfteberin unb Ijerrli^e d^riftlic^e ©runbfäfce, baneben in natürlicher SBeife - 181 - fefjr fehlerhafte 2Räbcbend&ara!tere gefd&tlbert. @S geljt eine fdjön gebilbete 3Räb$enfeele barau* beroor; aber bie SKftnner, weldfc &erna$ um fle werben, ftnb gu fölecbt geföilbert, unb namentlich ift ber, melier jte &eimfül>rt, ein gu föwarjer ßtyaralter. SDer Sd&lufe ift wafy^af* fäön. bie Spraye meift ausgezeichnet. 3uweilen aber ftört ein faft unerflär* lieber SWtfegriff. Sie Sdtfcffalc gweier weiblichen SEBefen in ben folgenben @rjäl)lungen geigen ein wenig (Sinwirlung beS Snftitutleben«. SDer erfte Sbarqfter ift abf$euli$er, ber aweite pbantaftifd&er 3lrt. 33eibe ftnb fetyr tonfequent ge* galten ; aber bie SebenÄffibrungen, meldte bie SJerfafferin erfinbet, ftnb nid^t oerfbtynenber Sri Sllma, eine oon tyrem SRanne föänblicb be^anbette grau, plöfelid) unter bem tarnen Sllmaoioa als ^jäbra im Scbaufpiel auftreten gu fe&en, ift und nic$t gang neu gewefen, fonbem ty&en wir biefe überrafcbenbe SBenbung fötrn einmal in einem SRoman gefunben. S)a§ (Bange fd&eint und eine Seitüre für feljr reife, feineSwegS für jüngere gfläbdjen. „geftblumen," Srjü&lungen, Würben unb Sagen für Äinber oon 8—12 Sauren oon Johanna Siebler. Serlin bei SBindtelmann. Sie gef$i$tli$en (Srj^lungen interefjteren am meiften, fo auö) bie Sagen. Die aus freier $^antafte beroorgegangenen ®ef$i<$ten leiben an ttnmotioiertyeit. „JEante 3Rut<$en unb $re Schlinge ober gwet junge üRäbdfcn in iljrer geiftigen ffintwidtelung." (Sine Srgäblung für meine jungen gram» binnen oon Sophie Stifter. 3erb(t bei Äarl gfriebricfc 5Dörffling 1867. $anncben. bie (Snlelin eine« Oberförfterd, oon einer ®rofetante ®rb« mute erlogen, unb Saura, bie Softer eine« wotyOfcbenben $apiermüllerft, warfen als fjfreunbinnen neben einanber auf. Sie leitete will, eitlen Sinnes, Ijodj.ljinaua, wirb nacb ber Stobt in eine $enfton gefd&idtt, um jur (Srgie^erin gebilbet ju werben, unb wirb es in einem gräflichen #aufe. 2)afc ber Stanb ber (Spielerinnen ein Ijol^er genannt werben !ann, ift woljl nicbt allgemein angenommen. Saura ift in ber Stobt mandjetr SSerfüfc* rungen auftgefefet gewefen ; bie befreunbeten Oberfbrfterd ^aben fte ijetmltcb gerettet, inbem fte Ujre Sd&ulben bejahten. Qanncben pflegt cwty bie greunbin, als biefelbe in bem gräflichen Qaufe erfrantt ift, unb tritt etnft* weilen in tyre Stelle, wtewobl fte nur wenig Sc&ulbilbung erhalten unb fub 9arftügli$ bäuSUdjen 8ef$äftigungen angegeben Ijat. Saura wirb oon tyrem $o$mute geseilt unb flum (Blauben an ben #eilanb belehrt. 5DaS — 182 — tfk f$fo, ober be* 8deIjrung*aufnKmbe* gu oiet, unb am @nbe ift alles geföejjen, um We beiben 3Wäbc$en paffenb unter bie #aube gu bringen. SSoIjanna #olfc. „SBJunberbare Srlebniffe einer 3Räuft}enfamttie.'' »erlin bei «buarb SW. Der Art na$ ftnb bie Srlcbniffe ben $aS$en* u. f. n>. ®ef<$4ten äl)nli$, ber gform unb Jenbeng na$ jebod) ©ergeben; benn erftenS ftnb fte in $rofa geförieben, unb gtoetten« btenen fte nur, oerfetyiebene gebend* oer&ältniffe ber 3Räbd>en gu fätlbern. Sie 3Raufemutter in ber ®ef*ic&te probiert es bei §oben unb 9tiebern unb fmbet, rote in ber alten ®efd)i$te vom gfteber unb glol) ber leitete, glüdtlicfcere 3uftänbe bei ben Slrmen als bei ben 9lei<$en. „Daheim." Srgäfyhmgen für bie 3ugenb oon (Emma Sunfen. Jtoffel bei Sudtyarbt. günf (grgaljlungen, wm benen mir niefct nriffen, warum fte ben 9bmten oon ber betannten Unter&altung*fd>rift „Daheim" entlegnen; benn fte fpielen ab Starben ober ie Warben ^aben etwas wm ben ©nmmfe^en Ätnber* unb $audmär$en, bie aber ftnb und lieber. Dad (Bange ift etroaS tinbifö gebalten. @in Snoalibe (@rgä&lung 2) ift fein Sptelgeug. Unenblidje (Spitjpta oerfümmern ben ®enujj an ben ®eftalten. „Die SBinbSbraut," ein -Karben für baö reifere ÄinbeSalter oon SRarie $agcnftein, SreSlau, bei Sreroenbt 1867. Die äBinbftbraut ift eine gemaltige gec, balb altes 3Rütterdjen mit ftatternbem SRantel, balb eine folojfale Jungfrau mit allerlei Attributen, bie bem tarnen entfprec&en. @ie füljrt nadjts, (maS ber norbifdjen (Sötten lefcre entnommen) wenn fte bur$ ben £immel baljinfäljrt, eine @$ar ge= raubtet ftinber hinter ftd) fjer. @ie fyxt jefct einer 9Jtutter tyr ©ö&nc&en entriffen, unb bie altere ©djmefter fudjt baSfelbe (per varios casus, per tot discrimina rerum) mit $ülfe einer SBunberblume auf, ftnbet ed auf bem Sauberfc&lofe ber SBinbSbraut unb erlöft es famt ben übrigen Änaben. Dabei ftnb alle möglichen 9Jtör$cn *3ngrebiengien an pubertieren aller JQaffen ber Staturgef^te unb SRaturfcafte aufgeboten. 9iad> irgenb einer SKotnrierung fud>t man jeboc& überall umfonft. $übfdje eigene SRetme ftynüden l)in unb Jjer bie Darftettung; bo$ ftnb bie in ber erften #alfte beft Sudp* beffer, als bie in ber groeiten, wo ber SluSbrucI gum Seil etwas (BegwungeneS Ijat. Sine folibe Moral ergiebt fieb aus bem Sudje niefct. „SBier beutföe SKärlein, bem reiferen ÄinbeSalter ergäbt oon SWar ie #anftein. (Slogau bei Äarl glemming." - 183 — S><£ erftc unb merte nrinben ftd^ no$ bem ®leid>mS tum ber ©ee* föhnige m tmenblidjen 9Rär$enabenteuern fort, in betten leibet SRotime* rung ober ou$ nur vernünftiger 3ufommen&ang fe^lt. @ft tft fein 3iel ba, ober man oerliert ed gän^lid? aus ben äugen. 9fr. 2 unb 3 fmb, toeil lörger, audj burdrftd&tiger. (Sin Stiefenfrfiulein richtet im Übermut allerlei ©djaben an, ber aber teinedroegd fo finnreid) forrigtert wirb wie in bem befannten 9tüer guten, tarnt aber eine angerichtete Überfd}roemtmmg burd> Sluöfööpfen mit @imem natürlich nic^t tilgen, weil ba& äßaffer bes 8a$e$ immer nrieber aufUefct, eine $öri$te SaitaSbe. 9fr. 8 „ber fteineme SJauer" lann moraltfd} gegen (Sei} »trten, fd&Uefet fufc awty an eine Soltftfag* bad Äinb tm Santa* bei Ifak. 2Bo bleibt ba bad S&riftftnb in ber Ärinpe, bad wir anbeten? 2öenn bie SBerfafferin ifjre ®egenftänbe aud ber SB$irllt$teit genommen i)ätte, mdc&te fte meUeidft glfidlidjer gewefen fein; benn fte ©errät geroanbte* SDarftettung*talent. Steuere Sortier uitb £eljrbtd)ier für bie 3ttgettb. 9Rit biefetn Seile ber neueren Sugenblttteratur fommen mir in ein fdpned erfriföenbeS ®ebiet, baft in berfelben roirflid) Sebeutung &at 2Bir Ijaben in ber ^weiten $eriobe feinen Äinberpoeten aufgeführt/ menn man nk&t Qoutoalb einen folgen nennen will 9Ba8 in berfelben fonft für Äinber in 9to($alnnung ßoerbedte ©erftftciert unb gereimt morben, oerbient ben 9tamen ber >J$oefte nid)t. Sie Dichtungen, meiere nrir &ier meinen, f$lie£en fu& au$ nid)t ben in ber erften 4 J$eriobe genannten ftafftfdjen an; fte fte&en vielmehr in einem gereiften getftigen 3ufammenljange mit früheren — 184 - poefifdjen Sraeugniffen, beten SSerf affer und unbefannt finb, unb bie bo$ nur für ben jugenblic^en Sinn unb Sange3mut überliefert ober nieberge* f ^rieben fein lihmen. 3Bir meinen ®ebid)te, rote fie in bem anfange gu bed Änaben äBunberfjorn oon ätrntm unb Srentano oor&anben finb. 2Bir ftnben bort geifili$e& unb toeltltdje* unb feigen baö erfte in einer gereiften Kontinuität bis in bie legten 3eiten erneuert; benn aud) biefe l>aben eine geiftltdje Äinberpoefie. Sutljer nennt fein Sieb: „2Jom#immel fad), ba tomm* idj tyer* ein Äinberlieb auf bie 9äetynad»t, unb 9li!olau8 #er* mann, Hantor in 3oa$imdtf)al in Söhnten $u SutfyerS 3eit, fagt oon allen feinen geiftltd)en Siebern, er fyabt fte für bie lieben Äinber gebietet unb j>offe fte „albern* genug gemacht gu Ijaben. Später l>at Johann §eermann, SSerfaffer oon: ,@erftliebfter 3efu, road fcaft bu oerbrodjen* eine änja^l geiftlidjer Sieber für Kinber gebietet. SSon $aul (SerfjarbtS Siebem motten wir jebod) taum baS Sommerlieb: 9 9df au$, mein §eq, unb fudje t$reub" ein Äinberlieb nennen. Unter ben fiebern oon Schmolle unb SBolterfiborf finb getoife manche, bei benen an (Srbauung ber Äinber gebaut ift. Eigentliche getftlic&e Äinberlicber aber ^at ©raf 9ii!olau3 Subtoigoon3ingenborf / Stifter ber §errnljutergemeinben (1700 -1760) gebietet, SSon tym ift baä Sieb: ,3d) bin ein Äinblein arm unb Hein/ ferner ein Sieb für d)riftlid>e Knaben: „äüenn bod) äße Anaben bähten* unb eineä für dpiftlidp 3Rägblein: # 2Ba3 bie gebenebeite -Btogb.* 3lu$ Sodann Äadpar Saooter (1741—1801) ^rebiger in 3üri$, fyat in feinen geiftlicfcen (Sebidjten bie Äinber bebaut, SJon ü)m ift: ,3Der Sag ift ba, unb tyn bie 9todjt." 3Bte weit OeUert Inerljer gehört, ift föon feiner 3eit gefagt. 2Bir fpred&en im golgenben jebocfc nidjt nur oon geiftlidjen Äinber* liebern, fonbem oon moberner 2)id)tung für bie Sugenb überhaupt. Unfre beutfdp S^rit fcatte befanntlid) burd) bie gretyeitgfriege einen neuen Stuf* fdpoung genommen. 2Bir oereljren Sbeobor Äörner unb Was oon Sdjen* tenborf fjocfc, toiffen auty, bafe befonberd bie 3ugenb tyre Sieber mit 3e* geifterung aufgenommen &at; aber ed ift eine Sugenb, bie fdpn ober balb bie Stoffen tragen lonnte. 3u ben Hinbern fjaben ftd) bagegen älmbt unD Pudert fjerabgelaffen, unb fie ftnb bie Urheber berjenigen S^rif, bereu üDieifter mir f)ier gu feiern gebenfen. §offmann oon Sauer Sieben, $eg, Steinicf, (Süd Ijaben toirfli$ im Sinn unb gur fjreube ber Äinber gebietet. Sie leiften wa8 ©uftao Schwab f orber t, roenn er fagt: ,3e unmittelbarer unb unbewußter baö — 185 — Äinb empfinbet unb geiftig geniefet, befto mefcr ift fc&einbare Unmittelbar« feit unb Senmfetlojtgtett bafi unerbittlich »erlangte ©rforbernU eines Äin- berliebeS.* ©etyen nrir, wie bie nun folgenben $oeten biefer gorberung ent= fprec&en. griebrid) äbolf Ärummacfcer (1768 — 1845) barf inbeS naiS) biefem ÜJlafee nidjt gemeffen werben. @r mar guerft *Profeffor in ®ui& bürg, fpater ©uperintenbent in SBernburg, gule^t $rebiger an ber 3lnS* garti*Äird)e in Sremen. 9lm meiften befannt unb beliebt ftnb feine $ara* beln, bie guerft im Saljre 1805 gu (Sffen in 3 Stänbcn erföienen unb 1876 bie neunte Auflage erlebten. ©ie ftnb in bei ©pradje ber lutfyerifc&en Sibelüberfefcung gef ^rieben , ooll finniger 9taturbetra$tung unb 3*ugniffe von tiefer Kenntnis beS menfd&lidjen §er^enö. 2)iefe8 in feinen innerften Regungen abftubilben, finbet ber Dieter ebenfotoof)l in ben einfachen, als audj in eigentümlich grogartigen SRaturerfdfceinungen ©toff unb (Belegen» ^eit. @in SSorbilb fptte törummadjer allenfalls in „(SottijolbS jufälligen 2inbad}ten' oon (Sfyriftian ©crioer; bodj finben mir bei biefem ein fpegififc^ frommeä Sfjriftentum, wäfjrenb ÄrummadjerS arbeiten mejjr ©eftiljlS* als SBetenntniSfrömmigteit verraten. 35em Jüngling unb ber Jungfrau wer« ben feine Parabeln auf bem SBege beS #eilS ftetS förberlid) fein, unb an vielen berfelben tonnen jtcfc audj Knaben unb ätt&bdpn fd)on erbauen, enthalten fie bod) vielfach fdjöne Säuberungen, oon ®emüt burdjbrungen, unb retten burdf> tteffenbe 9$ergleiä)ungen ben SBerftanb jum 9ta$benten. Stoax ftnb fte nidjt alle oon gleichem 9Berte. Wandle Sarftellungen faden in baS ©pielenbc; bocfc ift bie gorm überhaupt tlafftfdj) ju nennen, unb fie werben eine grofee Slrijafyl oon 9iad)ai)mern glängenb überbauem. 9U<$t wenige ftnb bur$ Slufnaipne in ©cfcullcfebüdjer toirtltd) populär ge- worben. 3n biefen finben mir aud) mehrere tyrtfdje ®ebt$te oon ftrum* nutzer: SBinterlieb: „3Bie rufjeft bu fo fUUe," 2)aS ©amentorn: „©int, o Äörnlein, benn Ijinab," 2)er ©ämann: „3)er ©ämann ftreut aus ooHer §anb," 3)te untergeljenbe ©onne: „Hßie gefjt fo flar unb munter/' ätteif)na$tslieb: „(Smpor &u tym, mein £obgefang;" biefe tonnen als ®ebid)te für bie Jugenb burdjauS auf SWufiergültigteit Slnfprud) machen; aud) in ifynen ift es bie SRatur, welche ber $oet mit (Seift erfüllt, unb mehrere ber nadjfolgenben Poeten Ijaben biefe bei tyren — 186 — Arbeiten offenbar vor äugen gehabt. Sftmtlufc bprefc^e (Betriebe Ärum* magert fmb in feinem Suttye „bie Jtinberwelt" enthalten unb bürften woijl iuxb mehrere als biftfcr ben Jtinbern &ugfrtgli$ gemalt werben. Crnft 9Rorifr Xrnbt würbe im 3a$re 1769 *u S^orifc auf ber Snfel Äugen geboren, nxir $rofef[or ber arnifd)te So« nette* unb Diele <8ebi$te, welche biefe (Brofetipten ber §reif)eit*friege feiern. Spater fyxt SRtttfert befonber* au* ben S<$ä$en be* Orient« bie — 187 — mannigfoltigften Sichtungen mit boljer SSirtuofttät tn8 2>eutf<$e übertrat gen. Sie bort oorfommenben formen bienen ijjm aucfy oielfad) $xm Sud« brud eigner SefcrweiÄ&cit. SDaö JBeljrgebidjt ift fein eigenfteS ®ebiet, wie« tooty tym aud) bie innigften Klänge ber S^rit gu ®ebote fielen, einige bramatifc&e 9Serte von tym Ijaben weniger SJetfall gefunben. Sein lefcte* gro&eS <8ebid)t »Sie SBeid^eit bed Sratynanen" ift in furgen ©prüfen eine gunbgrube ber Sefcre für ben *ßäbagogen. 5Der 2>ugenb wirb in bem ®ebid&t ,2)te nacften SBeifen" eine $robe jener morgenlänbifcfcen SBeidljeit oorgelegt, bie Slücfert cm ber Quelle ge* fcfcöpft Ipt. 2Bie f$ön fyit er biefelbe ferner ben Ämtern in iiper eignen Sprache bargeboten in ben ®ebufyten, bie er ÜDtörlein nennt: „SJom Süblein, bad überall mitgenommen tyü fein wollen," tc „93om Saumlein, baö anbre Slätter fort gewollt/' *c. „SSom Sftumlein, bad fpaflieren ging," *c. Steinte, finbltd&e ©pft&e, wie er fte f eiber nennt, ftnb bie betben ÜNärdjen: „S)er Spielmann" unb „Da* ÜRdnnlem in ber ®an3." SSon ber ernfteren Strt ift bie ©rjäljlung: „(58 ritt ein §err, baS war fein Stecht," *c. gerner bie Parabel: „@8 ging ein Wlann im Styrerlanb," :c. ebenfo bie gäbet: SDer $fau, ber Stabe unb bie ©c&ilbfröte: „63 war ein groger (Sorten, £atf einen reiben #errn." 9113 unmittelbare^ 2cljrgebid)t erfcfcetnt: Drei >J$aare unb @iner: „S)u Ipft gwei D&ren unb einen 2Runb." Sgrifö, attegorifcfc enblid^ ift ba3 anmutige ®ebid)t: „®3 lamen grüne SSögelein." SSJil&elm SMüller 1795 -1827, geboren *u Seffau, »ßrofeffor unb ©ibltotljefar bafelbft, burd) oiele Steifen bodj gebilbet unb in mehreren gftc&ern ber Sitteratur ausgezeichnet, bef onber3 aber burdj feine ©riettyenlieber gut 3eit ber Befreiung ®riecfcenlanb3 unb einfad) innige tyriföe (Bebidjte allen greunben ber $oefte wert. 3113 3ierben in ben Sammlungen für bie 3ugenb finben wir: — 188 — Der SStater: „SBer földgt fo rafö cm bte g*nfter an/' 2>a* $rityling*ma&I: „ätter Ipt bie mei&en Sucher." gfrü&lingfcinaug: „Die genfter auf, bic §ergen auf!'' SWd&t unmittelbar für bie 3ugenb beftimmt, aber mm berfelben na$ ber be&mnten SIKelobie tum X. 3öQner gefungen: „2>a* 2Banbern ift bed aRütter* Suft." Qeinrtd) Äuguft #offmann, genannt oon gailerSleben na$ feinem CJeburttorte im $annäoerf{&en, geboren 1798, mar bid 1843 $ro* f cffor in Sreftlau , roeldpö er in golge einer politif d>en Slntlage ©erlaffen nutzte. 9iaq manchen 3rrfaljrten burfte er 1848 na$ $reufeen jurüdfc lehren, (Er ftarb 1874 in Soroeg an ber SBefer ald Sibliot&efar. bed #er* gog* tum SRattbor. Slufeer oielen ©cbtd&ten, meiere jum Zeil ben burd(j bie Stellage bezeichneten Gtyaralter tragen, Ipt er oiele liebliche Äinberlieber gebietet. Segen bie bisherigen »JJoeten gehalten, ift bei $m bie Sttffo&t, für Stinber gu bidjten, me^r ausgeprägt unb me&r gelungen. 3$on iipn crf$ien 1852: „®ie Äinbermelt in Siebern." über bie barin enthaltenen ®ebi$te fagt Stöbert *JJrufc in feiner „beutföen Sitteratur ber ©egenmart," erfter Seil, Seite 92 ff: „Zriefer Siebermunb, ehemals fo mo&lgefttmmt, ben Subel ber 3e$er ju greifen, ober au$ polittfdje Pfeile gu »erfenben, roafi mei& er tum ben Kolben SRät* fein ber Äinbermelt, unb mer gab tfjm biefe rounberbare Jtunft, bte tlein» ften, fünften (SMjeimniffe berfelben i\u oerttinben? Ainbermunb unb SSolttmunb gehören ja f djon nadj bem ©prid&morte §uf anraten, unb fo geziemte e8 aud) bem glüdlidpn Smeuerer beft alten SSolftliebe* gang »oljl, au$ ben ©olmetft&er ber Äinbermelt unb Ujrer (SWjeimniffe jju machen/' SDer Dieter mar nämlid) aud) gorfc^er auf bem ©ebiet ber älteren beutjdjen Spraye unb »ßoefte, ftuglei$ beft muft!alif<$en @lemented ber teueren, unb fyxt audgeftei$nete& in äBieber&erftellung ber alten SBolfömclobien geleistet. „3u biefem litterar&iftortfd&en unb muftta» lif$en Sntereffe gefeilte fic^ mit ber 3eit au$ ein päbagogtföeS. Singe» flogen burd) bie einfachen, oft rounberbar frönen Soltemeifen, bie ben alten Siebern flu (ftrunbe liegen, oerfu$te er gu benf elben neue Seite gu bieten, unb jmar, bamit gerabe bad Ipranroadbfenbe <&ef$le$t bte löftlfa&e @rb* f$aft bed Slltertumd rette unb &u neuem Seben bei fic^ ermedfe, Seite, bie er ber Äinbermelt in ben ÜDtunb legte, fo bafe Sieb unb SRelobie gleich ieitig bei berfelben eingeführt mürben. ttnferm &i$ter aber nutzte biefe — 189 — ©nfad>Ijett ber Äinberfpradje um fo beffer glüdtcn, je einfacher unb natofir er felbft fid) in feinen Slnfdjauungen unb Smpftnbungen erhalten tyX, unb jemeljr er felbft nod) ein Äinberljera ift, ein fcf)lic$t natürliches, balb ernft unb finnig, balb übermütig tänbelnb." Solche ®ebid>te oon ©offmann oon gattersieben waren nun fett 1830 in gatykeidjen Sammlungen für Ätnber unb Spulen mit ben baju getyö* rigen SoHSmelobien, um beren Verbreitung ft$ befonberS Subwig @rf in Serlin ein grofeeS Verbienft erworben, erf ebenen unb in ®ebrau$ gefom= men, als unfer Dieter bte Jejte in ber „Äinbermelt in Siebern" fammelte. Söenn $ier bie 3Relobien aud) fehlen-, fo ift in ben Seiten felbft fo üiel 3Ruftt, bog bie üRelobie oon felbft auf bie Ätnberlippe fpringt unb bie 3ugenb fte trällert, inbem fte biefelben fpridjt. „SDie (Bebidjte aber um* faffen ben gangen tleinen unb bod) fo unfehlbaren 9tei$tum ber Äinber* weit vom erften Rucfucfruf an bis gu Schlittenfahrt unb Schneemann, oon Greifet unb Stecfenpferb bis gu ben erften Stiefelten. SWrgenb ftreift Ijier ba* ©infame an baS Seere, baS Oemeinoerftänblidje an baS Jrioiale, unb nirgenb fefylt jener £audj ber $oefie, ber audj ben einfachen (Segen* ftanb für Ämberaufmertfamleit oerebeln tonn." Um einige befanntejte ®e* biegte oon #offmann oon gfaHerSleben an$ufül)ren, nennen mir tyer: SaS Sieb oom SWonb: „2Ber l>at bie fünften Sd&äföen." Sefynfudfct nad) bem ^rü^ltng: ,,0, wie ift eS !alt geworben/ 4 ?Dlaiglöcf $en unb bie Slümelein : „9Jlaiglödd)en läutet im SB&al." 3)er grityUngSbaff : „grüljling fprad> &u ber Stadjtigatt." SBanberlieb: „Vögel fingen, Vlumen blüfjn." Von meinem Stummen: „SBarb ein Vltimcf>en mir geföenfet." Der aßeiljnac&tSmann: „borgen tommt ber 2Beifjna<$t8mann." SöinterS gluckt: „3)em SBinter wirb ber Sag gu lang/' ffiidföörndjen: „©etfja, wer tan^t mit mir?" Sonntag: „3)er Sonntag ift gefommen." Suife £enfel, geboren ju Sinum bei gfeljrbellin am 30. 9Rärg 1798 als Softer eines lut^erifc^en *ßrebtgerS. 9lad) bem Sobe beSfelben 30g bie 3Rutter nad) Verltn, um bte oon adjt Äinbem i^r übrig gebliebenen brei: Suife, bie als 5Dtd)terin ebenfalls befannte Sdjmefter 2Bill>elmine unb 2Bil* fceim, ben nachmaligen $iftorienmaler unb Schwager %d\$ SRenbelSfoiptS, möglich forgfälttg unterrichten flu laffen. 3m 3al)re 1817 würbe Suife (Srgie^erin im £aufe beS preu&ifd>en ©efanbten am fpanif d>en §ofe, gfrei* fcerm oon SBerttyer. £>ieS Verhältnis mag baju beigetragen ftiben, bafe fte — 190 — 1818 gut rfcmfdfr«fa$olif<$en fffofte übertrat 9taftbem fte no$ längere Seit (BefeBfdfcfterin ber* ftürfttn Salm, Sqiefcrin ber fttnber beft (Strafen ffr. Seopolb gu Stolberg unb Syrerin an einer Xö SBUbenbrüd bei (Büterftloi) jjurütf. 3$re (Bdicbte ftnb bic fd^önfien Slüten in bem Jtrange ber mobernen getft* tieften $oefte, toeil fte von innigem (Blauben an 3efum, ben Qetlanb, burd^ brungen ftnb. Sie toetteifern mit benen von 9faoali& Shtr^ (Rnfac&fteit, Smtigfeit, Unmittelbarteit be8 SuSbrud* tieffter Qmpfinbung, fdjliefsen fte fk^ an Was von Scftenlenborf* $oeften an. Do« metrifd&e (Semanb nrirb wm ber Stotterin mit ooUer SNeifterfcftaft um bie garten unb lebenfe »ollen bliebet beft poetiftften Serapfytf&rper* geworfen. Smige iftrer geifi* liefen <&ebi$te eignen ber 3ugenb unb ftnb bureft Sammlungen für biefe f$on populär geworben, fo ba* »benblieb: „Wttbe bin t$, gel? nur Stuft!" Seim Sefen ber fteiligen Sdftrift: „3mmer mufe ieft nrieber lefen in bem alten fteil'gen 8ucft." SDad $auptoerbienft um bie Verbreitung biefer Sieber ty& fteft ber Sifcftof SDiepenbrodf erworben; fte fteften in feiner Sammlung „(SeifUicfter Slumen* ftraufe au* fpaniftften unb beutfeften Sicfttern." Sutybacft 1829. 2. Sluflage 1852. Aber aueft Hermann Äletfe Ijat eine Sammlung ©on Siebern Suife Qenfeld unb iftrer Scftmefter SBilftelmine fterauftgegeben, in melier ©on ber erfteren einige $oeften fteft fmben, auf bie mir ftier bie Sammler von $oefien für bie 3ugenb aufmedfam matten, toenn tftnen baran liegt, bie» felbe mit inniger gfrdmmigteit gu nähren. Solcfte ftnb: Sobet ben $errn alT iftr SBerle be* $errn: „Die Sercfte ftoeft in Süften." Stomanje; „(88 meibet bort im grünen SEftal ein $irt ©on ftofter ärt" SBaft gebe ieft tftm? „D, nimmer foO biefi feftmaefte #era an beiner $ulb »erjagen!" (Snbltcft finbet ftc^ in einer anbern Sammlung tum JHetfe: „®eiftli(fte Slumenlefe aud beutfeften Sintern ©on 9ioo&liS bid auf bie ®egemoart", ein ®ebet „Äinberlallen": $err (Sott, ieft nriB bteft preifen *., beffen Strophen mit Shidtoaftl von einem Äinbe tägluft gebetet werben tonnen, ebenfo eine „Selbfierforfcftung am Slbenb", bie unter gleicher Sebingung ein feftöne« älbenbgebet für Amber ift. 3ebe8 ber ftter angeführten ®e» biegte ber $enfel wiegt fämtttefte Jttnberlieber oon allen möglichen 5Dic&» - 191 — terinnen auf burcfc xoafyctytftt grömmiajfeit unb bie bann ftd> funbgeBenbe tytyfie poetifc^e Begabung. 9Btli>elm #et>, gebaren 1789 gu Setna im (Botytifd^en, ©ofot be* $farrerd bafelbft, ftubierte in 3cna, aar $ofprdriger in ©otf)a, gufefct ©uperintenbent in 3 fedja 3eüen (ingubityen. 5Der 9lbfc$mtt ift für jjeben Jtunbigen fogleWfr bemetfbar. Saft aus folc&er beftedten Arbeit fo lebensvolle poefie geworben ift, wäre ein wahres SEBUnber, wenn wir niefct erwägen, bafe bie neuere Seit nrirflid) für bie Äinber arbeitet, unb mancher Sater unter feinen unb fremben Jtinbern wie in feiner 2Belt lebt. 3)ad mvfy man benn audj von 9Bttyelm $eq annehmen. 2Ran vergleiche bie gabel: „flomm nun, mein $ünb$en, gu beinern $errn" mit jener von $feffei: „Sin Sunler Ijtelt ftdj ein $aar $unbe", fo ift biefe wo&l aud> für Änaben gebietet, benfelben aber auft ber Oeiefyrtenfiube zugegangen, wä^renb bie von #e? in ber Jtinberfhibe entfkanben fein mufe, wenn nid&t realiter, fo boc& ibealiter. SDte fogenaim* ten „Spedfterfd&en gabeln" l>aben eine anfjerorbentltd&e Serbreitung gefutt* ben unb finb beS Seifall*, ber tynen gefpenbet wirb, oolltommen würbig, bie Silber fowoljl, wie bie (Sebictye. @S ftnb au$ niele Strömungen erfc$enen; aber bei jeber berfelben fällt und baß SBort oon (Soetye ein: SSarum oeradfeteft bu ber 9ta$a!pner ©cfcwaB? 34 trinfc gan aud bem frifcfyen Duall. 3ebo$ faben bie Urheber ber erften 50 gabeln ein gweited IjalbeS $un* bert in Silbern unb Serfen folgen laffen, bie gern gefeiten unb gelefen werben, aber bodj ben erften ntc^t gleicbtommen. SDiefc ftnb 1831 unb fpftter meljrfad& in Hamburg erfd&ienen, bie jweite golge juerft 1887. (Sft giebt au$ von beiben Sammlungen eine wohlfeile SUifigabe, ®ot$a bei @. 91. $ertl>eft. 3m Sa&re 1838 erf ebenen von 2Bil&elm $e?, Hamburg — 192 — bei $tttlpft: „(Sräctylungen aus bem Seben 3efu/' für bic Sugenb btc&te* rifö bearbeitet. üRefjr SBert aber fytben für biefe bic fel&flänbtgen griffe liefen Äinbergebidfte unfereS SJerfaffer«, meldte gum Zeil in Xn^ängen ju feinen gabeln erfd>ienen fmb. 9Da ift unmittelbarer Shtdbrud wahrer gfrämmigteit, unb bte Äinber werben ebenfo tum biefen $oejten angeben, alfi erbaut. SDie betannteften geijllic&en Äinberlieber von ©eij ftnb auger SRorgen* unb äbenbgebeten: „3n>ei klugen ^ab' idj tlar unb &eH," „6$ ift fein 3Jtöud$en fo jung unb Hein," „Seinem 3Bürmcf>en tfyu 1 ein Seib," „98er Ept bte Slumen nur erbaut?" „§eut ift'3 Sonntag, fjeute ftnb ®ar fo frötjlid) Butter unb Äinb/' „Sinfi gog ein guter s JMann bur<$3 Sanb." „3)a3 9Jleer ift groß, unb nrilb ber Söinb," „£>u lieber &eilanb SefuS S&rift, aSenn J)u ein guter §irte bift," „2Bo roofjnt ber liebe ® Ott ?" „©aä 3Keer ift tief, ba8 3Reer ift weit/' „3Beifet 3)u, wie oiel ©ternlein fte&en?" „3lu8 bem §immel ferne/' „2Bo ftnb aüe »hinten &in?" Schabe, ba&, wenn bie Äinber biefe Sieber beten, fte bem Siebter mcfct me^r tyter auf Srben banlen unb neueä für* tipe Erbauung oon tym er* bitten tonnen! Sluguft Äopifdj), geb. ben 26. 3Jtot 1799 ju SreSlau, geft. 1853 ben 6. gebruar flu SBerlin, mar üUialer unb freit fid& lange in Stauen, be- fonberd in Neapel auf; er ift ber (Sntbecfer ber blauen ©rotte bei (Sapri. @in Seiben am 3lrm oerljinberte ifyn fpäter an gfortfefeung feiner ftunft, unb er ergab fid& ber *|}oefte. 2Bir Ijaben ebenfo fdjöne empfinbfame, als ^umoriftifdje ©ebidjte oon ifjm; unter ben lederen ift befonberö bog SBein* lieb.: „2113 92oal) aud bem Äaften mar" belannt geworben. Äimtg fjrtebri^ SBityelm IV. oon 4 JSreufecn l>atte iljn auSerfetjen, *ßotSbam, feine ©arten unb feine ftunftfd)ö$e gu betreiben; aber ber Job raffte tyn oor Soll« enbung biefer Arbeit bafjin. 2>en Äinbern ift er burd> fptmoriftifö ergft^ lenbe unb bef d&reibenbe ®ebid)te, namentlich : „Sie 3toerge im $a8litljale", „2)ie ^njjelmäiutdjen", „De* »einen SJolfeS Überfahrt" *. befannt. — 193 — Stöbert Steinte! ift, tote Jtopif$, 9Mer unb Stidfyer gugletg, aber in beiber $inft$t oiel fruchtbarer für bie Ähtbenoelt, ol* jener. <8x bat jetoxb audj gemalt unb gebietet, n>a& (Srtoad&fene gern gefetyaut unb ge» fungen. gfür bie 3ugenb ift er ebenfo vortrefflich wie $e$, nur bog er nidß abft$tlt$ geiftli$e ßinberlteber gebietet. ®r Ijat fttr Ätnber beraud* gegeben: „3t*S*@sSu$ für grofee unb Heine Äinber, gegei$net oon S)re8* bener Äünftletn, mit erklungen unb Siebern oon St. SetnicI." Setpjig 1845, 4. Auflage 1876. „Die SBuqelprtngefftn, ein Ämbermärdjen mit Silbern", Seidig, 1855. 2. aufläge. Sine Sammlung tum Stebern unb gabeln, in Setpgig erf$ienen, ent» Ijält otele Settröge oon Stefane!. „5Deuifd&er Sugenbfalenber," Seipgtg, SBieganb. Sie Sabrgfotge 1847 unb 1848 enthalten Silber unb (Bebufcte von SReinid; bie von 1849—1858 nur ®ebid&te unb (Srgctylungen oon iftn gu frönen Silbern von greunben. Äüe Qtorid&te unb ©efd&id&ten bed Serfafferö ftnb von einer anmutt« gen griffe unb aud einem löft liefen, hdftigen $umor hervorgegangen. 3mar fielet man e$ einigen ® ebbten in bem 9l'S*&Sucb noeb an, bog fie gu ben Silbern gemacht ftnb; aber anbere Idfen ftd) fd)on oon biefen ab unb ftnb ebenfo ooU Originalität, rote #eij3 gabeln gu ben ©peefter* fdjen Silbern. SBir oermeifen auf ben Sudrftaben t<$tungen in bem Sugenbfalenber, nur baS $ünb$en, ba3 ftd& vox bem $a$n fürchtet, ift einer ©cene aus bem grofc^mäuSler nadfoebilbet, unb bie Parabel „bie SBolte" erinnert an Slnberfenft SRärd^en. ^Dagegen ftnb überaus !öftli$: „ber fölafenbe Slpfel," „bie 3Biegenlieber nadj ben 3aljre8}eiten" unb oieleS anbere. 5Die @ebic$te oon Sieren enthalten «meift Säuberungen, toeldje ber Statur berfelben finnig abgelaugt ftnb. Sn&« befonbere ergibt au$ bie Seic^tigleit ber Serftfüation, bin unb $er bie Sbtioenbung ber gero%ili$en, ungenierten Spraye. 9Bad mir oon ben <3ef$td)ten gelefen Stäben, ift ebenfaOft oon träfti* ger Originalität, jum Seil tooljl auf wirf lieber Srfa&rung beruljenb unb naturgetreu, feljr oerf Rieben oon ben ftljnlidjen Srgeugniffen ber Sugenb* f^rtftfteQerinnen; nur tritt Seljre unb (Srmabnung fturoeilen etroaS peban» ttf$ auf. Sag geben SReinidft umfd&liefet eine Äünftlerlaufba^n. ®r mar am 22. gebruar 1805 gu Sangig geboren, erlebte in ben Änaben jähren bie 13 — 194 — Belagerung ber Stobt, meldte ber frongftftf ($e ©eneral Stopp gegen $reufcen tmb Stuften oerteibigte, unb teilte bie Sebr&ngniffe feiner (Sltern, meiere balb na$ bem ^rieben ftarben. ©in maderer ©ciftlid^cr ergog tljn, unb er befugte baft ©pmnaftum, fpäter ober nidjt bie Untoerfität, fonbern roib* mete ftc^ ber SMertunft. 3man}ig Salpe alt, trat er in baft 9Ctelier beft SRoier* Segafi gu »erlin unb fpäter in bie SWoleraldbemie gu SDüffdborf unter 3BiI^elm Sdjabom, wo er mit großem Seifafl malte unb bietete, unb burd) bie Stebenftmürbigleit feinet S^orotterd bie greunbföaft aller Äunftgenoffen ermarb. ©benfo $at er biefelbe in 9tom befeffen, roo er ftg mehrere 3otyre auffielt unb in ben Areifen ber grreunbe bei gemeinfgaft* liefen geften, bie bort fo origineller Art ftnb, ftetft ber geliebte gförer unb ßrbner war. Sluf einer Steife na$ Steapel traf ibn mit mehreren SReifegefäfyrten baft ©dfridtfal angefallen unb beraubt &u werben; bo<$ über» manb feine Äünftlernatur bolb Un Gdjittd unb ben ni$t fefyr grofeen 93er» Infi ©ine Shigentrantyeit, bie tyn fpäter überfiel, mochte $n unglücklicher; er tnufete in Äolttoaffer* unb Seebäbern Teilung fudjen. 2)er ©ebraud) ber lefcteren führte ityt nag feiner SBaterftabt gurüdf. 5Dieje ©erliefe er im 3afjre 1843, um fub mit einer jungen (Stettin in Bresben nieberguloften, ioo er ben beiben Äünften, melden er ftd) gemibmet $atte, lebte unb feit« bem au$ für bie 3ugenb gei$nete unb bietete. Seine ©efunbfctt mar jebodjj triebt oolllommen ^ergeftedt; er fränfelte unb ftarb am 7. gebruor 1852. ©eine legten Ocbic^tc unb (Srgäljlungen ftnb no$ in bem Sugenb* Äalenber für 1858 entgolten, beffen fpätere 3o$rgänge oon anbern Äünji» lern beforgt unb oerforgt ftnb. griebrtcfc (Süll, geboren ben 1. äpril 1812 gu 9lnftba$, Seljrer in 9Rünc&en. äßir mürben $n in feinen ©ebbten für Äinber ben Stotttfolger SKeinitfft nennen, menn mir ni<$t unter bem SBorroort gur erften Suflage feiner „Ätnberljeimat in Silbern unb Stebern," welche ©uftao @<$mab bem 9u$e gut @mpfei)lung gefd&rieben, baß Saturn „ben 15. Cttober 1836" fönben unb gefagt Ratten, bog Stcinirf erft 1843 für Äinber gu getanen unb gu bieten angefangen. @üH bot überbteft nur SJerfe für Äinber, unb feine @rgäf)lungen gef daneben , aud) m$t felbft gegeiefcnet. ©eine ©ebic&te geboren gu ben beften in biefer (Bottung. Sie ijaben jenen gletyfam au* ber Äinberfeele gefd&öpften Son unb XuSbrudt unb befymbebt poetifö baft, sooft auft ber umgebenben SBelt ben Äinbern guerft mit Siebe unb Seben entgegentritt. Sie ftyilbern bie Sceneri, bie gioif$en (Befctyoißem, <8e* fptelen, inftbefonbere aber aud> gnnf$en Äinbern unb Zieren oorfommen. - 195 — Die festeren, ja au$ Säume unb Slutnen, treten lebenbig oor boS Shsge befi Äinbe«, reben unb ftrielen mit iljm, nrie baÄfelbe fte fpredjen unb tym? bebt lagt. Sieg Sob gilt inSbefonbere oon ber etften £älfte be* Sud(je8 „jtfnber« frimat in Silbern unb Siebern, t>on griebridij ®üU unb granj *($occi." <9üQS Serfe fliegen munter unb anmutig. 2)er SuSbrudt ift metft etwas berberer Statur, als in Steinitfd Siebem; mir mfiffen fogar einige llnrid&tigfeiten in ber ©prad&e, BefonberS SBörter ber fübbeutfd&en SRurib« ort, bie baö allgemeine Sürgerred&t in 2)eutf<$lanb nidfct erhalten Ijaben, in ben Äouf nehmen. ©gentümlid) ftnb ben SüDfdjien (Bebid&ten bie oiet fad) oorfommenben 9l«müberfdS)riften, g. 93. : „Son bem f leinen 6$necHem unterm Stofenftödflein in bem Dornendem," „Som liftigen ®ra$müdflem ein luftiges ©tüdflein." (Sinige biefer Überfdpiften betynen ftdj) faft gu eigenen ©ebid&ten aus. 2Bir Ijaben <8üU8 ©ebid&te mit Slbftd&t nid&t Sieber nsnnen wollen; benn fte ftnb alle meljr befd&reibenb unb le&rljaft, als ein SluSbrudt be« ®efül>l8, wemtgletdij nid&t unmufilalifdj), ja fogar burdij ben St^t^muS unb burcb üiele Älangwortfpiele bie Äinber tum felbft gum ©ingen fynreigenb. 9H& befonberS gelungen unb ber Äinberwelt lieb geworben ftnb in Dielen Sammlungen für biefelbe gu finben — • auger ben burdfc bie Stehnüberfd&rifien fc&on bezeichneten — „Som Sauer unb ben Sauben, SDer Beirut, Som Södttem, Som 3Räu8lein, Som ginfletn unb Säuerletn." 2ßir finben f>in unb ijer audj) Möge Steimfpiele, bie an SoDtereime erinnern, biefe aber, g. S. bie Steinte gum äbgffl&len, wol)l nic&t uerbrftngen werben. Sie jweite (BaBe ber „JUnberfcimat in Silbern unb Siebern, tum griebrid) ®üa, ©d&erg unb Srnft für jung unb alt, 1859/' ift ber Äö* nigin von Sa^em gemibmet. Sie (Bebi^te erfdfcienen und meijtentetlft nur als 9tad&flänge berer in bem erften Sud&e. 9lur baS ®ebtdi>t „ber ©tordfr" unb baft amSd&luffe: „ber ;Settelmann von £>je" ftnb originell, baS ledere burdjj bie @rftnbung tief ergreifenb. @S finben ftd& ^ier auger* bem giemli($ lange ®&id&te, unb eine grögere &ngaf>l SRfttfel, als in ber früheren ®abe. 3ebe fleine Sammlung berfelben wirb Stugfädfdjen genannt unb ben Ainbem gemig eine angenehme Unterhaltung gewähren. 9Hte unb neue Jtinberlieber tum $ocri unb Statiner." Snbere flinbergebtdjte beft Serfafferft lommen in Sugenbföriften gerjteeut oor. 3m 3a$re 1834 f$on tyd berfdbe mit ©örreS einen gefttalenber fcrauftgege* ben, ber nu$t für Ämber beftitmttt ift, bo$ fe^r fö&fcbare ©ebufte wm \fyn entölt. Die oorgenannten $oeten, von Äopifd) an, ftnb, <8üB ausgenommen, SRaler unb Didier, unb Steinidt unb $occi I>aben i$re Serfe gum Zeil an eigene ober an frembe Silber cmgeföloffen. Der Silber biefer Art mürbe eine faft fibergrofce Safjl, fo baft baft jtmberpublitum na$ neuem, pitemtem verlangte, toaft $m benn au$ in eigentümfoften Äunflarbeiten geboten tourbe. 8Bir meinen bie Sityouettenbitber von Äarl gröljlid). Der funftreid^e Stopfer berfclben nennt ft$ fclbft befdjetbener 9Beife einen Silbföntyer unb fct überaus feine, ftierli$e, aber au$ tneljr inft Sbtge faUenbe fönxtrge Silber auftgefeftnitten. 1. „3wi Sänbe gabeln unb (Srgfttyungen in Serfen unb Sil« tyntetten," ©logau, 6. SUtflage 1878. 2. „X'S*6 für artige Ämber, in Silhouetten unb Steinten/' Staffel, 8. Auflage 1862. — 197 — 3. „Steue Silhouetten unb Steinte," 2 »tobe, Setpjig 1857 ttnb 58. 4. „Sunte* »Derlei in Silhouetten, gabeln, öebem unb ©ptit eben," Setiin, neue 9lu8gabe 1864. 5. tilgen JtonfaDgen CJRaiblumen). Silhouetten unb plattbeutfd&e Steinte," »erlin 1859. 6. „9teue grofee Silbouettenfibel," Serlin, neue Shtftgabe 1864. Die biefen originellen Silbern bingugeffigten $oeften laffen gum groben Zeil ben eckten Jtinber* unb Sangeöton erlernten, beut wir fo gern baft gebfibrenbe Sob fpenben. Sie ftnb bibaftifc^er unb lipifcber Art, bieten Belehrung unb @rgö$ung, waft und fd)on na oerfagt er ii>m, toaft leicht if>m f(fraben fann." Silberreüjen anberer 9lrt futb caxä) in groger 3al)l für Aiuber oor* Rauben unb für biefe bur$ Serfe mtftbar unb ergöfclufc gemacht. 9tur oon ben lederen müfete I)ier bie Siebe fein ; allein bei ben SBerfcj&en biefer Slrt ftnb bie Silber fo fe^r bie $auptfa<$e, bafe bie Sternen ber Dieter tooty ni$t auf ttnfterblufcfett 3lnfpruaben mit Segierbe nad> betn Suctye gegriffen, unb manche ^aben oiedeu&t bie Ijier faritterten Unarten abgelegt. Snbere aber ftnb au$, unb bied waren tooljl befonberd tleine 2Rab<$en, oon ben greQen SRifegeftalten jurtidfgeföredt toorben. Originell mar bad Sudji auf jeben %aü unb mufete ben Ainber, infofern fte Übertreibungen lieben, gefallen. Aber felbft bie Sltem fyaben ftdj tootjl im bem groteSten $umor biefer Silber unb Serfe ergoßt, baoon einige fogar politiföe Deutung erfahren {piben. Dad äBerftyn Ijat 1877 mit ber fcunbertften äu«gabe fein 3ubi* läum erlebt.*) Saftig tourbe bagegen balb toieber ber „Slac^a^mer ©dpoall," ber auf Su#)(mbler*6pefulation unter anbern „bie &eul*2tefe" unb ä^m U$ed auf ben Sü$ermarft braute. *) Sro|bem tft tfyn pftbagO0if<$er SBert oon namhaften $äbagogen abge* fotogen toorben. //' — 199 — Son feinerer 3trt waren bie tum getynenben Äünftletn ausgegangenen SarfteBungen von Scenen aus bem Jtinberleben, rote fte 2ubwtg Sticktet unb in neuefter 3eit ÖSfar $letfdj| geliefert $aben. Ser leitete gehört aud) in unfer Su$, ba er feinen Silbern Dichtungen Ijingugefügt fyit GS ftnb mm Upn erfd&ienen: ,Sie Äinberftube, in 36 ©übern," ,9Bie'S im #aufe ge$t, nadj) bem älpljabet, in 25 Silbern," ,2BaS nriDft bu Kerben? in 22 Silbern/' teild gu Hamburg, teils gu Berlin (jerauSgetommen. SDic erften 36 Silber finben ftc$ in #anbget<$nungen im Sefifce beS Jtampringen fjfriebricfi SBtl&elm. Sie ftnb, n>ie bie folgenben, ooder Ori* ginalitat, was jebod) t)on ben Zugefügten Serfen weniger gefagt werben !amt. SBir treffen in ber Steige ber Sid&tungen felbft auf 2Bteberl)olungen ber (Bebenden unb Stefane. ÖSlar *pietfdi> f>at nodj) mehrere 3al)rgänge trefflicher 3eidptungen für Äinber, eigentlich für Familien, veröffentlicht, fty babei aber hl betreff ber (jinjugefügten Sichtungen größtenteils oon $oeten unb Poetinnen vertreten laffen. (SS mag 4m ber fleinen arbeiten in Steinten gu triel geworben fein. „9Han<$erlei aus beö SebenS 9Rat" unb „Unter uns kleinen" fyd eine Same, Mouline ©cfcang, mit Sichtungen verfemen, bie, obwohl fte man$« mal etwa* gu lang ftnb, fidji gang gut lefen laffen. 3n„©<$nidf*©c&nacl'' iSuftriert er mit 48 Driginalgeidiinungen Äinberreime aus bem SolfSmunbe, wie Sutfe JWtyefan eS aud) t^ut, aber fdjidner unb poefieootter. „Spring* fatSfelb," „ÄlefaieS Soll" unb „Der alte Selannte" Ijaben feljr gelungene Stefane oon griebrid) Dlbenberg, ber uns guerft als 2Rärc$enbtd)ter in ber Sammlung oon gerbfatanb ©dijmibt begegnet ift. ,,9teftljäf<$en" fyd gfrang Sonn mit Serfen auSgeftattet, beffen wir f$on bei Sfabella SraunS „3u* genbblättern" als eines berufenen StdjterS erwähnt baben. „(Bitte gfreunbf d^oft , eine (Befc&ic&te für Samen, aber für Heine/' empfiehlt ft$ föon fett Sauren audj) oljne Sichtungen. Sie no$ folgenben $oeten fcaben unfereS äBiffenS tyre Sichtungen für ftinber ntc^t gu Silbern hinzugefügt, fonbern na$ freiem antriebe ge- bt c^tet, unb wenn wir Silber bei iljren Serfen finben, fo ftnb jene uiel* me&r als SBuftrattonen gu biefen entftonben. 9Bir nennen gunä$ft no$ gwei in SreSlau geborene Sinter für bie Sugenb, ^ermann jtlette unb Stobolf Söwenftefat. 3n tyren $oejten ift gang ber erquief lic$e Staturlaut gu uernefcmen, wie in ben ffibbeutfdijen (8e* - 200 — bieten für Jtmber, imb bcibcn $oeten f befonber* bem gmeiten, tft eft ge» hingen, fufc ber 3ugenb lieb unb toert gu modjen. •uftao Hermann Älette iß geboren am 14. Starg 1813. <8t tytf in fetner Saterftabt Sreftlau Qhprataftum unb Umoerfttät befugt, ben ©rab eines Softorft bet *Jtytlofopl)ie erworben unb lebt fett 1837 in f<(rift* ftellerifd&er Sftatigfctt gu »erlin. Sine Steige tum Sauren mar er Gfcef* Xebalteur ber SBofftfdjen 3ettung. £)a feine SRufe nteift ber Sugenb gu« geroenbet mar, fo roerben nrir unfi mit i^m in ber folgenben Abteilung unfereS 8u<$e0 no$ ausführlicher gu bef$&ftigen Ipben; ^ier folgen nur bie ausgaben feiner Qebtyte für Äinber. 1. „Sieber unb Silber aus bem Ämberleben" Serlin, 1842. 2. „£iebermftr$en." Serlin, 1843. 3. „Slinberlieber. (Sin Seftgef<$enl für fro^e unb fromme Arn* ber/' »erlin, 1846. SBon biefen (Haben ftnb bur$ Sammlungen für Stinber befonberd be» tarnt geworben bie (Sebiityte: „SlumenbaK," „©allein unb SRütye," „gur üRadfc" „ber SRonb," „ber Sanbmann." Wögen fte fi$ no$ mehren unb mögen fämtlidjp Äinbergdwd&te bed »erfafferft ber Sugenb immer oertrauter werben , ba fte frommen Sinn unb finnige t$rdl>lidSifttt in berfelben gu meäen unb gu nähren geeignet ftnb. SDie gereimten, felbfterfunbenen Stör* $en von ßletfe ftnb unter fcltenb unb lelpfyift; aber bie Bearbeitungen be» tamter Jtinbermärdjen in keimen, bie ber Serf affer 1849 Iprauftgcgeben, f$einen uns nid&t gang gelungen. 9tur an einigen Stellen ift ooOtotnmen natürlicher glufe ber (Sfcbanten unb Steinte gu ftnben. 9R&rd^en ergaben fi$ bie Ätnber lieber in ungebunbener 5Hebe, in folget aber ftnb viele rooty* gelungene 3Rär$en tum ßletfe ooripnben. fflubolf Sdroenftein, SDoftor ber $fylofopl)te, ift geboren ben 20. ge» bruar 1819, toarb im ättaifen^aufe gu Sunglau ergogen, befugte baft (Stpnttaftum gu (Biogau unb fpater baS (glifabetyanum in »redlau, beffen $rorettor förbernb unb l&uternb auf bad Salent beft jungen SDütyterft nrirtte. @r ftubierte gu »re*lau unb »erlin Ätiologie unb lebt in festerer Stobt, mit litterarif d&en arbeiten, befonber* fotmoriflifd&er 3bt, befd&ftftigt. @r ift SRttarbeiter am ftlabberabatf$ unb gehört gu ben »e* grünbern biefeft erften oaterlünbifd^en 3Bt$blatte*. gür bie Sugenb (at er im Sa&re 1845 bei Srautmetn ben .ßtnbergarten' herausgegeben, melier feine bi* batfn oerfaftten — 201 — weift bie aufnähme f e&r vieler berfelben in Sammlungen für bie Sugenb. Safe eine grojje 3aljl aud) finbli$e gftömmigfeit atmet, ma$t fte gef$utt gu erbaulidjer SBenoenbung in Sd&ule unb $auS, unb tonnen manche benen ©on §fy gieidjgefteUt toerben. 3u biefen frommen Siebern gehört baS oon ben (Sngeln: „SRun lag bir ergäben, mein liebes Jtinb," „®ute Stockt: Du bift nun mütf, es ift fc&on fpät," „ber Fimmel" *c. @onft ben Jim* bern lieb geworben ftnb: „®uten borgen/' „ber SBöglein Xbföieb," „ber Söglein SBiebertebr," ,,«inb unb Storcfc," „Sd&necte unb ämeife," „ber SBinbrnütler," „eine Ääfer&oc&geit" *c. Sie ooDftönbige Sammlung feiner Sichtungen für ftmber, meldte ber Serfaffer neuerlich herausgegeben, . fü^rt benfelben Stiel ,ftinbergarten,' nunmehr 3. Auflage, unb enthält manches für bie Sugenb unb i&re gfreunbe, n>as bift jefct nid^t allgemein belannt war unb in Sd&ule unb $auS bie kleinen erfreuen tann. 3m Safyre 1856 begann Stubolf Söroenftein mit $übner*£ramS, einem anbern renommierten 3ugenbf$riftfteUer, eine 3RonatSf<$rift für bie 3ugenb „$udt: @rnft, Sd&erg unb finnige Spiele ber 3ugenb, mit ßrigi» nalgetcfrtungen, $olgf dritten, SRuftlftÜden unb Spielbeilagen" bei 3anle trt Serlin IprauSgugeben. Seibe Ratten fid& bagu mit anbern bcbcutenben Sdjriftfteflern unb SdjpiftfteKerinnen oerbunben, lieferten gum Sejte gute Silber unb Segnungen, unb, was eigentümlich mar, oon 3eit gu 3eit neu erfunbene unterljaltenbe Spiele. So tonnte baS Unternehmen Seifall frnben. 9BaS in unfer %a$ gehört, Odrid&te, (grgä&lungen, aJtärd&en, be* lefjrenbe 21 uff ä fte, finb alle mit gewanbter geber gefdjpieben unb geugen oon (Erfahrung in bern, was Jtinber gern fyxbm, finb aber boc$ oon oer» föiebenem SBerte. Sen erften greift oerbtenen bie ©ebic&te oon Stubolf 2ötoenftem f elbft Sr, als ein berufener $oet, fyd au$ fyer aus linblid&er Seele für biefe gebietet. Seine 19 SRomangen „2uft unb Seib beS (leinen OTafc," bie <8ef$id&te eines ÄanarienoogelS, übertreffen an Sc&önijeit alles übrige in ben brei Seegängen beS $udt unb finben ftdf> in ber neuen Ausgabe beS JtinbergartenS. Saft #etnrid& Smibt fd^dtte Seegefechten ersten, #err $übner«XramS unb $err Jtlette freunblid) gu Jtinbem gu fpre$en, Robert Springer bebeutenbeS in anregenber 2Betfe mitzuteilen weife, ift anerlannt genug; au$ bie Samen: äurelie (Oräftn Saubifjtn), Abele oon Salopp unb bie anberen Mitarbeiterinnen Ijaben anmutiges geliefert; bodj fd&eint eS uns, als wenn man allen biefen arbeiten anfeile, bafe fte mit befonberer &bft$tlid)!eit für bie Sugenb oerf afet ftnb, toaS fyien bie l)ö$fie SteDe in ber Sugenblitteratur ftreitig madSft 9lm wenig* — 202 — flen gelungen ftnb bie noturgef$i$tli$en Xuffäfce wm Soltor SRebicuS. 5Diefe älrt ber Sarftelhmg ift gu troden in einer Unter(}altungSfc$rift für bie 3ugenb; man glaubt in einer 9laturgef$ic$te gu tefen, bie etwa für ben Schulunterricht geförieben ift. SRit bem 3a$re 1860 fcörte ber „$uübfdi>, erreichen aber bie feinigen an SBert nk&t. Sie Strahlungen ftnb wohlgemeint unb unter^altenb genug, menben ft$ aber, o^ne ba& bie »ierfaffer felbft es gu merlen f$einen, an einen älteren SefertreiS, unb nidjt an bie 3ugenb. (Sie$e bie SRooeBe oon $ttbner*S:ramS: ,,2) er (gremit auf ber SKoten« bürg.") Sonft fyd ber Herausgeber unter ber SRubrif „ffimft unb Qeiter" oieleS Sntereffante für jung unb alt gegeben. 3BaS bie neu erfunbenen Stärken in biefen Blättern betrifft, fo ftnb bie Gegebenheiten barin gu toiQtürli$ an emanber gereift, baS SBunberbare gu unroaljrfdjeinltd) in fty felbft. Selbft bie Spannung, toelc&e bie Sugenb fu$t, fe< ge* n^^nlic^. Sngioifdfjen ift #übner«£ramS oerftorben unb baS Blatt ein? gegangen. 3uliuS «Sturm, geboren ben 21. 3uli 1816 gu Ädfitrifc im dürften« tvm Steufj, ftubierte Geologie in 3ena, würbe (Srgie^er beS bringen #einridi> XIV. oon SReufc unb ift feit 1850 Pfarrer in Qtöf$ioi$ bei 6$letg. @r fytt in mehreren Sammlungen meift getftlitye, fe&r innige unb f$öne (Bebictye herausgegeben. $tu$ fagt an bem fd&on angeführten Orte oon tynen: „Sie tragen aDe benfelben einfachen, fdjimudlofen <3&arafter; eS ftnb reine, tiefe ftlänge beS $ergenS, toa&r unb innig, nrie bie Srfmbung, bie barin gum Sud» brudt gelangt. SDer SDic^ter ift fanft, milb, ^ingebenb, aber bei aOebem nu&t o&ne Äraft; er ift empfmbungSreic& ofcne Sentimentalität, er ift fromm ojjne $eu$elei." SBenn ein fol$er S)idi>ter fty gu ber 3ugenb ^erabläfet, fo lann fte getoifs fein, bafe fte etwas SrefflidjeS empfängt, unb möge fte es ilpn banlen. 3Bir finben in er ftinberengel," „Sungfer 9Rarga» ret," „Sr^alt uns. #err, bei Seinem äöort," „glfenleben" tc Sine treffliche Sammlung eigener Srgä^lungen unb 0ebt$te mit auSerlefenen SOuftrationen ift unter bem Xitel „SaS 33u$ für meine ftinber" mit ber — 203 — 3o$redgaI)l 1877 Ijtngugetommen. Sie oorgügli$e 3lu3ftattung ma$t bem Serleger, SUfonS Surr in Seipgig, bei bem au$ bie SBerfe oon *ßletfdi> erföienen ftnb, alle ®$re. 3a, toenn überall bie SJteifter für bie ffinber bieteten, ba wären biefe »o&lberaten. Sie ©efäidjten ftnb ftnblidj> unb ftnnreic^ guglcic^ ; überall iß fromme Oeftnmmg, aber audj) anmutiger $umor unb oerftänbige Sie» tymblung. SJtan lefe nur bie (Sefd&ic&ten com Jänrftallfuc&er, bie ©elbft* btograplpe bed ©pcfy, bie (Srgdljlung oom ©ttefellned&t unb bie oom Wanne, ber baS (Brad warfen fe&en unb bur$ brei äBänbe fcören tonnte. Sie *Poeften verraten überall ben geborenen Sid&ter. 3Bie fliegen bie SBerfe unb steinte fo leidet, wie natürlich ftnb bie (Segenftänbe gemault! Sie Stehens folge f$(iej}t ftcfc guerft gum Seil an bie Sa&reögeiten an. 3Bir entnehmen aus ber SBorrebe, bog manche oiefer ©adfjen fdfjon in anberen Sammlungen fielen unb fcaben fte bort au$ gefunben* 3n benfelben neueren Sammlungen für Ätnber begegnen toir au$ ©ebbten oon ®eorg S^rtftian Sieff enbadfr. @r ift am 4. Segember 1822 gu @$K$ im Orofftergogtum Reffen geboren, ftubierte auf ber Uni« oerfttät (Biegen Sinologie unb würbe 1855 Pfarrer in feinem ®eburt3ort. 3n einer äludgabe oon ©ebufcten, Berlin 1857, fmben fiefc fd&öne, fromme Srgüffe, bie und in tym einen Kämpfer für baS 9teidf> ®otte3 ertennen laffen. Unter ben gu SWaing erfd&ienenen „Äinberliebern" ftnb gar am mutige unb anfprec&enbe, bie inbed Slnf länge an bie ®ebidj>te oon Qeg unb anberen genannten 'JJoeten enthalten. 3lm meiften fagen und aud) Ijier bieienigen gu, welche bie ßinber gum #eilanb führen; in manchen anbern, g. 93. in bem: bie 3Jlücfe: „bie Sonne fommt, bie SKücf er* toadjt" ift bodj) mit bem Staturleben ein gu gefugtes Spiel getrieben. Äarl äßilljelm gferbinanb Snälin, geboren ben 21. September 1819 gu f^ranffurta. 2R., befugte bafc (Seminar gu (Sfctingen unb ift feit feinem äbgange oon bort Sefcrer in ^ranlfurt a. 3R. Seine Sichtungen für bie Sugenb ftnb in folgenben Supern ent- halten: „SebenSfrü&ling," 8. Auflage, Setpgig 1859. „Sieber eineö ÄinbeS," Seipgig 1855. „3Roo8blüten, poetifd&e (Srgä&lungen, Parabeln unb fabeln für bie Sugenb," granffurt a. 2K. 1857. „SKfttfelgefprftcfre für bie 3ugenb," grantfurt a. 2K. „Stedfrätfelbucfc" 2. Auflage, granffurt a. 3R. 1856. — 204 — ouft bem Jttnbdlcfat, Qqtykmgen," 8. aufläge, Statt« gart 1870. 3n ben Iprifdjen, wie in ben ergfttyenben (Bebtyten beft erßen biefer 904er erfreut und ein 9tei$tum wahrer $oefte. S>em Sidfrter fliegen SBort tatb Steint in anmutigfler gfütte, unb faß überall ift ber Äinberton auf bat glüdtttdjfle getroffen. Der äterfajfer wetteifert mit (80S unb Steinte!, nur bafc bte t ber le^te Seil ber $oeften gang über, unb mir werben bur$ einige gabeln, meift betonnte Stoffe. Stur unter ben gabeln ift einiges Originelle, unb baft Getrity: »bie ginger - Ipt wegen ber 9teufctt unb Sinnigkit be* ©eban» tenft aufnähme in Sammlungen gefunben. Da8 Übrige Ijätt mit ben im »Sebenftfrifyling* gegebenen (Bebid&ten bie 93erglei$ung ni<# auft, unb wirb beffen Veröffentlichung nur bur$ btn wohltätigen 3wedt , ber bie $efto» loggifttftung im Äuge fct, gerechtfertigt. Xbolf Sd&ultg, geboren ben 5. Sunt 1820 gu (Rberfelb, Kaufmann bafelbft, geftorben ben 2. April 1858. Die auft feinen „<8ebt$ten," 4. Auflage, Sferlotyt 1868 , in Samtn» lungen für Jtinber übergegangenen $oeften ftnb alle einer innigen Statur» betra$tung entfproffen unb, wenn man will, tiefer empfunben als trieb ber vorgenannten 2)i$tungen, aber me$r ftimig, als genauer 8eobac$tustg etttfpre$enb. 93on $einridi> Saebe fyiben wir brei Südßein mit Steinten für Heine jtinber, fcUntlicfc bei Jtarl glemming in (Biogau in oortrefßtyer Suftßattung erföienen. l. „#ä£d>en im Jtrauk" £)ie Silber ftnb Iper mo$l bie $aupt» fa$e, bie Steinte bagu enthalten eine Strt (Befaßte beft $afen. S)ad 2Berfr 4ien empfiehlt ftd> ni$t fo wie Sante Slmanbafi $ä&}engeföi$te. Die SReime ftnb ni$t überall natürlich unb tinblty genug, }. 9.: 3ung $äS$en iß gar balb erwägen, 3ft balb auf ft$ allein gefteOt — 205 - So fprtyt man ni$t au ftinbern. älu$ föieftt nidijt ber Sauer, fonbetn ber Säger bie #afen. Sie äuSftattung ift prächtig. 2. „$eBmunb unb $eBftuglein. Silber unb ftlänge für ftinber unb Jtmberfreunbe." Statt ber barin enthaltenen Sfotmenlieber unb Jtinberfhsben*@$er}e gefallen uns bie in ber Srabition norfanbenen beffer, g. 8. für: W tty! W SBeine, weine nur ju! £ty! ßij! Dij! 9$, es fd&merjet fo! 3&! 3*! 3&! 2Betf$ bo$ leiner wie? ©&! <5&! @l>! ©c^metg, oergel)! oergel)! »$! »<$! ä$! JDafj id> nur nrieber ladj! Sto* alte: #etle, Äftfcd&en, fcetle, Äü^en l>at t)icr Seine, Jtftft$en fat einen langen ©<$uxmj, •Morgen ift alles nrieber gang. Die SUbgen für Soges« unb 3a$re8geiten fmb erträglicher, einige gana fcübW. 3. „Saft Stoggentörnlem." SBieberum feljr f$öne Silber. 3Ba8 bie Steinte befagen, ift beffer ju lefen in $ebel „baS ©afermuS" unb in Jlrum* matytö: Saft Sieb 90m @amenlbrn; nur bafc tyier bie einzelnen ®ebi<$te auf bie entfprefcnben 9laturerfd^einungen »erteilt fmb. — 206 — Camittlttttg Hott ©ebidjtett Mefet $oeteit tutb alteret StaGff* Hebet für ftinbet. 9Rit tyter rotrflic^ ttnbligen Sprad&e f^Iicfeen ftd), nrie gefagt, btcfe <8ebidj)te an frühere ®rgeugmffe ber 2lrt, tote fte Dom SBott unb tum 3Retftem ausgegangen »aren, ftc&tlidj) an, unb ermähnen toir batyer #er einiget Sammlungen, bie au$ folc^c ältere ©cbic^te unb SolfSpoeften ber Sugenb nä&er bringen. Sie erfte biefer SKrt ift ber Slnljang gu „2)e* Anaben 3Bunberl)orn," eine Sammlung alter beutfd&er Sieber, tum Giemen« Srentano unb äc&im tum %mim, guerft 1806 bis 1808, 3 Zeile. Jener Sfa&ang enthält unter ber ftberfd&rift „Äinberlieber" 143 ®ebi$te, Strophen, Steinte ber fünften 8rt aus älterer 3eit. 2)iefc Sammlung ift bie Duelle, aus toeld&er manches tnoberne Sieberbüc&lein für Jtinber, worin man bie Slbteilungen: SBiegenlieber, Äofelieber, jtinberreigen u. f. n>. finbet, $er» vorgegangen ift. ©S ftnb bteS bie Steinte, wek&e tum ben Äinbem bei Solls Iftngft in iljrer SBeife gefungen würben. SDa ftnben toir überf$rif* ten tote: „9Benn bie Ätnber iljre Suppe rühren/' „ein SRetterlteb auf be* SBaterS ftnie," „wenn baS Ätnb etwas nidft gern tjjt," „toenn bie Jtinber geijen lernen/' „Steinte gum abgäben," „SJtaifäferliebdjen" unb bergleicfct me&r. SDtan mufc fagen, bafs btcfe Sa$en im Srudt fid& «ttoaS fonberbar ausnehmen. Sfyre redete Statte ift ber Jtinbermunb felbft, wenn omS) 9Jtat* tytaS felaubiuS fd&on in feinem äBanbSbedter Soten Serfe nrie: „SReine SRutter fyit ©ftnfe" k. ^at abbrudfen laffen. 3)aS SBunberJjorn tyd t>iele fpätere auflagen erlebt, unb au$ aus fei« nen erften Sänben ftnb <8ebid&te in flinberbüd>er übergegangen. 2)er Sfo* $ang aber enthält unter feinen erften Stfidfen au$ f$öne fromme Sieber unb ®ebi$te für Heine Schüler. Sdfjon bem tarnen na$ f$lie&t ftd) $ier gun&d&fl an: „SteueS SButt» berborn für bie 3ugenb, SRüttern unb (Srgiefcromen gum om. #annooer. SRttmpler. 3n)eite Auflage. 1880. @tne feljr retttypt* tige Sammlung oon SBolteliebern, erjä&lenben ©ebtd^ten aud alter unb neuer 3eit. 93on bemfelben Herausgeber fcaben wir aud): „2)e* 3ÄägbleinS $i<$terwalb," e.Suflage 1878. 5Den früheren fd&liefit fid> an: „3)ie Sieberfibel, baS ganje Äinber* unb Familienleben nadfc feinen oerfdjiebenen Stufen bargeftettt in einem oottftänbigen (S&ore beutföer SDic^ter/' Sfetingen 1841. (Sine felp reiche Sammlung oon (Sebidfcten für bie Sugenb, unb gn>ar oom gartejlen bis }um aiemlidfj oorgerüdten älter. 9Bir finben bie mannigfaltigften (Sattun« gen oon (Sebic&ten in ben oerfdjiebenen äbfc&nitten oertreten , beten Aber« fünften lauten : ©rfte Spiele ber SIRutter unb Slmmc mit bem Äinbe, bie Striche ber Statur, Äinberleben, ber 2Renfd& ber 3eit unb ber (Semerbe, (Sott unb ber 9Kenf<$, ber SKenfd&engeift unb bie Äunft, morunter Stötfel, fabeln u. f. w. gu finben fmb, enblid> Segenben unb Sdjroänle. 3m ganjen über 400 (Sebidjjte na$ bem @efd>madf beS ober ber #erauSgebet auSge» wffl<, oiel Sd&öneS, aber au$ SdjwacfceS. 3n ber Slngabe ber SSerfaffer wiberfpric&t ftdji oft merlroürbig bie Unterfdfcift unb baS Stegifter. 9to<& nennen mir: Äinberlieber, „Sieber unb Steinte aud alter unb neuer 3eit, mit SDuftrationen oon Submig Stifter, georbnet unb gerauft* gegeben oon 3TO. 3- ©• SSoUbebing," 6. Auflage, Setpgtg bei »rodf&auS 1868. 2)ie 3(uSwa$l ift mit (Befd&madt gemalt; bie Sachen muffen gut fein, beim fte ftnb aus bem 5BoltSmunbe fceroorgegangen ober ben beften Äinberbid&tem entlehnt, SöaS aber baS-33u<$ am meiften empfiehlt, ftnb bie anmutigen $ara!teriftif$en Silbc&en oon SUdijter. So etwas ftt&rt ftdj) in gebilbete gamilien oon felbft" ein. äßir wollen noefc bie originelle 3n&altSbeaet<$nung angeben. Sie lautet: „5Der Sag oon frü!) bis in bie 9ta$t. Saft 3a&r in feiner SRonben ÄreiS. 5DaS Äinblein, rote es fpielt unb la$t, Saft Ainb beim Sernen unb im gleifc." # (8ebi<$te für baß erfte ÄiribeSalter, jutn (Sebraudj) im £aufe, für ben Atnbergarten unb bie Äleinfinberfdijule. herausgegeben oon 3ba Seele, Jtinbergärtnerin gu Serlin.' 3Rit einem SBorwort oon $ermamt — 208 — $5f<$e. Stalin, Sertog oon aRog 9ött$er. Siegen*, San)*, Steuer», S^erg», Stofe* unb SpieBieMten, (BefturtltagB* unb Xeujafctoflnftfc 9b* gtybetme Beim ^ctngfptdL, Stfttfel, Sprüche unb Si ttenl ehren, Staturleben, Zage«* unb SatyreSgeiten, Steltgiöfe«. Beinahe $unbert Stefane, Strophen, unb (Bebiitye für ben angegebenen (Sebratufe. Die geraudgeberin fyd eine ^üBe be« Seften, toa« berarttg ootfyanben ijt, gufammengefiellt, unb toeS in ben Streifen, für mefafte bie <8abe ausgewählt iß, ein rege« Streben für Unterhaltung ber Äinber fi$ ftnbet, f o bat btefe Sammlung viel Sei* fall gefunben unb bereit« bie britte Auflage erlebt, bie bei X. §aad in ©erlin erf$tenen ifi unb über 600 Stummem unb fd)dne SBufhattonen enthalt ,,5De« Jtinbe« Suft unb greube, . St g. Äctyler, S$uBebrer,* 2. Suflage, Qamburg 1853. Agentur be« Staunen §aufe«. Stte SSerlagSbeget^nung giebt gu erlernten, bafc bie Sammlung eine fromme Senbeng fcat. (SS ftnb bur$ bie ©driften ber leiteten, nämli$ gute Sitte annehmen unb ft$ in ben bürgerlichen unb gefelligen SBerljältniffen gured&tfinben. aber ed galt $ofttit>e3 gu lernen, maS bie @$ule au$ giebt, unb roaS bürdet Sefen gum Seil bejfer eingeprägt, gum Seil weiter ausgeführt werben fann; barum Ijaben ftd) bie realiftifd&en Sugenbfd&riften neben ben unterljaltenben in neuerer 3eit ufeerorbentlid) gemehrt. SDagu lommt, bajj bie Tutoren für bie 3ugenb m$t all}u erfinbung*ret$ fmb. Sie fcaben fidjj an @r* fafcrungen, ^Begebenheiten, Stad&rid&ten angefcfcloffen, rote g. 9. 9Keri( fdbft betennt. SWur in Kombinationen oon Familien« (Srcigmffen unb äterljält* niffen Ijaben namentlich bie Sugenbfd&riftfteUerinnen etroa« geleiftet. 5Die Äinberromanfd&reiber i)aben balb gu Ijiftorifdjjen Stoffen, aud) gur Sänber* unb SBölferfunbe il)re 3uflu<$t genommen, was mir bei SB. O. oon $orn, gerbinanb Sdjjmtbt, ben §offmann& unb Äörber na^genriefen baben. $ier muffen nun bie eigentlich le^r^aften Sd&riften aus ben realiftifd&en ®e* bieten aufgeführt werben, bei benen freiließ bie SCbfic^t ber Unterhaltung au$ immer burd&Midft, roaS befonber* in ber Stoiber« unb SJöllerlunbe ber gaU ift, fo bafe ftatt ber Steifebefd&reibungen meift SReifeabenteuer geboten werben. 3lm natürlichen oerbinben ftd) in ber ®efd&id&te bie beiben 3roedfe ber Seleljrung unb Unterhaltung, unb tann biefe Settüre in würbiger SBetfe gur (Semütdbilbung oer&elfen. 2)enn bie ©efd^id^te ift ja eine gro&e Sebre« rin unb Sröfterin; fte enthalt bie güUe ber moralifc&en Seifpiele, meldte auf bie 3ugenb ermuntemb ober abfd&rettenb beften« gu wirfen im Stanbe finb, unb fo beginnen mir billig mit tyr in biefem äbfcbmtte, wenn au$ oieUeid&t 5Raturgef$icbtIube3, in gwedfmäfjiger 3Crt befymbelt, ben ftmbem no$ früher gugänglidfc fein möchte. SEBir Ijaben übrigens in allen realiftifd&en (Bebieten eigentliche Seljr* büd&er für bie Sugenb unb fold&e, bie gur Unterhaltung gelefen werben tonnen, aufzuführen; bod& Reiben mir bie für bie Sd&ule gefd&riebenen Seegänge unb Seitfäben natürlich aud. — 211 — I. <»efd)id)te- A. 2B e l t e f d) i c*) t c. Suchet, weldje bie aßeltgefd&id&te erjagen, ftnb 2e&rbtt$er, unb nennen wir oon Den für bie 3ugenb gefd&riebenen folgenbe: „2)ie jtinbfpii ber äMt, ein einfacher 33eri$t über ben 3Renfd&en in oorgefd&id&tlu&er Seit oon (Sbwin Slobb. Slutonfterte beutfd&e Ausgabe. Sremen, 9iorbweftbeutf$er SSolföf Triften Verlag, 31. ®. ©er Sitel fagt nidjt, bafe baS 8tt<$Iein für bie Sugenb gefd&rieben, bie SBorrebe aber fagt ed unb aufierbem öftere äforebe an Jtinber im Sejte. S)er Snbali ift SDarfiellung ber (Sntwidttung be* 3Renf$engef#le<$t8 aus bem Urguftanbe bis gur geföidjtlid&en 3eit. SDic ©a$e ift nic^t neu; aber bie Sri ber gtof jungen, reelle in biefen etI)nologifd&en 83ef$reibungen niebergelegt ftnb, f>at allerbingS erft in lefcter 3eit begonnen. 9ht$ tyier werben bie Sntbedhtngen aus einer oorfünbflutlicfcen 3eit benufct, alle* jebo$ nur in grö&ter Jtürge unb in feljr einfacher ©pradje ergäbt. @8 ^aben biefe Sntbedtongen, meiere bie Pfahlbauten, bie Senkung beS Stein* unb ber ÜRetaüe ans £i$t gebraut tyaben, wie man weift, bie fjorfd&er be« fdjäftigt unb werben in biefer DarfteQung aud? bie 3ugenb intereffteren unb belehren. 2>a* erfte gefd&i<&tli$e 2Berf für bie 3ugenb ift wo#: Die allgemeine aöeltgef<$i<$te für Jtinber oon Sodann aJiattljia« ©<$röfl&, *JJrofeffor ber ®efc$i<$te }u Sßittenberg. 2Bit Dielen Äupferftid&en. 2eip$ig 1779. (Sft ift ein ooMommen gefdjid&tlid&eS Sudj burd&roeg mit Stüdtftc&t auf bat jugenbli$e SJerftftnbm* geförteben. Die jtinber werben au$ tooffi, ange» rebet, unb oorjüglicfc ift bie ßljaratterifti! ber »ßerfonen, alfo 83iograpljif($e*, hervorgehoben. Der Anfang wirb mit ber ^eiligen (Beföid&te, mit bem $arabiefe unb feinen beiben Sewo^nem gemalt, unb bie 3*taeliten ftnb alfo bad erfte Soll, oon weldjjem ergäbt wirb. 3m 3a^re 1832 erlebte bie 18. Auflage bie „Umftänblicfre <8r* üä^lungber merlwürbigften Gegebenheiten aud ber allgemeinen 9Beltgefd)id)te." fjfür ben erften Unterricht in ber ©efd^te oon ®. ®. Srebom. Daö Sud) würbe gleidj bei feinem erften ©rfd&einen mit leb« ^aftem Seifall begrüßt unb fyit in ©$ulen, wie in gamilten ber 3u« genb jur Erlernung ber ®efdjid)te burd) eine fafelid&e 2)arfteUung treff* 14* — 212 - lid) gebient. Der (Song ber £iftorie ift barin ein folc&er, nrie er feit ber ©$illerf($en Bearbeitung beliebt würbe, bafe namlt$ bie SRenfdföeit wm einem unterften Jtultutjuftanbe fidj> gut Oeftttung unb au immer leerer Silbung heraufarbeitet. Damit ift freiließ bie ©nhmcflung ber SJtenfcfy» bett oon ber unmittelbaren göttlichen Leitung, rote bie ^eilige ©d&rift fte bar* fteUt, abgelöft; aber bie 3ugenb nrirb ju t&atfrftftigem Qanbeln angeregt, unb in jebem ©njelmefen {teilt fidjj eine SBteberbolung ber roeltgefcbidjts liefen ®ntn>idflung bar, wad auf bem realen (Bebtet bed gebend feinen SRufcen gehabt Jjat. ©röterer Verbreitung Ijat ft<$ ebenfalls ju erfreuen gehabt: Serrer, „SBeltgefd&id&te ffirÄinber" mit Kupfern, 5. Auflage 1833, 2 Sänbe. Sefonberd angie^enb ftnb in biefem Sudje Sitten unb Sräudje ber einzelnen Söller gef Gilbert, wie &. S . bie SSettfpiele bei ben ©rieben unb dfyilicbe«. Sead&tung oerbient ferner ein neuered SBerl, baft gum ©elbftftubium beftimmt ift: „Silber aus ber 2Beltgef$idj>te," oerfafct unb aufammen« gepeilt oon 6arl Siernafcli), 5 Sänbe mit je 4 ©ta&lfftfcn. Stuttgart 1857 — 61. 1. Sanb. Silber au* ber ®efd&idjjte beS SRorgenlanbed unb ber (Briefen. 2. Sanb. Silber aud ber J$rofpett au*. Sine tum achtbarer (Seite fommenbe Äritit faßt: „3n fierec^tev SBürbigung ber Wtur&tftorifdjfen Seben&momente ber 33öller fc^eint ber SSerfajfer biefer Seite feiner gefd&ic&t* liefen StarfteDung einen befonberen gleiß gugemenbet gu tyibm; \a er fyd felbft bie gried&ifd&e ^üofopljie bem (Seifte be3 SeferS nal)e gu bringen gefugt unb bann fdpn gegeigt, wie tyre $errli$!eit oor ber ©onne ber d&riftlid&en JBetyre boc$ erbleiche. 3ene biene und gur @r!enntm& ber fjofjen Segabung be« menfd&lid&en (BeifteS, biefe geige und ben 2Beg gur SSc^r» ^eit unb gum ewigen Seben. 35om britten SBanbe an, in weitem bie (Befdjid&te na$ ßtyrifto be* ginnt, ift ber bie äufeeren Gegebenheiten oerbinbenbe gaben me$r als in ben beiben erften Sftnben feftgeljalten morben, rote bie* in ber Abftd&t, eine allgemeine 2Beltgefd>idS}te gu fdjjreiben, begrünbet lag. Sin warmer poetif d&er §aud) burd&we&t bie gefamte SarfteBung. Die (Gruppierung ber einzelnen Äbfd&nitte geugt t)on einem burd&bad&ten über* blidt über ba* (Befamtgebiet ber äBeltgefd&idjjte; bie Ijeroorragenbften ZtyU fachen unb rßerfönlid&Ieiten treten überall in ben SBorbergrunb." 9Bad bie 9rau$barteit be* Sucres betrifft, fo fefct e3 eine fe§r reife Sugenb als Sefertreid ooraud, unb für einen fold&en mufe Sprache unb SarfteQung, fowie ber gum (Brunbe liegenbe $lan be3 (Sangen oortrefflid^ genannt werben. gfür bie weibliche 3ugenb Ijaben (Befristen gefd&rieben: l. griebridfr SRöffelt, „2efrbud& ber äBeltgeföicbte für Säd&terfd&ulen unb gum $ri* oatgebraudj Ijeranwad&fenber 2Rftb$en." Stuttgart 1880. 16. Auflage, oier Seile. 2. Dr. ©. äBernicte, Oberlehrer an ber Königlichen Slifabetbfd&ule gu »erlin, „bie (Befd&id&te ber 2Mt, junädrft für ba* wriblid&e (Befc&lecfrt bearbeitet/' ber gweite unb britte Seil in je grori Abteilungen, l. 9luf* läge 1853. SfiJir ftnb ni$t ber Meinung, bajj es eine befonbere (Befd&id&te für bie umblicke Sugenb gebe. 2BaS will man berfelben benn vorenthalten, olpte ber $tftorie äbbrucfc gu ti)un? unb wa& will man tyr befonbereS ergft&kn, ba bo$ alles für alle gefd&eljen ift? 3Benn in SBorreben gu folgen ®e* fd&id&ten von 3bcclen ober ibealer Starftellung gerebet toirb, fo muffen mir jagen, baß bamit gerabegu ber Gljaralter ber aßeltgefd&id&te oerfalfd&t mirb. ©ö giebt nur ein Sbeal in berfelben, baS ift unfer §etlanb SefuS Sljriftu«. — 214 — SOe anbeten gef$i$tli$en $erfonen ftnb SRenfcfcn wie wir, befier ober Weitet, aber m$t ooQenbet, weber im (Buten no$ im ©Öfen. JDie Stöffeltföe <8eföid>te ift bctyer au$ nur oberffä$lt$ ausgefallen. Sie mm ©ermcfe, bei weitem beffer, geugt oon feftr fleißiger arbeit, bat viel SeifaB gefunben unb fd&on mehrere Auflagen erlebt; au$ fpt ber Serfaffer ben 3ufafc „für bad weiblufce <8ef#le$t bearbeitet/' in fpateren Busgaben weggelaffen. ©o in <8efd&i<$te na$ met(jobtf<$em (Bange unterrichtet wirb, fangt man mit Biographien an; benn fte gewahren au$ ben Kleinen Untermal* tung unb formale Silbung. SBir wtffen mbeffen feine in Siograptyeen burdfcefityrte <8ef$i$te, aU: „Sie 2Be(tgefat fjriebrid) 9Bil^elm I. in bie preufjifd&en Staaten nidjt 1500, fonbern me&r ate 17000 oertriebene ©aljburger aufgenommen. „6<&n>eben8 £elbenfönige: ®ujteo SSafa, ®ujtot> Sfoolf , Karl XII. SebenS« unb ®&aratterbüber für bie 3ugenb gqeid&net oon %x. #off mann.' Setpjig 1871. Berlag mm @mft gleifd&er. Unter ben für bie Sugenb bearbeiteten Sljaralterbilbern ctö ber ®e« fd&td&te, gehören biefe Biographien &u ben beften. S)a ift ©tubium ber Quellen, roeld&e bur$ ©pecialttät ben Jüngling ftetS cm meiften anfpred&en uno bie $erfon in baS rechte 8id&t [teilen. Beitreibung berfelben ift bem Serfaffer oorgüglidjj gelungen. tJür bie reifere roetblid&e Sugenb nennen mir no$ folgenbe oier bio« grapf)ifd&e 3Ber!e. 1. „fftauenfpiegel, ober turge SebenSbefd&reibung berühmter gfrauen aus älterer unb neuerer Seit oon gf. G&r. SRaab." Seipjig 1845 - 3wei* imbmerftig Seben&befdjjreibungen gefdj>id&tlidj> bebeutenber ober aud) fonft bur<$ Berbienft ausgezeichneter grauen oon ber Äönigin ©emirami* an bi& nur Äönigin Suife oon $reufeen. SDie DarfteQung ift barauf bered&net, 9tac$al>mung ber gefd&tlberten Sugenben &u erweden, otelleid&t aber ju ein« fa$, um leb^afted Sntereffe gu erregen; benn ba« 8ud& fdjjetnt ntd&t be* fonberen Beifall gefunben ju Ipben. SDa* ift ju Beilagen, ba e3 offenbar fromm unb gut gemeint ift, roaft fd&on bie &öc$ft paffenben Bibelfprü^e bemetfen, meldte jeber ®ef<$i$te angehängt ftnb. — 216 — 2. »Spiegel beS SRittefaltetö in feinen benftoürbigen grauen, gut Unterhaltung unb 33elel)rung ber reiferen weiblichen Sugenb unb gum ®e* brauch beim ®ef$i$t3unterrid)t in leeren iüd&terfc&ulen »on griebri<$ 5Dat)ib SRicolaä.' 3Jom 3afre 500 an bid 1500 fmb, na$ ben 3a$r* ljunberten georbnet, ausgezeichnete grauen in einfach geföu&tli<$er 2)ar* fteDung aufgeführt. Sßtr finben eine gro&e 9lnjal>l Äaifermnen, befonberä aber au$ ^eilige grauen jener 3eit. Sei ben festeren mufe in ben frülje* reu 3a^r§unberten bie Segenbe ber ®ef$id)te gu #üfe tommen. @8 fetylt nid&t an einer turjen (Einleitung über ben 3ufianb ber (Ijriftltd&en Steligion, ber Sitte unb ben (Sinflujj ber grauen im Mittelalter. SBenn in ben einzelnen Sebenäbeföreibungen fcfcroärmerifc&e Abirrungen ^eiliger grauen wm ber gewohnten Seben&roeife mit ber Äritit heutiger euangelifdpr Sin« fk&t bargefteHt werben , fo ift baS rooljl päbagogiftJ& gerechtfertigt, ner^in* bert aber bie Vertiefung beS (Semüteö ber Seferin in bie vorgeführten ßljarattere. Überhaupt ift ber unterri$tli$e 3n>ecl gu feljr w>rf)errfd&enb, als bafe baS Sud) viel gur Unterhaltung foDte in bie $anb genommen werben, unb bo$ tann bie ®efd^ic^te beS Mittelalters in feiner ©d&ule fo ausführlich befymbelt toerben, bafj baSfelbe einen Settfaben abgeben tonnte. 3. ,5Da3 33ud& benhoürbiger grauen in SebenS* unb 3eitbilbern. geft* gäbe für 9Rütter unb 2öd&ter »on 3ba oon S)üring*felb/ 3. Auflage, Seipjig 1877. SDie grauen, tpeldje bie SJerfafferin bis jefct gum (Segen* ftanbe tyrer Storftellung gerollt f>at, finb: (Slifabetlj, Sanbgräfin oon Springen, 3ne$ be Gaftro, Safobäa oon #oUanb, SJtttoria Solonna, Star* bara Uttmann, Sabg 3ane ©rat}, t^ilippine SBelfer, Sobp Stad&el SRuffel, ÜUtaria S^erefia, 3lngelita Kaufmann, Charlotte Sorbap, SJtarie Stotoinette, Suife »on s J$reufeen, Slmalie ©ieoeting unb 9Raria gelicitaS (Sarcia, »er* e^elic^te SKalibran. Söeiblic^e ß^araftere aus ben »erföiebenften, meift !>ö$ft intereffanten Seben&»erbaltnif[en. ätto biefe fe^r »ernriclelt ftnb, wie g. 8. bei Satoboa tum §oDanb, §ätte bie SSerfafferin einen tlareren gaben burd& baS Srrfal finben unb nid&t bie gttHe »on SBerroanbtf haften tyier, fo roie^bei Stapel Stuffei unb anberen vorführen follen, in benen bie junge Seferin ficlj um mögli$ guredfjt finben tann. 3)ie weibliche $anb ift in ber SDarfteDung feljr jtdfrtbar; lieben$i»firbige ©d&t»ädjjen werben ben »ortommenben 3Jtön* nem ipijer angerechnet, als (S&aratterfeftigleit. 5Der Stil ift fe$r ungleich, balb pomphaft ljtftorif$ mit Dielen ßitaten gefcfynüctt, balb meiblic^ nai». ©rötere ©nf adrett ^ätte bem SudJK offenbat me&r SBert gegeben; ben» — 217 — iuk^ $ baäfelbe interejfant. Dem obigen 3nbalt*oerjeidjjni3 ift ein gtoetteft für einen folgenben Stenb beigefügt, bcr jebod) ni$t erföienen ift. 4. Da3 fd&on ©. 112 mit Slnertennung erwähnte 2Ber! gfabinanb ©d&mibtg: „gfrauengeftalten auö ber ©age unb' ber Oefd&idjte aller 3eiten unb SSölfer.' gür Schute unb #au3 gefammdt unb bearbeitet. — 3ena, #erm. Softenoble. 8 JL> SSon SKonograpljien au£ ber allgemeinen ©efc^ic^te liegt und oor: „§iftorif$e Silber &ur Seleljrung unb Unterhaltung für bie reifere 3u* genb, gefammelt unb bearbeitet oon $. Älette.* Seipjig, 2. Oemigfeö Verlag, 1858. Da3 S3u<& enthalt folgenbe gefd&id&tlid&e Darftellungen: Der Jtinber* freuföug. Die *ßeft in ftiorenj. äBalt&er oon Srienne, #er$og von Sitten. (Braf ßarmagnola. Die 33erfd)wörung ber $aj}L SDte SJlutrad&e ftu 3äein& berg. Henning Srabant, 35firgerl)auptmann gu 33raunf$n>eig. SDte fjflu$t bed Äönigä ©tanislauä SeöainSfy. Sie ©roberung oon (SonftantinopeL ©abatfyri ©eoi, ber falföe 3Refjia8. Die (Srmorbung ber ©ruber be SBitt. ßinqmard unb be 2$ou. Der größte Seil biefer tyftorifd&en ©nftelljeiten ift feinem Sn&alte na$ ^ft intereffant, aber bie Darfteilung tixotö trotten, unb in bem ©tüdte „Henning Trabant'' ftnb rooijl bie ä$erf)ältnif[e ju oenoidelt unb tyrer @igentümlid)feit na$ ber Augenblicken Slnfdjjauung gu fremb, um junge SJefer fefielnb ju unterhalten. @d föeint, bafe oon bem SBerfaffer weniger be* tannted auf gefugt Sorben, um ber 3ugenb ettoa& SReue* gu bieten unb fte baburd^ gu reiben. ,,©efd&id&t8bilber. (Srgäljlungen unb Stilen für bie reifere Sugenb oon gerbinanb 4 JSflug." 2 Sänbe. (Slogau bei glemming. 1878. äu$ tyier werben nid&t bie getoöJjnlid&en Gegebenheiten unb *ßerfonen ber (Beföidjjte, fonbern originale #ftorifd&e Äbfd&nitte vorgeführt. ©o: Silber auä bem Sanb*tne$t3leben, ber alte Deffauer, Oleim als ©ecre* tariud, ©cene unter ben befftfd&en ätterbern. Dod& finb bie @cenen alle etroaS toilb für bie 3ugenb unb regen auf, toityrenb fie bief e belehren unb unterhalten foQen. „9ug DeutfdfclanbS S3ergangenl)eit," ber 3ugenb erjagt oon 31. Älein« f$mibt. Stuttgart bei ©d&mibt unb ©pring. 1870. Die ®rumbac^i^en §änbel unb gerbinanb ©d&ill. Sine etwas auf» faQenbe SufammenfteHung. SJeibe Statiner Ijaben jioar einige S^nlic^feit, inbem fte ftd& gegen ba* (Sefe^ aus 9te<$t3geftil)l aufgelehnt fyiben; aber — 218 — ©rumbad) tft bo$ ein otel ttnlberer (Sfjaratter als Sdfrttt. Sad geben unb bie <8efd|i$te be* erßeren finb unterljaltenb, aber au$ aufregenb bargeffcBt, nntyrenb 6<$itt in feinet Überfpanmmg immer nocfc patriotifd&e ©efüljle gu toecfen imftanbe ift. * „Sefebud) aui $oiner, eine Borfd&ule gut griec&ifd&en <8ef$i$te unb gjjpt^ologie oon Dr. D. aßillmann.' Seipgig, ®- 9. ©räbner. 4. «uf* läge 1879. @$on bet oerftorbene (Btymnaftalbireltor 9htguft fort ein Sefebudj aus Bearbeitungen antiier Stoffe herausgegeben, baft jebod) nidfrt fe&r betannt geworben ift. #omer$ ©efdnge ftnb ni$t nur fiberfefct, fonbetn im 3tu8« guge oon ©uftao ©d&wab unb in bet 3ugenb gugfotglicfcen Bearbeitungen oon gferb. ©d&mibt mitgeteilt toorben. 2>iefe3 2efebu$ fott bie nid&t fhu btrenbe 3ugenb bur$ Mitteilung aud bem I)omerifat fd&on ®efdj>id&t8bilbet für bie beutfd&e Sugenb ge« f$tieben unb bietet tyiet in !>iftorif$en SRooeHen eine ebenfo angieljenbe als le&rreid&e Seitüre. 3ebeS Bänb^en enthält eine für ftd& befW&enbe @rgä$lung unb fü&rt an ber $anb einer fpannenben 2)id&tung bem Sefer irgenb eine $ijtorif$e >JJerfönlid)!eit in flarer plaftifc^er SDarftellungSiotife oor baS 3luge B. Büdjjer über einzelne Seile ber ®efdj>idj>te. „Die alte ®efdj)i$te bis gu ben $erfertriegen, ben Äinbern ergäbt oon Dr. Hermann Äbelberg." ffirlangen bei Seifert 1666. — 219 — ©er SBerleger läßt eine ®efd&idj>tSbibliotl>el für Äinber erfd&einen, beten erfter Seil bie altteftamentlid&e ®efd&id&te enthalt. 25er obige Xitel begegnet alfo ein gmetteS Sänbdjen. „@s mar baS Seftreben beS 93er» faffer«, bie ®efd&idj>te bet alten Ägppter, *ßl)öntgier, Slfforer, Sabglonier, SReber unb Werfet bis flu ben *Perfertriegen bet 3ugenb fo )u ergäben, baß fte ntdjt nur ein anf$aulid&e« 83ilb von Sanb unb Seuten ber alten SBelt erhalte, fonbern au$ ben 3ufammenJ>ang ber ®ef$ier." £aUe, Sucfc ^anblung beS 2Batfen$aufeS, 3* Stuflage 1861. 3nbem ber SJerf affer feine Quelle nennt unb in auSgebe&nter SQSeife benufct, erhält feine Jtarfteßung ben Steig ber frifdfjeften Urfprünglid&teit unb 3tafd)aulicfjteit. 2Btr nrifjen ja, wie bei Qerobot aded gleid&fam felbft erlebt erfdjeint; aud) ift ber ©d^au* plafc beS Kampfes befd&ränlt, bie G^araftere unb Seroeggrünbe ber auf« tretenben $erfonen ftnb einfach, ber 3roetf beS gangen ÄriegeS unb befon* berS bie Segeifterung ber ©rieben felbft für ein Jtinb leidet oerftänblid). ©o fließt ftd& bad 8ud& al? geföidjtlid&e Seitüre bed Änaben getieft an bie Sagen beS tlafftfdfjen Altertums an. „©efd&id&te SlleianberS beS ®roßen für bie Sugenb von ®u|iat> $ftger," ®ttterälo& 1861. Saut ber SJorrebe bat ber SSerfaffer biefe ©efcbid&te nadj SlrianS „Seben SlleranberS" für bie 3ugenb bearbeitet; oiele ©teilen ftnb grabegu überfefct, moburdj eine geroiffe Umftftnblidjteit in bie SDarftellung getommen, roel$e bie 3ugenb nidfjt liebt, roenn fte audj) aus« füipli$e Srga^lungen münfd&t. @S ift ferner bie gtiüe ber oortommenben Flamen bem 3wetfe ber Unterhaltung Ijinberlidjj, förbert aud& nid&t gefd&idfc li<$e Kenntnis ber ©ad&en. ©onft ift bad 33udjj um ber Sebeutung ber Söjjatfad&en willen intereffant genug; nur groeifeln mir, baß 9 — 12 jährige Jtnaben, für meldte ber SSerf affer eS beftimmt I)at, na$ ber Settüre beS* felben Serlangen tragen werben. • — 220 — „<8ef<$t$te ber (Briefen für bie reifere 3ugenb tum (Buftao »ßf ijer," Oüterttob 1861. SRod&bem ber SBerfaffer in ber Sorrebe baS Seripltni* biefe* Sud** gu feiner „®efd&id&te SUejanberß" begegnet $at, fagt er, bafTbaS oorlie* genbe für Anaben oon 13—16 3a&ren beftimmt fei, unb aQerbtngft fefct eft ein reiferes älter oorau«, wenn auf ©taattoerfaffung, (Sefefte, Stegie* rung, auf Sitten, Steltgion, »ilbung ausführlicher eingegangen wirb. Saft ber SBerfaffer bie Storfiellung ber griedpfefcn ©cfcriftfteller, aud melden er fdjöpft, beibehalten, madjt bie ©rjäblung wteberum gu umftänbltcjj, weim wir audj) gern ber 9Rübe unb arbeit, welche ft$ iperaud ergab, ade Sin« erfennung aoOen. aber gewiffe aQgemeine äludfü^rungen, wie wir fte Seite 96 fmben, förbern bie ©adjje nid&t. SDagegen gelingen $erfonen* fdjjilberungen bem SSerfaffer fefcr gut, ebenfo bie 9ef<$reibung ber betaimten ©$laerrfc^aft unb Kultur oon ber ©r* bauung Storni bte gum Untergang beö weftrömifd&en 9teic$e&, gur Selefc rung unb Unterhaltung bargefteQt oon Dr. grang gtebler." 2. Sbtflage 1873. Seipgig bei Saumgärtner. SBierunbfiebgig englifdjje platten gu £olgfd&nitten, ©cenen au* ber rö* mifcfcen ©ef$i#te barfteQenb, waren in ben SJefty ber SBalagSbuctyjpnblung getommen unb bewogen biefelbe, ben SSerfaffer um Bearbeitung einer rö« mif$en ®efd&i$te bagu angugetyen. ©tefer oerlängerte ben oor^anbenen englif^en Sejt nanitten. 9tod) feiner an* ft$t mangelte eä nod& an einer folgen Starftellung ber ®efd)id>te Stand, bie mit Übergebung alle* bef[en, was o&ne gelehrte Äenntntffe nid&t oer* ftanben werben tonn, in einer allgemein fafeluben unb einfachen ©pradje bie wid&ttgften S&atfad&en im 3ufammen^ange ergäbt, bie angtefeenbften ®egenftänbe au* ber Äultur* unb ©ittengeföid&te Ijeroor&ebt, fowie bie @igentümU$teit ber SJerfaffung, tyre «uabilbung unb ifpen SJerfall parteU loa betreibt. ©iefe ®eföi$te ift gunäc&ft für 3*ealf$ulen unb ctynltd^ — 221 — SSilbungSanftalten , audj für (Stymnajtaften jum ©elbftftubium beftimmt. $Rid)tig fprid&t bcr SBerfaffer Ijier oom ©elbftftubium; benn jur Untermal* tung möchte ba$ 33uci> wegen ber güHe ber Oegenftänbe unb -Hamen, fowie wegen ber i)in unb Jjer fritifd&en SBeljanblung ber ®aty weniger geeignet fein. SBenn er e8 aber balb nad> ben angeführten äBorten für Sefer ge« förieben fytben will, welche ber alten ©pradjje nid&t tunbtg fmb, fo fe^en wir nid&t ein, wie er an bie (Stymnafiaften benlen tonnte, bie ja bo$ biefe erlernen. Sei Otto ©pamer in Seidig erfdfjemt feit 1859 eine neue Sugenb* imb $audbibltotyet, bereu gef#id)tli$er 3weig bie SJltiten aweier SBerfe getrieben, baoon bafi erfte unter bem Flamen „§etta8," baS groettc unter bem „9tom" nadf) ber pruntooflen Slnftinbigung bagu befttmmt ift, be8 beutfd&en SSolIeö §odMtnnigfeit unb ©emeinftnn &u werfen unb au nähren. SJtan mufc anerlennen, bafc bie äußere SluSftattung beiber SBerte präd&tig, gefd&macfooll unb groedtmägig ift. 63 enthält allein ba3 „9tom" betitelte 33ud), ober „Slnfang, Fortgang, Ausbreitung unb SSerfaU beä 2Beltrei$e3 ber hörnet'' für ^reunbe beS 2lltertum8, inäbefonbere für bie beutfdfje 3u- genb bearbeitet von Dr. SBil^elm SBägner in 2 SJänben, auger vielen SöjonbUbern 338 in ben Seit gebrudfte Sttuftrationen. ©djjon bie me^r- fadjen Titelblätter fmb ftattlidjj auägefdjjmüdft. 9lad^ bem SBorwort l)at audj ber Serfaffer umf angreife ©tubien gemalt unb bie gelehrtsten SBerfe benu$t SDie Sudler ftnb für ben ©oI)n wol)li)abenber (Sltern, ber gefd&td&t- lidfc ©tubien liebt, ftattltd&e Sibltotyeffttidfe. Ob er fte aber fonfequent burd&lefen werbe, ift eine anbere §rage; benn eben bie ©puren wiffenfdjaft« lieber ©tubien &emmen ben (Sebraudj) be8 SSerfeS als Seftüre. Sludj ftnb ©til unb SDarfteUung nid&t gleidpnä&ig, juroeilen gefugt einfach unb ein anbreS 3Ral pomphaft, faft tljeatralifdj, woau freiließ bie feljr oerföiebenen »bfd&nitte ber römifdjen ®efd&i$te SBeranlaffung geben. 25odj wollen wir gern an unferm Seile bie beutfdjje Sugenb aufforbem, ftd& an ben ijier gef Gilberten Saaten be3 StltertumS au erwärmen unb au Iräftigen. 3n me^r populärer SBeife — wenn man ba8 Söort oon 3ugenbfd&riften gebrauchen barf — fort ber SMreitor üE^eobor 2)ieli$ ju »erlitt in einem 8u<$e „$eBa8 unb 3tom, Sr^lungen au8 ber <3ef<$i$te be* Altertums/' »erlin bei SßmdMmann unb ©ö&ne, 6. Auflage, ber Sugenb bie gange alte ®efd>td>te vorgeführt. SBir werben von bem SSerfaffer nod& in einem folgenben »bf d&nitte au reben faben. $ier giebt er bie ®efdud)te ber Ägypter, fowie bie ber übrigen morgenlanbifd&en SBdlfer bed Altertums, bann au$ — 222 — bie ber ©rieben oon ber £eroen§ett an unb enblid) We bev SRömer. Saft tonnte auf 332 Seiten freilief) nur in aller Äürge gefd&e&en; bodj Ijaben toir $ier feinen Slbrife, f onbern lebendooQe ©arfteOungen, welche ber Sugenb bie $aupiperfonen unb Begebenden anf$auli$ unb intereffant vorführen. 2)ie ©d&reibart ift einfach unb flieftenb unb bem älter oom 10. 3a^re an burd&au* oerftänblidjj. SSon betnfelben SBerfaffer ift 1860 in 3. Auflage au$ bei äSincfehnamt unb ©ö&ne in Berlin erf dienen: „5DaS Mittelalter in 40 fyftorifdjen (Sem&lben für bie reifere Sugenb." SJom Untergange bed weftrömifdjen SRetd^ed bis gur (Eroberung Äon* ftantinopel* burc^ bie Surfen ftnb tyer in einer für bie 3ugenb fafelic^cn S)arfteQung bie $auptmomente befi Mittelalters vorgeführt. Sie erfährt von ber Böllerwanberung, oon Sllarid) unb Sittila, oon Belifar unb 9lar« fe«, oom Steige ber Songobarben, bann oon 9Wo$ammeb unb ben (Srobe* rungSgügen ber Araber, oom SReid&e ber Sfranfen, ber Ausbreitung beS ß^riften tumS in 2)eutf(|)lanb, oon ber 9Ka$t ber $äpfte unb beutfdjjen ßaifer, wie oon tyren Äämpfen mit einanber, oon ben Äreuggügen unb ben tyelbenmütigen güljrcrn ber S&riftenfdjjaren, nid&t fowo&l bad Zotige, als otelmeljr bad 3nterejfante unb Begeifternbe, guweilen befonbere fe§r unter» tyaltenbe 3üge, bie wir in Se&rbüc&ern ber Oefdjjid&te ni$t finben. 5Der Slutor ift aSerfoffct eines oielgebraudjjten Seitfabend ber (Seföid&te in Spulen, unb Ijaben feine ©tubien i^n auf toef entließe ©ngetyeiten in ber allgemeinen ®ef$t$te geführt, bie er Ijier ber Sugenb gu ebenfo angenehmer als nff|* lieber Seitüre barbietet. 5DieS fagt er felbft in ber Borrebe gu einem Butlern, baS er als eine gfortfefcung beS eben genannten begeid&net: „2)te Reiben ber Sleugeit, Gablungen aus ber neueren <8ef$t$te für bie reifere Sugenb/' guerft 1850 bei 3Bindelmann erf dienen, bie fünft« Auflage f#on 1877. äUe Überfd&riften ber 36 Srgäi)lungen enthalten gwar bie tarnen einzelner Männer auS ben oerföiebenften (Mieten, auf benen 9tul)m gu gewinnen ift, unb fo mfifete baS Bu$ eigentlich bei ben Biographien ein» gereift werben, wie eS audj ber erfte Zitel gu oerlangen fd^eint ; allein ber gweite unb bie Betyanblung beS (Sangen geigt, baß Ijier eine gufammen&än* genbe ©efd^ic^te in SebenSbefd&reibungen gegeben werben foD, wie es etwa Zottiger für bie allgemeine ®ef$id&te getyan. SDieS wirb red&t flar bei ber Überfiel ber Flamen oon gelbljerren, welche nadfc ber Steige im 30 jälj* rigen Jtrtege auftreten, beren manche an ft$ feine bebeutenbe Biographie — 223 — liefern. (äbenfo bei bem Flamen ©tafcremberg (@rjäl)lung 28), ber nur ba tft, um bie Belagerung von 2Bien *u erjagen. 2Bir ijaben inbeS Ijier ein für bie Sugenb ganft aroedfmäfcigeS Budj> in einfach fafelidjjer Sarftellung. @d fc^etnt, bafi Sielifc ftd> bie neuefte ®efd&id&te no$ »orbefyilten §at, ba fein legtet #elb (Seorg SBaftington ift. Siefen, nrie einige ber erften Tanten, über welche ftcb biefe ©rjä&lungen perbreiten, finben wir übrigens «rieber in einem vierten Budjje beSfelben BerfafferS: „Sie neue SBelt, erklungen aud ber ©ef^id^te Shnerifa«, für bie reifere Sugenb bearbeitet/' 2. Auflage, Berlin , bei SSindfelmann unb 6ö§ne. Sie reiche 3nl>alt8anjeige Ijebt als $auptüberfcfyriften §en>or : bie (&nU bedtung SlmerifaS, bie fpaniföen SRteberlaffungen in 9Jtittel» unb ©üb* Slmertta, bie Eroberung »on $eru, bie Bulanier unb gflibuftier, bie eng« lifd&en änfieblungen in iRorbamerita, bie (Eroberung (SanabaS, ber norb* amerilanifc&e gfretyettstrieg, bie ©rünbung ber mittel« unb fübameritanifd&en SRepubliten u. f. m. SaS alles ftnb Seile ber neueren ®efd&td&te, rote fie jenfeit beS atlan* tifdjen ßcean* fid) begeben l>at, um fo mistiger für bie ÄenntmS ber Sugenb, je bebeutfamer Slmerita überhaupt für bie (Sntnridtlung ber SWenfö* Ijeit wirb. Sie alte ®ef$i$te fpielte an ben Ufern beS mittedanbif^en leeres, bie neuefte an benen beS atlantischen. Ser Berfaffer Gilbert feljr lebhaft bie Ungeredjtigleiten bei ber Eroberung ber neuen SBelt, fprid&t mit fcoljer (Sntrüftung von bem ©lla&cn&anbel unb bod& mit 9Kilbe von ber äUoijlgefmntijeit beS 2Jlanneö, ber benfelben jur ©djjonung ber (Singe* bornen von Slmertta empfahl. SBenn er aber fagt, bafe baö SooS ber Sieger in Be$tel)ung auf biefen §anbel fid> baburd) nur t>erfdjjlimmert &abe, bafe Snglanb ben ©Ilaoen^anbel nrie @eeraub ©erfolge, fo t^ut er bod) bem 9tu$m eines SBilberforce Sintrag. Sagegen lefen mir mit Beifall bie rooijl* woQenbe ©d&ilberung ber ßfjarattere SltofljingtonS unb grantlinö unb glauben, ba& beibe oortrefflid&e Borbilber gur 9taon begebenen finben; bo$ bleibt beS Sntereffanten genug, um bie Sugenb anjuloden. - 224 — „<5&riftop!> Golumbua, ber (Sittbecfcr amerila&, ein Sefebudjj für bie männliche 3ugenb. Gearbeitet von Dr. ®. 21. Site de." s Jteue SJearbeitung. 3Jiit wer $o{ftf$mtttafeln unb einem Kärtchen, Stuttgart bei 3. ttUri$, 1877 2. Staffage. 2Bir !>aben für bie 3ugenb mm Sampe bie Sntbedtung von Slmerifa unb ein Diel fdpnered äßerf über ben ®egenftanb tum 23af &ington Sroing, in« SDeutföe überfefct. Seibe übertrifft an »u«fü$rlt<$leit unb bur$ bie feffgei)altene Jenbenj, bie 3ugenb moralifö &u frafttgen unb gu belehren, ba* oorliegenbe SBerl, ba8 nur oft gu ©njelfd&ilberungen abföweift. ©org* falt unb f$b$, womit baS ®an$e gefdpieben, oerbtenen bie Jjöd&fte äner« femtung, unb bürfte wofjl ber 3ugenb fein i)errli$ereS Stempel ber 3ta3* bauet unb be3 üRuteft vorgehalten werben tonnen als Solumbuä. C. Saft Saterlanb. 9*00$* ttttb &ra«&enlttraifdi-prett|}if4* $tf$\$U. Die ^ier^er gehörigen Sucher paffen um beS befdjrftnfteren ®ebtete8 unb ber nityer liegenben Gegebenheiten willen beffer gut Belehrung unb Unterhaltung ber Sugenb, als bie früheren. S8 ift nur ferner, nrie föon angebeutet, für neuere Seiten bie gang einfache DarfteUung bur$gufüipen. Söir feigen an ber prad&tooHen SDiftion unfereS ©filier, bafc ber präg* matiföe Vortrag ber ®efd)id)te oerwicfelte ©ä$e unb gewählten äu&brud bebingt, wie er für bie 3ugenb ni<$t pafit. 3lud> bie beiben erften SSerle über beutfd&e ®efd>idjte, welche wir |ter anführen, ftnb jju rf>etorif$ im 2ta«brucf gehalten, um a(3 redjt erquickliche Seitüre ber Sugenb geboten werben du tonnen; benno$ ftnb fie berfelben um ber guten 3lbft$t willen $u empfehlen, welche bie Statoren bei i^rer äbfajfung gehabt ^aben, nämltd), bie jungen Sefer mit rechter Siebe für unfer gro&eS unb $errltc&e3 SSater* lanb p erfüllen, ja, i^nen eine 3lrt berechtigten Sfattionalftolaeö einzuflößen. 2)a8 erfte biefer Süd&er: „Die beutfdje ®efdjtdjte, für ©$ulen bear* bettet oon grtebrtd) Äo^lraufcfc," glberfelb, 2.3taffage 1818, ift gerabeju aus bem gfran&ofentyajj entftanben, welker bie ©rofet^aten be8 beutföen Stolle* in ben gfreiljettsfrtegen ^eroorgebra^t fyrtte. Sugleicfc gaben bie glänjenben Erfolge leinen ungeraten ®runb *um ©tolj auf ba« SJoH« braute. $a3 33u$ war aufeerbem woblfeil unb würbe feljr oiel gelefen . 3n folgenben Auflagen, beren 1875 bie fedfoe&nte erfötenen ift, finbet ftc| ba8 ©eutfdjjtum md>t fo ftarl aufgetragen, unb tann befonberS bie SDarfteHung ber grei&eit&hiege immer no$ empfohlen werben. — 225 — „(Befolgte be* beutf$en SSotte* oon (Sbuarb Suller." SWtt loo #olgf($mtten. ©erlin 1877. 6. aufläge. Sie Silber betoeifen, bafc baS 8ud& für bie 3ugenb gegeben ift; au$ fmb bie poetif<$en fiapitelüber* fünften, bie oon großer SEJelefen&ett in ben SBerten neuerer Sid&ter geugen, für ben (Sinbruä auf jugenblid&e ®emüter berechnet, toenn nur m<$t ber ©til oon ber falfd&en URetmmg geugte, bafe man gur 3ugenb in bella» matoriföer >Jtyrafe reben muffe. @8 tyut biefe ©tilart ber fonft fo entföiebenen 3luffaf[ung unb frftftigen Sarftellung ber ©aefce immerhin @ tntrag. „Sie beutfd&e ®ef<$i<$te mit befonberer »erüdfftd&tigung be* branben* burgifd&spreufeifdjen ©taated. (Sin patriottf$e* 2etyr* unb Sefebudj für ©<&ule unb # lieber Sltt, unb mir Ipben Ijier eine mirllid&e 3ugenbfd&rift, me^r gut Unterhaltung als Sele^tung bienenb, ba g. 33. aOe Sohlen fehlen. Son btogtapI)if$en StorfteDungen bet beutf$en (Bef^i^te nennen mit: 1. „Seutfget *JJlutar$, entlpltenb bie ®efd)t$ten merhoütbiget $eut» f$en, oon SljrijHan Sltemener." 4 Abteilungen, 2. Auflage, $aKe 1822—24. SDaä Sucfc iß oerbienftlig, ba eft mm ben fri$e{tai gefdn^tlicben 3eiten SDeutfdjIanbä beginnt; ed ift aber batum audj meljr gelehrt alft unter&altenb ausgefallen. SDie SDarfteUung ift gatafterooB, ©erlangt aber eine Vertiefung in bie @a$e, toelcfc oon bet 3ugenb m$t eben enoattet werben lann. 2. „Seutfglanbft berühmte Stöhntet" mm Serrer, 2 Zeile, 2. 8uf*# läge, Seipgig 1885, mit 10 Aupfem. tluft ber oaterlänbifcjjen Sttteraturgefötgte beftfcen mit: „Sugenbleben Älopfitodte, Seffmg«, 9Bielanbft unb $erbet*. SJör greunbe bet Sitteratur unb *P&bagogi!, fomie für bie reifere 3ugenb bearbeitet oon Dr. @buarb Ütiemener," Seipgig bei «. Stört, 1864. Set Setfaffet Ipt treffliche Sotbilbet für bie 3ugenb auftgefud&t; aber bet 2efet iß um befriebigt, memt er bie Sebenftbefgreibungen bet grofcen Statiner mit intern Übergänge gut Unioerfttät abgebrochen fte^t. SRadj unfetet üReinung mfifcte immer eine lurge Sfigge bet großartigen litteratif $en ober prattiföen Söitfr famfeit jener ausgezeichneten SRännet, beten Sugenb unfete flnaben be* — 227 — geiftert, fcinjugeftigt fein. Slußerbem ift bic Schreibart in Mefem 8u$e ju fd&toiertg für eine unter&altenbe Sugenbleltüre. Die branbenburgif$*preußifc$e <8efc&idjte ift, wie wir oben ernannten, in einer ber Sugenb oerftänblid&en SBeife tooljl guerji oon Sluguft Wartung beljanbelt toorben; für bie ©c&ule ift fte in neuerer 3eit non Äarl 3hn* mermonn unb in ber neueften von g. SSoigt bearbeitet. S)a3 gegenwärtig am meiften ber 3ugenb ftugängli$e 33u<$ biefer Jfct ift jebod): // ®efc^i(^te beä preußifc&en SBaterlanbe* für bie reifere Sugenb beiberiet ®ef$le$td unb für bad größere gebilbete $ublttum oon Subtoig $al)n." Berlin 1879. 8. aufläge. @d empfiehlt fid^ bur$ gute ftapitel* fiberf Triften, b. \). überftd&tlW&e 3ufammenfajfung be* <8leic$artigen, fowie burdj gemütooHe SDarfteDung. ,,*Jfreußen8 ©efd&icfcte in SBort unb Bilb oon gerbinanb ©$mtbt" crfc^eint uns, roie eS in prächtiger Sluäftattung oor und liegt, al* ein treff- lic^eö t$amilien« unb £au$bu$, in toelc&em ftd) am ©onntage ober fonft in freien ©tunben au<$ Äinber bie Silber betrauten unb ft^ an ber nafce* fte&enben gefd&ufctlk&en ©rtlärung erfreuen unb belehren. „®ef$ici)te be3 preußiföen Staate*, na$ ben beften Quellen chrono* logif$ furg aufammengefaßt, mit Stammtafeln unb Übersichten oerfetyen, oon SBUijelm ®rnft." (Srfter Seil: oon ben älteften 3eiten btd }um 9te* gierungdantritt Äönig SBityelmk Sin fe^r grünblidpft 2e$rbu$ für bie S$ule, ta* aber bur$ tnter* effante Darftellung and) gum ^rioatftubium anregt. 33on Biographien unb 3Konograpl)ien auä ber branbenburgif<$en (8e» fcfcicijte looOen mir folgenbe anführen, bie tyrer Senbeng nad) für bad Soll gefcfcrieben ftnb, unb ba fte nichts SlnftößigeS enthalten, aud) oon ber 3u* genb gelefen merben foOen. ,3ugenbgefci)i<$te griebrid) SBUJjelmS, beS großen Äurfürjten," unb „^riebrid) SBil^elm ber ®roße, Äurfürft oon Branbenburg, na$ feinem listenreichen, gottfeligen Seben jc." oon Bernljarbi, Berlin 1840. 3ur gmeiten Sätularfeier beft ^Regierungsantritte* bed großen dürften. 2lu# §erbinanb ©tynibt l)at „gur aioei&unbertjäljrigen (Srinnerungftfeter beft Sage* oon fje&rbellin" ein Seben bed großen Rurfürften gef<$rieben, baft bereits bie 4. Auflage erlebt I>at. @d ift in Berlin bei SBaBroty erfc^ienen. „§riebri$ L, Äönig oon Preußen, $ur geier beö löojä&rigen Bejta» tyenft bed preußifd&en ÄönigreufyJ" oon SBerner $al)n, 1. Auflage, Berlin 1851, 8. Auflage 1876. 15* — 228 — „9onS 3oo$tm 901t 3ietyen a." oon bemfelbcn. „griebridj SBtUplm m. unb Suife, Äöttig unb Jtömgin oon *ßreu£en, 222 Gelungen aus i&rer 3eit unb aus i&rem 2eben" von bemfelben. 3. aufläge 1877. 3ur Sälularfeter be* (SeburtStageS ber uitoergeftli^en Jtömgin 2utfe ftnb mehrere Sebendbeftreibungen berfelben teils neu aufgelegt, teils neu gefefcrieben toorben. 3n ©d&ulen ©erteilt würben oon erfter Slrt ein Su$ oon älbami, baS fetyr anmutig ergfttytt, unb eine Sroföftre oon Jtludtyoljn m 3Rün$en mit einem treffli$en Silbe, meiere festere ©<$rift ft# oor- jüßlid) auf baß 3Berf: „bie (Srlebniffe ber ©räfin.Sofe" grünbet. Sie gute Sbjt$t btefer Suchet tft: Siebe gum angeftammten Stegenten« $aufe unb gu treuen Wienern beSfelben im Solle unb in ber Sugenb gu ertoedfcn. Son berfelben Xenbeng ift: „ftaifer 23tl$elm" oon ffcrbinanb ©djmtbt, Spamer in Seipgig 1878. 2. Auflage. äBir finben barin bie Silber unb bie 2ebenSbef$retbungen faft fämtlidjer (generale aud bem legten Jtriege, ben dürften Sidmardt eingeregnet. Sin anfprud&lofeS Süd&letn mit föönen lolorierten Silbern: „#tfto* rtfd^eS Silber *Äabinett oon Suguft SBerg," Serlin bei Süberifc, bietet ber 3ugenb oier (Srg&ljlimgen aus ber branbenburgiftben ©efdjtdjte bar. 2)ie Überföriften ftnb: Qani Äotytöha«, ber ÄnütteBrieg, bie $ufftten oor Sernau unb SBatbemar. Sier naä) 3ufaU gufammengeftellte, nt$t ci&ronologifö georbnete, aber ty>$ft bebeutfame ©figgen au* ber branbetts burgiftben ®eföt$te. 2)er Serfaffer Ijat gute ©tubien gemalt, befonberS bie ®ef$i$te beS SSalbemar $iftorif$ grünblt$ befcanbelt. über JtofyU)aad fjaben mir erft in neuerer 3eit aus bem ©ad&fen* @rneftimf<$en atte (fte^e (ei feinem 9tamen), ift nodj mm t^m bei %tid)t8n>ert mit fe&r genauen 5Detail« (man lefe bie Belagerungen von Soul unb Strasburg), bad ber reiferen 3ugenb befonberd um ber trefflichen SUujtaationen roillen genrifc aufagen wirb, aber bur$ bie Äarten unb Pöne anbeutet, ba& ed ein ernfted Stubium verlangt. II. (Rtogtap^ir. SHefe SBiffenfdjaft tyxt burd) bie großartigen Serbienfte 8Uq:anberd von $umbolbt unb Äarl SRitterd feit Stnfang biefeS 3aW)unbertd einen aufcerorbentlid&en Stuffönwng genommen, in äudbe&nung unb Vertiefung gegen bie frühere 3eit unoerglei$U$ gewonnen. SDie älteren äBerte geben em 5tonglomerat von p^ftf^er unb befonberd polüifc&er ©eograp&ie unb ©tatifti! mit einigen etfcnograpl)tf<$en unb naturtunbli$en 3ufft$en, au* bem niemals eine ilare SJorfteDung ber Sobengeftalt unb natürlichen 8e* f$affenljeit ber @rboberftöc$e gewonnen werben tonnte. Sßir benlen an Süfd^ingS unb ßannabidjjd äßerte, benen mir übrigens bad SJerbienft flei* ftigfter 9rbeit, bie aud) tyren praftifd&en Stuften Ijatte, nic&t abftretten moOen. Seit bie oben genannten Heroen bie Jtefultate tyrer gforföungen mitgeteilt Ijaben, $at nun au$ ber geograptyföe Unterricht in @$ulen eine gang anbere ©eftalt gemonnen, roogu anerfannte SWetljobiler, nrie ber 6$webe Slgren, 3eune unb flopp bad 3&re beigetragen Ijaben. SBir fem« gen ben geograp&iföen Unterricht föon in ben mittleren, ja unteren fllaffen an, unb galten tyn für ein oorgüglufced 9Rittel formaler Silbung, tnbem er bad ätofcjjauungdoermögen gu bilben imftanbe ift. <5d ift ba freiließ von unmittelbarer Sfafd&auung bie Siebe, wie fte burdf) ©loben, Stelief * unb gewöhnliche flarten erlangt werben lann, meinem allen, nad) SRoufleau, bie unmittelbare Stnfcfcauung geograp^ifc^er ©egenftänbe in ber #cimat vorangehen mufe. 9tu8 bem ©efagten ergiebt ftc^, baft ed geograp&iföe Jttnberbü$er eigentlich ni$t geben tann. — 231 — Ätnber fönnen (Seogropbte gur Unterhaltung nur bureb Betrachtung einer Äarte nacb Anleitung treiben, rote man fcbon in einem Ämberbu<$e aud ber erften »ßeriobe ber 3ugenbfc$riften angebeutet ftnbet. SDort fragt ein oergogener ffnabe, ben man unter gutartige Äinber in *ßenfton gebracht, gur Unterhaltung na$ einer Äarte unb meint ein Spiel Karten; jene aber bringen Upn bie Horte von Suropa unb f Silbern il)m, tote fte ftdj> bur$ Sefd&ftftigung mit berfelben beluftigen, ttnfere für bie 3ugenb beftimmten geograpljifcben Sucher ftnb aOe £efyrbü$er unb ni$t gur Unterhaltung ge« fcbrieben. 9Senn man m früheren (Seograpbien allerlei intereffante STOit* teüungen über Sänber unb Stftbte, bie Sitten ber (Simoo&ner, bie bort etoa oorljanbenen Kunftfd)d^e unb bergl. oorfanb, fo fyat fcbon ber treff * lid&e Selten ($aftor Sc&wen) in feinem fcobegettfcben #anbbuc$e gegeigt, bafc bied feine ©eograpljte, fonbern Spielerei fei, bie von ber $auptfad)e ablenfe. Unb wenn in neueren ®eograpl)iebücbew treffliche Sd&tlberungen oon ber eigentümlichen Sobenbefcbaffenbeit ber Sänber ooriommen, fo ftnb biefe für bie Sugenb unoerftftnbltcb, fo lange fte nicbt bureb Betrachtung ctynlic^er ®egenftänbe in ber #eimat unb bureb bie oben angebeuteten 95eranf4aulid)ung«mtttel auf biefe Seitüre vorbereitet ift. 2)ennocb Ijaben mir fcfym au* ber erften 3eit, 100 man bie Sugenb bureb Sudler unterfjaltenb belehrte, nämlt$ oom Sa^re 1776, eine „<8eo* grapse für Äinber oon (Seorg Sfcriftian 5t äff/' SRettor am Spceum gu (Söttingen, meiere für bamalige 3eiten febr oiel ®ute3 gerotrtt §at, unb muffen aud neuefter 3eit eine* geograptyfcben 23er!$en8 gebenlen, bad feit 1857 oon grtebri$ ©erftäcfer in Seipgig bei »ern&arb Solide für Jlinber oon 7 — 10 Sauren unter bem Sitel: ,2)ie SBelt im illeinen für bie Keine SBelt' herausgegeben mirb. 2)er SBerfaffer fagt in bem $ro* fpdtud, bafe er gang jungen Sefern ober eigentlich i&ren Sltern unb @r* gtebem ein 33ucb in bie #anb geben tooHe, in meinem jenen erflärt mürbe, maft fte in ®ef$ic$ten ober SReifeabenteuern oon fernen SänDern, s JWeeren ac. gehört Ratten, gaft unbenmfit fpriebt er oon ber S$toierig!eit, auf biefe Art bie Jlinber gu unterhalten; benn mad er geben lann, ift alled SJe* te&rung. Solcbe ift nun freilieb feijr nötig unb toünf$endtoert, mirb aber bureb bad blofee SBort nidjt erteid)t. Snbem er mit einer überftebt ber gangen @rbe beginnt, giebt er ben ftmbern lauter frembartigeS, unb bureb bie beigegebenen Äärtc&en mirb ibnen burebau« nichts peranf<$auli$t, ja fie muffen vielmehr bureb bie Illumination ber oerfd&tebenen (Srbteile auf ben $lanigloben mit einer eingigen garbe gerabegu auf falfcbe SJor* — 232 — fteBungen tommen, wie Seon $aul ergäbt, bafe er ft$ in feiner SEhtb^eit gang SKufeianb grün »orgefteHt ty&t, meil er auf ber Statte, von bet er guerfi Veograptye lernte, bieS Sanb grün gefärbt falj. 9Baft mir alfo $eimatftfunbe nennen, fdjeint ©erft&dter nid?t gu tarnen unb fängt mit (Srg&ijlung unb Betreibung an, wo 9lnf<$auung beginnen mu% liefen Srrtum abgeregnet, ift bad 33ud& finbüd) gehalten. @8 ift bie einfädle SarfteDung getollt, in ber geograpIjiföeS vorgetragen werben fann; au$ wirb infofern ein richtiges SSerfafcren beobachtet, als guerft bie allgemeinen geograptyföen Segriffe ertlart werben. 3Bo neues, frembartigeS »orfommt, fpred^en bie Äinber fragenb ober in eigenen @rflärungdoerfu$en mit, wo* burd) man an ^ri^en in GampeS Sttobinfon erinnert roirb. SJon bem Bud&e ftnb 7 Bänbd&en erf dienen; baS erfte enthält einen Überblidf über bie gange @rbe nebft anbeutungen über tyr SSer^altmS gur @onne; bie übrigen Sönbe geben eine Slefd&retbung ber einzelnen Erbteile, unb iß ber Ie$te Sanb 1866 erfötenen. e o I o g i e. „9iaturgefd&idf)te beS inneren (SrbbaDS ober bie Urwelt für bie 3ugenb, t)on %x. ßlemenS." Hamburg 1857. 3>er Oegenftanb beS Bud&eS ift für Jtinber nid&t gltidflid) gewa< ©iefe fümmem ftd) um baS Snnere ber @rbe nid&t. Slb&anblungen über baS ßentralfeuer, über 9ltomen«3ufammenbaQung, Slementarftoffe, über Äruftaceen ber übergangSperiobe, ©teinlo&lenbübung, über bie gauna ber ©etunbärperiobe f efcen toiffenfc^aftlid^e Bilbung ©orauS. £>ie Jtermelt ber Jertiarperiobe mddfcte bie 3ugenb föon e^er interef jieren ; allein ba von il>r, wie t)on ben früheren Oegenftänben, in einer gu toiffenfd^aftlic^en Sprache gerebet mirb, was benn überhaupt nidjjt gu üermeiben mar, fo tonnen mir junge Sefer gu biefer Unterhaltung ni$t einlaben. 3)er SSerfaffer ijat gmar audj oerfudjt, bie Sachen baburdj) ben Äinbern gug ber reifen Sugenb ni^Ua) fei. 2>aS ift es au$, — 233 - jebodfc teinefttoegd eine blofce Unter^altungSleftüre. ©5 erforbert ©tubium, mim man es mit (Beratfc lefen foO. Sunge Seute, bie ft$ etwa mit 9Rme* ralogte, ^etrefaftenfunbe k. aus Sicb^aberci befdjiäftigen, werben ba8 33ud& Iiebgenrinnen unb brausen. „Äo«mo& für bie 3ugenb. ©liefe in bie ©d&öpfung bet SBelt unb bie Äulturgefd&td&te ber SRenfdjtöeit t>om Sfofang bis gur (Segemoart, oon Wlipp Äörber." «Nürnberg bei Sofcbedf 1859. Sin rein le&rljafte* S3ud) beS otelfd&reibenben SBerf affer*, ^eologifc^e, geograp&ifd&e, efynograpljiföe, I>iftorifd&e Säuberungen ent&altenb. Die Hodmogonie, meldte Wer auf 488 Seiten gegeben wirb, ift bie aus vielen wtffenfc$aftli$en Sudlern unb populären, felbft bilblidjjen S)arfteQungen befonnte. SKan !ann eS al8 ein SSerbienft bed SJerf affer« begeid&nen, bafc er bie aufgestellten Venoben mit ben fed&8 6d&ftpfung«tagen ber Sibel in (SmHang gu bringen fudjt, tote mir e8 überhaupt anerlennen, bafe er feinen Säuberungen fromme Betrachtungen , bie fyier nidfct frembartig erf feinen, tyngufügt. @r will bie jungen Sefer nid&t gu äRaterialiften, fonbern gu SJere&rern beS offenbarten (SotteS machen. SDaöfelbe gilt oon feiner äfo* tljropologie unb oon ber (Sefd&idjte ber SRenfd^^eit, bie er mit einer grofe* artigen Sfigge liefert Saß (Sänge ift freiließ fe^r rafdfc gearbeitet unb baft SJtaterial gum Seil aus ben ijeterogenften Hilfsmitteln entnommen; fo fmben mir ein Äapitel: »Les pächeurs de grasse de Cayennec, @iefe werben, rote bad (Sefd&tc&tlid&e oon ber ©d&tffalpt unb — 234 — bergleüften, jungen SSefern eine gang angenehme unb fe^r belelpenbe Unter« Haltung Steten. (Sbenfo toirb ber gtoeite Zeil, oon bat ©eroo&nern be8 iPleereft §anbelnb, Ujnen intereffant fein. Sluf jeben gaü ift an biefem Seile bei geograp&ifd&en SWtffen* nod> meijr originale* al* an ber Sänberfunbe, nie fte in 3ugenbf$riften etfdjemt. Sänber* unb Söllertunbe, 9teifebef$retbungen. Sie beiben etften (Begenftünbe ftnben ftd^ in ben na$folgenben Steife« bef$reibungen unb Steifeabenteutrn reidjlidj vertreten ; bo$ motten n>ir Ijier auf gwei größere SBerfe aufmertfam machen, aud benen tnelc 3ugenbf<$rift* fteUer geköpft Ijaben, unb bie, gur Selejpung unb Unterhaltung beS gtö* leren $ublitumd gefefcrieben, Altern, äebrern unb Srgieljern einen über« teilen Stoff gur Untenoeifung unb Seluftigung tyrer Jttnber unb 3ög* linge an bie $anb geben, ntyt gu gebenten, ba& gange Sänbe oon Silbern für bie jungen 3ul)örer -ober Sefer beigefügt ftnb. „SJtalerifc&e Steife um bie äßelt. (Sine georbnete 3ufamtnenfteDung bei SiffenStoerteften oon ben (Sntbedungdreifen eines Wagedan *c. bis in bie neuere Seil, oerfa&t oon einer (SefeDfd^aft Steifenber unb (Belehrter unter Seitimg bed $errn Sumont bllnriüe. Seutfö oon Dr. X. Siefc* mann. 8 Sänbe, 4. mit Äarten unb faft 1000 Sbbilbungen." Seipgig bei Saumg&rtner 1835. I. Sanb: „@tne Steife um bie Sttelt." IL Sanb: „Steifen in »ften unb Slfrtfa." in. Sanb: „Sergletd&en in ©üb« unb 3torb*»merüa entbaltenb." Sin fingierter Stetfenber befugt in georbneter Steige aDe gänber ber @rbe, erfdjaut, erfährt unb teilt mit, toaft bie oerfc^tebenften berühmten Steifenben gefelpn unb betrieben Ijaben. SDie fiberfefcung ift Inn unb ipr etroaft flfo&tig, unb Staumangaben unb $öfcnmeffungen erfcfceinen ntdjt gehörig geprüft. Sie Silber bieten ein reichet flabmett gur Setratytung für bie 3ugenb. „Sie Sollet bed SrbbaSeS nad) tyrer Sbftammung unb 93ern>anbt* f$aft unb tyren Sigentümlidßeiten in Stegierungftform, Steligion, Sitte unb Stacht, geföilbert oon Dr. §eintid) ©ergrau*, mit 150 natur« getreuen lolorierten Xbbilbungen." 2 Sänbe, Srttffel unb Setpgig bei Wtu* quarbt; 1862. Sie Einleitung giebt eine gelehrte Slb^anblung über bie 9Renf($enraffen; ba* (Bange ift nriffenf$aftlic$ gehalten. Sie autgegeufyiet fernen, in einen befonberen S3anb oerkgten lolorierten 150 Silber ftnb — 235 — eine loftbare (Saletie ber üerfd&iebenartigften Äörperbilbungen unb Srad&ten unter ben SBöItern. Siegen ber unoermeiblid&en Stubitäten mufe man je* bod&, wenn man biefe Silber jetfit, üorftd&tig fein. StuS bem erften biefer Sucher fyd gnebridj Stifter in benjenigen SJänben feiner „Unterrid&t&Seftüre" gefd&öpft, rodele (Sraä&lungen unb 33e* fdjreibungen aus ben t>erfd>iebenften Erbteilen enthalten. 2Bir lafen bie über ämerifa unb Sluftralien unb fanben fie bem öebürfnte ber jugenb angemeffen befymbelt. 2)a8 33u$ ersten im ©elbftoerlag, ^Berlin 1846. äfobere fcierljer gehörige Sucher finb: Dr. SBilljelm #arnifd&S „Sanb* unb ©eereifen (SBeltfunbe), in einer planmäßig georbneten Stunb« fd&au ber roi$ttgften neueren Sanb* unb ©eereifen für baS Jünglingsalter unb bie Oebilbeten aller ©tänbe bargefteüt unb herausgegeben oon gfne* bri<$ §einjelmann/' 21 93änbe, bei gleifd&er in Seipgig feit 1847. S)a8 3Berf, urfprüngltd& 87,50 JH foftenb, warb gu 2öeiijnad&ten 1865 ffii 18«^ t>on ffiümer in 2eip$ig angeboten. — @8 enthält Steifen in ben Starben unb Sßeften (SuropaS, na$ 9lorbamerifa, bann lieber naty %xanh reidfc unb gleich nrieber na$ bem ©übpol; ebenfo getyt es fort burd& aOe (Erbteile unb bagn>if$en burdj) europäifc^e Sänber, rote baS 9Raterial bem Sutor unb bem Su^änbler in bie §änbe gefommen fein mag. *JJlan* mäfeig tonnen mir biefe Slnorbnung nietyt nennen; bod& finb bie @a$en aud guten Duellen gefd&öpft unb fleifetg bearbeitet. SS. #arnifd) Ijatte früher Dorn 3aljre 1821 — 1832 „bte tmd&tigften neueren 2anb* unb ©eereifen für bie Sugenb'* bearbeitet unb fidt) (nadfo #opf) 2efer von 12 -14 Sauren gebaut. „SUejanber »on #um6olbtS Steifen in Slmerifa unb Elften, ©ine Dar* fteHung feiner nridfctigften gorfäungen von 3- fcöroenberg," 2 Sänbe, »erlin 1835 unb 184a 2. Auflage 1842 unb 1843. Unftreitig bie befte SJeltüre biefer ärt für junge Sefer oom 14. 3aijre; benn trefflicher tyat nie ein gorfdjer im ©ebiete ber Oeograptye unb 9iatur* funbe feinen Seruf erlannt unb erfüllt, als SUeganber von #umbolbt. SBer au$ nur feine „3lnfi$ten ber 9iatur" mit ben äfamerfungen fennt, 3. Sluf* läge, Stuttgart unb Tübingen 1849, roeijj, nrie feffelnb biefe SDarfteHun* gen ftnb, unb roeldje umfaffenben unb augleidfc tiefen Slidfe in ben Sau ber @rbe unb iljrer @rgeugniffe fte werfen laffen. Sie ^Bearbeitung von Sdmenberg ift unter ben Dielen ©d&riften, meldte bie $umbolbtf$en ©c&afce ausgebeutet fyiben, n>ol>l bie poputärfte unb ba&er für bie Sugenb brauch — 236 — (orfte. gür Heinere 2ef er motten nrir oudj nod> an Jtdrber* „Slleganber von $umbolbtd Steifen in 9lmeri!a" erinnern. 2öu>enberg fyrt in feiner @$rift: „Da* 9Reer unb bte methüürbigften ©eetcifen unferer Seif' bie leiteten ber Sugenb bef$rieben, mbem er bamit eine frühere Arbeit oon 9Bilmfen gum Zeil umgestaltet, gum Zeil erneuert ^at unb baburd) ber jungen Sefemelt einen angenehmen &ienft ernriefen. „61)atatterbtlber aud ber S&nber* unb SBölterfunbe in finnigen Sio* grapsen. 3u &ift unb 2efore für bie reifere 3ugenb gebilbeter Stönbe ©on Aar I 3JI filier". Breslau, Zretoenbt 1865. Ädftge&n Sljaralterbilber atö ben entfernteren (Segenben ber Stbe. SWit tJletfc fd&eint weniger befannteft aufgefuc&f gu fem. SBtr fcören mm ben Yamparicos ober SBBurgelgräbem, oon ben Gentauren bei . Ob ber Herausgeber, ber fdjon mehrere romantifö bearbeitete et^nograp^ifc^e ©cenen tyxt er« f<$emen laffen, bie (Begenfffinbe felbftanbig bearbeitet ober »orlpmbene ©djrif* tm benuftt $at, n>if[en n>ir m<(jt. SDtc 2)arfte0ung war in bem, roaS nrir lafen, lebenbig unb »irffam. ,,£anbf$afts« unb ©ittengemälbe, Zier« unb $flangenbilber für bie reifere Sugenb tum 10—15 Sauren, bearbeitet oon Stöbert Stieberge* fäfc, 2)ireftor einer @rgiel>ung«anftalt." 98ien bei $i$ler* SBitwe unb ©ofcn. (9la4 ber SorrÄe 1865.) 2. Auflage. über 90 oerföiebene Gfcaralterbtlber wm ber auf bem Zitel angege> betten 3lrt / alfo avß (Seograp^te unb Staturlunbe, wobei triebet bie ©er* föiebenften 3n)eige btefer 9ttif[enfd)aft berüdfjt$ttgt ftnb. SanbföaftSgemälbe fmben ft$ eigentlich am wemgßen , vielmehr nrirb ber Sefer öfter in bie Ziefe ber @rbe unb felbft mit bem 9aOon in bie Suft geführt. SDiefe gu grofee SRannigfaltigleit, in welche burefc leine Stu* brilen Crbnung gebraut ift, t&ut ber Selelpung (Eintrag; für Unterhat tung ift rei$li$ geforgt, ba bie ©tücfe . entlehnt ftnb. Stamme S)ar» fteOung ift fetyr lebhaft unb intereffant, g. 9. „ber ©eifeSub." ©. 214. Siel Seifall unb größte Verbreitung &aben in neuerer Seit gefunben „bie geograpljiföen Geratter bilber oon 91. 93. (Stube in abgerunbeten ©entälben, aud ber Sänber* unb SBölterfunbe. SRufterbarfteOungen auft ben beften Steif ebeföreibungen, gunä$ft in groei S&nben, für bie oberfte ©tufe bed geograpl)if($en Unterricht* in ©d)ulen." Seipgig 1851. 16. Suf* läge 1881. 1854 ift ein britter Sanb : „G&arafterKlber beutf<$en Sanbeft — 237 — unb SebenS für S$ute unb $au$" gefolgt. 12. aufläge 1881. Der 3n* Ijatt ift allenfalls nur für bie reiffte 3ugenb brauchbar, gu lungeren 2efern $at ftd) ber SSerfaffer in feinen „Silbern unb ©eenen aud bem Statut* unb SRenföentäen in ben fünf #auptteilen ber @rbe," 4 Sänbe, Stuttgart 1880, 6. aufläge Ijerabgelaffen. #ier fmben nrir in leidet fafelid&er 3)ar* fieDung wieberum aud ben oorgüglicijften Steifebefc&reibungen 2dnber, Sölter, Sitten, bad geben in Stübten, Dörfern, SBälbem unb Steppen tytyfit le* benbig geföilbert. £>er 3n>ed ber Unterhaltung f<$emt oorauljerrföen, ba bie oerföiebenartigften ©paaren unb ©ruppen rafc§ abwedeln, So folgen auf bie Staturanfid&ten aud ben ruffifd&en ßftfeeprootnaen in bem Seil „(Suropa" Sc&ilberungen ber Äletngeroerbe in 2onbon, bie und bort faft abfe^reitenbe Ser&<niffe erblidten laffen. 2)ie Säuberung bed gebend in mittel« unb fübameritaniföen ©labten verliert bur$ gu grofce Überein* ftimmung an Sntereffe; wag aber bort an Staturleben ft$ fmbet, ift, wie in allen Sudlern, bie baoon mit Seobacfctung unb ©eföidt reben, überaus unterljaltenb unb beleljrenb. 9bi$ nur ber reifften Sugenb tonn baö Su$ oon Äarl Sternafeti: „2>ie 2ünber unb »ölfer ber (Srbe, gegittert in Steifen unb Silbern/' Stuttgart 1856, empfohlen werben. SDie fedtoe&n lolorierten Silber, meldte baS Sud) gieren, foQen e8 bo<$ eben woljl ber Sugenb angenehm machen. @8 enthält auf me&r als 800 Seiten einen überreifen Stoff an ©cJjUbe* rungen unb Steif emitteilungen atö allen fünf (Srbteilen, unb jugenblidje Sefer »erben oieleft barin fmben, wenn fte aud? geroiffe perfönlidje Sejie» jungen, welche g. S. bei Senaten über norbamerilanifc&e Partner in (Sr* imterungen an (Suropa oorlommen, ni$t oerfte&en, unb biefe alfo aud) ni<$t intereffant fmben. ®er Serfaffer oerbient übrigens immer ben Stu^m fleißi- ger unb glücfltcfyer Slrbeit, fomie Ilafjtfd&er Schreibart. Son bemfelben „3Reer unb geftlanb, Säuberungen unb (Sr$&lungen für bie Sugenb, Stuttgart bei S^mibt unb Spring." Scfton in bem eben genannten Sud&e Ijaben mir anerlannt, nrie,ber Serfaffer geograpljiföe, e$nograpI)if$e unb naturgef$t$tli<$e ©egenftönbe in lebhafter S^ilberung bargufteUen oerfte&t. #ier ift bie Malerei gu* toetlen ein toenig gu breit, g. 8. gleich in bem erften Stüde „bie Zreib* jagb." SdeS aber ift gefunbe Äoft für bie Sugenb; benn ed werben groß« artige Staturfcenen in tyrer ergreifenben äßafcljeit bargeftellt, unb bie SJten« f$en banbeln, wie bie Qeftidte, Seri)ältmffe unb G&arafteranlage e* er* forbem. Suftgegetynet futb bie (Srgctylungen Sttfc 9Ru$el*, ein Xufent* — 238 — (alt in Sunting unb bie $anfa (Stome eined Äauffa&rteif $iff e*) , weisen beiben lederen Sagebüd&er gutn ©runbe gu liegen freuten. „SDie ©eograp&ie in Silbern ober $araftetiftif$e 2>arfiellungen unb ©d&ilberungcn au« bcr Sänber« unb SJölferfunbe" oon 91. 33ertl>elt, Setpgig bei Älinfyarbt, 1875. 4. aufläge. @ö giebt oiele anbete arbeiten biefev 2lrt. S)er änfauf bed oorliegen* ben »udjle* mad&t ftd^ aber begabt buwjj bie %&üe ber ©egenftänbe unb t&re georbnete 3ufammenftettung. @* giebt faum einen intereffanten gletf ber @rbe, ber &ier nidjt d&arafterijtert märe. 3lu<& StorfteDungen, bie @rbe im allgemeinen betreff enb, fehlen gu Anfang nid&t. 5Det ©til ift einfa$. Süb*3lfrita. Statur* unb Äuliurbilber mit einer tyftorifd&en (Sin* leitung unb einer ausführlichen Überfielt ber neueren Steifen oon $rofe{for gr. jtörner. s JRit 121 Sttuftrationen. SreSlau unb äeipgtg bei gerbinanb $irt unb ©o&n, 1877. 2. ausgäbe. @tn trefflich auägeftatteteS Sud), bad, nad&bem ^iftorifc^ oon ben @nt» bedungen burd& ben bringen §einrid) ben ©eefaljrer, ÜRartin Seljaim, 8artl)olomäu8 ®ia8, S3a8co ba ®ama u. ä. berietet worben, bie anf$au* tieften unb lebenöooUften geograp&ifd&en, naturljiftorifd&en unb et&nograp&i* fd&en ©d&ilberungen ber Sänber ©übafrita« giebt. ^flangen, Stete, Wen« fd&en werben djaraftetifttfd) bef ^rieben, unb bienen bie fronen Sßuftaa* tionen gu ooütommner 93erftnnlt$ung ber ©egenftänbe. SBenn wir in ber ®ef$i$te be8 ÄaplanbeS wieber bie traurigen Sendete ftnben, mit melier #ärte, ja llnmenfd&lid&feit, bie armen Ureinwohner bei SanbeS oon ben (Europäern befyanbelt worben, fo wirb man einigermaßen gettöftet bur$ bie Rumäne äBeife, auf weldjje nadjj ben mitgeteilten neueren Steifeberid^ten lad gegenwärtige (Suropa burd) Seute ber SBiffenfd&aft unb SRifftonare fty ben Sewoljnern bei inneren 3lfri!a* gu nähern fud&t. 3)a8 S3ud& fann gut Seltttre ber Ijeranwad&fenben Sugenb oor ungä|« ligen anbeten UnterljaltungSfd&riften empfohlen werben. S5a8 (Sebiet ber au3f$liegli$en SRetfebefd&reibungen ift m neuftet 3eit nid&t mit bemfelben ftleifee, wie früher oon Sampe, für bie Sugenb bear* leitet wotben. 2Bir fyxhtn wo^l 33ef$reibungen ber 9torbpol*Gxpebitioncn eined Stoß, Äane, be* unglüdflic&en granllin, 9ta<$rid&ten über bie (Snt* bedungen in äfrila g. 33. burdfr S3ogel *.; aber wenn biefe Sucher au$ gum Seil burdfc ga§lreid&e abbilbungen iQuftriert ftnb, fo eignen fte jt$ nad> ifcrer ©d&reibart bod> nid&t für bie Sugcnb , obglei$ bie gefdnlbetten ©djidffale unb ©cenen felbft für Ätnber tntereffant genug fem würben. — 239 — Sttefen ftnb gewibmet: „2)ed englifd&en Äopitund 600! berühmte brer Steifen um bie SBBclt/ für bie liebe Sugenb and 2i$t gejieUt t>on 2Bil» beim Stebenbad&et, mit Stabierungen. Solingen. 1880. 6. Auflage. Der trefflid&e Solldfd&riftjteaer bat jene ^öcbft intereffanten unb oft ausgebeuteten Steifen für bie Sugenb 00m 10. 3aljre anmutig unb lefyr* reiä) bargufteDen gemufft. , SDie ga^rten unb Abenteuer bed Kapitän 3o&n 9log auf feinen @nt» bedfungdreifen nad& ben (Segenben bed 9torbpold.* 2. Auflage mit Silbern unb Jtarten- Seidig, gritfdje 1846. „Die garten unb Abenteuer bed Kapitän 3amed 9log auf feinen ffintbedfungdreifen naty ben ©egenben bed ©übpold. - 2Rtt Silbern unb Starten. Seidig, gritfd&e 1848. Wai) §opf foroo&l bem Umfange, als bem 3n^alte unb ber Darftellung na$ für bie Sugenb vom 13. Sebendjaljre an fe^v geeignet. @benfo bie beiben folgenben Süd&er: ,3Buftrierter SBeltumfegler. (Sine 3ugenbf$rift &ur Unterhaltung unb Sele&rung in ber Statur*, Sauber* unb Sölferlunbe oon $. OSroalb. - 2. umgearbeitete unb berichtigte Auflage oon g. ©patfelb. -Kit Dielen 5lb* bilbungen. Seidig, 9BöHer 1852. »Die ©eeljelben Portugals, ifjre Steifen unb Sntbedfungen im 15. unb 16. 3a$r$unbert oon D. S. äulanber.' SRit fed&d Silbern. Serlin bei SBindfelmann. Die Steifen bed 600t unb Stofe ftnb übrigens au$ oon ipijilipp Äörber ber Sugenb ftugängli$ gemalt. SBir $aben einige Sudler über Steifen mit Anaben für bie 3ugenb unb nennen baoon bad und oorliegenbe: „(Sine ©djroeigerretfe oon ©. IE. Aap ff, Pfarrer in Äornt&al/ Stuttgart 1843. Die 26 Ääpitel bed Sud&ed ftnb einen Seil ber ©d&meia, namentlich über ben ©ottljarb, ben Sier* walbftäbter See burd& bad Serner Oberlanb 2c. @d feljlt nic^t an er^ebenben ©d&ilberungen, Ijin unb (er audj nid^t an eingängigen Betreibungen; babei nrirb Schweiger *®ef$idf)te erflä<. Sine red&t genaue Seobad&tungdgabe aber fönnen mir bem Serfaffer nid&t gufpred&en. (Sd lommt ii)m fe$r oft me^r auf fromme Setrad&tungen, ald auf beftimmte Aufgaben an. 3ene werben ju häufig eingeflößten unb er» (eben jt$ nid&t immer natürlich genug, um nrirHi$ erbaulidf) gr. fein. Die — 240 — ftnoben ffatb eine gong muntere @got, beten Snteteffe an ben großartigen Staturfgftgeiten man gern nog beutUget auftgebtüdt fftfe, ab eft gefgteftt SBtt ftnben biefelben faß mit beim Offen unb Stinten felbjt&nbig mttmit* tenb, road fteüig aug bei anbetn Sfigetn biefet Sbt itigt eben angenehm attffftOi Steifeabenteuet. SBeim mit nog einmal an (SampeS Steifebefgreibungen erinnern, bie fo einfädle unb batum ben Stempel bet SBafygeit ttagenbe Segebetgeiten unb Srlebniffe barfteDen, fo mögten und bie m neufter Seit oielfag bet Sugenb gebotenen Steifebilber unb Stilen faß als $(antaftebilber erfgeU nen, meim nigt bet tttfptung bet Stoffe meift in beutfgen unb ftemben Smtrnalen naggeuriefen werben tonnte. aber bie Setfaffet (oben genrife (in unb (et oon bem Sljrigen bingugetljan, menigfiend bürg mge* 3u* fammentüden be* ttngefcuerligen unb bürg (Sräftligteit @pamtenben. Sßon ben Autoren f olger Süger (aben mit f gon einige unter ben Ätnber* romanfgreibern genannt; eS gehören befonbet* fyet(et: gfriebtig, %tan& unb 3uliu3 $offmamt, melged leiteten „2&ilbläufer" baS SRögltge in bem eben begeigneten ©enre, fteilig bürg Bearbeitung eines englifgen 8uge*, leiftet 9m gjimpfltgfien gety mit bet Sugenb in betreff folget Stoßet lungen nag $(ilipp Äötbet um, oon bem mit (iet folgenbe Suchet etnxgnen. „2e SBatUantg Steife in baS Snnete Sftito«." „Sampiert Seben unb Steife um bie 2Belt" Warften Stiebigrd Steife nag Arabien unb ben umliegenben S&tbern." „Sotb 3Batattnei|* ©efanbtfgaftgtetfe nag al)l ber eingeben älbfönitte in biefen Schriften mürbe ed ferner fein, einen beftimmten $lan }u ent* bedten. ©in ooQtommen abgerunbete* 93ilb ber (Srbteile unb iljrer Sigen» tümlidtfetten geben biefe ©fingen ni$t; fte ftnb überhaupt me^r unterhat tenb ald bele^renb. 2)o$ enthalten fie 9lnerfennen*roerte&. Stacht rennen mir bie groge Selefen^eit befi SBerfaffer«, bie guglei$ oon einem fleißigen Stubium ber bemtyten Duellen geugt. ferner fein ®ef#errfd)t in ftner großen älngaljl ber bargebotenen @cenen baft ©d^redCtid^e, ba« ®rauenerregenbe oor. 3u ben befferen unb beften Stüdfen gehören: „S)te ©rWniffe einer amerifaniföen (Srengejpebition , " „bie gfa^rt an ber SRoftquito-Jtüfte/' „gmei Stäche in ©üb*9Rc£ilo/' „Seben unb Sitten ber (Singebornen in Suftralien." „3ala»3ala, bie Kolonie auf ben ^Philippinen, Abenteuer eines fran* göftf<$en SbelmanneS, nad& bem ?frangdftfd&en," Serlin, 1867, mürbe f$on im Original gur 3ugenblettttre empfohlen, unb Äletfe Ipt fi$ alfo um bie 15 — 242 — *oterl&nbif<$e Sugenb baft Serbienft erworben, baftfelbe in fliefeenbem Seutft nriebergegeben gu (oben. ©abtiel SRaria Sbeobor Sielifc würbe am 2. April 1810 gu Smdtityut m Bayern geboten unb mit bet gweite ©olpi beft 1845 .gu Berlin ©erworbenen $rh»atgele^rten Dr. Jtarl 5Dieli$. (Er braute bie erften vier Sa&re feineö geben* in $aris gu, gog bann mit feinen (Stent nad> Berlin, befugte $icr bie $rtoatf<$ule beft Dr. Bartel* unb mm 1824 bis 1828 bad 8erlinif<$e (Symnaftum gum grauen ßlofter, ftubierte oier Safte in Berlin Ätiologie unb ©efd&icbte unb nntrbe 9ti4aeli8 1831 als aufeer* arbentlUfcr Sebrer an ber Abnigl. 9tealf<$ule angepeilt. Sm Saljre 1886 nntrbe er gum Oberlehrer, 1845 gum ^rofeffor ernannt, unb im ähtguft 1848 toaste $n ber SRogifhat gum Sirettor ber Äönigftöbtif^ 3teal* fd^ule gu Berlin. @r ftarb 1867. (Sr fyd für bie 3ugenb herausgegeben: A. on großer Steinzeit unb (Beroanbt&eit, fo bafe fte als muftergülttg betrautet werben tonn. 2Btr §aben feine Sebendbefd&reibung hinzugefügt, baS urir bei feinem ber blofe realiftifd&en 3ugenbfd&riftfteBer getfym &aben, weil er mit feinen ©oben unter biefen einen audgeseic&neten *pia$ einnimmt, toooon benn ouä) ber reiche Slbfafc feiner Silber 3eugni8 giebt @r xoxü mit feinen Sd&rif» ten bie 3ugenb in unterljaltenber fjorm auf baS Stubium ber Stoiber» unb SSöBerfunbe vorbereiten, unb ift ber erfte in biefem gaUe, bem bie anbern nachgefolgt ftnb. 2Benn er, rote biefe, befonberd in ben fpäteren ©Triften, fc&auerlw&ed unb abenteuerliches oielleu&t ju na§e jufammenbringt, wen ber Seitüre bad Snterefje bed Spannenben gu oerletyen, fo möchte man ben @runb baoon in ber (Srfafcrung fu$en, baß bie jungen nrie bie alten Sefer biefed SReijed bebürfen, um na$ ben Unterf>altungdfdjfriften gu greifen. „J)ie Schiffbrüchigen ober jwanjig Monate auf einem 9Kff ber Sud* lanbdtnfeln na$ bem Berichte %. @. Stagnald, eingeführt oon $ermann SWaftud. Seipjig bei griebrtd) Sranbfiätter 1873. 2. Auflage. S)er ©nfü&renbe fagt mit Stecht, baß ber fromme ©tun unb ber tapfere 9Jtut ber fünf Schiffbrüchigen, roeldje und &ier ©orgefttljrt roerben, ber 3ugenb als ein treffß$ed (Stempel für mannlid&ed 93er$alten unter (Befahren unb Slnftrengungen aufgefteDt werben fönnen. 5Dad Sudjf ift im guten Sinne unb auf Söaf^ett berutyenb eine ooUIommene Stobinfonabe. IIL Köhtrbtttt&e- 9taturgefd&t$te ober 9taturbefd)reibung I)at belanntlicfc für ben Saien }uerft ber berühmte franaöftfäe (Belehrte S5uf f on geschrieben, unb fein ele* ganter franjöfifd&er Stil ift roo^l bis freute unübertroffen. 9tatürli$ $at er in Deutfc^Ianb 9ta$a$mer gefunben, unb nod) 1844 ift eine Bearbeitung feines SBerteft für bie Sugenb „5Dcr Keine Suffon" tum 3. Sern&aro in Äarldru&e erfefcienen. Sc$on früfc fyd man inbed auefc in unferm Solle eingefetyn, baß bie Betrachtung ber reiben ©otteöroelt unb bie Sefdjftfttgung mit ifp ebenfo Ie$rrei$ als unterfcaltenb für bie 3ugenb fei. „®roß ftnb bie 98erle beS #errn! SBer i&rer afyek, fyd eitel Sufi baran," ftetftt es im $fahn, unb ber $eilanb forbert und gu finniger Betrachtung ber SBögel unter bem #immel unb ber Silien bed ffclbed auf. So gehören benn au ben erf!en beutfefcn 3ugenbf#riften ou$ fc^on naturgefdj>ic$tlidj>e DarjteUun« gen, unb Georg Sfcriftian Staffd „9laturgefc&id&te für Äinber" ty* 16» — 244 — »ort 1778, »o fte ftuerft ju (Böttingen erfdjpen, bte 1861 16 Staffagen er* lebt Sie taun nod) immer ein SRuftet für tinblige Sarfteltangen be& Zier« unb $ftonjenleben8 fein, wenn fte awS) oft ht8 ftinbifdfc fällt, moljin mir jebod) ben SSerfudfr, bie Ziere felbft fprec&en gu faffen, md^t rennen; obet bie mancherlei ttnrid&tigleiten uitb bie immerhin altmobifdje @in!lei= bung fabelt benno$ bad Sudj aufeer ©ebraudfr gefegt. Sine neue SJearbeitung „5Der Heine Stoff, 9laturgefd&i#te für Jttnber von ©eumer" ift unglüdtlidj} ausgefallen; bie ttnterrebungen mit ben Kiesen fhtb in foldjje jjwif d^en Sater unb Äinbern umgeanbert, road ben urfprttnglidfren (Sebanten gang entftellt. i($te, 3 Sänbe, mit illuminierten Slbbilbungen," 5. Slufl., ©otlja 1878, ein $auptroert für Sd&ulbtbltotbefen, foroo^l nadj Sn^alt als gorm ©ortrefflicfc. ©einriß Stebaud „Slaturgefd^ic^te für bie beutfdfce SSugenb" fyd mannigfaltige Bearbeitungen gefunben. 9Bir erhielten no$ 1860 einen Seil berfelben unter bem Jitel: „SoUftänbige Stoturgeföitye beft Sier- reid&*, na$ ben neueften unb tlarften ©nteilungen gängig umgearbeitet unb ftarf oermeipt tum @buarb Sranbt," 5. Stafl. mit 106 folorierten Slbbilbungen unb 92 in ben 2ejt gebrudtten $olftfdpritten. Stuttgart bei Glpliud 1866. Sin ben einzelnen Schreibungen ber Ziere unb tyrer Sebenömeife *c. ift no4 immer ber ttrfprung aus SR äff 8 9taturgef$icf)te erlennbar; bie Sugenb wirb biefe 2)arfteDungen gern lefen. Serbienft be8 neuen Sear* beiter« ift eine fe&r in« ©n^elne ge^enbe Älafftftlation. 91. Süben: „SBoUftanbige 3taturgefc$id&te bed Sierreufc*," Silen* bürg 1848. „9laturgefd)i$te für bie Sugenb beikrlei <8>ef4le$t* mm %. SRartin," mit 262 Slbbilbungen, 9. oerme^rte unb ©erbeffcrte Staffage. Stuttgart bei @$mibt unb Spring 1880. Die Jtlafftfitatum ift fcier ebenfo wU* ftänbig unb gang biefelbe, wie in ben neueften Staffagen mm StebauS — 245 — Staturgefdjicfcte. SJeobod&tung unb »eft&reibung ftnb feljr genau uttb ein* gefcnb; awfy Anetboten tum Steten fehlen nur Slpratteriftit ni$t. SEBir muffen ed aber ftinbern gegenüber für unftattljaft, jja für unmürbig er« flören, bog in ber Jöafftfitatton bed SRerreidjd ber 9Renf$ ald ein 3efcn* ganger unb 3meil)ftnber aufgeführt mirb. S)er 9Renfd& gefrört gu feinem befonberen Striche ber Statur; er ftefrt über allen breien. ®ott föuf ben SRenfdpn ftd) gum Silbe, unb mteroobl btefed Silb triebt in ber Aftrper* lidjjteit bed SRenfd&en befielt, fo lann biefe bod) ein Zempel bed fettigen (Seifted fein, mad nie auf einen tterifdjen Seib gu übertragen ift. SBir Ijaben ja Anthropologien, wo bie torpediere, wie bie feelifc^e Statur bed 3Renf$en gur auöfü^rlic^ften 93ef$reibung tornmt. Stod) muffen mir über bad 9u$ bemerten, bog mir bei ber Settüre auf unanftänbige Sudbrücte gefio^en ftnb. „Sfaturgefcfcid&te von Ä. % ©cpnle, Selber an ber Aönigl. Suifen« fd&ule unb bem Seminar für Mieterinnen gu *ßofen," 3 Seile in 2 S&nben, beren erfter bad SKerreidjj enthält. 5. Aufl. 1880/81. Serlin bei Stemat. 3n ber erften Auflage batte ber Sitel ben 3ufa$ „für 2ö$terfen. Sei ben ^fangen tfrut ju ängftlube Älafftftlation bem äft^etifc^cn 3roedte Sin« trag, ber burd) bie 5Dic^terj\eilen unb ©tropfen, welche faft j[ebem Siere unb jeber ^flange beigefügt ftnb unb von großer Selefenfreit bed SBerfafferd pugen, no<$ befonberd erreicht werben foU. Stil unb ©arfteHung ftnb faftlicfr, aber etmad trotten. ZHefe Arbeiten ftnb Sefrrbüd&er, unb mir (jaben und nun na$ neueren Staturbeföreibungen gur Unterhaltung für bie Sugenb umgufeben. gür bie Sefemelt überhaupt ift burd) grofce Reiftet neuerlich in ber SB&at auf biefem (Miete ein bebeutenber gortfd&ritt gefcfrefren. 5Die Staturbefd&reibung ift emgftnglUfrer, treuer, genauer geworben unb bat gugleufr einen poetifat für bie reifere 3ugenb getrieben: X. 98. (Brube „Biographien au* ber SRaturtunbe in äftljetifcfcer gorm unb reli? gttfem Sinne. 3ur gßrberung beS 9laturjtnne8 ausgearbeitet mit 93e* nufcung ber Steifetoerle oon jtoijl, #offmeijier, ©übe." Stuttgart bei Stetnfopf 1851. 3m ganzen 19 Slbfömtte, barunter: ©efdfcidjjte eines SJaffertropfen«, ba8 Seben be8 Stents, baft ®olb, bad Sloggenlorn, bie gierte, bie Spinne, ber (Siefant ©iefer erften „Steige'' finb nod& brei anbere 1853, 1858 unb 1868 gefolgt. 9lQe oier £aben f$on mehrere Auflagen erlebt. Sdjpn früher f)at e& ©ef$id)ten unb Snelboten oon Zieren, 9ef$rei* bung berfelben, fotoie ber ^ßflanjen mit anmutiger 3ut$at gegeben. 2Bir nennen: #einrid)3tebau, ba* 9tei$ ber Ziere, Sr^lungen oon großen unb Keinen Zieren, beleljrenb unb unterljaltenb für Änaben unb ÜJtäbdpn." Sothoeil 1848. 2)a3felbe unter bem Zitel: „Srga^lungen au8 ber Zier* weit;" Stuttgart, #offmann 1850. % 3- 93 e unter: „SBanberungen burd) bad Zierreidf}, naturgefd&idjft* licfc (Erklungen für bie 3ugenb." SSefel. — „JtleineS beutfd&e« gfamilien* bud>, ©Ölungen aus ber Zienoelt," ÄarlSru^e 1847. — „Sammlung intereffanter ®rjd^lungen unb Slnelboten au8 bem Zierreid), }ur Belehrung unb Unterhaltung für bie Sugenb," 3. aufläge, Queblinburg 1847. Dr. 9. 33. 9lei$enbad): „Steue SSanberungen burdfr bie Zienoelt, ein 33ud& für Jtnaben unb 3Wäb$en." Seipaig, SBeber 1851. S). Gurtmann unb SBalter: „S)ad Zierreidjj, naturgef<$i$tlt$ed Sefebudfr," 3. aufläge, ©armftabt 1862. Sin SluSgug barauS für bad erfie ÄinbeSalter ift: „Jtleiner Zier» garten für bie 3ugenb oon 2B. ßurtmaim." ©armftabt 1850. „S)er Jtinbertiergarten, ein nüfelidfcd unb unterljaltenbed 8ilberbu$ für fleine Äinber," Stuttgart 1844. — 247 — „Snmuttge Suftreife m bo8 ZierreMfr, 28 (gelungen." äBriegen 1843. $. SKülIer: „5Die §ou*tiere, ober erjte* naturgef4i$lt<$eft 2efe* unb »überbuk für bie Sugenb." Stuttgart 1842. % (B. 2Bir$. „Unterhaltungen au* ber 5Raturgefd&«$te für Wob- eien unb Änaben." Xugftburg 1841. — Sft oerjfe&t ftdfc ©on felbft, bafj aOe biefe »allein mit frönen Silberu ausstattet ftnb. „Ziergefifcid&ten aus alter unb neuer 2ßelt. Sine 3Be$na$t*s unb QeburtfttagSgabe von #. ©tie^l er/' mit 6 lithographierten Silbern. £>re* ben, bei 3Rein$oIb. 1859. (Sine (Slefantenjagb, Äampf gwifdjen einem Saguar unb einem Äro* tobile, eine (Siraffen jagb, eine Süffeljagb, Jthtg^eit ber Siefanten (eigent* li$ SU 5Rr. l getyfrig), bie ÄängurufyJ unb baft Schnabeltier m »ufha* Ken, ber 2ßalftfd> unb fein gang unb anbereS ftnb nur 6<$ilberungen betannter ärt, rote mir fte otelfac^ in 9taturgef<$i#ten unb 9teifebef($rei* bungen ftnben. Sntereffanter unb ben muftergültigen arbeiten tiefer SCrt nä$er lommenb ftnb bie »uffäfce unter ben fiberf Triften: 9Bie bie Sögel tfcre Sungen füttern, Sföllerwanberung unter ben Sieren, bie äBolptungen ber Ziere, bie (Bewerbe bei ben SBögeln *c. #ter giebt ber SSerfaffer manche eigene 9eoba$tung unb befd&reibt giemlt$ genau, baljer leljrreid) unb unter« fcltenb. 3n mannen biefer ©tüdfe, namentlich aber au<$ in ben Slbfdjmtten: „bie gfu<$«prelle," „ba8 treue *Pferb," „fitfjle audj mit ben Sieren/' giebt fi$ oiel (Bemüt gu erlernten, unb roirb bie Seitüre Stinbern ftttli<& wie unterri$tli$ förberlicfc fein. @$abe, bajj bie ©tljreibart ni$t bur<$auft torrett ift, unb manche Sachen groetmal oorlommen. <5o ba8 Slefterbauen ber SSögel in bem Slbfd&nitt: bie SBo^nungen ber Ziere, unb: bie (Bewerbe bei ben SBögeln. ,,9ßaturbilber für jung unb alt" wm IL gorftenetdjner. ©djaff- Raufen bei $urter, 1865. 5Da« ätotto Reifet: „»uf weiter glur beft ©#tyfer* ©pur.- Unter ftberf driften wie: Die SBogelwelt in ber ©$öpfung3$armonie, Silber aui ber 3nfettemoelt, bie (Erbe ein (Barten (Botted, Zier« unb $flangenmfc» lein *e. ftnben mir anmutige Säuberungen beft Zier» unb $fiattyenlebenft m ber SRamer, teils oon 9Raftu8, teil« oon §ebel. 5Daft (Bange ift fromm, aber einfettig fatboltfö gehalten. 2)ie angeführten Serfe ftnb mm bem 3efuitenpater @pee, ber freiließ gar fd&öne (Bängte gemalt tyxt- Staut ba* (Bange bur$roeg freier unb fröljlu&er gehalten mftre, mürbe el meijr aniprecyen. — 248 — (Bang anbetet Sltt, füt baft mittlere Sugenbalter berechnet, ben Sinn beftfelben für bie S$önbeit unb ben 9teid)tum bet inmitten betfelben tooljl unb Reitet gefüllt baben. 3to bet etften Sammlung ftnb 20, in bet gweU ten 16, in bet btitten 24 ©egenftänbe au* ben oetfd&iebenen Strichen unb (Bebieten bet Statut auf bie amnutigfte, anf^auUd^fke unb emgebenbfte Sßetfe beljanbelt. Sefctete ©genfd&af* fcfcien und guioeilen fogat gu fe&t Iptwrgutteten, fo baft uns bei ben Keinen Sefetn @tmübung ni<$t unmög» Kd& t)or!am. 3n einem anbetn öud&e: „S)et gelehrte Spieltametab ober bet Keine Statutfotfcfcet, SKetfteunb unb Sammlet, Anleitung füt Keine $I)gft!er, (Slpmiter, ©otanüer ober Staiutfteunbe gum experimentieren, gut anläge oon fangen», Stein *, 2Rufd)el*, 3nfeften», Scbmettetling«, SBogel*, Stiefmattenf ammiungen u. f. to. , f otoie gut Pflege bet $audtiere unb beft $au«gatten&." Seipgig, bei Otto Spornet 1877 3. Auflage, gie^t bet 25er« fafjet fogat bie gange Statut in bie Äinbetftube, menißftenS in ben Seteig beg Änaben ober SJtäbdjenS herein unb madjt triefe gu Keinen Ferren bet» felben. Unter ben auf bem Xitel bemetKen Subtilen fmben mit 860 Keine %uffä$e mit 3öuftrationen, meiere bie jungen Sefet anmeifen, bie oetföieben* ften Siete unb $flangen groedmäftig, jene aud) menf^licb gu befpnbeln unb mit bet feelenlofen Statut burd) mancherlei ÜBefääftigungen unb ffijpetimente gut 33elel)tung unb gum SBetgnügen umguge^en. Um bet ©ntjeit mitten Ratten mit bie Sriefmarfen unb Siegel roeggeroünfty. 2)et Sejt lieft ftd) fe^r gut, bie Schreibart ift flieftenb, gum Seil jjumotiftifd), immer inteteffant, unb emgelne 3üge be* SietlebenS übertreffen bei weitem bie Stgä^lungen oon Sieren, rote fte meift ben Jtinbetn geboten toerben. Sebeutenber no$ erfd&einen und unb gehören gu ben eigentlichen 3u* genbfdjfriften folgenbe gmei Suchet oon Hermann SBagner: „(Sntbedungp* reifen in bet Söo&nftabe" unb „@ntbechmg*retfen in $atö unb $of." — 249 - Der SBerfdffer faßt fe&r rid&ttg, baft baS Ämb erft in feinem $aufe, feiner Umgebung befamtt unb an bem, was ftd) bort oorfmbet, gum gär* fd&en angeleitet fein muffe, e&e eft ft$ mit feinen Stubien in bie gerne gu oerlieren Ipbe. 6r fttmmt bamit gang mit bem btbattiföen ©runb* fafce: „®efc vom 9la(en gum Entfernten" überein unb fdjltefct fidfr fo will« fontmen an ben elementaren ®ang be* natur&iftortfdjjen Unterrichts an, ba& wir biefe arbeiten mit ber grd&ten gfreube begrüben. 9lu$ oerbmbet ft$ in benfelben Die genauefte gorfäung unb Seobad^tung mit angtefcenber DarfteQung, fo bafc mir bied SBudj> ben Äinbern angelegentlid& empfehlen tonnen, was neuerlich aucfc eine ftberfefcung ind grangöftfd&e bezeugt. »Sie (Sntbedtungftreifen in ber 9Bo^nftttbe" machen txfi Äinb aufmert' fam auf bie Suft berfelben, auf bie Seftanbtetle ber Söänbe, fomo&l bte Steine, aus benen fte gebaut, als Die färben unb üRufter, mit benen fte gef$mü fd&on gelefen Ipben, was ber SBerfaffer in ben „©ntbecfungSretfen burdjj äBalb unb $eibe, in (Barten, gelb unb glur" i^nen bargubteten gebenlt. SBir tyaben fte nur gu ermahnen, bafe fte fi$ burdj manches etwas Xrodene unb weniger Sntereffante, tote g. 33. bie @r* faterung ber SBanbfarben, nic&t abföredten (äffen, and) es #erro SBagner ni$t Abel nehmen wollen, wenn er einmal baSfelbe wieberbringt, wa8, wie g. 9. ,bie fpret^enben SBögel,* fcfcon bagemefen. Die legten brei Sucher gehören gu ber „Sugenb* unb ^auSbtbltotfce!/ meldte bei Spamer in äetpgig erföeint, unb f)at ft$ ber Verleger ein grofjeS SBerbienft um bie beutfd&e 3ugenb erworben, inbem er i&r eine fo oortrefflid^e Seitüre bargeboten. Steuerlich §at ftd& ber trefflid^e SSerfaffer in einem befonberen 9BerIe gu ben gang Kleinen gewanbt, benen er in „$ergblcfcttd()en* 3ettoertreib" oon Stella oon (Sumpert bisher f$on häufig Sluffitye gewibmet Ijatte. Das 2Ber! „§erablättd&en* Staturgeföic&te" ift bei Äarl glemming in (Bio* gau erfd&ienen unb M&rt bie Aleinen in gemütvoll finbltdjcr 2Betfe auf biejenigen naturgefd)ic&tUc$en Dinge merlen, welche fte am SMorgen bei tyrer Sotlette, in ber Schule, bei £if$e, beim Spiel unb am Sbenb intereffteren — 250 - foOen unb nadj triefet Seftüre ifyten liebet unb werter merben mfiffen. Sie Sulßattung unb bie SIluftrationen ßnb ©ortrefflid). Qermaim SBagner tyxt m feine naturtunbli$en ©d^riften, mie eft re$t war, audj *Pfoftfalif<&e« unb fogar Steinte mit aufgenommen unb unft baburdj ber SRfibe überhoben, für biefe (Begenßanbe befonbere Stafetten mm 9fi$etn gu machen, ba mir feine beffeten als bie feinigen angufübren müßten. (S* giebt groat treffliche elementare Sdjrbüdjer übet biefe Segen* ßftnbe, bie aber nidjt 3ugenbf<$riften Reißen tömten. 9Baft für Jttnber an p^pftlalifc^en ©Triften oorlpmben tß, ßnb nur Anleitungen gu Sgperimenten, unb oon folgen tonn Ijier gleicbfaOd ni$t bie Stebe fem. „Sn ber freien Statur. Säuberungen auö ber 83er» unb $ßangen« weit oon Karl SRufr." (Srfte unb gtoeite Steige. Berlin bei X. $aatf. Sie Qenttann SBagner, ffifcrt und ber Serfafier bur$ bie SReufc ber Statur unb fgilbert mit fdjarfer 9eoba<$tung9gabe fotoobl bog Seben ber fangen rote ber SEiere. SLHr werben auf bie origineOßen 3üge unb in* tereffanteßen SebenSäufserungen an ben tleinßen, mie an ben größten Staturprobutten aufmerffam gemalt ($6 giebt in biefen Säuberungen gugleidj ßd) eine fo innige Siebe §ur Statur (unb, bafc ße unft oöHig mit ß$ fortreißt, mo fte niarafterißtf unb faß foßematiföe 3ufamrnenßeHung geboten nrirb. „J)ie SJtutterliebe ber SEiere. 2>er reiferen Sugenb gef Gilbert oon $aul Kummer. Seipgtg, Serlag oon gerbinanb $irt u. Sojjn. 1875." 69 iß eine erfreuliche (Srßbeinung ber Steugeit, bog SBerle ber oorliegen* ben SM au$ für bie Sugenb mit miflenfijfenfd&aftlic$e Slnorbnung ein SBorgug be* 8u$e3, weites bamit ben SSorteil aufgegeben £at, burd> me&r aneö>otif$e SJe&anblung beft (Bangen bie Sugenb lebhafter angulodfen unb gu unterhalten. „SDie oier 3a$re3geiten" oon 6. & Stoßmäßler, mit oielen 3Hu« ftrationen unb ^pen«3flaturfelbftbrudf. 5. Auflage 1877. $ei!bronn, 93er» lag oon ©ebrüber #enmger. 2)ad Sud) ift eigentlich eine Sotanif, unb groar oon toiffenfd)aftlu$ ooQfommenfter 9lrt SDie *Pftangen, toeldjje toir im ^rü^ja^r unb fo bad 3a^r Ijinburdjf flnben, werben auf bog genauefte t^arafteriftert. 2>a8 bur$ fte entfteljenbe lanbfdfcaftliclje 8 üb, audf> bur$ eine 2)arfieBung in S&onbrudf oeranfdjaulic&t, toirb mit großartiger Um« fidfrt bargeftellt, aud) bad Sierieben berüdfjtdjjtigt. 3n Segieljung auf bie Sljarafterifti! ber Saume ift alfo aud> S)enbrologie gu fmben unb bad (Sänge in einer überaus intereffanten, man muß fagen poetiföen ©djreib* art ausgeführt. 3unge naturliebenbe Sefer werben bemfelben bie fyödftten geiftigen (Benüjfe oerbanfen. 9Ba& bie SEed&nologie betrifft, fo Ijaben groar fdfcon bie erften beut« fdjjen 3ugenbfd)riftfteller nidf>t oerfäumt, bie ftinber mit (Segenft&nben be* (Bebraud&e* unb ber Snbuftrie in geeigneter SBeife, jebodj metyr beiläufig, befannt gu machen. 3)ie 3nbuftrie Ijat aber in neuerer 3eit fo riefenljafte gortföritte gemac&t, baß e8 nottoenbig tourbe, bie Sugenb ftyon in biefed ©ebiet einzuführen. 3Ran foll ftdf> aber in biefer Segie&ung mit ben Jtinbern oorfe&en. Sie bliefen too^l mit Steugierbe, oieQeid^t mit SBißbegierbe auf foldje ®egenftänbe, ftnb aber nidjjt im ©tanbe, biefelben gang gu überfein unb i^re aSirlfamleit, namentlich bie ber 3Jiaf$inen, gu begreifen. (8* Ijeißt ba balb: „3$r Snftrutnente fpottet mein SDWt »ab unb flammen, SBa!}' unb »ügel; 3n>ar euer ©art ift IrauS, $o$ |ebt t$r ntd&t bie 3Hicgcl." Jtnaben unb 9Jläb($en ffym früf) mit fompligierten 9Jlafäinen belannt machen gu wollen, ift ni$t immer geraten, unb was te$nif$e8 gum $anb» wert unb gur Äunft gehört, foD ber 3ugenb bis nadj ber ©$ulgeit auf« gehoben bleiben. ©ennodjf (offen mir einige te$nologif$e SSerte für bie Sugenb &ier folgen: - 252 — 3- $. 9R- *• Woppt: „<£><& 8u# ber nüfclidMkn Jtünße unb beten ffirftnbungen." 3üri$ 1844. „Sexuologie für ©$ul* unb ©elbpunterrity oon Dr. $aralb Ottmar Seng." $cna, ^rornmatm 1850. Die« Su$ enthält in 27 «bf^nitten Belehrungen über lanbmtrt* f<$aftli<$e (Berate unb Einrichtungen, über bie Sereitung ber (Betrftnte, über Äleibung«ftoffe, Ober Saufunft unb über bie wüfrtigfien (Bewerbe. 3ur Seranföaulidpmg ftnb gablreufc Slbbilbungen auf elf Safein beigegeben. „2ta btefe Mitteilungen über viele (Begenftänbe unb (£rftemungen, bie wir täglt$ oor Slugen Ijaben, grünblige Selefrung geben, fo mufe man wün» feiert, bog ba« Su$ bie wettefte Verbreitung finbe." „$ie SBunber be« «laSpalafteö. ®in geftgeföenl für bie Sugenb oon %. a8 8udj> ber Sirbett, SBanberungen bur$ bie SBerfßätten be« (Be« werbfleifce«. 3n Silbern auö ben Sefääftigungen ber SRenf$en. $erau«« gegeben oon Dr. 2. Sergmann unb U. @$wargw&ller." 8. Auflage in 2 S&nben herausgegeben oon 9t. Stotye 1879. Die Serfafier fagen, bafc fte ft$ bemüht faben, überall bie Arbeit in tyrer a einer (Einleitung, überf ^rieben: „3)er SKenfd), ber $err ber @rbe," nrirb bie (Srfmbung ber Sucfcbrucferfunfi, be$ Äupferbrudfe, ©ta&lftuj)* unb StembrudfS, bie be$ ©djjiefjpuloerS, befi SlifcableiterS, ber Xelegraplpn, beö 2uftballon8, beS SWttroflopS unb Seleftop*, ber ^otograp&ie, ber 2)ampfmaf$ine, ber ©ifenba&nen, ©ampfroagen unb ©ampffdjjiffe burdj (Srgctylung unb Betreibung ©orgeflfyrt. Sei ben Älein* unb fjerngläfern ift oont Sau be& SlugeS, fomte ©om Sternenhimmel bie Siebe. Sitte« ift fe&r inftruftit), mit guten Silbern iOuftriert, aber bo$ in ben meiften Seilen nur für fonft ©ac&Iunbige oerftänblidj). 9lm augänglidtften ftnb bie erjäfc* lenben @inleitungen, für bie mancher bem Serfaffer 2)ant nriffen wirb. Sen fechten Seil be* golbenen ftinberbu$e$ bilbet: „2)a* Su$ ber SHhmber. (Srfter Seil: SBBanberungen burd) bie Steinen ber Vergangenheit unb bie Stiefemoerle ber (Segemoart von Souid S&oma*. (Sin gmeiter Seil, ber groölfte be* golbenen Ämberbud&eS, betreibt bie SBunbet be& ©rbäufjern unb @rbinnern. 3n jenem erften fmben wir eine oergleic^enbe Angabe ber #*?Jort k. Stann folgen bie Stempel befi Altertums unb bie djjriftlicjien Äirdjen ber Sfteugeit, unter jenen fon>oy bie tnbifcfpn, alö bie guecfciföen unb römifdjen, unter biefen bie ©tep!>an*tird)e in SBien, bie Äircfce 9totre*J)ame in $arid, bie tßeterft» tin^e in Stom unb bie $aulfttir$e in Sonbon; ferner bie Stätten bed öffentlichen Gebens ber Sölter beS SUtertumS unb ber 9leugeit: baft gorum üu Stom, bie SHropoli* in Sitten, bie ^arlamentS&äufer in Sonbon, bie Snbuftriepaläfte, bie San! gu Sonbon, ba8 Äolofleum gu Storn, bie ©d)au* fptel&äufer in Serlin unb $arid. Unter ber Überfdjrift: „®er Söller* nerte^r in ber Sergangenfjeit unb (Begenroart" lefen nrir oon ber <&ineftfdj>en Stauer, bem Sunnel gu Bonbon, ben ©fenba&nen unb Selegrapfcn. Dann folgen Srüden unb SBafierleitungen, Seucjfttürme, gule$t no$ bie 3Wemnonö* faule, ber Jtolojs t)on 9t^obod tc — 254 - Ste Xnorbnung ift, nrie man fteljt, giemlty nriIHürik&. ZMe 9fco* poliS bei S$en ifi nie eine Statte beft öffcntli^cn SoffittebenS, fonbera eine ber Anbetung geioefen. SfiHr Ijören nebenbei oom ©ofrenbienft ber Snber unb bent (Sötterfultu* ber ©rieben, fonrie oon ben Snfbrengungen unb (grfinbungen bei ähtSfübrung ber grofeen Sauten. „Die ^unbert SBunber ber 9Bdt unb ber brei 9taturret<$e" oon & Slarfe, überfeftt oon Heinrüfe Naumann. Sierte Auflage, SBennar 1840. 3n bemfelben finben toir unter ber flberfc$rtft: „Jtunfbounber au* alten Seiten unb auö neuerer Seif', ungefähr biefelben ©egenjiänbc, ioefa$e Herr SouiS Stomas aufführt, faftlty begeben. einige Stnratetaerfe «ttb 3eitf djrifte* für bie 3itge*b« S)aS meifle bief er Art (oben wir f d&on im Saufe unfern Storftellung bei ben einzelnen @$riftfteüern unb @<$riftfiellerinnen aufgeführt, ba Ujrer oiele als Herausgeber oon 3ugenbbibliotIjeten, 3ugenbblattern *. genannt toorben ftnb; Ijaben bo$ glei$ Steifte unb Sampe mit folgen 2Berfen ben Sieigen eröffnet. 3n ber neujten 3eit aber bringen oiele Serleger oon Sugenbf driften Sammelioerf e ober 3eitf djriften für Äinber auf ben 8ü$ec» marlt. 3n bief en tljun meift bie gal)lreic$en Silber, beren $erßeOung iefet f o leicht iß, baS Sefte. Die tyer no$ angufffl&renben SBerte föraien mbeS, toie bur$ baS gange Sud) gef djeljen, nur um beS SegteS unb ni$t um ber SOuftrationen toiSen aufgeführt werben. 81m ©nbe ber breiter 3afae erfdjten gu Seipgig bei t$rid>ri$ S** f$er: „5Der beutf$e Äinberfreunb, eine Sammlung ftttlid) unb nüfclkfc unterljaltenber unb beleljrenber Sugenbf $riften, eine gatnüienbibliot^et für alle ©tönbe. 3n SSerbinbung mit mehreren (Srgiefcrn herausgegeben oon Dr. it. Jöogel, fttrettor ber oereinigten Sürgerfdjulen gu Seidig/' JDer treffliche Herausgeber, ber ftdj um bie Sefgaffung me$obifter Hilfsmittel für ben (Slementarunterrigt grofee SSerbienße erworben, bat au$ einige realifttföe ©Triften (<8ef<$4te, ©eograpljte *.) geförieben unb für bie 3ugenb beftimmt ©ie ftnb inbeS in einem gu ftreng nriffenftaftlUten — 255 — Stile verfaßt, als bafj mir ftc unter ben etgentlid&en Sugenbfc&tiften Ratten anführen mögen. 2)er gebaute Äinberfreunb befielt aus 12 Sanben, beten 3nfcalt in 2 Abteilungen jerfäUt. I. Abteilung, 93anb l. £>eutfd|je gabellefe von SSogel. SBanb 2. SRärd&en unb Sagen oon SJogel. SBanb 3. 3Roralifcfce (Strahlungen. 33anb 4. SBeifpiele beS ®uten unb SBöfen oon Simon. Sanb 5. ©c&au? fpiele für bie Sugenb von Sina 9leinf}arbt. Sanb 6. Spiele unb n% lidje SBefc&äftigungen von SBormann. II. Abteilung, 33anb 1. »iblifd&e ®ef$i$ten in poettföer Searbei* tung von Sormann. SJanb 2. äBeltgef$i$te tum 3Jterget. SBanb 3. Statuts gefegte oon 9tetd>enbacl). SBanb 4. 9taturlel)re oon 3Jlid^aeliS. Sanb 5. Sänber* unb SSölierfunbe t)on (Stäfe. 33anb 6. 33au* unb Äunftmerte von Sd&idf. Sämtlid&e 33anbe fmb mit gleife ausgearbeitet , unb einige fyaben, ba fie eingeht oerfauft mürben, größere Verbreitung gefunben. „3ugenbbibliotf}ef von 3. W. Räuber, fortgefefct dou g. £äglfperger unb £). Sautenf Kläger. Srgäljlungen oon oerfd&iebenen SBerfaffern, gut (Srwedung frommen unb patriotifdfjen Sinnes/' 32 93änb$en. Sinbau 1818 — 1866. „2)eutf<|}e Sugenbgettung jut belelpenben Unterhaltung (nebft (Statin blatt). herausgegeben von 3- 6. Sd&neemann." SKeifeen 1831—1852. $ak fi$ burefc inneren SBert lange erhalten. „SBetyna^tSblttten, ein 3Umana$ für bie 3ugenb. herausgegeben von (Suftat) *piieninger," Stuttgart, ©raäljlungen, ©ebic&te, geogra« p&ifd&e Säuberungen tum bebeutenben, befonberS frommen Sugenbfdjrift* fiellern. 2)te erften Saljrgänge feit 1839 oerfpra$en oiel, aber au$ no$ bie legten brauten ®uteS. SEBir Rotten bereits 00m 26. Saljrgange. SBor etma 20 Sagten erföienen im Serlage von Suguft SRiefc gmei t>et- f^iebene Sammelmerfe; baS erfte unter bem Sitel: v/ 3ugenbbibliott)et beut* f$er Älaffifer, ausgemalte Sammlung aus ben Stierten beutlet $rofailer unb SDi^tet, von fallet bis auf bie neuefte 3eit. herausgegeben von Dr. %. Orelli" — baS gmeite: „kleine Sugenbbiblwtljet, aus betrt teilen 6(&a$e beutfd&er !Iaf jtfc&er Sitteratur gefammelt von bemfelben." S)aS erfle 3BerI enthält in 21 Sänben befonberS oorirefflid&e I)iftorifd&e Auffäfee von unferen beften ®ef$i<|}t8fc&reibern, baS Heinere in 6 93änbd&en: 8anb 1. erklungen, »anb 2. 3Rär$en. »anb 3. ®ef$id&te. Sanb 4. 9taturgef$ici)te unb ©eograptye. Sanb 5. gabeln unb eqä$« lenbe on Qtnma Stienborf." @rf$eint fett 1850 bei $aUberger in Stuttgart unb enthalt if$e8, ^aturgefcbicbtlidjeö, <8e* biegte, Steffi, Stöjfelfprttnge, Silberbogen jum äluftleben unb Suftfönei* ben, eine eigene Shtbrit „ftnip* unb Sap*" mit ftefcnben Figuren, bem SRüUer unb Srung getrieben, burd) mehrere Lieferungen ftdj erftreefenb. Sa* ©iffenfcbaftlicbe aber etwa« troefen. Slufeer größeren Silbern in Suntbrucf unb $olsf$nitt oiele 3ttuftrationen. Sin fefcr moty au*geftattete8 23er!. ©rfötenen ftnb d SBänbe. — 257 — „Sie 9tabbeuftföe Sugenbjeitung. - SEBod^enf^rift gut »Übung b€* HergenS unb (BrifteS für bie &eranma$fenbe beutföe Sugenb beiberiet en ber jtoeiten Sbteilung enthalt bie (Bef $i$te eines $otai, ber oon bem @jil gu $ari* in fein Saterbmb gurüdte$rt, um bort einen Shtfftanb gu erregen. <8r nrirb nad) Sibirien abgeführt unb rettet ftdj bur$ §iud&t über ben Ural, Sntyangel, $eterftburg, 9äga, bur$ Deutfdj)- lanb nad& g*anlreid& fturüdt. Seine Abenteuer finb interejfant, feine Sei« ben Seilnaipne erregenb; aber bic $ef$reibung ehemaliger rufftfdjcr Stra» fen ift gu f$redtli$ unb wirb bei jungen Sefern bo$ bie SBirfung ntdjt jjeroorbringen , bie ber f$laue $ole gu beabftd&tigen fdjeint. SBarum bie naturgef$t$tli<$en Äuffäfce im geinten unb gwöiften Sänbdjen ber britten Abteilung eben biefer gugefeDt ftnb, feigen mir ni$t ein, ba fte ber trier* ten SUterftufe ooKommen Derjtönblicfc finb, nxtfjrenb nrieber bie SBcfc^rct* bung bed SBobenfeeS in bie britte unb ni$t in bie gtoeite Abteilung gebort. 33anb 5 ber erften Abteilung für Jtinber bi* gum 12. 3aljre (1866) ent* Ijält: „Setfpiele bed ©uten," §u fporabifcfc unb für Jtinber md>t angielpnb. „ftinber ber SBorfe&ung." SBunberbare Sebendrettungen oon Jtinbern bei Saminenf allen, auf 9Ratt&. 18, 93. 10 fromm bergen. „Stuft bed (SrgctylerS Äinberfleit." Da3 Sefte im 93u$e, wie immer, ba« wirtli$ Srlebte. Dodfr ift no$ ergöfclid& „Der SBeltumfegler" unb „2Bie man oor loo Sauren in »u<$8gau Scfcule *>iclt." „#a*lem auf ber glud&t" unb „Äudtadf unb SRad&tigaU" ftnb nur erweiterte alte gabeln. Sanb 10 ber ^wetten SLbtei* lung: „ÜBanberung bur$ baS *ßo8(()iaoinot$aI," anmutige DarfteHung oon Schweiger (Begenben unb Sagen. „Suftiuft $ol," eine bie 9ta$eiferung erwedtenbe SBiogra^bie. „Sie Äinber im 33ufd&," au« Äuftralien, müfcte einfacher erjagt fein. „Daoib $urg" ni$t mirtfam ttfifflt „Die 33ünb* ner £elbmnen" bedgleidjen. „St 3af ob an ben Siljl" unb „üRorgenlan? bifefce (Srjä&Iungen." »elannte Sachen, burdj oerfud&te poetifdjfe Dar* fteUung unflat unb o&ne SBirftmg. Dritte Abteilung, 13. Sanbd^en: l. „Der »raub oon 2Ro8!au," bur$ 2Ritteilungen aus Duetten intere{fant, gute Ijtftoriföe DarfteUung. 2. „äbrian oon Subenberg unb fein ®ef$le$t." DaSfelbe Ijat ber Stabt Sem grofee Dienfte ertoiefen, bie in befferem Stil Ratten ergabt werben foDen. „Die ßinberlaube, iDuftrierte 3ugenbj|eitung in ^ona tieften mit @r« Ölungen, 3Jtärcfcen, Säuberungen, Sebenftbeföreibungen, Qtebid&ten u. f. »., für ben gfamilienfreid bearbeitet oon $einri$ Stie&ler," erfd&emt feit 1863 bei 9JlemI)olb gu Dredben. Der britte fängt mit einem frommen ®rufje an, ber und eine nriDtommene JEenbenj oerfihtbet ©J ift au$ mand&e* oon guten Sugenbfd&riftftellern unb S$riftftellerinnen barin, §u* — 259 — moriftif$e* tum SIBiebemann, (Siegante* von $aultne Sd&onj, §>err Stifter fd&reibt meift Siograptyen, teilweife na$ bem J&mt*rfatton*lesilon. 3Ran$e SDarfteUungen ftnb gu ttocfcn tinb n>iffenfd&aftlid!> für bie 3ugenb gehalten, bie ©ebtd&te von fe^r ungleichem SSede. 2)ie SBerfe in ber Vignette t>er* fpre$en für bie übrigen nid&t niel. Seit 1865 giebt bie meljrgenannte Sudföanblung von Otto ©pamer in Seipjjig unb Serlin „3Me SBelt ber 3ugenb, neue gfolge pou Otto ©pa* merS iDuftrierter 3ugenb* unb $au*bibliotljei," in SSerbinbung mit einer gangen Steige tum Mitarbeitern ^erau*. 2)ie erfte #auptgruppe ift betitelt: ,&w!tz unb eljebem" unb entölt: Unter ber galjne, 6cfcle3n>ig*#olftein 1864, t>om Hauptmann wm 3)eben« rotlj. ®te begrabene Stabt, von ®öU. 2>er gucfysbau, t)om Oberförfter 3RüUer. ®ie groeite §auptgruppe: „©rauften unb baljeim" bringt: @m beutfdfjer Jtrieger (®neifenau). garten unb Abenteuer eine* ungarifäen ©elefjrten unter ben Surlmanen. Sie 3Jtef[e gu £eip$ig, tum ©töfcner. S)ie brüte #auptgruppe; „Oben unb Unten" enthält: bie Steife im ginftem, wm granfl Otto. SWeifter 33raun unb *Pefc, t>on Sadtonrifc. @uropäif$e Saumriefen, von 3Jtoljl. ©ine vierte ®ruppe Reifet: „Sonft unbSefct," eine fünfte: „2IuS fern unb na&," eine fed&fte: „aufwärts." Sudfr von biefen enthalt jebe mehrere §auptauffä$e. 3n aQen finben ftdfc no$ <8r* Ijolungfiftunben, tvelc&e vor&üglid& &ur Seföäfttgung mit einem §au8garten anleiten, bann Spiele im §aufe unb im fjreien, arittpnetifd&e aufgaben, Auriofttäten, Stätfel unb ein ®eföid&ts!alenber. 3>a8 ftnb reiche ®aben, bie $aupterftäl)lungen mit §lei& unb Siebe gearbeitet, ftriegdfcenen t>on s JJtit!ampfern lebenbig gef Gilbert, nur nid&t alle« ber Sugenb gang j|ugänglid&; tvemgftenS fefcen „Unter ber galjne" unb „2)ie Abenteuer eine« ungariföen ®eleljrten" einen Sefertretö von feljr reifem Älter voraus., ber fid) aber beftenS unterhalten finbeiv wirb, dagegen pafjt „Sie Steife im ginftern" vortrefflich für ßinber. S3anb 17 enthalt: „£ie SBunber ber SBeltauSfteQung in s J$ariS, ©d&il* berungen unb (Srlebniffe in einer SBeltftabt," 1867, von Dr. DStvalb 3Jtol)l, unb „3m Snnern ber (Srbe, Erinnerungen aus einer ga^rt in bie Unterwelt" tum §>. 6. ©töfcner. 68 ift nod) viel ÜJtaterial für fpötere §auptgruppen unb Seile ber« felben in äu8ftcj)t gefteQt. Ob alle ein fo lebhafte« Sntereffe &u erhalten nriffen werben, bleibt gu erwarten. 17* — 260 — „3eitförift für bie (SrljolungSfhmben ber Sugenb, in monatlichen Sieferungen," gamburg bei (Saftmaim 1865. Dur<$ bie Untcrfdjrift unter ber etpen Sorrebe erfahren wir, bafe wir eS mit einer QerauSgeberm gu itym (oben. S&r erfieS SBer! tft : „ftinber burty Sefcftüftigung bei gutem SKut unb in froher Stimmung gu erholten, gehört flu ben wigtigften Sefirebungen ber id)te: „Sin Abenteurer/' ein ©ebtc^t: „ber 6&rijlbaum," Seföreibung beS 3ul= flappföergeS im ehemaligen 6(^oä)if<^$ommem, äBmteroergnügen in äme* rita, Säuberung eines Sal>rmarlte8 unb ber barauf ftgurierenben JRere; bann folgen no$ ©tammbudjjbifttter, gabeln unb Snetboten. Das Slatt für Sefd&üftigung enthalt Stowetfung gur Serfertigung einer $anbf$u$« tafdf>e, eines glaconteHerS, einer ©<$lüffeltafd&e unb eines 2ampenf$leierS; no$ ein Sogen mit föwargen Silbern bietet @pielbef$aftigungen. DaS ©tuet mag MeS baburd) enfd&ulbigt werben, bafe bie Sugenb eS metletdjt nodfr nic^t tennt ©eit Oftober 1872 erfd&eint bei SllfonS SDürr in Seipgig ein treff* Kd&eS Slatt „3)eutforgügli$e 3ei$ner, beten arbeiten bur$ DStar $letfd) georbnet werben. ÜRit folgen Straften lägt p<$ bebeutenbeS leiften. 2Btr finben in ben verriebenen Heften: @r* Ölungen unb 3)ramen, beutfdje ©agen, Märzen, lanbfcbaftlk&e unb ©täbtebilber, SebenSbilber beutföer SRänner unb grauen , Statur* unb ©>ara!terbüber, oaterlänbiföe »aOaben, Sieber, ©ebid&te, Stötfel, ©prüd&e, SBerftanbeSübungen unb ©piele. 3Bir tonnen biefe Seitfdjjrift, bie ft$ föon *n uiigityligen gebübeten gatnilien eine Stätte gegrttnbet i>at, vor allen anberen empfehlen. (Sin neues Unternehmen ber Slrt ift mit bem 1. Oftober 1876 unter bem Stiel „9ta$ ber ©d&ule" ins geben getreten. 3)a8 SHatt wirb unter 9Ritn>irfung vieler renommierten 3ugenbfcbriftfieller von griebridj Sei* bei in SBeimar herausgegeben unb t>on fjerbinanb $irt unb ©obn in Seipjjig verlegt. £)a8 erfte $cft enthält aufeer ber SJiograpbie griebricb tJröbclö von bem Herausgeber einen als naturgefcbic&tlidje HumoreSfe bar* gefteDten 2lmeifentampf von 2. ©tiebrifc, ein Märzen von St. wm ber Halbe, eine Serienreife burcb Springen von ®. ©anwerbt, poetiföe (Baben von ©et bei, 3uliuS ©türm, $einrid& 3äbe k. unb enblidfr §fröbelfd&e 8e* fd&äftigungSfpiele. als Seigabe ift eine äebenSbef$reibung Benjamin granf* linS gegeben ; ben meiften anberen ©a$en fte^t man iuiUf ontmenen Urf prung aus Springen an. Stadjtrag einiger runtun ~§olh$fd)nfitn. 9Jlel>r als einmal Ijabe i$ im t>orftei)enben Sucfc baoon abgemahnt, Jtinber« unb SSoI&föriften für gleicfcbebeutenb ju galten. @d liegt roo&l auf ber £anb, bafe, mag für ba* SSol!, für bie mittleren unb unteren ©tänbe gur beleipenben Unterhaltung gef ^rieben nrirb, m$t für bie fön? ber paffenb fein tann. @8 (jaben aber oieHeic&t manche, bie für baä Salt $u fdpetben gebauten, eingefel>en, bafe baS ferner fei, unb Ijaben bann gemeint, bafc für bie Äinber roofjl tyre fcfcriftftellerifd&e Äraft ausreiße. 9tur wenige ^Berufene lonnten beibefi vereinigen, rote Äarl ©töber, 3B. ß. oon $orn unb 3fe*binanb ©cfcmtbt. 2)eutf$e 3Joli*f$riften Gaben wir in ben junäc^ft nad) ber (Srfmbung ber Sucfcbrucferlunft erfd&ienenen Supern: Sie £atmon$finber, SiH @ulen« fpiegel unb äl)nlic&en, roooon im 93u$e gu Sfofang bie Stebe geroefen. (Sine neue 3lera für Stolföföriften beginnt mit bem trefflichen Suftu* SRoefer, ber eine „©pinnftube" unb anbete« äforaüglid&e gefd>rieben Ijat. 3um ©cfcriftfteller für baS 3Solf roarf ftdfc fcernaej) #einrid) 3f$o8e auf, SSerf affer oon „äbälino, ber grofje Sanbtt" unb guglei$ ber „©tunben ber Slnbac&t" nac&bem ©algmarai, 4 J$rebiger unb tte&rer am »Jtytlantlpopin, unb ^eftaloggi mit feinem „Sienljarb unb ®ertrub" vorangegangen waren» Srefflidje 5öoltefc|}riftfteIler ftnb ferner: *J$eter §ebel mit feinem ©$afc* fäftlein be* r^einif^en $audfreunbed unb Sertyolb Sluerbad) mit feinen 2)orfgefd)id)ten. ©inen neuen 2ßeg betrat: SeremtaS ©ottyelf, Pfarrer 8i$iu8 in Süfcelflül) bei Sem. <8r ^at Reiben unb greuben eines ©$ul* meifterS/' einen „Stouernfpiegel" unb auger manchem anbem „Uli, ber Änedjt" ober eigentlich „2Bie Uli, ber Äned&t, glüdflicfc wirb" geförieben. Seremiaö (Sott^elf ffce&t nü&t rote ein vornehmer Stomanföreiber über feinen $erfonen unb Sefern, fonbern er ftefct mitten im SBolt, fd&äfct unb liebt — 263 — feine 3uftänbe unb angelegensten, fein (Bemüt unb feine Sitten, tennt freiließ bie f. 3n golge ber anertennung unb be* ÜRufeenä folget Sudler bttbete fi$ ber norbbeutfdjje Solfefc(|riften*S3erein. Die um bemfelben auSgegan* genen 8ü$er, rote: „Srnftyafte unb fursroetlige ergeben: ©in rechtes beutfefce* &olftbu$ foQ eine ©rgftfjlung fein, bie ein ganjed reiche« Seben barfteUt, meinem bebeutenbe Sßorgänge, Senoidttungen, großartige ©d&idf* fal*toe$fel nid^t fehlen. .S)ie (Befcfctdjte fei le&rbaft, bie Se&re ru$e auf bibltfdjjem (Brunbe. S)ie S)arfteSung muß Ijumortftifd) fein, baö Seben in feinen liefen erfafftnb, ooH (Befüfjl, aber ni$t fentimental; fprudjlrftftig, aber m$t prebigerljaft. $ören mir no$, mad Sluerba^ in feinem 8u$e: „Schrift unb 9Solf" jur ©a$e fagt: „Sie SSoltefd&rift muß ben notmenbigen Slnforbe* rungen ber Äunft unb äBiffenf^aft entfprec&en, ober fte genügt aud) i&rem •) eie$e meinen »uffa* über 33oß*f<$rtften in Otto e^ulj, 6$ttlMatt ber *prot)in| ftranbenburg, 3a$rgangl847. — 264 — fogenannten guten 3n>edte ni$t." ^cQe, frifd&e SebenSfarben fmb bei ben Getrotteten unb (Sreigniffen in bet SBoltSfc&rift unentbehrlich; bie allge* meine G&aralterifkil gentigt Ijier nin „grufele." Sie SBcrfaffer t>an SJolteföriften foHen iljre $erfon in ifjren ©Triften heraustreten laffen; ScbenSbeföretbungen unb Steifen gefaden am meiften, wenn ber äutor mit ,,3d)" ergäbt 3)er £umor ift ein notioenbigeS Clement ber 33ollSf$rift ; ber beutf $e #umor ift berb, aber luftig. SJon ber Religion nrirb bie @eele eines jjeben oon 3ugenb auf er« füllt unb eingenommen; {te Ijält ben 9Renfd)en fefi unb ftellt fi$ iljm in einem gefdjlojfenen Snftitute bar, baS er ni$t erft aus ber 3bee du er» fteugen &at. Dem religiöfen (Srunbguge geregt ju werben, ift bafpr unfere befonbere aufgäbe unb geroife eine erhabene. @S giebt feine SBolfSbilbung überhaupt unb feine beutfdje inSbefonbere, o^ne bie religiöfe SBilbung. aber bie Religion in ©(fcrift unb Söort foQ nid)t oorftugSioeife nieberbonnern, fonbern ergeben unb fräftigen, baS frif^e %zbm ^eiligen. S)er Sibelton ift ber oerftänblidrfte unb eigentümliche; äntnfipfungen an @ef$ic$ten unb Silber aus ber Sibel begegnen ber allgemeinsten 2üorau8fefcung." SEBtr werben nun feigen, wie in ben nadtfolgenben äJoltSbüc&ern, bie mir gum Zeil von bem neu geftifteten „9torbtoeftbeutf $m SJolfSf Triften* oerein" jur Snjeige unb Beurteilung jugefanbt roorben, biefe (Srunb* fäfce befolgt ftnb. 3)0$ erinnert uns baS lefcte SBort oon 3luerba$ an eine Steige ooraugSioeife frommer Serfajfer oon 2$oltSbü<|>ern. 3fr SRufter ift 3o$anne3 galt, Stifter eines ättaifen^aufeS in ber 9len in ber erfien unb brüten ®efdji$te unb in ber erften beS vierten SBänbd&en§. @r fdjilbert ^äuSli^e (Sraie&ungSmeiljoben g. 39. in ber britten @r*äf)lung beS gmeiten 33änbcfcen8 in faft gu Ijumori* ftifc^er SBeife. ©ngeftreut finb aud& feljr pfymtafiereidje Störd&en; bur$ fte roünfc&t ber SBerfaffer in poetifd&er SBeife, bur<|} bie Qrjjäljlungen auf gut bürgerliche Slrt ju belehren. «Sämtliche @tücte finb früher unter bem Stiel „Äalenbergefd&ic&ten" erfdfrienen. „Sine 9teid&3a$t unter ftatfer ©igiämunb. Sin ©tuet §alberftäbter @ef$t$te auö bem 15. 3a^unbert oon Dr. £einri$ 2Bol>ltI>at. 2. auf* läge, 1863. Serlin bei 91. $aacf. 2)er zweite Jitel bejeid&net ben Sn^alt beS Sucres richtiger als ber erfte; benn bie 9teidj}*a$t fommt erft in ben legten Äapiteln jur ®eltung unb trifft bie gange ©tabt. 3roei 3Ränner, ein Kaufmann unb ein Srauer, Ratten biefe gegen bie Sßowefjmen, bie fogenannten ©efd&led&ter, aufgewiegelt unb fufc ate Sürgermeifter an bie ©pifce gebraut, nad&bem bie früheren vier oberften SBerwalter {ungerichtet worben waren. (Siner von biefen l>atte freiließ föwere ©$ulb auf ftd? gelaben. I)a8 ®an& wirb feljr lebhaft erjftfjlt; bie eingeftreuten S)ialoge ermüben nid)t; in tynen, wie in ber SDarfteüung überhaupt, ift gefunbe Storni. „hinter Iljor unb SBall." ©efcf>idt)ten für alt unb jung von §ein= ri$ ©mibt. CMogau bei 6arl gflemming. 1878. 2Bie etwa »ertfjolb Sluerbadf) 2)orfgefd)id&ten getrieben fyrt, bie Jtlaffi* cität erworben l>aben, f o f$retbt £err §einrid& ©mibt ©tabtgef $ic&ten, bie allen SeifaUft würbig ftnb. diejenigen in biefem Sudje finb ber ^iorjeit Hamburgs entnommen, unb wir lernen ein gutes ©tttd ©ittengefd)i<$te biefer ©tabt bur$ biefelben lennen. ®an$ originell finb ba: „Der Äin- berbifdjof" unb „bie Srauertjöge." 3n mehreren ®efd)id)ten bilbet bie Sierfö^nung alten gamilien^affeS baS ©runbtljema, fo in „ba* un^etlooOe 2anbgeri$t," „©antta Waria tfom ©d&are." (8* ift alle* oortrefflid) er» jäfylt, wenn auefc etwas breit, wie aber ben Suebniffen alter 3eit ange* meflen ift. 3ung unb alt wirb ftd& an biefen (Sef^i^ten gemifc ergäben. — 266 - „Die 9ttbeldf($rer, Silber aud tan tyüriitgiffften Sauerntrieg oon $einri$ ©$werbt Lettin bei 31 $aadt." 1864. 60 ^iftorifd^ treu iß rooffi, nxdfi leidet ein &oltdbu$ geförieben, wie bad oorliegenbe. SBir lefen SBorte, ©riefe oon £uti>er, gange 9Kben bed wilben S^wfcmerd, 2$omad 2TCünjer, Pfarrer« $u 3Küf)tyaufen, ber burd) feine fanatifd&en $rd>igten ben SUjttringer Sauemaufftanb oeranlafcte. 9Rit bem innigften @$merge rnufc ntan fe&en, nrie bad äßort (Botted, nament* lid) bad altteftamentlidje, gemifcbrauty nrirb. üttad ber Sufrityrer prebigt, ift ber Jtommunidmud, tote er 1871 j\u ^fingften in $arid getriftet (at. Die 12 Slrtifel, wel$e bie Sanbleute bamald gum Vertrag mit ben dürften auffegen tieften, ftnb jebo$ fo oerwerflkfc ni$t, wie beute bie fietyren bed Jtommunidmud. Die bebrtietten 3Renf$en forberten Ujre Siebte, wie fte jum Zeil feit Xnfang unfered 3alp$unbertd anerlannt ftnb. Aber Sufru^r gebiert Unheil, unb wir ftnben bie Säuberung ber wUbeften Scenen, Sranb unb SKorb in fd)redli gerd entfdjieben. — 267 — „»ßring (Sugen, einSebendbilb oon griebridfc Ädrner, Dtreftor unb ^rofeffor bet #anbeld»3ltabemie gu >J$eft. Serlm bei 31. Qaa&." 1864. 9Bir frören, bafc (Sugen, oon ©eburt ein fjfranjofe, bur$ ben großen Suburig gutn #ajj erbittert worben unb beffen perf önlicfcer geinb fein Seben lang geblieben ift, ba^er feine Z^aten unb ©tege im fpanifcfcn Srbfolge* biege. @r Ijat aber au$ bem beutfc&en Äaifer gegen bie Surfen gebtent unb befonberd bdburdjj ficb ben bleibenben 9tuf)m erworben: $ring (Sugen ber eble Stitter, 2BoUt' bem Äaifer mieberum hiegen ©tobt unb Sfeftung Selgarab. @r mar ein l>od&gebilbeter 2Rann, Diplomat, aber au$ iäebljaber oon jtunft unb aötffenföaft. Dad alled ift in bem SBud&e, bad mit großem biftoriföen gleifce getrieben ift, trefflich P lefen. Der Anfang , feine 3ugenbgef$i$te, ift befonberd intereffant. Die Jtrieg8gef$i$ten, namentlich Stylacfctenbefc&reibungen, mufe man ft$ 3Jtü&e geben gu verfielen. „Ded alten Dejfauerd Seben unb Saaten. gttr iung unb alt im beutföen SSaterlanbe erjagt oon 2. äBürbig. »erlin bei 91. $aacf." 2. Auflage 1864. Die 9qei$nung bed Reiben auf bem Stiel geigt föon an, bafj bad Sud) in populärer Spraye getrieben ift. Der 3)tann ift aber au$ oolfd« tümlidj) ; bo$ ift ed nicfct grabe gu loben, bafj bie ooltdoerftänblid&e Sprache bur$ veraltete Sludbrttdf e rote „{internalen" unb bergleid&en c&arafterifiert roer« ben foQ. fromme unb patriottfcfce äuffaffung ift freiließ überall eljren* toert unb biefe aeid&net bie Sudler bed SSerfafferd aud; etroad genauere ©efd&icfctdftubien mären jebocf> ju roünföen. äton bem ^ringen Sugen, beffen Äriegdtamerab ber alte Deffauer im fpanifd^en @rbfolgetriege mar, wirb gefagt, bafj er, über bed SSaterlanbed SBoIjl beruhigt, geftorben fei. Sein SSaterlanb mar aber gronftreiefc, unb bad bat er befriegt. — ftart XII. ift nidf)t 1715 fonbern 1718 oor griebri$dl)all erföoffen morben. 3n bem SRorbroeftbeutfc&en Solldf driften * SSerlag, 91. ®. in Sremen finb erf dienen: „Der abenteuerliche ©impliciud ©impltcifftmud, ein SebendbÜb aud bem breifeigietyrigen Äriege. 9toc$ ©iriftoffel oon (Srimmeldljaufen frei bear* bettet oon @larb $ugo üRe^er. 3Rit brei Silbern." 1876. Dad 33u$ ift ©egenftanb ber Sefprecfcung im preuftiföen äbgeorb« neten^aufe gemorben. äBenn ed ber Sugenb unb felbft bem SBolte empfofc — 268 — len werben foB, fo muffen in einer neuen Staffage, bie gemife folgen wirb, bie ShiSbrüdte, meiere ber tiefften Siegion ber Spraye entnommen ftnb, bur$ anjtönbige erfeftt, au$ einiges Äraffe in ben Säuberungen gemäßigt werben. @onft ift eS in ber SE&at ein wirlfameS SJolfSbud^. @S f$ilbert in anfd&aulid&fter Sßeife bie für S)eutft$lanb entfeftlid&e Seit beS 30 jä&ri* gen Krieges unb bie wed&felnben Abenteuer eines ©olbaten in bemfelben; nur ftnb au$ biefe etwas ju unvermittelt na$ einanber aufgeführt. 3wifdj>en ben fd&redftid&ften ©reueln unb ben wttfteften ©cenen finben fi$ wa&r&aft fromme Reflexionen unb roirflidj) rä^renbe 5)arftellungen, 3. 33- am ©c&lufc, felbft fromme Sieber aus ber an SBoltS* unb getftlicfcem Oefange fo reichen Sitteratur ber 3eii @S ift, wie ber Sitet fagt, nacf> einem in ber Witte beS 17. So^unbertS erfd&ienenen Suc&e bearbeitet, baS jefct no$ als Ra- rität oorfyuiben. 3luS il)m fytben ©efd&id&tsbüd&er, 3ugenbfcfcriften unb Romane gefdfröpft. ©o ftnb bie ©reuet f$mebifcf>er Untaten in manche ©eftfcid&tSbttd&er übergegangen. 2>aS 33erf)ältniS »wifd&en ©impliciffimuS unb bem ©rennten ift oon bem Sugenbfd&riftfteHer S^riftop^ oon ©d&mib in bem Sudlern „2Bie $einri$ »on Sidfjenf eis *ur (SrtenntniS ©otteS tarn'' benufct, unb bie grauenvolle ©cene, in melier ©implicifflmuS in einem oeröbeten 2)orfe oon SBölfen in einem verfallenen $aufe bis unter baS 2)ad& verfolgt wirb, fmbet.ftcfc in bem Roman oon ©eorg $efefiel „Der Sucfcfttijrer oon Semgo" faft wörtlidj) vor. „3)on SRobrigo unb bie *ßefi in SKailanb im Satire 1630. 9ta$ s UtanäoniS Verlobten, frei bearbeitet oon äüil&elm ßlbenburg." 1875. S)ur^ baS ©efefc ift eS erlaubt, breijjig 3a&re na$ bem Sobe eines SSerfafjerS feine SBerfe oljne weitere Verpflichtung neu gu bruefen. ©o ift eS ijier mit ben Verlobten oon SKon^om geföc&en, bie oor etwa 50 3afc ren au$ in ber Ctberfefcung in ben $änben Her gebilbeten Sefewelt waren, ©ie mögen in biefer Bearbeitung wo&l ein $BoltSbu$ Reiften, ba liebenS* wttfbige unb abföretf enbe Sljarattere in grellem Sic&te Ijeroortreten. 3ßenn oon ben Unteren ergäbt toirb, wie fte Sufee get&an, fi$ belehrt unb ifjre fttnblid&en Saaten bur$ Söobltljun wieber gut du machen gefugt Ijaben, fo ift baS für ben Scfer beflie&ungSweife au$ erbaulicfc. Dabei ftnb Sanb unb Soll $ö$ft lebtjaft w* d&aratteriftif$ gefd&ilbert, bef onberS bie entfefc* lic^e $eft in ÜDtailanb. SBenn mir Ijier fe^en, bafc na$ einer *Pro$effion, bie äbtylfe oon ®ott erflehen foO, bie ©eud&e bur$ ben 3ufammenflufc oon 9Renf($en nur ftörler ausbricht, fo ift au$ biefer 3ug lelp$aft, um &u beweif en, wie bie äußerlichen Seremonien ber tat^olif^en Äird&e fo oft — 269 — nur gefc&obet Ijabcn; au$, bafe ©elübbe, in ber Slot get^an, (Sott nu$t an* genefyn ftnb, lamt man aus bem 33ud&e lernen. „Sunte Silber, Srgctylungen au« bem Seben von 3BtlI>elm gifd^er-" 1874. SDer öfter oortommenbe Xitel ift ni$t gut gewählt. SDaö 9u$ ent* Ijält ©rjäljltfngen, toie biejenigen be3 ©eoattermamtf oon Auerbach unb beS r^einifd&en #au8freunbe3 oon #ebel. @ie fmb jebo$ nic^t fotooljl für bad 2anb als für 3Rtttelftäbter ober grofeftäbtiföe Kleinbürger gefcfcrieben. SDte erffce ift ettoa* oberftödjlufc, bie 3$icffale ftnb }u getodl)nlid&er 8rt. (Brofte (Srbfd^aft unb bann SSerluft im Spiel, bie fpäteren ftnb unterijaltenber unb im bürgerlichen Sinne le^r^aft. ©cf>ön ift bie ©c&lufjgeföic&te unb atmet ÄoSmopolitiStmrö ober Sntemalionalttät tote bie obenbegei$neten SBorbilber. „aRüncftaufen im SSogelSberg oon Otto Füller." 1875. 2>a8 Sucb lopiert toeber ben urfprünglid&en 9Rün$Ijaufen, no$ ben oon 3mmermann erneuerten. @ft enthält 3agbgef$i$ten eines alten Dberför* fterft in eine romanttfdfre gamiliengefd&td&te eingeföloffen. S)er Site bringt fufc bur$ feine Stoffdjpteibereien in bie föltmmften Verlegenheiten, avß benen er bur$ ben genialen Sräutigam feiner iüngften Zoster gerettet toirb. 2)a8 luftige SSoItebucfc ift burd&toeg mit $umor gef trieben, bo$ ift ber ©ttl öfter gu periobenrei$. flatncn-öericidjni? Seite »xmti 228 Hbelberg, Hermann 218 »Iberti, © 118 »lbre*t, »i$atb 119 Xmanba, &ante (Xmanba §oppe) 155 fcnberfen, $an3 ©^riftian . . 85 «tobree, 9U$arb 119 3U$eni)0la 228 Xrmbrufter 24 »rnbt, Gruft 9Kori$ ... 76. 186 Hugufte (»ugufte 2>amte) . . 179 9tue, 311fr. o. b. 209 Mutanter, 3). £ 239 Xurelie, (Gräfin ©opfye »aubtf fin) 1 50 Äuerbad), »ertljoib . . . 262. 263 »oerbied, @Üfe 166 &agge, @ © 48 $äfiler, gctbinanb 90 Saron, Stw&atb 102 Sart$, ^riftian ©ottlob . 68. 263 Safeboro, 3o§ann Sernljarb . . 17 »auer, © 117 »«Wtein, Submig 77 »eder, Äarl gfriebricft .... 88 »«gel, 3- @ 24 SSenber, Subnrig 225 »erg$au§, $etnridj 234 »ergtnann, S 252 8ero$arb, 3 243 »erwarbt 227 SBem^arbt, Äorl 9 «rite Sertyett, *. 238 »cttudj, ftriebrt$ Sufttn ... 42 »eumer, $3 . . 244. 246. 256 Siematft, Statt . . 212. 229. 237 SBobmer 32 »orned, Xbotar 118 »öttiger, $. 2B 214 »oner 39 Sonn, granj 199 Sormann, Äarl 255 öowttfö, gubemig 79 »ranb, (Sbuarb 244 »raun, 3fabe0a 142 »tebo», «A. © 211 93ref)m, «. @ 246 Srentano, @lentenS 83 »üdjner, grnfe 183 »uffon 243 Sunfen, (Smma 182 GTampe, 3oa$tm $emri$ • - 25 ©forte, Ä .252 ©laubtuS, © Ä 24 (SlaubiuS, 3Ratt$ta8 43 ©laubiuS. SRartin (Äofa <ßetel) 78. 164 ©lernen«, Jr. 232 ©lobb, Cbmin 211 ©oldljorn, SQeobor 207 Gomentuä. XmoS 5 te$tnaitn, « 234 hinter, ©uftao Stiebtty ... 42 2>ttrtng8felb, 3ba oon . . . . 216 2)ula, g 257 fcutter, ©buarb 225 (Poeimg, @Rfaoet$ 159 ©ber&arb, ©. ....... 257 @4termeier, S&eobor .... 48 GUenbt, ®eorg, 10 Gndttn, Äarl 2BU§elm $erbmcmb 203 dvnft, SSM&elm 227 i&föenoadj, JDlga(3Q$anna gering) 149 lm 83 $ebel, Sodann $eter ... 46. 262 $eermann, Sodann 184 Qenning, ftriebrtd) 218 fcenfel, £wfe 189 $erber, Sodann ©ottfrieb . 34. 92 ©ermann, 9tt!olauS .... 184 £e$, Söilljelm 191 $ibeau, 2 113 $trfömann, Suite 156 fcobirl, g 119 £öder, ©uftao 230 ©öder, Odfar 117 $ölto, 2. ©. @$ 44 $offmann oon gaUerdleben, g. 91. 188 £offmann, Jranj 103 $offmann, ftriebri# 106. 108. 215 $offmann, $etnri# . . 108. 198 £offmann, 3uliu3, 106 ©offmann, Karl 107 $offmann, äöityelm .... 108 §olting, ©uftao 198 $olfc, Sodann 182 fcomberg, Sinette 87 £opf, Sötl&elm 8 $om,2B.£) (2Bu>lmDertel) 100.261 §outoalb, (Jmft oon .... 61 $übners£ramä 201 — 272 Cttte 3ocobi, Sobann Georg ... 43 Jacob«, {Jfrtebrty 52 3aebe, ftänrio) 204 3a$n, 229 Sani, fcaoib 24 Setter i 212. 226 Seffen, «. Vfr 260 3un!et 32 INtyler, $. K. 8 206 Kapff, 6. K 239 Katharina II. oon ftuftlarib . . 35 Jtefftnit 256 Ketttger, 3 257 Ktnb, fSfrtebrta) 92 Kletnfo)mtbt, X 217 Kfcifi, (fooaO) oon 40 SUetfe, $ermaim . 200. 217 240 Kludfabn 228 Ko$, 9lo(aIle 125 König, Stöbert 206 Körber, $$itiw 108. 233. 236. 239. 240. Körner, m 238. 267 Kofttraufd), griebrio) .... 224 flotter, oon 24 Kopifg, 9uguffc 192 Kofegarten, 2$eobul .... 92 Krieger 91 Krummao)er, ff. «b. ... 34. 185 Kummer, $i .... $ett3cu3, SC $. . . Steffel, Oottlteb fconrab $roer, ©ufkao . . wug, gerbinanb $u$Ier, Suife . . . $tetf4, DSfar . . ^Itemnaer, Euflat) . sjtocd, gram ©raf . *Priebemann, 3. . . 219 261 87 41 220 217 175 199 255 196 232 87 161 «Raab, g. <&$ 215 Stoff, ©eorg' ... 78. 244. 246 Heben&ad&er, SBUgelnt . . 239. 263 Steige, ÄaroKne oon ... 167 9teio}enba<$, 51. 33. . . . 246. 255 3fein§arbt, Sina 255 Steinid, Robert 193 Stattet, grtebrt$ 235 Bieter, Sophie 181 Biede, ®. 31 224 9to$oro, griebridj ©bewarb von 17 Stobe, X 24 »öbtng, 3. * 24 9toBen$aaen, ©eorg ; . . . . 39 ftolfud, $ermann 11 »ofcmäfcler, . 8. » 48 SBo^töjat, ftebtrid} 264 ©oringen, g. oon 86 SBütblfr £ 267 k iiiiuict uunitt, SB« 3f« 1« • * • 233 {injenborf, «üolau« öubroiö ®taf 184 flatalog nott 3ugettbfri)d|tett ffir Me (Btöerftafe kr Berliner (öetneink faulen jufomntengefleBt von Dr. Cttfcwtg fiert^oli, Ctrtbti unb Ärcif < ©djulinfixftor. * für eaangelifdje Ätnber. ! für Änaben i für aJtöbdfren. 9fbamt, griebr. Cuife, Äöniam »on {Irrttfiett. 3&re Eebenögef $i$te , bem beutfd&en Söffe erjtt$lt. Berlin, gerb. Tümmler. M. 1,00. ° Zllbttd)t, $. 9tr €roberung be* ttorbpol*. @$Uberung ber gorfcfymgS« reifen vom 16.— 19. 3. Mätd)tnbud). SRit 90 $ol}fc$nitten na<$ ßriginalaeid&mm* gen von Subto. 3W<$ter. 32. Aufl. Seidig, ©eorg Söiganb. 1879. M. 1,20. ° SBtcf er'*, Äarl, griebr. €r|äl)lmtgen aus ber alten Welt ffir bie Jtagenb. 14. buro)gefe$ene Auflage, herausgegeben oon §erm. äRaftu*. $oK3au3gabe in einem ©anb. Dbuffeu*. S^iKeu*. kleinere @qft$lungen. $aHe, SBaifen* $au*. 1876. M. 8,00. ®ecftr'6, Äarl, grlebr. Cr^lungen auf ber alten Welt für bte 3ugenb. ®$ulaudgabet>on-(&mU$ettrict Ädjtlleuö. (Eroberung «on 2ro}a. Dbuffeu*. 2)le ©ötter ®rie$enlattb$. SMe fceroen. ©erlto, 3- Äütone u. ©. Mütter. 1881. M. 3,00. ° Werfet, Äarl, grtebr. 6ried)ifd)c Grfdujfcte für bie Sugenb. 9leu beerb! oon Äarl ©art§ol. 3 Seile, ©erlin, ner, SB. febensbilbet beritbmtet beutftyet Mannet für bie Sugenb unb bad 8oK. 2a$r, SDtotifc ©50. tttanbcrnngen. M. 4,50. »etfebtlbcr. M. 4,00. ttölkerftemSlbe tm* AanbfdpffebUber. M. 4,00. £)ietlein, SB. fleatfdjlanb übet alle*. $eutfa)e8 Sarib unb Soll in Gty» ratterbilbero. 2.*ufL SRit 90 Snuftrationen. Seipjig, ©patner. 1881. M.3,00. $tajtfUn*<£gpebitionen, bie unb i§r «u3a,ang. SRit 84 Sttufteafionen. 4. Auflage. Seidig, ©pasner. M. 5,00. iBttftädttf ^nebr. flu |)anipaf-3nbfanrr. ffleifeabenteuer in ben Steppen ©fibamerifai. Heu bearbeitet oon gerb. ©$tnibt. SWit 6 »Übern. 3ena. $erm. Coffcenoble. M. 3,00. — ©eoqj, bet Keine ©olbgrfiber in Kalifornien. 9fcu bearbeitet »ongferb. ©<$mtbt. OftenbafettfU M. 5,00. — »er kleine Walfifdjfdttgft. Gbenbafelbffc. M. 5,0a — Mit ber Cfcriflbaum rntffonb. (Sbenbafettfk. M. 3,00. üle* oon ftranbett* bnrg. ftoppelbanb. M. 2,40. »b. 7. 33Öfcm, Dr. SOTty. (bot; oon 0erlt4ingen mit ber tiftvntu Ajanb. Ob. 8. fRambofcr, $ir. Grnffc. Irtebrufe II., ber Jjoftenflaufe. »b. 9. 804 r 2>ta. «Prof. Dr. 91. Äarl ber (Kroße. 9b. 10. $offtneifter, Dr. Qerm. 9er JKarföall botmätU: £eberea)t Surft »Iüa)er oon äöaJ^lftatt 0b. 11. ftltt, (S. tfeorge IDaftinaton unb äenjamin Franklin, bie »egrünber ber bereinigten Staaten. ! »b. 15. Stiftet, «Ib. ÄHe beutfdjen Canbtkne^te. ÄuIturgefa)iö)iUa}e ©ft^en. Quetffoto, X. abenbfhmben. »erlin, ^fofyi'fäe »ua)$anbfanfl. M. 3,00. Oottfttlf, 3erem. ftatl», bie Qroßmittter. (Sine Grftätyung. Reue too^I» feile SluSgabe. 2. Xu{L »erlin, 3ul. ©pringer. M. 1,60. <&zäbntr, ®. X. ftobinfon Crnfoft. 8oÜ*au3a,abe. 9Rit 4 »Ubern unb 2 Äftrtd)en. Seipjig, Quffc. Gr&bner. M. 1,60. — 278 — Griefinger, 2$eob. 3m bofcen Korben. Keifen unb Abenteuer in bcn $olar* lanbero. Der beutfa)en Sugenb unb i$ren gfreunben gemibmet. SDWt SKufir. von ©uibo Jammer, $. 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Da« aOentfcfcer <£r*äl)iutt0en* ©remen. $orbtoeftbeutfc$er ©oO** Triften* «erlog, «.*©. & ©b$. M. 1,00. 1- 8b. $if#et, Sötty flu follft nidjt flehen, jQanb in Jjanb. Stoei Gelungen. 3Rit 1 ©Übe oon 2. ©e$ffcein. 7. ©b. $ebel6, 3. $ , •» rbeinl&nbrftben i|au*frennbe* att*ge»$bite CrjSblimgrn (900$. ftifaer). SRit 5 Silbern oon $. Sübcrö. 13. ©b. (Eugen, Sfran*. Bürgen WnUrnweoer. #iftorifdJe @rsft$lung. 3Äit 1 ©übe oon $. SfiberS. #ete(* *4at|kSftletn für bte jrstgenb. Su3 3o$. ?eter $ebel* fatntli^en föftitylungen audgetoitylt unb mit einer btograp$if$en Einleitung oerfe^en oon $eter 2>ie$I. SRit 12 $ol§ftt im ewigen €ife. SRit 4 6ta$lftt$en. IDie einer Aebrer geworben. SWit 4 ©ta$lfrt<$en. »ie ptfl in Breslau. 3Rit 4 etaljlfri^en. £olbatenfabrten ans bem fltänenkrirge. 3ÄÜ 4 6ta$iftic$en. ftagbab, bte Hönigin ber tttöfte. 2Rtt 4 6ta$lfti$en. £ifetati, Dr. 9er £inai ober $te jeljn Gebote, erläutert burd) (Srgitylungen aud bem Äebem (Sine 3ugenbfdjrift für Jenaben unb 3Räba)en. 2. oerb. Sbtfl. SRit 6 garbenbrudbilbem oon SB. 6 4 & f e r. ©erlin, JWönne & SRwjer. M. 8,00. #irt 6 &ol>ti, Urne illnftr. JTnarnbbibltotbek. Seidig. 9er kleine Jfjanftrer ober (Sljrttd) nrftyrt am Iftngften. M. 3,00. kleinen Qätytt ober fcreue unb Arbeit ftttbet immer tyren So|n. M. 3,60. Jtftyertoiber ober ©leibe im Sanbe unb nft$re bi$ reblio). M. 3,50. Mutterliebe ber Viere, ber reiferen Sugenb geftyilbert oon $aul Jt um« mer. SRit oielen SHuftratlonen. M. 3,50. ftetttfölanb, ftetttfdjlanb über alles. (Sine patriotiftye ©rjä^Iung oon Äuife £$al$eim. M. 8,00. ftbeinfagen, ber reiferen Sugenb ergitylt oon SRartin Glaubiuä. M. 3,00. - 280 — $ftcf er, Oftfot. 9er fäw*r\t Corfor. ©hte Seegefo)io)te. 9ta$ Jtapit 3Rar* rnat* „2>er $irat* für bie Sugenb beiderlei Qefer reiferen Sugenb geurfbmet. SRit 4 Silbern in Sarben« brud. Stuttgart» So>mibt mieb. „ 63. 9a* grofte Abo*. „ 76. Sfcre Dater nnb JÖutter. „ 77. Jmtft DDolfgang. ©ine $iftorifo)e <&r$ä$lung. ff 81. 9a* treue 01ut. „ 83. 9i* £ebett*oerfto)erung. , 84. Man nutf) fid) bnrdtfdjlagen. , 115. €m JRUlionär. , 137. 9er über ben Wolken. Sfrotn, SB. ID. oon [SB. Oertet]. ($om unb So)upp.) Gefaxten, ber hent- Jtyrn Stogenb unb htm bentfojem ttolke erjagt. 3Äit je 4 StaSIfttdfren. SBteSbaben, Sul. 9Kebner. ä S3bd>. M. 0,75. SBbö). 1. 9er IDrkan auf Cuba. „ 2. 9a* Srbbeben oon ftflabott. „ 3. 9er Dranb von 4Ro*kau. „ 4. 9a* feben be* Jtlbmarftyall* 9erfflinger. — 281 — $ortt, SB. ID. t>on, ($otn unb 6ä)uH>.) ©a)b. 5. flristf €ugenra0, bet eble Bittet. n 6. 9a« Bütyein 00m Jfelbmatftyall Bläser. 7. €m Äongo~ Heget. (Stne ®efd)«$te au* ©t. Domingo. w 8. €tst €>flmbitn~£*\)Ttt. 9. 9er Ijetr tft mein 0d)üb. w 10. jbost ben }mei 0aoogatben~4Mtbleia. „ 13. 9er ättanblänfet. (Stne ©efdjidjte au» ben Bütten bet Kotbfee. „ 19. 9a« Ceben bet jftntfnrfttn 9ototyea ©0» Uranbenburg trab bet frommen Aanbgta'ftn €ltfabetb oon fetynttngen. „ 20. 9ie 6em*jagrr. (Sine (Befriste auö ben Alpen bet 6ä)n>eift. , 21. 0tmon. £ebendgefä)ia)te eine« 9ieg,etf!uu>en in Stafttien. „ 23 9a* Aeben nnb bte fcbaien jQan* jfoa^tm« t>an Steten. „ 24. ttotmunb nnb JBiinbel. @ine ©efdjidjte aus bet Soweit. „ 25 tüte einer ein ftalfifdrfänger würbe, nnb was er babet er- fuhr nnb erlebte. „ 26. JÖon einem, ber ba* Glück gefud)t. (Sine toaste ®efd)iä)te. „ 27. 01ittf)er* 0d»ttfltng. (Sine <£)efd)id)te auö ben Sagten 1813 unb 1814. „ 28. 9ie Belagerung von Wien. (Sine ©ef<$iä)te auö bem 3a$te 1683. „ 29. 9er Cotm einer guten fcl>at. (Sine ®efä)iä)te auö Snbiend neue* ften (Steigmffen. „ 30. Cbtiftian ümfttrgott Geliert. (Sin SebenÄbilb. „ 31. 9et alte Öraehe (Sin SebenSMtb. „ 32. Öon bem frifdtym nnb mutigen 0rgblttt. (Sin gebenftbflb. „ 33. 9er JRuIatte. ©ine ftefd)id)te au« bem $fian)erleben in gforiba. „ 34. 3uf hem Miffiffippi. SRttteUungen eine« $eutfa)en in «metüa. „ 36. jftatt Jrtebertei* £rieg«fal>tten anno 1812 nnb 1813. „ 40. 9a* |)atrngefd)enk. „ 41. JTame* VOatt, ber €rfinber. (Sin SebenSbüb. „ 42. George Bteptjenfon, bet 2Ramt bet $elb unb giebling beft beutftfjen Solle*. „ 68. 9er Aumyenfammler oon flaro. (Sine ©efajfo&te auft bem 3a$re 1805. „ 69. gcfcarnborft (Sin SebenSMIb au* ben Seiten ferneren 2>ruer 2ebendgang George tttafoingion*, be* Segrfinbeti bet gretyeit bet oeretnigten Staaten IRorbamerifa*. m 78. 9et ©orrfrer (Auffeget). (Sine Qef<$a)te auS bem ^ffcmfer» leben in ©übamerifo. . 77. fitard) bte tDSfU. „ 83. Gdfenw, öttotar. Crnfe, ftbnigm o. fit enfien. Sin Seftentbilb. „ 88» — 9at ätUfciem vom Öater 3raK bem Sänget beutfa)er gtei^eit unb bem $rop$eten beutfdjet ©töfce unb eutfa)lanb3 Qröge. ®m£ebenft&ilb. n 97. — tttilbelm oon ©tarnen, bet Segrfinber bet ttieberlftn« bifä)en gtetyeit. (Sin 8eben*6Ub. „ 121. — 9er Onkel tn ftataota. (Sine Saoaniffle ©efd&tajte. „ 122. — *u*o oon »itbelin. (Sine (Stftätyung au* bet Seit bed jweiten JtreuftugeS. „ 123. Stein , Armin (§. 9Hetfö)mann). Unter htm £d>irm be» jQö^ftrn. (Sine toa$r$aftige eftbeutf$er SolIdfc&riftemBerfag. SU®. M. 0,50. — 3ta£turmr«flutcn. — 2lttf fcem 3Boar. Stoet ßraffljlungen. @6cnbafet6[t. M. 0,25. 3fitttter, Dr. 3- 3R. Aas JHeer. SRit 5 »bbilbungen. Wien, Sllfreb $ölber. 1879. M. 1,28. Staut, Dr. @Ufd&a Äent. Vrt ttorbpolfabrer. 9lrftifo}e ga§rten unb <5mt* bedungen ber swetten ®rmnell*@s»ebttton gur 9luffu<$ung Sir 3o$n grantltnS, in ben 3a§ren 1853-1855. Betrieben oon i^m feI6ft. 6. Auflage, SWit 110 2er>*&bilbungen. Setpaig, Spamer, 1879. M. 5,00. ft leite, Hermann. 8untt* iCebett. ©efammelte @rjä§lungen für bie 3ugenb. SHuftriert oon 91. IRetn$arbt. 3. Auflage. Berlin, Pa^n'fd&e Bu$§anblung ($enri Sauoage). 1882. M. 4,20. — Gin ü*ärd)tnbud>. W\t 8 SBuftraUonen oon Suife £5alf>etm. 6. 2lufJ. @benbafelbft. 1882. M. 3,00. — ittärd)cn am fiamin. 3. Slufl. ©benbafelbft. 1882. M. 2,50; — 9a* tfnd) «am Äübejaljl 2)e8 BerggetfteS Säurten unb Scfctoänte. Breslau, (£b. Jretoenbt. M. 1,20. ftlofc, Dr. Äarl. 3m foologifd^en Charten, im Vtermufeum unb in ber Vitr~ bubc. (Sin unter§altenber grüljrer für jung unb alt gur Belaufd&ung ber $ter* roett in ber SBilbniS nnb in ber ©efangenfd&aft. Unter Benufcung ber S<$tl« berungen ber Siermaler 91. Äretfdjmer unb $. Seutemann herausgegeben. SRit 100 2er>3Huftrat unb 3 Sonbilbern. Seidig, Spamer. 1877. M. 3.50. &od), SRofalie. 3to freien 0!unben. @rjä§lungen, «Sagen unb ©ebtdjte für bie Sugenb. 9Rtt 8 lolorierten Silbern oon 2$. #o fem an n. Berlin, äöimfel* mann unb Söljne. M. 3,50. — Änbcfal)!. SReue Sammlung ber fdjönften Sagen unb ÜRärdjen oon bem Berggeifte im Äiefengebirge. 4. SCufl. ©benbafelbft. M. 3,00. StotniQ, fRob. 9er alte Hcttelbech unb bie Belagerung oon ßolberg. 2Rit 8 Sonbilbern unb 1 $lan ber Belagerung oon ftolberg im 3<*l)« 1807. Stele* felb unb Seipjig, Beilagen unb ßlaftng. M. 3,00. Jtofclraufcf», gricbr. IDie btutfdjrn itttt)nUkrif ge oon 1813, 1814 u. 1815. $annooer, $a$n'f$e Bu$l)anblung. M. 1,00. Stolb, <£. g. Ä. Ilnfere Vtenoelt, erläuternbe Säuberungen aud bem $ier* leben ber $eimat, tHuftriert oon Spedjt. Sejt unb 14 Stlbertafeln. Stutt* gart, Sul. §offmann. M. 4,00. St&pnid, ©uft. oom. Wie fefte 6»rg. (Sine ©abe für Seutfölanbd Sö^ne unb 83<$ter. 3Rit Slluftr. oon SB. Schäfer. Berlin, SBmcfclmann&SöSne. M. 1,20. Stopp, SB. *ie Ärttge 4Umtg Wilhelm« 1864 unb 1866 für tt>tebetl>er~ ftellung ber betttftyen €mbrit. gfreiemoalbe, grifce. M. 0,75. — 284 — SMtutt, $rof. griebr. fjrhif Gagen. (Bin ßebenäbüb. SRit bcn $ortrfttS bed bringen (Sugen, be8 $eraog8 oon 9tar(boroug$ unboeSgurfan Seopolb oon $eff au, gedeichter von 8. »ürger. »erlitt, 81. $oact M. 2,00. itrieger, Dr. 9te tttbelungen. Ältbeutföe SoRdfagen naü) bcn oor$anbenen iiiittelr)oo}beutfc$en ©ebto)ten erjagt. 9Rit 8 toior. Silbern. 2. Kuß. ©erlin, SBtndWmann unb ©ö$ne. M. 4,00. Jlfiftit, granj. tytegelbüber. ©rjäljluttgen au« ber <$efa)i$te beft beutfa)en SaterfonbeS. gttr bie Sugenb. SRit SHuftr. oon Äarl Säger unb 2. SfenuS. Cllogau, it. glemmtng. & ©bü). M. 1,00. 8b. 2. 9er tiurggraf oon Nürnberg. 8b. 3. £eutt>en. 8b. 5. 0rgbiit|. 8b. 6. 04arni»orft. 8b. 8. »erfflmger. ftufttter, 3. 0. €in Welrfaiper, ober (Brlebntffe in oier Erbteilen. 3Wtt 106 Sßuftrattonen. 2. Auflage, Seiostg, ©pamer M. 5,50. Sammerö, 9Rat$. 9a« lebendige IDefbtta^tftgeflrtjenk. (Sine Grtftyfung für ftinber oon 10— 143<üjren. 8remen, »o6Ubungen, 6 JEonbübern unb 4 8untoilbern. 13. tfcifl. (Eben* bafettft M 2,50. Seiittmaittt, $. 3o«en~*über. SRit erllttrenben ©ojilberungen für bie 3u' genb oon $erm. SBagner. Stuttgart, 3ul $offmann. M. 6,00. fi&fcr, 3* *• & ftleme fHaubereten für Ämder, »eld)e fla) im Sefen Oben »ollen. 3 88ubä)en. lieber herausgegeben oon 81. $. & 8 Ulnar. SRar&urg, ». © eimert. M. 3,00. £dtt>enftein, Sfotbolf. Kindergarten. 3Rit 8a$lreta)en SOufhationen oon 2$. $ofemann, SB. (SlaubiuS, glinjer, öürfner u. a. ©erlitt, 9. $of« mann A (£o. M. 3,00. gtttrriitgfcait*, 3. 3). floruffta. »über aus ber ©efd^id&te bed preu$fo)en SBater&mbeö. SRit 8 8Ubern in gar&enbru* oon 2. 8ürger. Berlin, Sßindtelmann unb ©ö$ne. M. 7,00. — 285 — ®taa%litb, SB. fleter 8d>offtt unb bie grfmbung ber Uttdjbruckerkuttft. (Sin Äulturbitb für bie reifere Sugenb unb baä 808. 9Rii 4 »ilbern. Seidig, SHfreb £>e$mtgle. M. 3,00. — €>eorge 6tepl)Cttfon, brr Hafer ber 6tfenbatpteu. ©in ftultur» unb Se&enS&üb für bie reifere Sugenb unb ba3 SBofl. 90Wt 4 »Ubern in Sorben« brutf. ©benbafeloft. M. 3,00. fgRafiit*, $erm. jtyte fcteruielt in djarakterifttken. (Sffen, Säbelet. M. 8,00. TOatfteftit*, 3o§ JDa* iCeben Dr. JHarttn JCutyer*. 2Rtt einein Sorroortc t)on Dr. ©. §• von ©d&ubert 7. Auflage. Sielefelb, ©ä)rtften*9tteberlage ber «nftalt »et§el. M. 0,30. 3Reittf)0lb£ Kolk** unb 3ugenb-*Jibliott)ek. 2fo3gen>ä$tte ©Tagungen t)on ÜRitar&eitern ber „Ät über taube". 2)re8ben, 9Rein§olb unb reni>afte tfe~ fimtung, t)on g. Äü^n. — UHe Stiefmutter, t)on 51. (SarottS. 3. ©bä). JPurd) ttadjt }um JCrdjt, t)on @ ©beling. — 9er Silberblick, t)on 2R. t)on Sinbemann. — 19er kleine 3nbter, tum 3- ftuljlopf. — 19er verlorne 0oi>n, oon <£. Älee 4. 8ba). ttarramattat), bie fcad)ter be« llruialbr* (naa) (Sooper), oon <£$. Ärug. — Bie üttfige Palleten, oon 3W. oon ginbemann. 6. 33bü). 9a« fcnaeldjen, oon $. ©ä)anj. — 9er Jfako, ein flelb mit Gebern, $umore8!e oon 8. Äö^ne. — 19er jCumpenfammler oon JJari«, oon $. ©töcfl. 7. )öbä) Alte €>ouotrnante, oon 3W. oon Sinbemann. — 9er JftenfiO) benkt, ©ott lenkt, oon 3* €5taade. — Hobert Julian, ber €r- ftnber be* JDamffO)iffe*, oon 9t. fflotf). — JPie ädjnteftern, oon SB. 3fte5e." 8. »bä). jCieb* unb |)fltd)t, oon @. ®ail. — ättnekfal* Saiten, oon ». (Earottö. — ttinona, ©ine 3Buftaitionen unb 1 ftteffiilb. Seidig, ©pamer. M. 2,00. fWorift, Kug. ttrofpater» Crja^lwngrn. 9Rftr<$en für Jtinber oon 8—12 Sagten. TOit 4 folor. SUbetn oon £$. gofentann. Berlin, fittncWmann unb edfyie. M. 2,25. $Dt aller, &. 9. ft&befabl, ber jflerr beolfttefengrbtrge*. gut bie Sugenb era&p. SRit 30 $olaf$nitten unb 4 »untbilbero nag 3ei($mmgen oon SBolb. Sfuebrtg Seipstg, »mbr. «bei. M. 2,00. !— Statt JUie jungen Uöffeljäger auf ben fteSrien be* fernen tDeften* oon ttorbamrrtha. (Sin 9taturgemftlbe au 2uft unb 2e$re für bte reifere 3u* genb gebilbeter ©tänbe. SOWt 8 Silbern in lit$ograp$. garbenbruÄ. ©reSlau, (Sb. Sretoenbt. M. 6,25. — SBÜ$. ©er große Ärieg unb bat beutfdje ftetd). SRit einem Sttelbilbe. dringen. 3- 3- Treiber. M. 0,75. ÜRftttd)t)aufen, beö gretyerrn oon, tttanberbare fletfen unb Abenteuer }U ftaffer unb }« JTanbe. SRit 16 geberjeu$nungen von %$. fcofentann. (Söttingen, fcieterldfr. M. 1,60. ÜRttfäu$, 3- Ä. Ä. Öolhomärdjen ber J&ewtfdjen. gffir bie reifere Sugenb ausgerollt unb geflutet oon Soutt 2$oma8. SRit fcoljfd&nitten. 2 ©änbe. Qamourg, ©aenbtfe unb £e$m!u$l. M. 6,00. — — — t$ft* fei* reifere Sugenb bearbeitet oon granj $offmann. SRit 8 Silbern in garbenbrutf. Stuttgart, ®$mibt unb Spring. M. 6,00. SRafentattn, £>. erklungen au« bent beutfffcen Jftttteialter. 9<üKe, SBaifen* $au8. M. 1,00. SReuftr*, 3* ty* 2. 9er fcterfreunb. @rjtt$lungen für bie Sugenb. TOit 28 3Uuftrationen. Seipsig unb SBien. Suliu* JHtatyarbt. M. 2,00. SRiefcufer, 83. ©. fbne4tf4)t Jjrroengeföufetrit, an feinen ©o$n erjtylt. <8ot$a, griebr. »nbrea« $ert^ed. M. 1,6a 9tieu4, ©uft. JUte proieftanitfdjett £al$burger unb beren Vertreibung bur<$ ben gürft *@rjbifdjof oon gtemian. Seiptfg, SÖöller. M. 1,00. — ©wtenberg unb feine Crfinbung. SRit Stelfupfer. (Sbenbafelbjt M. 1,20. — 2Ue*anber JHenjihoff ober 2>te (Befahren be* 9tei$tum8. (Sine toa$re ®ef$i$te. 2>üffelborf, gelir. »agel. M. 1,00. SUett*, ©uft. JfugcnbbtbüollKk. ©benbafelbft. k 95b. M. 1,00. eltfar. (Sine gef$ic$tlid&e (Srs&^lung. 3Äit lolor. Stelbilb. $tttn unb fcomä ober Potior Senner unb feine ©ntbetfung. 19er ödjmteb oonttut)la. @ine (Srsitylung aud ber ©efd&id&te be* 12. 3a$r* $unbertd. Jjan» Cgebe, ber ®rbnlanbdfa$rer. JPie ^djwanen-Jttngfrau. 9ele$renbe ©age ber Sorjett. tfeorg tteumarh unb bte €>ambe ober SBer nur ben lieben (Sott Iftfit »alten. — 287 — fRierifc, ®uft JTugenbbtbliotyek. 9er blinkt jftnabe. 9a* 0tranbred)t. 9te Türken 00t DPten im 3afcre 1683. 9ie Belagerung non iftagbfbitrg. — 9er 3immermann von 0aarbam. 9ie 3u*manberrr. Itompeji* Irtfte «age. 9a* »ufte 04)iflf* ober: garter Äampf — frönet Sieg. Wilhelm «eü. (Sine gefd&id)tli$e @raä$Iung auö bem 14. 3a$r$unbert. 9ie jfljufftten 00t ttaumburg. ©ine gef$id)tlt$e (gra&^tung au* bem 15. Saljrljwtbert. 9er Jjirtenknabe unb fein Jfjunb ober Sergebet, fo wirb eud) »ergeben JPrei Jftüttrr $u einem Äinbe 9{o$foti>$fa, 2Rarie. 3n ber flernfteinkufte. fRterifc, ®uft. 2lu*geiiriil)Ue 3ugenbfd)rtften. fingen, 3- 5- ©Treiber, ä »b$. M. 0,75. )öb<$. 1. fBuflao ttiertt;, ein alter greunb ber Äinbermelt von $. 6tie$ler. — 9a* Jif4)ermäba)en oon äjelgolanb. 3n>et (Srs&tyhtngen mit Silbern. „ 2. 9er fleinerne JKufthont. — 9a* Opfer einer JKntter. — €>e^ roaltfame 2ttt*tretbung 0011 10 000 jfljamburgern bur4> bie Jtan$0fett am tt)ett)na4}t*feft 1813. „ 4. ftrteg*erlebniffe eine« tfanfejungen. — €m «ärmer unb tint 0djniipftabakb0fe. „ 5. 9ie flilger nnb ber )Tinbivitrm. ©ine el, Dr. Karl 9a* alte ttlunberlanb ber J^ramiben. ®eograp$fd)e, gefd)iä)tlid)e unb Iultur^iftorifd)e Silber au* ber Sorjeit, ber Verlobe ber ©Wie, fomie beg SerfaHS beS alten Ägypten«. 4. oerm. u. »erb. 8bifl. 3Äit 200 2er> «Wttb., 4 Sonbilb. tc. Seidig, Spanier. 1881. M. 7,00. — 288 — Oflertpalb, $vof. Dir. je. SB. €r|SI>lttngen ans der alten beutften Hielt fit jung utto alt. Solle, SBaifen$au*. 1877. 8b. 1. ffabrtra. 5. Stuß. M. 2,00. „ 2. gtegfrteb ttttb ftriemfetlbe. M. 2,50. „ 6 u. 6. f arrtval. M. 4,00. Otto, grans. 19er große ftonig mtb fein Rekrut Sebenftbtiber au« ber Seit beS ftebenjäljrigen Äriegeä. Unter teilmeifer 8enu|ung eine« $tftorif$en 9to* manS tum 91. $. Sranbrupy für bie reifere Sugenb bearbeitet 6. Aufl. TOt 6 Silbern unb 130 Sßuftr. Seidig, Spanier. 1882. M. 6,00. &auotama, fteue*. 6r?al)lttngen für bte reifere Jtogenb von SB. gricle. 1. ptttt gtmpel, Abenteuer unb gfafcten eine« Seefabetten. 9ta$ SRar« rmit. 2. (buentin 9nrt»arb, ber fdfrottifd&e (SbeOnegt. 9ta$ SB. Scott. SRütyeim, Sul. SageL M. 2,25. ° 9eftal0}j|i, $einr. Ctenljaro nnb t&ertrub. ©in Su$ für ba*SoH. ©rfter unb aweiter Seil. 9leu herausgegeben sunt SuMläum ber Original »StuSgabe vom 3a$re 1781. 3firi$, $. S$ult$eJ- 1881. M. 3,00. 9etfd), SBtl$. ftatfer IDHbelm, ber £irgreiet*bett nub fcugenb in tietfpteten an* htm tttrkiufcen iCeben. ®raft$lungen aui ber alten unb neuen Seit. 3aufrrationen. Seidig, Spanier. 1882. M. 3,00. Vflug , 3Fcrb , fliftortfdjt erklungen. <8rfte* »ftnb^en 3Rit 3 Silbern tum 3ul. Sd&olj unb 2. SenuS. Qlogau, Jtarl glemming. M. 1,50. 3n$alt: 9er jimgOe ber ftatyktrcbe. — 9ie mutigen Jranen in troffen. 9er 3)farrer*kned)t von JHollwttj. — ©tfd)td)t*bilber. (grstylungen unb Sfiflen für bie reifere Sugenb. 2 Sbe. mit je 8 Silbern. ®benbafelbjt. k Sb. M. 3,50. VtcftUr, Äuife. Dom £ei* )um Mttv. (Erklungen für fceutfd&lonb* Sugenb. 9RU Silbern unb Aquarellen. Gelingen, 3- 5- Schreiber. M. 4,00. - jfljtflariftie erklungen für bte Jfngenb mtb ba* Dolk. SRit 1 Zittl* bilbe. ©fenbafelbft. k Sb$. M. 0,75. Sb. 2. 9er Hing ber Jjerpght. Sb 23. 9er alte tiarbaraffa- Sb. 46. 9er äanbwtrt wn iJaffeßer. Sb. 44. Äonrabra «an £on 7—10 Sagreit. 4. XufL SRit 100£e##3IIuffrationen je Seiftig, Spanier. M. 2,60. 9*fd)e, $erm. ttnfere lieben jfjatt*freitnbe in freimat unb gfrembe. SBaft fie nüfcen, unb womit ffe und erfreuen. 3n G^araftersügen, Säuberungen unb Slnefboten aus ber Sierroelt fflr bie Sugenb. 2 8be. 2. Aufl. Seiftig, Spamer. 1881. & 8b. M. 3,00. I. 8anb mit 126 »Mlbungen. II. 8anb mit 120 Sbbilbungen. Vttttter, (Kife. JPa» J»ärd)en t>om Corner flfefferkttdjen. SRit 1 2teU 30uftration. kantig, £$eob. 8ertling. M. 1,26. 9ltUbtubad9, Dr. 31. 8. JPa» Itad) ber fctermelt. $ie Siere ber gfrembe. ©rafüjlungen oon ber Sebendmeife unb ben ®en>o$n$eiten berfelben, foioie von ü)rem 8er$ältni* jur Stotur. 2 8be. mit 200, beg. 120 £er>9ttbilbungeit 4. oerbefferte Aufl. herausgegeben oon Dr. Äarl Älofc. Sefyjig, Spamer. 1873. k 8b. M. 3,00. fteitticf'ö, 9lob. JHärdjen-, lieber* unh €>efd)id)tenbtt tungen 9lelnidRb für bie Sugenb. SRit ja$lreto>en »Übern 8ielefelb unb Seipjig. Seligen unb Älafing. M. 4,00. °! ttetfe, ÄMfr. In ben fterMlatten. Onlel SeopolbS unb feiner Jungen gfreunbe Söanberungen bur$ bie Stätten befi (Semerbefteifte* ober: $a8 neue 8u$ ber Arbeit 2 Seile. Huf ©runb eine« ginterlaffenen SRanuffotpt* oon gtans 8urtginal»*ufl. SRit eta$lftt<$ unb feinen Soijfdjn. (Sbenbaf. M. 1,00. 0$mifcr ©Jriftort von. f&enooeoa. ©ine bev fdfrönfien unb vfi^venbften ®e* fd^ten bed Altertum* , neu erjagt für aOe guten SWenfdJen, befonbeed für Mütter unb Äinber. Reue iOuft. £)rig.*»ufL 3JM 6ta$lftt$ je. (Sbenbaf. M. 1,95. — Eofo «an fcanwenburg. (Sine <8ef$i$te befi Altertum«, für ältere unb Äinber era&P von bem Serfaffer bet Oftereier. Reue taufte. £)rig.*»ufl. Wit eta$lfttc$ k. (Sbenbaf elbft M. 2,10. — 9a* £hsmenfeörbd)tn. (Sine (Srg&^lung, bem Mübenben Sdter genribmet. Reue ittufte. Drtg.*Äufl. k. (Sbenbafelbf*. M. 1,95. — 9er Äawartenoogel. — 9a* äobattmakäferdieit. - 9te Walbkapelte. £rei (Stauungen für Äinberfreunbe. Reue ittuftr. £>rig.*9ufl (Sbenbaf. M. 1,00. — Jftsbwtg, ber kleine 3Ut*»anberer. (Sine ©rjä^lung für Äinber unb Ähtberfreunbe, Reue ittufte. Orig.*«ufl. je. (Sbenbafelbft. M. 1,45. — 9er Cterbieb. ©ine Crjftljlung für Äinber unb Ähtberfreunbe na$ bem ©djaufoiele gleiten Ramend. SWit ©tapti$ je ©benbafelbft. M. 1,00. — tiüsten, bem blütjenbeff 31ier gewibmet 3Rtt bem Sttbniffe bed 3er* fafferd unb feinen §oljfd)mttbUbern. ©benbafelbft. M. 1,95. — €mma ober bit kroblidje Ätebe. (Sine (Sr^lung für Äinber unb Äinber* freunbe na$ bem ©djauftnele gleichen Ramend. 3Äit CSta^lftidfr je ©benbafelbft. M. 1,45. — €>otifrteb, ber junge €infrebier. (Sine ©rtftyiung für Äinber k. ©ben* bafelbft. M. 1,45. — 9er kleine Äatninfeger. (Sine ©r)&$lung für Äinber jc na$ bem 6$au» fpiele gleiten Ramend. Wit 6ta$tfti$ *c. ©benbafelbft M. 1,00. — 9a« JTdmmdjen. Sine ©rjtylung für Äinber je. ©benbafelbft. M. 1,00. — 9a« fcawbdKtt. — 9a* verlorene Utah. 3n>ei ©r}&$lungen für Sttn* ber *c ©benbafelbft. M. 1,00. — fcimatyru* unb J^üemon. SMe ®ef<$ic$te d&rtffclid&er 3»itting*brüber. 3Rit Sta$lftid& k ©benbafelbft. M. 1,95. — 9er tPeüjnadjteabenb. (Sine ©raltylung jum äBei§na$tSgef$en! für Äin« ber. 3Rit etaljlfrty *c. ©benbafelbft. M 1,45. — 9a« befte CrbteiL SWt eta§lfrid& k. (Sbenbafelbft. M. 1,00. &d>mibt, gerb. €lf JHärdjen unb Cqäblungen für Änaben unb HRftb<$en im Älter von 7 bis 12 Sauren. SJttt SKufteattonen t>on 8artf$ unb 8ür* ger. »erlin. 9Saürot§. M. 1,50. °— Ijamer» lltabe. 5. Aufl. Sffufte. na$ 20. mm Äaulbad) unb glasmarat. (Sbenbafelbft. 1877. M. 1,50. •— IJomer* «Dbfiffee. 6. Aufl. Sttufte. na$ SB. von ÄauCbadJ unb gflas« mann. (Sbenbafelbft. 1877. M 2,00. — ftemeke Jud>*. 3ttuftriert oon ®. »artfd^. (Sbenbafelbft. M. 1,60. — 291 — Sdbmifet, gerb, ©er bewtfdjc Ärtejg oon 1866. gür jung unb alt erjäfjtt. 5. 9tuf(. ©benbafelbft. M. 2,00. ° — DDallrnftein. ©ef<$ic$tlt<$e ©rjffljlung auö bev Seit be* bteifrigiiüjrtgen Ärtegeä. »erlin. SRar. 8oettc$er. M. 2,00. ° — ■ €>uftat) 3bolf. Oefd^ic^ilid^e ©raäljlung auö ber Seit beS bret|ig{iu}rigen JtriegeS. ©benbafelbft. M. 2,00. — ÄÖnigm Cutfe. ©in SebenSbtlb. SNit 3 »ilbern von 3ul. ©d&olfc. ®lo* gau. Äarl glemming. M. 1,60. ° — ttolkerbilber au« btr alten DDrlt. gür Schule unb $au8. 2 Seile, jfjdlae — Hörn. Stttt 3uuftr. Hamburg, »erenbfo§n. M. 15,00. — 3ugettMtbii0t(e?. Äreujna$, 9t. »oigtlänber (früher aRuliu*). & 8b$. M. 0,60. 8b. 2. 5anho, btr ittaler. ©ine ©raäljlung für Jung unb alt. 5. Sufl. „ 3. fttdjarb'* 4Fai>rt nad) htm ^eiligen fanbe. ©in &iftorift$e$ ©emälbe. „ 4. Jgrrmann unb ttjuanelba ober bie Befreiung ©ermanienS von römifdjer §errfc$aft. ©in gefd&td&ilid&eS ©emälbe au3 ber beut* f$en ^orjett für jung unb alt. 5 Stuß. „ 5. IDte tttbelungrn. ©ine $elbenbtdjjtung. gür jung unb alt ergiu)lt. „ 6. ijerber al* Änabe unb 3iinglmg. gür jung unb alt eratylt. 8. 2lufl. „ 7. iPif Surften oor Kßitn. ©in $tftorifc$e8 ©cmälbe. gür jung unb alt eraäljlt. „ 8. Cewin ober Dir ädjule bt* jftben*. ©ine ©raäljlung. 918 9lnl)ang: «Dtrih. ©in Settbtlb auS ben SBenbenfriegen. „ 9. 3a))o, ©raä^lung au8 bem SBenbenfriege. — jFreunb Jijamftet. — JQ40 Ö>lüf)n»ürm4)en. — ©aa neue Quartier. — Jjetmat unb ifrtmbe. günf ©rjä^lungen unb SWärd&en. „ 10. der Ctjrifibaum. ©ine ©raäljlung für jung unb alt. 9(18 Sin* $ang: ttlfümadjien. ©in lättblic^eö @ebt$t t)on 9. berget. ö. Slufl. „ 11. JDcr Äötjlcr unb bie {feinden. — 9er fdjönffe lflct{)nad)t*battm. gür alt unb jung l)erau§geg. 3Huftr. oon ©. 8artf$. „ 14. 6pl)f«rankrn. ©raä^lungen unb 3Rärdjen. ©ine ©abe für bie Sugettb. 5. 2lufi. „ 15. <$ubrun. ©ine ©raäljlung auS ber beutfdjen Qelbenjeit. gür jung unb alt. „ 16. Robtnfon. «RadJ 2)efoe für jung unb alt erjäljtt. Berlin. §ugo Äaftncr. „ 17. U)ilt)elm Seil, ©in gef$i$ttt$e3 ©emälbe. 6. «ujl. 19* 99 99 — 292 — ®ei ©rjälflungen für jung unb alt. 3Huftr. t)on ©. 5t riefet. „ 31. ediert. ©in SebenSbilb. 4. 2tufl. „ 33. IDte Jritljjofväage. „ 33. fBortbe* Stagenb^ un* 3rtragUng*|eit. (Sin SebenSbilb für jung unb alt. 3. Stuft. „ 34. JPtr 6efretung £d)ie*tttg'jfljolf!em« von ber 4frembl)crrfct)aft. 36. t&eorg IBafbtngton. ©in SebenSbüb für jung unb alt 3. ÄufL 37. 6enjamm Jranhlin. ©in SebenSbitb für jung unb alt. &d)mtbt, gerb. 9letu 3ugenbbibUotf)cr\ »erßn, 2$eob. $ofmann. k 8b. M. 1,00. 8b. 2. Äaifer Wilhelm, ©in SebenSbUb. tteue STuögabe. „ 3. Jttartm JCutljer ©in SebenSbtfb. 9feue Ausgabe. „ 3. tfoitifariu*. ©in ©IIb feineS SebenS unb SBirlenS von §ugo © turnt. üReue Ausgabe. „ 6. SBonttell, SB. flemrid) I. ber tiegrunber oeutfdjen Äönig- tum* unb feint ©ernannt Jftait)übe. üReue Ausgabe. „ 7. üjan* Soadjim von Bieten, ©in SebenSbilb. „ 8. Mvft ßinthtt von lüatjlflalt. ©in SebenSbUb. „ 9. 2lnbrea* Jijofer unb ber Üiroier Jreiljeitehampf im Jfa^re 1809. ©in ®efa)ia)t3bUb au* ber Seit beutföer Uneinigfeit von §ugo ©türm. „ 10. 3a(ttfe, £erm. Slttgutt 6orftg, ber Cohomotioenhöntg. ©in 8ilb feiner ©a)b>fungen unb feineö SebenS. gür jung unb alt na$ ber üRatur, münbltdjen unb f$riftßtt)en Mitteilungen borge« fteUt. ®d&oppt, SCmaKe, geb. SBeife. ijeinrtd) unb starte ober: IDte oermaiften jftmber. 4. umgearbeitete Staffage mit einem Vorworte com fttrettor berget. Berlin, sßfo$nf$e 9u$§anblung ($enri ©autmge). M. 3.00. °®d)ott, ZI), ©a* 3abrl>unbert ber €ntb eckungen in Biographien für bie gebilbete 3ugenb. 3Jttt 6 garbenbrutfbilbern unb 1 Äarte. ©klingen, 3- 3- ©a)reiber. M. 4,50. — 293 - <&dbubert, $rof. Dr. @. $. oon. Bilge aue dem Ceben be* Jfotjann ifriebrüfe «Dberlin, gemefenen $farrer3 im ©teintfjal. 10. 3fofi. (Sjtfingen, 3. 3- ©d&reiber. M. 0,75. — ttaturgefdjidjte be* fcier-, g)flan?en~ «ttb JHineralreid)* in lolorierten Silbern nebft erl&utembem Segt. ©benbafelbft ©rfte «btl.: ttaturgefdu^tt be* fcterretebe* in 3 Seilen & M. 6.50. 1. Säugetiere. 2Rit 150 Slbbttb. auf 30 Safein. 4. Slufl. 1880. 2. Öogel. SRtt 199 5l6bilb. auf 30 £afeln. 7. STufl. 1878. 3. 3mi>!)ibten, £ifd)e u. f. tu. 3Rtt 342 Slbbtlb. auf 30 Safein. 9. Kuß. 1880. <&d)U>at$, *p. $etnr. 6mt>unbert kurje 6r?ät)lungen nnb Parabeln für hit liebe Jfugrnb. 2Rtt einer ©mpfeljlung Don ©Ijriftopi) o. ©djmtb. 9teue iQuftr. 8fofl. 3JKt ®ta$lfttc$ unb feinen $ol$fa)nitten. ftegenSburg. ©eorg 3ofep$ 3»anj. 1877. . M. 1,95. <&cipio, SRubolf. 3m Eanbe ber ttNlbni*. ©ine @efü)iä)te au* SesaS. 2>er Sugenb erjagt. 3Wü 4 garbenbrudbUbern. Stuttgart, 3uliu3 §offtnann. M. 3,00. 8tt0i6mttnb duftig. Der 6remrr Steuermann, ©in neuer ftobtnfon, naä Kapitän SRarruat frei für bie beutle 3ugenb bearbeitet. 16. 5lufl. Setpjig, 8. ©. Seubner. M. 2,40. ®mibt, $einr. fcbeobor Homer, fön $t$ter* unb $elbenleben. 2Ätt 4 8il* bern in Sonbruä. Seipstg. SUfreb ©elmtigfe. M. 1,50. — &u tttaffer unb \u jfanbe. @raäl)Iungen auä bem ©eemannSleben für bie reifere Sugenb. 3 8be. 2. Sufl. ©logau, ßarl glemming. & 93b. M. 1,50. ®pamer, Otto 9fceue ©olfSbüdber. äeirbrenbe* unb unterljaltenbe* für alt unb jung au* allen «eilen be« UKffen* : 2lu§ 9totur unb Beben, ©ef$t$te unb Sötterfunbe, foroie bem ©ebtete ber menfdjttd&en Arbeit. 3&uftr. 8änbe t)on 10—16 Sogen & M. 1,25 bis M. 2,20. Seipjtg, ©pamer. 93b. 4. VftiHDfit, @mil. IDa» Äettungsboot ober: UHe jjjelben ber Äitfte. 9to<$ bem ©nglifdjen be§ 8eUantnne. 3Jttt 4 8untbruren lebte unb es trieb. SebenSbtlber auö ber ftegierungSjett be3 Königs grtebr. äBttyelm 1. oon sprengen. Unferm Soße unb ber beutf$en 3ugenb vorgeführt. 2. 5lufl. 3JUt 50 SUuftrationen unb 6 fcmbtlbern. 1880. M. 2,20. 8b. 11. ftorber, ^topp. JFaet, ber *afranl)änbler ober: flrljarrlictK kett füi)rt jum Siel. (Sine 8oIföfü)rift. SReu bearbeitet oon <£. 3Rta)ael. 3Rit 2 SJonbilbern. 1881. M. 1,50. 8b. 13. $tfef>er, aßil§. Gluck auf! @infaa)e ©efd&id&ten au* bem wirf* liefen Seben. 2. »ufl. mit 2ejt*3ttuftr. 1880. M. 1,25. — 294 — Cpamer, Otto. Stent %SvlUbüd)ev. 8b. 14. Otto, gtanj. 9a* ©olbmadjerborf obet: 4isnfunbfttianitg laljre au* ber €>efft)id)te einer fBrmeinbe. ©ine oolfStümttdje, n>a$r* §afte (Stählung. 3Äit 4 Sonbttbern *c 1880. M. 1.50. 8b. 22 Slipper*, 9 3of. jfijermann, ber Cherusker, ber Sieger im frutoburger IDatbe. $eR>engefa)ia)te au* alter Seit für Soft unb Sugenb. SRit 5 2onbilbern. 1880. M. 1,25. 8b. 23. Vaitl, 8. 9te »erfunhene 6tabt. Gin 8ilb quo femer 8er* gangen^ett 8oß&2fo8gabe. 3Rtt 1 Sttefötlbe. 1880. M. 1,5a 8b. 25. Cutter, $. 3ermah «tmofejcff, ber Croberer Sibirien«, fcifto* riftt> ®rjä$Iung aud bem 16. 3a$r$unbert. 3JKt 5 fconbttbero. 1880. M. 1,50. 8b. 42. Cbetlänber, gfKa). ßttnfymU iletfenbr, IBeograpbeff unb JTdnbmnibecker im 19. S^t^unbert. SebenSbilber tum Äarl bitter, $etnrid& 8art$, Äent Äane, 2>at>ibSt»ingfione, $enrn Stanley SWtt 5 fconbttbern *c M. 1,50. Gptdttv, Otto. 9a* J&ärdjen oom gcfttefeücn Äater. SCtoffrieri unb ber Sugenb txfityt 3. STufl Seidig, 3- 91. 8rotacft, $rof. Dr. Subw. €r#blungcn au* ber Gefaxte br* iHÜtelaüer* in biograp$ifa)er fjform. 12. oerbefferte Sluft. Olbenburg, ®er$. StaOing. 1881. M. 1,50. £ftetn, Strmtn. [§. 9Uetfa)mann] 2tuguft jfijermann Branche. Seit» unb Sebenöbitb auö ber ^eriobe beö beutfd&en $tettemu* $aOe. Söaifentyw*. 1880 M. 3,00. Nobler, ©. 9te üjau*ttere unb tljr ffutjeu 3DWt 8 folor.' 8Hbern, ßi$ogr. oon £§. Rotbart. 3. t>erb. STufl. ©fingen, 3. 3- ©a)reiber. M. 2,50. Sretoenbt* SuQtnlbibliotbtf. 8re3iau. @b. fcreroenbt. ä 8b. M. 0,75. 8b. 1. Jj) off mann, granj. 19er JSjenhelbuhaten. — JrifdjCÄ Wagen. — ©er dd)tffbrud). $ret @raäl)lungen für bic Sugenb. 2. Aufl. SRit einem ©ta§lftia). 8b. 2. — ©er treue Wärter. — 9er HHberfpenftige. 3»et <&• Sä^lungen für bie 3ugenb. 2. 3IufL 2Rit 1 ©ta$lftta). 8b. 3. 9er blonbe Jftnabe - 9tr kleine Robmfon. 3n>ei @rjä$lungen für bie 3ugenb. 2. Stufl. SRit einem ©ta§lftia). 8b. 7. £offmann, Suliu*. üjaft unb riebe. (Sine ©rjäljiung für bie Sugenb. 3. Sufl. 3Rit 1 ©iaWtitt). 8b. 8. SBaron, 5Rta). Julia« unb Üfarta ober: 9er kird)lid)ro Ctebe Iftaty unk iQerrltdihett ©ine @rjä§lung für bie Sugenb unb tyre greunbe. 2. 3lufl. 2Rtt 4 ®tal)lftiü)en. — 295 — 3*ctDettbt* 3itgettbbi*Uot4e*» 8b. 13. &offmann, SuiiuS. Jtapilan tfobale. (Sine tller, 3ul. ftte «ataren in 0O)leften. (Sine ebot (Srsiujlung für bie reifere Sugenb. 9Rit 4 Silbern tum Sub». Söffler. 8b. 66. Zfdfradbe, ®. etto IV. mit Um pftilt. - *ie <&mtjow*. 3»et $ifiortf<$e Grabungen für bie reifere Sugenb. — 296 — ZretDenbt* 3ngettbb{bUDtf>er\ 8b. 68. Statvvp, £>. Graf 6berfcarb vom tierge. ©ine Gr§tu)lung au« bet alten »eftfaltf^en Seit für bie Sugenb. fRtt 4 8ttbern. 8b. 59. Jtolbe, Äug. Jrtfa) gewogt, tfl balb gewonnen, ©rstylung für bie Sugenb. 3Äit 4 Silbern. 8b. 60. Stotl», Btä). «ott braifct' et an ben tag. ©rjiujlung ffit bie Sugenb. 3Rit 4 ©Übern. ttni*erfal*®ibUotf)e¥ für bie 3ugenb. 3n tOuftr. »anbeten sunt greife non nur M. 0,20 (geheftet). Stuttgart, Äröner. 8b. 2-4. ttampe, Soaä). fceinriä). ttobmfon ber Jüngere. ©tn Sefebudj für Äinber. SRit 4 «bbttbungen. M. 0,60. 8b. 20. Qdcfer, ©uft. Jjoffart nnb Armut. ©r*iu)(ung aud ber Seit SWaria £$erefia3. SOWt 2 «bbitbungen. 8b. 30. (Belfert, ©$r. $. ausgewählte -fabeln nnb erklungen. 9Rü 5 »bilbungen: 8b. 31—84. $*cfer, ®uft Ceb er (trumpf- «tfd)td)tfn I. $er SHlbtöter. S)er lefcte SNoljitfaner. 9iaä) ©ooper neu für bie Sugenb bearb. 9tit 5 »bttbungen. M. 0,80. 8b. 36—38. — Ceberftruntpf* Gefaxten II. $er $fabfinber. Seber» ftrumpf ober bie Stnfiebler am Sudquetymna. 2>er SttlbßeUer ober bie $rairie. Sfawb ©ooper neu für bie Sugenb bearbeitet SRit 5 «bbilbungen. M. 0,80. 8b. 34. 9id)Ut, Suife. JHärdjen. Siujalt: SRerlin. — SRarttn, ber Siegen^irt. — SRutter SRartyaS 8irn6aum. — Äafoar* SDÖanber* fd)aft. 9m 2 »bbtlbungen. 8b. 66-67 SRotft, Ria). JPie ttorbpolfabrer. 8Uber unb ©cenen au* ber $oIanoett. ©ine (e$rreia)e ©rj&blung für bie reifere Sugenb. SRit 9 Sb&Ubungen. M. 0,60. Hafer beliefere* Satib unb föolt. 8aterUinbifa> Silber aus Statur, ®efä)id)te, Snbuftrie unb $ol!*teben bed beutfd)en Steiget. 2. gftti|tta) untge* ftaltete Auflage. Unter Stebaftion von Dr.®. 91. o. jttöben, g. ©. Stoppen unb Stta). Oberlanber. 3n 12 8anben. Seipaig, ©panier. 8b. 1. Stbpptn, fjfeobor oon. 6über an« ben btutfäru TUptn, beut älpenoorlaube nnb an« 3ttu* fkrationen *c 1878. M. 6,60. 8b. 2. — titlber an« ber £4wäbtr*-6aöerifd)tn IjoiWlfobe, ntb tterkar~ nnb älatngegenben. Unter SRitwfefung von Dr. JD.$raaft Dr. 3. ©• gifa)er ic bearb. unb berauSg. SRit 110£er>31&ifrrat., 3 SonbUbern unb 2 harten. 1879. M. 6,00. — 297 - tlttfet beutfcf)e£ Satt* mtb fBol*\ 93b. 3. SUbredfrt, Dr. 3. »iitter*, Dr g. ». finget u. a. Silber ait« ben netten ftei4>*lanben urib au* beut fnbtveflibljen HUutfit)~ ianb. SBit 140 £ert*3u^ftrationen, 3 Sonbttbern unb 2 Karten. 1880. M. 8,00. 93b. 4. 9Jte6U*# Dr. (5. tiüber an« ben JCanbftaften be* Ätttelrbein*. Unter 9Ritn>irrung oon Dr. 3- *• Ringer, Dr. 8. $oäer, 3ofep$ ©tetnbaa) oerfafft unb herausgegeben. SRit 98 £er>3Buftrationen, 3 fconbilbew unb 1 Karte. 1881. M. 5,50. Ob. 5. 9tooer, Dr. 3- Uüber oom ttteberrbeht. Unter IDHtoirrung oon Dr. 3- $einjerling. Dr. SB. Katfer u. a. bearbeitet. 9Kt 110 £er>3ttuftrattonen, 4 Sonbilbern unb l Karte ber $rootn$ SBcftfalen. 1882. M. 6,00. 9b. 9. ffriebtl, @mft unb ÖSfar &d»t9ebel« tiübe* an« ber JBark tiranbenburg, oornebmiifh ber Efid)*t)att»tfiabt. 3Rit 176 2er> 3ttuftrationen, 4 fconbübern, einem platte jc. 1882. M. 7,00. &atertättbifd)e6 (gfarettbud). herausgegeben oon gratis Ott»» 3 S&nbe- Seipjig, ©pamer. 99b. 1. ffrofie fca§e au« ber Bett ber 0efrehtng*krtege. ©ebenlbud) an bie glorreiche 3eitt)on 1813—1815. herausgegeben oon @b. ©rofee unb gfrans £) 1 1 o. 4. STufl. SRit 200 2er>3auftrationen, 4 Sonbilbew k. 1882. M. 5,50. 8b. 2. Jihtfttg Jfabte au« i)reuf;en* utib 9eutfd)lanb* fBtfdjutjte. Silber unb ©djüberungen aus Krieg unb ^rieben toäljrettb ber 3«$te 1848 bis 1870. 3. Stuft. SRtt 100 £er>3tbbUbungen jc. 1882. M. 5,50. 8b. 3. Bas große Jfa^r 1870» ©ebenftua) aus ber Seit beS Rational* friegeS gegen gfranfceia). ©IJrentage aus 2>eutfa)lanbS neuerer ©e* fa)id)te. $erau3geg. oon granj Otto unb JDSIar $5 der. 3. Stoß. mt 190 j£er>8bbtlbungen *c. 1882. M. 6,00. ©atet(Ättbif*e $efcl>idfrt*» unb Unterhaltung* »&t*Uotfte¥* Berlin, . Jrtebrtd) ferner, ber &otyn be* Veteranen. (Sine ©rjälflung aus bem beutfa)«bfterreidjifa)en Kriege für alt unb jung. 2. Staffage. M. 1,50. 8b. 4. ®atltpp, 8runo. jftttfe, Preußen* engel. @hte ®ra<ü)lung für alt unb Jung M. 1,50. - 298 — SBaterlfttitifcfte ®efcfti«t*' »ttb UnttthaUnu&tbibliotket. 8b. ö. $a liefe, ©toalb. 9t« Jtöntg* ftetter. (Sine €rsiu)lung au* bet Seit griebridp beS Großen, für alt unb jung. 2. Aufl. M. 1,50. 8b. 6. 2Bnnfd)matttf, ®. Soadßm. ttettelbeck. Abbtlbungen, 1 Suntbruä unb 3 Sonbtibern. Gbenbafelbft. 1882. IL 2,60. — 6ntber*img*retfcn im IDalb nnb auf ber Qtibt. 9Rit feinen lieben jungen greunben unb greunbinnen unternommen. 5. Aufl. SWit 121 £ejfe Abbilbungen jc. ©benbafelbft. 1882. M. 2,50. — €ntberk*ngsreifen in £tlb unb Jlur. SRit feinen lieben jungen greun* ben unb greunbinnen unternommen. 5. Aufl. SRit 100 £egt*Abbilbungen ic Gbenbafelbft. 1882. M. 2,50. — 3m tfriraen ober: Vir kleinen {Iflanfmfreunbe. Kleine $rsft(lungen au8 beut $ffan)enrei$, für bie Sugenb bearbeitet 4. 9CufL SRit 80 £er>Ab* biömngen k. ©benbafelbft 1878. M.2,50. — ttaturerf^eroungro 2)er Sugenb genribmet. 3Rit 8 Silbern in Sorben« brutf na$ Aquarellen oon $. Seutemann unb gr. @pe<$t 3. Aufl. Stuttgart, 3ul. fcoffmann. M 4.50. — ttaturgemälbe ber ganzen Welt Naturgetreue StarfteOungen ber 850er» raffen unb ber nri$tigften 23ere unb $flanaen aller Sonen. 31 tolorierte $owel'go(io*£afeln mit beföreibenbem Nestel beö jöer* unb ^ffangenreicfyg. 2>er erläutembe 2e$t ber SRenfgenraffen von Dr. <5rnß Salsmann. 7. 9er« mehrte Aufl. fingen, % g. 3$reiber. 1879. M. 6,00. ° Söägnet, Dr. SBttyelm. 8eutf3uuftrationen unb 1 Süelbilbe. &iW& Spamer. 1881. M. 2,00. SBUbermut!)'*, £)ttilie, Ougeubfdjriftett* Stuttgart, Qebrüber Jtröner. & 8b$. M. 0,75. 8b 1. €m etnfam ftinb. — 8tr töaffer im Jfabre 1824. 3»ei <5fcja> lungen für bie Sugenb. 9Rit 4 Abbilbungen. 8b. 4. Cine Hontgüt. — 9rr Htnbrr © rbet 3»ei <$rftiu)lungen für bie Sugenb. SRit 4 Abbildungen. 8b. 5. £päte* €>lück. — jtytr bret &ä>mtfttm oom IDalbe. 3»ei (St* tfU&lungen für bie Sugenb. SRit 4 Abbilbungen. — 299 — SS überm utV*r OttiBe, 3ugettbfd>rtfteti. 93b. 9. JDer pttttii von Cmmcnt^al. — Bsori ÜfSrtben für bie Äleinfh*. 3»ei ©rjtylungen für bie Sugenb. 2Rit 4 Sl&iffrationen. 8b. 12- tta4 llegm äonnrofdjem. — £tau firaa. — Ä>a* Uäumlem im IDtlbe. Brei erklungen für bie Sugenb. 3Rit 4 SKuftrationen. 8b. 14. JPie wiraberbare ijoljle. — JDa* £t*ittkrtttf. — Unfert alte Aar«. 2>rei <$ra&$(ungen für bie Sugenb. SWit 4 Sttuftrationen. 9b. 15. JQrei erklungen für bie Jfugenb. £>er Hugc »runo. — (Sine alte ©ä)ulb. — $ebe auf, »a* ©Ott bir vor bie £$fir legt. SRit 4 SKuftratiimen. Böüt&ig, £. J8itt)ü>erg unb *tet>er*battfen. (Sine gefä)ia)tlia)e ©rjäljlung für jung unb alt. SRtt 4 Silbern »on 3ul. ©ä)ol$. ©logau, Äarl gietmrnng. M. 1,00. — Dragoner mtb Ättrfwrfi ober: ^ranbcnburgtfd)e «reue. (Sine <£rsa> tung für jung unb alt. SRit 4 Sttuftrationen. ©benbafelbft. M. 1,00. — Honig Jrtebrid) tttttyrlm 1. unb Äronprtn} ifriebrid)- 9toa) ben beften Ouetten für jung unb alt ersauft. SRit 4 SOuftrattonen »on Karl Säger. 3. Hüft. (Sbenbafelbft' M. 1,00. — JQe* alten J&tfla«fr* ftbtn unb ttyattn. %üv jung unb alt im beutfä)en «aterlanbe erjagt. 2. »erb. Hufl. »erlin, SRar, S95ttd)er. 1864. M. 1,00. — IjUbebraiibi* £titb ober: Unred)t ©ut gebeult niä)t. ®ine Sugenb* unb »olWeratylung. M. 0,60. bie {14 au$ §ur ^ßrioatleftüre eignen: Serlitiifdfre* Sefetudfr für Schulen t)on Otto ©d&ulj. Oberftufe, be* arbeitet oon $. 8o$m unb $• Sübdn. 10. Stoff, »erlin, 9ttcolaifä)e Set* lagSbuä)$anblung (91. ©triefet). 1882. M. 1,60. &eittfdbe* Cefebu* Sludgabe A. 3Rtt »ü(!fiä)t auf bie allgemeinen 8e» fümmungen oom 15. Oftober 1872. Unter SRitmirfung be« *Pro»inaial*©d&ul* rated $ SBefcel bearbeitet unb herausgegeben oon 9. Büttner, ©eminar* leerer. SOWt 8a$lreiä)en Slbbilbungen. II. Seil. gür bie oberen ©rufen tne$r* Haffiger ©d)ulen. 7. »ufi. Berlin, Stbolf ©tubenrauä). 1882. gel). M. 1,00. °S)eiitfdbeö gefebudb* StoS ben OueSen ftufammengeftellt oon ». @nge* lien, fteftor unb $. geä)ner, ÄönigL ©eminarle^rer. «uögabeB. 111. Seil. 14. Stoff, »erlin, SBityelm ©ä)ul*e. 1882. gel). M. 1,50. £entfdbe* Sefebucfe mit Silbern für Solftfdfrttlett» $erau8geg. oon §. (Gabriel, ©emhtarbireftor in SDroffen, unb 5t. ©upprian, ©eminar» — 300 — SHcettot in ©erttn. Kulgabe A. in einem ttutbe. JHelefelb unb Seiftig, %tU $ogen uno JWdftng. 1881. ge$. M. 1,20. Otto Sauge'* fleutfatr JCeftfioff fnt £4ntlm. »eotbiert oon Dr. 2ubn»tg 8ert$olb, Jfcei^$ußnfpe!tot. ©erßn, 91. (Jaettner. dritte Stufe. 5. «uft 1882. ge$. M. 1,20. SSicrte Stufe. 9. Aufl. 1882. ge(. M. 2,00. JBaterl&abifdfre* Sefebu* oon $. Jteä unb tteibet* ^wen^3tlcw. »atutwifjenfdjaftl. geograj>$f<$er tymbsXtiaft für Sdjule unb #au$ unter fünftlcrif^et IRitmfefung oon SB. GlaubiuS, $. Seutemann, ©. SRüfcel unb <&. gf. ©eibel. QeraftSgegeben oon Dr. JDgfor ©$neiber. $reftben, 2Rein$o(b unb ©öfcte. M. 2,40.